AKTUELLES: GERICHTLICHE VERFAHREN
beim Amtsgericht Mosbach seit 2022:
NS-Jugendwiderstand
am Beispiel der Geschwister Scholl
Zuletzt AKTUALISIERT am 31.01.2023 !
Verschweigen, Verleugnen, Verharmlosen von Nazi-Justiz-Verbrechen sowie des historischen Versagens der deutschen Nachkriegsjustiz bei der Aufarbeitung von NS-Verbrechen in Mosbach-Baden:
FRAGESTELLUNG EINER
SYMBOLPOLITISCHEN und JURISTISCHEN
ANERKENNUNG VON
NS-WIDERSTANDSKÄMPFERN
UND IHREN FAMILIENANGEHÖRIGEN
Seiteninhalt:
- NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers
1.2 Antrag vom 13.07.2022 auf WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN beim Amtsgericht Mosbach zur Aufhebung der Todesurteile des Volksgerichtshofes unter Vorsitz des Präsidenten Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst aus der NS-Jugendwiderstandbewegung „Weiße Rose“ - Online-Artikel zur Weißen Rose
- YouTube-Videos zur Weißen Rose
- Beantragte Stellungnahme bei der vom Amtsgericht Mosbach gerichtlich beauftragten forensischen Sachverständigen/Gutachterin aus Kitzingen zum Gedenken im Jahr 2023 an die Weiße Rose, d.h. an den NS-Widerstand, sowie an die Todesurteile von Roland Freisler und dem Nazi-Volksgerichtshof
1. NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers
In der Verfügung des Amtsgerichts Mosbach unter 6F 9/22 vom 17.08.2022, teilt das Amtsgericht Mosbach die Rechtsauffassung mit, dass es nicht Aufgabe des Gerichts sei, die NS-Vergangenheit aufzuarbeiten, was SOWOHL entgegen der Rechtsaufassung des baden-württembergischen Justizministeriums unter JUMRIX-E-1402-41/878/4 vom 20.06.2022, dass heute und noch künftig NS-Verbrechen von der Justiz verfolgt würden, ALS AUCH entgegen der Rechtsauffassung u.a. des Urteils vom 28.06.2022 beim Landgericht Neuruppin mit der Verurteilung eines 101-jährigen KZ-Wachmannes wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3.500 Fällen steht.
Das Amtsgericht Mosbach erklärt, die vom Antragsteller initiierten Verfahren zur Aufarbeitung von NS-Unrecht und NS-Verbrechen nicht bearbeiten, sondern laut Verfügungs-Mitteilung vom 17.08.2022 unter 6F 9/22 getrennt von der Akte lediglich in einem Sonderband anlegen zu wollen.
Das Amtsgericht Mosbach teilt in seiner Verfügung vom 17.08.2022 unter 6F 9/22 mit, dass bei Eingaben zu NS-Verfahren angesichts der noch in 2022 möglicherweise lebenden NS-Täter KEINE EILBEDÜRFTIGKEIT bestehen würde und fordert den Antragsteller von NS-Verfahren auf, diese Anträge zur Aufarbeitung von NS-Unrecht und NS-Verbrechen künftig nur noch schriftlich und NICHT mehr per Fax einzureichen.
Das AG MOS äußert sich weiterhin auch in 6F 2/22 in und nach der Verhandlung vom 22.11.22 NICHT zu den beim AG MOS erhobenen konkreten Dienstaufsichtsbeschwerden und Anhörungsrügen u.a. gegen wiederholt nicht-ordnungsgemäße Bearbeitungen von konkreten Eingaben des Antragstellers zur Aufklärung und Aufarbeitung von Nationalsozialistischem Unrecht und von Nationalsozialistischen Verbrechen seitens des Amtsgericht Mosbach unter 6F 9/22 entgegen der geltenden Strafprozessordnung § 158 StPO. Siehe dazu auch u.a. KV-RA-Eingabe vom 22.06.22 unter 6F 2/22.
In der Dienstlichen Stellungnahme des Amtsgerichts Mosbach vom 27.01.2023 in der Bearbeitung des BEFANGENHEITSANTRAGES vom 23.01.2023 gegen den fallverantwortlichen Spruchkörper beim AMTSGERICHT MOSBACH unter 6F 2/22, u.a. in NS-Verfahren, agiert das Amtsgericht Mosbach hier wie folgt:
Nachweisbare Verweigerung einer amtsseitigen Verfügung entgegen dem Amtsermittlungsgrundsatz u.a. §26 FamFG zu den konkreten AS-Eingaben (Siehe Punkt 1 und 2), wie u.a. zu den beantragten Wiederaufnahmeverfahren vom 13.07.2022 beim AG MOS unter 6F 9/22 des historischen Prozesses aus 1943 zur Aufhebung der Todesurteile des Volksgerichtshofes unter Vorsitz des Präsidenten Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst aus der NS-Jugendwiderstandbewegung „Weiße Rose“. Das AG MOS verweigert hier mit der NICHT-BEARBEITUNG u.a. durch EXPLIZITE NICHT-BENENNUNG die konkret individuelle Wertschätzung und Anerkennung von NS-Opfern und NS-Widerstandskämpfern in Aufhebungsthematisierungen der jeweiligen Unrechtsurteile entgegen der faktisch sehr späten und lediglich generell abstrakt anonymisierten Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege per BRD-Gesetzgebung (NSAufhG) vom 25.08.1998. Und dies entgegen der aktuellen öffentlichen Thematisierung des Gedenkens an die Weiße Rose vor 80 Jahren durch Bundespräsident Steinmeier am 06.02.2023 mit seinen Aussagen, dass heute und künftig Widerstand nicht nur erlaubt, sondern geboten sei im Einsatz für Demokratie.
Das Familiengericht-Amtsgericht Mosbach, Hauptstraße 110, 74281 Mosbach, beauftragt die forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21, die Anti-Nazi-Aktivitäten des KVs und Antragstellers in einer ergänzenden Stellungnahme gutachterlich einzuschätzen und zu bewerten.
Dazu zählen laut Anweisungen dieser amtsgerichtlichen Verfügungen SOWOHL die seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren ALS AUCH seine außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten im sachverhaltsbezogenen Kontext zur Problematik des Nationalsozialismus vor und nach 1945 und dessen Aufarbeitung bis heute. Siehe dazu auch Kapitel 4 auf dieser Seite.
1.2 Antrag vom 13.07.2022 auf WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN beim Amtsgericht Mosbach zur Aufhebung der Todesurteile des Volksgerichtshofes unter Vorsitz des Präsidenten Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst aus der NS-Jugendwiderstandbewegung „Weiße Rose“
EINLADUNG ZUR PROZESSBEOBACHTUNG: ZUR AUFARBEITUNG VON NATIONALSOZIALISTISCHEM UNRECHT UND NATIONALSOZIALISTISCHEN VERBRECHEN BEIM AMTSGERICHT MOSBACH 6F 9/22
Antrag auf WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN zur Aufhebung der Todesurteile des Volksgerichtshofes unter Vorsitz des Präsidenten Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst aus der NS-Jugendwiderstandbewegung „Weiße Rose“
Das Amtsgericht Mosbach ist im hiermit offiziell beantragten Verfahren vom 13.07.2022 unter 6 F 9/22 in vorliegender Rechtssache “Antrag auf WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN zur Aufhebung der Todesurteile des Volksgerichtshofes unter Vorsitz des Präsidenten Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst“ gesetzlich verpflichtet zur Sachverhaltsermittlung und Sachverhaltsaufklärung in vorliegender Rechtssache als Teil der BRD-Justiz und eindeutig rechtlich, sachlich und fachlich zuständig in der Rechtsnachfolge zum Deutschen Reich unter dem Nazi-Terrorregime.
Gemäß und analog der Aufhebung des Reichstagsbrandurteils vom 23. Dezember 1933, das dann im Wiederaufnahmeverfahren in 2007 vollständig aufgehoben wurde, wird hiermit der offizielle Antrag an das AG MOS unter 6F 9/22 vom 11.07.2022 zur Eröffnung am AG MOS in vorliegender Rechtssache „Antrag auf WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN zur Aufhebung der Todesurteile des Volksgerichtshofes unter Vorsitz des Präsidenten Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst,“ eingereicht.
Siehe auch :
Die Weiße Rose: Das Schicksal der Geschwister Scholl
Am 22. Februar 2013 jährt sich die Hinrichtung der Geschwister Hans und Sophie Scholl und Christoph Probst zum siebzigsten Mal. Sie hatten zusammen mit noch anderen Freunden einen Widerstandskreis gebildet, der unter dem Namen "Weiße Rose" weltbekannt werden sollte. Die Aktionen der "Weißen Rose" stehen für den studentischen Widerstand gegen die nationalsozialistische Terrorherrschaft. Mit ihren Flugblättern setzten die Verschwörer um Hans Scholl ein Zeichen der Wahrhaftigkeit in einer Zeit der Lügen. In diesem Buch soll die Geschichte der Menschen hinter dem Mythos "Weiße Rose" erzählt werden, von ihren Hoffnungen, Kämpfen und Zweifeln, die sie letztlich dazu gebracht haben, zum Widerstand gegen das Hitlerregime aufzurufen. Dazu soll ihre Lebenswelt dargestellt werden und ihre Zeitumstände, in denen sie ihren ungleichen Kampf aufgenommen haben. Diese Geschichte muss im Licht neuer Erkenntnisse immer wieder neu erzählt werden, damit dieses großartige Beispiel für Humanität nicht in Vergessenheit gerät. Angesichts eines immer wieder aufflackernden Neonazismus, der, wie das Beispiel der Zwickauer Terrorzelle NSU zeigt, auch heute noch mordet, muss es auch weiterhin wie im vierten Flugblatt heißen: " Die "Weiße Rose" lässt euch keine Ruhe!"
BEGRÜNDUNG:
Die Geschwister Scholl und Christoph Probst wurden vom „Blutrichter“ Roland Freisler, Präsident des am Volksgerichtshofes, am 22. Februar 1943 um 13:30 zum Tode um 17:00 verurteilt.
Im Volksgericht vor Richter Roland Freisler am 21. Februar 1943 wurde Hans Scholl mit folgenden Worten aufgezeichnet: „Schließlich musste jemand einen Anfang machen. Was wir geschrieben und gesagt haben, wird auch von vielen anderen geglaubt. Sie wagen es einfach nicht, sich so auszudrücken wie wir.“ Sophie Scholl äußerte zu Beginn: "Sie wissen so gut wie ich, daß der Krieg verloren ist. Warum geben Sie das nicht zu?" Für die Angeklagten war in Roland Freislers Schauprozess keinerlei Zeugnis erlaubt. Dies war ihre einzige Verteidigung.
„Kurz vor dem Ende des Prozesses gelingt es der Familie Scholl, sich in den Verhandlungssaal zu drängen. Schnell sehen sie ihre Befürchtungen bestätigt. Freislers Urteil gegen die drei jungen Angeklagten steht schon längst fest. Der ganze Saal war voll mit Parteiprominenz. Und dann wurde der Pflichtverteidiger aufgerufen, meine Geschwister zu verteidigen. Und da ist er aufgestanden und hat gesagt, also er hätte vorher keinen Zugang zu den Akten gehabt, aber wenn er Zugang zu den Akten gehabt hätte, hätte er gesagt, das Todesurteil ist völlig gerecht fertigt. Und da ist ja mein Vater aufgestanden und hat gesagt, wenn der Verteidiger seine Kinder nicht verteidigt, dann wolle er es machen. Und dann hat man sie beide, meine Mutter und meine Schwester, meinen Bruder Werner rausgeworfen aus dem Saal. Und während er rausging, hat mein Vater ganz laut gerufen: „Es gibt noch eine andere Gerechtigkeit.“ Quelle: ZDFinfo Doku: Widerstandsbewegung die Weiße Rose
Pflichtverteidiger war Martin Stier, der seit dem 26. August 1942 als Hilfsrichter im Rang eines Landgerichtsdirektors dem Berliner Volksgerichtshof angehörte. Er war zum Teil als Vorsitzender, zum Teil als Beisitzer an der Verhängung zahlreicher Todesurteile der NS-Justiz beteiligt, so auch am 22. Februar 1943 gegen die Mitglieder der Weißen Rose Hans Scholl, Sophie Scholl und Christoph Probst. Der Pflichtverteidiger setzte sich während der dreieinhalbstündigen Verhandlung nicht ernsthaft für seine Mandanten ein.
Der hier fallverantwortliche Spruchkörper begeht hier damit eindeutig unter Verletzung des Rechts auf faires Verfahren und des Rechts auf Anhörung mehrfache Rechtsbeugungen durch Verwehrung des Aussagerechts der Angeklagten, durch Verwehrung des Rechts auf Verteidigung und Zeugenaussagen zugunsten der Angeklagten sowie durch gezielte Unterdrückungen von Stellungnahmen, Eingaben und Dokumenten mit prozessrelevanten Informationen und Sachverhalten durch ein von vornherein fest stehendes Urteil aufgrund von Parteilichkeit und Voreingenommenheit. „Der Präsident des Volksgerichtshofes Roland Freisler soll die Angeklagten propagandagerecht zum Tode verurteilen. […] Und den Angeklagten kein Forum bieten.“
„Am 20. August 1942 ernennt Adolf Hitler Roland Freisler zum Präsidenten des Volksgerichtshofs: „In der Erwartung, dass der Ernannte getreu seines Diensteides seine Amtspflicht gewissenhaft erfüllt und das Vertrauen rechtfertigt, dass ihm durch diese Ernennung bewiesen wird.“ In der Tat wird Freisler zu einem der fanatischsten Verfolger politisch Andersdenkender in der nationalsozialistischen Diktatur.“
„.. schreibt dann aber auch Briefe an Hitler, in denen er versichert, dass dieser Volksgerichtshof ein wirkliches Instrument nationalsozialistischen Geistes und Handelns werden würde. Die Mordpraxis unter Freisler wird schlimmer als in der Zeit davor. Er macht bereitwillig jede politische Straftat, jeden politischen Mord an einem Gegner des Nationalsozialismus mit. Und er ist auch derjenige, der versucht sich über eine besonders forscher Haltung zu profitieren. Und Sie finden bei ihm wirklich Skrupellosigkeit sondergleichen, die selbst unter den nationalsozialistischen Führungsgrößen ihresgleichen sucht. „Der Gerichtshof wird sich stets bemühen, so zu urteilen wie er glaubt, dass sie mein Führer, den Fall selbst beurteilen würden, gelobt der frisch gekrönte Richter in seinem Antrittsschreiben an Hitler seine Treue. Ihr politischer Soldat. Roland Freisler.“ Mehr als 2600 Todesurteile wird Hitlers Vollstrecker bis 1945 fällen.“ Quelle: ZDFinfo Doku: Widerstandsbewegung die Weiße Rose
Die Geschwister Scholl und Christoph Probst wurden vom „Blutrichter“ unter Vorsitz von Roland Freisler, Präsident des Volksgerichtshofes, am 22. Februar 1943 um 13:30 zum Tode um 17:00 verurteilt. Gerade einmal 102 Stunden lagen zwischen der Verhaftung von Hans und Sophie Scholl im Hauptgebäude der Universität München am 18. Februar 1943 gegen 11 Uhr und ihrer Hinrichtung am 22. Februar gegen 17 Uhr.
„Im Namen des Deutschen deutschen Volkes verurteilte der Volksgerichtshof wenig später Hans Sophie und Christoph wegen Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat, Wehrkraftzersetzung.“
Die letzten Worte von Hans Scholl waren: „Es lebe die Freiheit.“
Die letzten Worte von Sophie Scholl waren: „So ein schöner, sonniger Tag, und ich muss gehen ... Was macht mein Tod aus, wenn durch uns Tausende von Menschen geweckt und zum Handeln angeregt werden?“
Nachdem die Akten des Verfahren sowie dieses Urteil lange in Ost-Berliner Stasi-Archiven verschollen waren, konnten sie 1990 in die Zuständigkeit des Bundesarchivs übernommen werden und sind seither für interessierte Nutzer in Kopie einsehbar. Das Aktenzeichen ist auf Grund einer schlechten Kopie nur schwer leserlich : Vermutlich 8 J 35/43. Z H 47/ 43.
Siehe auch :
Schluss. Jetzt werde ich etwas tun: Die Lebensgeschichte der Sophie Scholl
Als Widerstandskämpferin und Mitglied der »Weißen Rose« wurde Sophie Scholl (1921-1943) zum Mythos. Ihr Mut und ihre Unerschrockenheit sind umso erstaunlicher, als sie noch wenige Jahre vorher eine begeisterte HJ-Führerin war. Neue Quellen zeigen, dass das Mädchen Sophie Scholl eine viel kompliziertere und spannendere Persönlichkeit war als bisher bekannt. Nach 1933 ging ein Riss durch die Familie Scholl: Während die Eltern in Hitler einen gefährlichen »Rattenfänger« sahen, ließen sich die Geschwister Scholl faszinieren von Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mädel. Doch wie wurde aus der begeisterten Hitlerjugend-Führerin Sophie Scholl eine mutige Gegnerin des NS-Regimes, die mit der »Weißen Rose« den Widerstand organisierte? Maren Gottschalk hat für ihre mitreißende Biografie viele Zeitdokumente ausgewertet und Interviews mit Zeitzeugen geführt. Sie zeichnet das lebendige Portrait einer vielschichtigen, klugen und spannenden Persönlichkeit nach.
SACHVERHALTSERMITTLUNGS- UND AUFKLÄRUNGSPFLICHT DES GERICHTS
Das Gericht selbst ist von Amtswegen zur umfassenden Sachverhaltsermittlung und -aufklärung nach § 26 FamFG, § 27 FamFG, § 44 FamFG, § 138 ZPO verpflichtet, um möglichst eine Verletzung der Ansprüche auf rechtliches Gehör und faires Verfahren nach § 10 AEMR, § 6 EMRK, § 103 Abs. 1 GG sowie auf die Achtung des Familienlebens nach § 8 EMRK sowie auf das Recht auf Meinungsfreiheit § 19 AEMR, § 11 EMRK, § 5 GG sowie auf das Recht auf Diskriminierungsverbot § 14 EMRK auszuschließen.
Siehe auch :
Die Gewissensentwicklung der Geschwister Scholl: Eine moralpsychologische Betrachtung
Mit dem Widerstand der Geschwister Scholl gegen den Naziterror haben sich viele Autoren intensiv beschäftigt. Was bisher weitgehend gefehlt hat, ist eine moralpsychologische Betrachtung. Deshalb ist es Ziel dieses Buches, die Gewissensentwicklung von Hans und Sophie Scholl nachzuzeichnen, angefangen von ihrer Kindheit bis zu ihren letzten Lebenstagen. Dies geschieht mit Hilfe der Erkenntnisse des weltweit bekannten Moralpsychologen Lawrence Kohlberg. Dadurch wird die außergewöhnlich mutige Widerstandstätigkeit, die Hans und Sophie Scholl mit dem Leben bezahlen mussten, verstehbar und nachfühlbar.
GLAUBHAFTMACHUNG – Frei verfügbare Literatur und Medien :
Wolfgang Form, Wolfgang Neugebauer, Theo Schiller (Hrsg.): NS-Justiz und politische Verfolgung in Österreich 1938–1945. Analysen zu den Verfahren vor dem Volksgerichtshof und dem Oberlandesgericht Wien. K. G. Saur Verlag, München 2006, ISBN 978-3-11-095208-7.
Jörg Friedrich: Freispruch für die Nazi-Justiz. Die Urteile gegen NS-Richter seit 1948. Eine Dokumentation. Ullstein, überarbeitete und ergänzte Ausgabe, Berlin 1998, ISBN 3-548-26532-4.
Holger Grimm, Edmund Lauf: Die Abgeurteilten des Volksgerichtshofs. Eine Analyse der sozialen Merkmale. In: Historical Social Research / Historische Sozialforschung (HSR) 19 (1994), Nr. 2 (Volltext online auf SSOAR (PDF; 968 kB)).
Bernhard Jahntz, Volker Kähne: „Der Volksgerichtshof“. Darstellung der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Berlin gegen ehemalige Richter und Staatsanwälte am Volksgerichtshof. 3. Auflage, Senatsverwaltung für Justiz (Hrsg.), Berlin 1992, DNB 930310764.
Hannsjoachim W. Koch: Volksgerichtshof. Politische Justiz im 3. Reich. Universitas, München 1988, ISBN 3-8004-1152-0.
Rolf Lamprecht: Die Gewalttäter in den roten Roben. In: Der Spiegel. Nr. 44, 1986, S. 35–37 (online).
Klaus Marxen: Das Volk und sein Gerichtshof, eine Studie zum nationalsozialistischen Volksgerichtshof. Klostermann, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-465-02644-6 (= Juristische Abhandlungen, Band 25).
Klaus Marxen, Holger Schlüter: Terror und „Normalität“. Urteile des nationalsozialistischen Volksgerichtshofs 1934–1945: Eine Dokumentation (= Juristische Zeitgeschichte NRW, Bd. 13), 2004, ISSN 1615-5718.
Isabel Richter: Hochverratsprozesse als Herrschaftspraxis im Nationalsozialismus – Männer und Frauen vor dem Volksgerichtshof 1934–1939. Münster 2001.
Hinrich Rüping: „Streng, aber gerecht. Schutz der Staatssicherheit durch den Volksgerichtshof.“ In: Juristenzeitung 1984, S. 815–821.
Holger Schlüter: Die Urteilspraxis des nationalsozialistischen Volksgerichtshofs. Duncker & Humblot, Berlin 1995, ISBN 3-428-08283-4.
Sehr verlockend. In: Der Spiegel. Nr. 5, 1980 (online).
Walter Wagner: Der Volksgerichtshof im nationalsozialistischen Staat. Oldenbourg, München 1974, ISBN 3-486-54491-8.
Günther Wieland: Das war der Volksgerichtshof: Ermittlungen – Fakten – Dokumente. Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989, ISBN 3-329-00483-5.
Justiz und Nationalsozialismus. Katalog zur Ausstellung des Bundesministers der Justiz, 1989, ISBN 3-8046-8731-8, S. 151–162.
Weiße Rose, Justiz im Dritten Reich Politische Strafjustiz vor und nach 1945 (Auszug)
Heribert Ostendorf 20.04.2005 /
https://www.bpb.de/
http://www.mythoselser.de/
Terrorurteile des Volksgerichtshofes. 14.08.1979. Das Erste. Panorama berichtet 1979 über die ehemalige Hinrichtungsstätte Plötzensee und die Terrorurteile des Volksgerichtshofes in der NS-Zeit.
https://www.ardmediathek.de/
Dieses Urteil beendete das Leben von Hans Scholl. GESCHICHTE(N) AUS DEM BUNDESARCHIV, 21.09.2018, Andreas Grunwald, Sven Felix Kellerhoff.
https://www.welt.de/
Die Weiße Rose. Hitlers Vollstrecker - Das Volksgericht und der Widerstand.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/hitlers-vollstrecker-3-die-weisse-rose-102.html
Siehe auch :
Wie schwer ein Menschenleben wiegt: Sophie Scholl
"Wir schweigen nicht, wir sind Euer böses Gewissen, die Weiße Rose lässt Euch keine Ruhe!", hieß es auf einem Flugblatt der kleinen studentischen Widerstandsgruppe in München, zu dessen innerem Kreis neben Alexander Schmorell und Hans Scholl dessen jüngere Schwester Sophie, Christoph Probst, Willi Graf sowie der Universitätsprofessor Kurt Huber gehörten. Selbst vor Roland Freisler sprach die 21-Jährige im Gerichtssaal unbeirrt aus, was sie dachte: "Was wir schrieben und sagten, das denken Sie alle ja auch, nur haben Sie nicht den Mut, es auszusprechen." Postum ist die Studentin, die mit ihren Freunden furchtlos die Stimme erhob gegen das NS-Unrechtsregime und den Vernichtungskrieg, tatsächlich zu einem Gewissen der Deutschen geworden. Heute ist sie weltweit eine der bekanntesten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte.Wenige Tage nach Kriegsbeginn schrieb Sophie Scholl an ihren Freund: "Ich kann es nicht begreifen, daß nun dauernd Menschen in Lebensgefahr gebracht werden von anderen Menschen. Ich kann es nie begreifen und ich finde es entsetzlich. Sag nicht, es ist für’s Vaterland." Gestützt auf teils noch unveröffentlichte Selbstzeugnisse schildert Maren Gottschalk das so verheißungsvolle Leben Sophie Scholls, die sich nach anfänglicher Faszination für die Hitlerjugend immer entschiedener gegen den Nationalsozialismus stellt. 1942 geht sie in den aktiven Widerstand. Am 18. Februar 1943 wird sie mit nur 21 Jahren verhaftet, vier Tage später mit dem Fallbeil hingerichtet.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ZU NS-JUGENDWIDERSTANDSBEWEGUNGEN AM LANDRATSAMT MOSBACH
Beim hier fallverantwortlichen Spruchkörper des Amtsgerichts Mosbach wird hiermit offiziell am 13.07.2022 unter 6F 9/22 beantragt, gerichtlich beim zuständigen Landrat *** am Landratsamt Mosbach in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Schulamt Mosbach, den Schulen, Volkshochschulen und sämtlichen weiteren Bildungseinrichtungen in Mosbach und im Landkreis Mosbach eine aktuelle und zukünftige regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit zu NS-Jugendwiderstandsbewegungen wie die Weiße Rose, Edelweißpiraten, Swing-Jugend, etc. sowie zu NS-Unrecht und NS-Verbrechen mit offizieller transparenter Bestätigungsmitteilung an alle Verfahrensbeteiligten zu beantragen.
GERICHTLICH EINZUHOLENDE STELLUNGNAHMEN
Beim hier fallverantwortlichen Spruchkörper des Amtsgerichts Mosbach wird unter 6F 9/22 offiziell beantragt von allen Verfahrensbeteiligten inklusive der involvierten Fachstellen (Jugendamt Neckar-Odenwaldkreis unter der Verantwortung des Landrats **** Aktenzeichen 3.23214 und der gerichtlich bestellten Verfahrensbeistandschaft) offizielle Stellungnahmen in der hier anhängigen Rechtssache „Antrag auf WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN zur Aufhebung der Todesurteile des Volksgerichtshofes unter Vorsitz des Präsidenten Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst,“ ordnungsgemäß und vollständig zeitnah einzuholen.
Siehe auch :
Im Schatten der Geschwister Scholl. Alexander Schmorells Bedeutung in der Rezeptionsgeschichte der Weißen Rose
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Universität Potsdam (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die Bedeutung ALexander Schmorells in der Rezeptionsgeschichte der Widerstandsgruppe "Weiße Rose". Wenn über die "Weiße Rose" gesprochen wird, stehen vor allem Sophie Scholl und ihr Bruder Hans Scholl im Vordergrund. Über die anderen Mitglieder der Widerstandsgruppe, wie Willi Graf, Christoph Probst, Kurt Huber oder eben Alexander Schmorell, die ebenfalls ihren Anteil an den Widerstandsaktionen leisteten und hingerichtet wurden, erfahren nur diejenigen etwas, die sich näher mit der Geschichte und der Rezeption dieser studentischen Widerstandsgruppe auseinandersetzen.Obwohl Alexander Schmorell Mitbegründer der "Weißen Rose" war, die Widerstandsaktionen organisierte, leitete und die Flugblätter mitverfasste, rückten sein Name und sein Andenken zeitgleich mit seiner Hinrichtung für viele in den Hintergrund, während sich das Andenken der Geschwister Scholl über all die Jahrzehnte hinweg in dem kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft verfestigen konnte.Von 1933 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges herrschte in Deutschland das nationalsozialistische Regime. Es war eine Zeit der Unterdrückung, der Verfolgung und des Krieges. Obwohl die Mehrheit der deutschen Bevölkerung die nationalsozialistische Herrschaft unterstützte oder zumindest tolerierte, gab es einige Wenige, die beispielsweise das System an sich - die Abschaffung der Demokratie und der Grundrechte, den Staatsterror und den Antisemitismus - ablehnten und in den verschiedensten Formen Widerstand leisteten.Widerstand ist nicht die Bezeichnung für ein Verhalten, welches sich allein in einer kritischen Haltung gegenüber der nationalsozialistischen Herrschaft äußerte. Widerstand kam in dem Moment zum Tragen, wenn neben der Bereitschaft auch konkrete Handlungen entstanden.
INTERNET-VERÖFFENTLICHUNGEN
Hiermit erfolgt offiziell die Antragsteller-Freigabe des vorliegenden Antrages vom 13.07.2022 unter 6F 9/22 in vorliegender Rechtssache „Antrag auf WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN zur Aufhebung der Todesurteile des Volksgerichtshofes unter Vorsitz des Präsidenten Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst“ zur frei zugänglichen Veröffentlichung in den Internetpräsenzen des Amtsgerichts Mosbach sowie der BRD-Justizinstitutionen sowie in den Internetpräsenzen der BRD-Universitäten und Fachhochschulen sowie in den Internetpräsenzen sämtlicher BRD-Bildungseinrichtungen.
Beim fallverantwortlichen Spruchkörper am Amtsgericht Mosbach wird hiermit am 13.07.2022 unter 6F 9/22 die Veranlassung mit transparenter Bestätigungsmitteilung an alle Verfahrensbeteiligten beantragt, die anhängige RECHTSSACHE “Antrag auf WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN zur Aufhebung der Todesurteile des Volksgerichtshofes unter Vorsitz des Präsidenten Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst“ mit kritischer Dokumentation sowie die entsprechende Verfahrens- und Falldokumentationen auf den Internet-/bzw. Websites des Amtsgericht Mosbach frei zugänglich zu veröffentlichen.
Siehe auch :
Flamme sein!: Hans Scholl und die Weiße Rose
Erstveröffentlichung sämtlicher Gedichte von Hans Scholl und mit dem Text sämtlicher Flugblätter. Ohne Hans Scholl hätte es die Weiße Rose nicht gegeben. Aber wie kam der 23-Jährige dazu, sein Leben im Kampf gegen Hitler zu riskieren? Robert Zoske zeichnet auf der Grundlage von bisher unbekannten Dokumenten ein neues, faszinierendes Bild von einem jungen Mann, den der Heroismus des Nationalsozialismus ebenso anzog wie eine naturmystische Frömmigkeit, dessen Freiheitsdrang aber seine größte, kompromisslose Leidenschaft war. „Ganz leben oder gar nicht!“, notierte Hans Scholl, und es ist erstaunlich, welche Erfahrungen sich in seinem kurzen Leben verdichten. Während er zum Fähnleinführer in der Hitlerjugend aufstieg, leitete er eine verbotene Jugendgruppe, die abenteuerliche Fahrten unternahm und verpönte Schriftstellerlas. Er liebte Jungen und Mädchen, schrieb Gedichte und Erzählungen. Als Medizinstudent interessierte er sich vor allem für Philosophie und erlebte als Sanitätssoldat das Grauen an der Front. Er war mit Künstlern und Schriftstellern befreundet, verehrte Stefan George und zunehmend Thomas Mann. Robert Zoske zeigt, wie sehr dessen Rundfunkansprachen die Flugblätter der Weißen Rose beeinflussten, die Hans Scholl verfasste und zusammen mit seinen Mitstreitern verbreitete. „Es lebe die Freiheit“, waren seine letzten Worte. Das fesselnd geschriebene Buch lässt dieses Vermächtnis eindrucksvoll lebendig werden.
2. Online-Artikel zur Weißen Rose
Gedenken an "Weiße Rose"
Steinmeier ruft zum Einsatz für Demokratie auf
Stand: 06.02.2023 17:22 Uhr
Die "Weiße Rose" steht für den Widerstand gegen die NS-Diktatur - vor 80 Jahren wurden ihre Anführer hingerichtet. In seiner Rede zum Gedenken rief Bundespräsident Steinmeier zum Einsatz für die Demokratie auf. Jeder und jede müsse sie schützen.Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, die deutsche Demokratie gegen neue Bedrohungen von außen und zunehmende Angriffe von innen wehrhaft zu machen.
Dazu gehöre angesichts des Krieges in der Ukraine "eine gut ausgerüstete und verteidigungsbereite Bundeswehr", sagte er in einer Vorlesung an der Ludwig-Maximilians-Universität in München laut vorab veröffentlichtem Redetext. Nötig seien zudem "engagierte Bürgerinnen und Bürger, die in ihrem politischen Urteil moralisch klar und fest sind, die sich einsetzen für unser Land, für die Demokratie". Steinmeier würdigte in seiner "Weiße Rose"-Gedächtnisvorlesung den Widerstand dieser Gruppierung gegen das nationalsozialistische Regime.Widerstand nicht nur erlaubt, sondern gebotenDie vorwiegend studentische Gruppe um Hans und Sophie Scholl hatte mit Flugblättern zum Widerstand gegen die NS-Diktatur und zur Beendigung des Zweiten Weltkrieges aufgerufen. Anfang 1943 wurden sie beim Verteilen von Flugblättern in der Universität überrascht und festgesetzt. Am 22. Februar ließen die Nazis die beiden Geschwister und ihren Freund Christoph Probst hinrichten.Die "Weiße Rose" habe vor 80 Jahren Widerstand gegen ein Schreckensregime geleistet, das mit jeder erdenklichen Brutalität gegen seine Gegner vorgegangen sei sowie Angst und Terror zum Herrschaftsprinzip gemacht habe, sagte Steinmeier. "Dieses verbrecherische Regime, dem die Würde des Menschen und ein Menschenleben nichts galten - mehr noch: das Menschen das Menschsein absprach -, dieses Regime hatte keinen Anspruch auf Gehorsam. Es musste bekämpft werden."
Sophie Scholl verabschiedet die Freunde, bzw. Mitglieder der “Weißen Rose”, München, Ostbahnhof | George (Jürgen) Wittenstein / akg-image
Die Widerstandsgruppe Weiße Rose verteilte Flugblätter in denen sie unter anderem zum Widerstand gegen das NS-Regimes aufriefen. Bild: George (Jürgen) Wittenstein / akg-image
Besonderer Stellenwert von WiderstandDiese Haltung habe die Frauen und Männer des deutschen Widerstands geeint, so unterschiedlich ihre Motive auch gewesen seien, sagte Steinmeier. Sie alle hätten mit der Legitimität ihres Handelns gerungen.
Am Ende aber kamen sie alle zu dem Schluss: Wer nicht handelte, wer schwieg, der tolerierte die Gewalt als Prinzip, das Unrecht als Normalität, den durch Deutschland verübten Völkermord. Wer nicht handelte und schwieg, der machte sich der Komplizenschaft schuldig.
Deshalb sei Widerstand nicht nur erlaubt, sondern geboten. "Die Diktatur musste gestürzt werden." Vor diesem historischen Hintergrund sei es ärgerlich, wenn heute in der politischen Auseinandersetzung gelegentlich leichtfertig von "Widerstand" gesprochen werde. "Nichts rechtfertigt die Gleichsetzung des Protests in einer Demokratie mit dem Widerstand in einer Diktatur", mahnte Steinmeier.
Fackelzug der "nationalen Verbände" SA, SS und Stahlhelm zur Feier der "Machtübernahme" durch das Brandenburger Tor am 30. Januar 1933. | picture alliance / akg-images
INTERVIEW
30.01.2023
90 Jahre nach Hitlers Machtergreifung
"Wir müssen wachsam sein"
Vor genau 90 Jahren übernahmen die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland - mit schrecklichen Folgen.
Kritik und Protest als Kern der Demokratie
Heute garantiere das Grundgesetz die Würde jedes einzelnen Menschen sowie Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit. Diese Freiheiten seien Verfassungswirklichkeit. Das Verfassungsgericht wache darüber, dass Freiräume gewahrt blieben. "In unserer Demokratie ist Widerspruch nicht nur ausdrücklich möglich. Er ist notwendig", sagte Steinmeier. Kritik, Demonstrationen, auch Proteste gehörten zum Wesenskern der Demokratie. "Auch und gerade von Minderheiten; auch mit Mitteln, die die Mehrheit kritisiert, die sie stören, die ihr auf die Nerven gehen."
Ein Recht auf Widerstand gebe es in unserer Demokratie aber nur für den einen Fall, dass sie abgeschafft werden solle.Mit der "Weiße Rose"-Gedächtnisvorlesung knüpfte Steinmeier an die Tradition einiger seiner Vorgänger an. 2013 wurde die Rede von Joachim Gauck gehalten, 2003 von Johannes Rau und 1993 von Richard von Weizsäcker.
Bilderstrecke
80. Todestag der Geschwister Scholl
Ein Strauß weißer Rosen steht im Justizpalast in München (Oberbayern) in der Ausstellung "Willkür".
Die Widerstandsgruppe "Weiße Rose" und ihre sechs Mitglieder Willi Graf, Kurt Huber, Alexander Schmorell, Hans Scholl, Sophie Scholl und Christoph Probst (von links) verfassten, druckten und verteilten unter Lebensgefahr insgesamt sechs Flugblätter, in denen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufgerufen wurde. Sie bezahlten dafür mit dem Leben.Bild: picture-alliance/ dpa
https://www.tagesschau.de/
"Geschichte muss Mahnung sein"
Steinmeier erinnert in München an Weiße Rose
06.02.2023, 18:24 Uhr
Vor 80 Jahren werden die Mitglieder der Weißen Rose hingerichtet. Anlässlich einer Gedenkveranstaltung ruft Bundespräsident Steinmeier auch zum Einsatz für die Demokratie auf. Verfassungsgegner sollten diese nicht noch einmal angreifen können.
POLITIK
22.02.18
Flugblätter gegen Nazis
Die "Weiße Rose" trotzt Hitler bis zum Tod
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, die Wehrhaftigkeit der Demokratie zu stärken. In einer Gedächtnisvorlesung an der Universität München zum 80. Jahrestag der Hinrichtung von Mitgliedern der Widerstandsgruppe Weiße Rose sagte er, die Demokratie in Deutschland sei "in den vergangenen Jahren stärker unter Druck geraten". In Deutschland solle es "Verfassungsgegnern nicht noch einmal gelingen können, die Demokratie im Innersten anzugreifen". Steinmeier zeigte sich besorgt darüber, dass sich Kritik an den bestehenden Verhältnissen zum Teil radikalisiere und sich als Widerstand gegen des System an sich artikuliere.
"Widerspruch, der ist nötig in der Demokratie", sagte der Bundespräsident. "Aber es gibt kein Recht auf den Gebrauch von Gewalt gegen demokratisch getroffene Mehrheitsentscheidungen: Wer dafür heute in unserem Land ein Recht auf Widerstand gegen demokratische Institutionen für sich reklamiert, der missbraucht diesen Begriff." Hier sei bisweilen "identitärer Wahn oder nationalistischer Taumel" im Spiel. Auch in der Bundesrepublik "haben Rechtspopulisten und identitäre Extremisten Zulauf", sagte Steinmeier. "Auch in unserem Land nehmen Hass und Hetze zu, vor allem im Netz. Und auch in unserem Land gibt es verfassungsfeindliche rechtsextreme Gruppierungen, die das so genannte 'System' stürzen wollen."
"Unsere Geschichte muss uns Mahnung sein"
09.05.21
Gesicht des Widerstands
Sophie Scholl wird durch Brüche menschlich
Steinmeier verwies darauf, dass der Staat Instrumente zum Schutz der Demokratie habe - etwa die Möglichkeit des Verbots von Parteien und Vereinen. "An den Verbotsinstrumenten des Staates und der Sorge seiner Bürger kann und darf sich unsere Vorstellung von wehrhafter Demokratie nicht erschöpfen", sagte er - und sprach einen Appell aus: "Eine wehrhafte Demokratie braucht engagierte Bürgerinnen und Bürger, die in ihrem politischen Urteil moralisch klar und fest sind, die sich einsetzen für unser Land, für die Demokratie." Anlass für Steinmeiers Vorlesung war der 80. Jahrestag der Hinrichtung von Mitgliedern der Weißen Rose - einer Widerstandsgruppierung, die an der Universität München mit Flugblättern zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufrief. Die Gruppe wurde verraten, ihre Mitglieder wurden hingerichtet.
"Heute, achtzig Jahre später, gedenken wir dieser jungen Leute, ihres Glaubens an Wahrheit und Menschlichkeit, an Freiheit - und ihres unbeschreiblichen Mutes, dafür einzutreten", sagte Steinmeier. "Wir erinnern uns, nicht um einer reinen Rückschau willen oder um die Mitglieder der Weißen Rose auf einen Heldensockel zu stellen. Helden waren sie zweifellos, aber: Wir blicken auch zurück im Wissen, dass die Verantwortung vor unserer Geschichte keinen Schlussstrich kennt: Unsere Geschichte muss uns Mahnung sein."
Quelle: ntv.de, lar/AFP
https://www.n-tv.de/
Weiße Rose Gedächtnisvorlesung 2023
02.02.2023
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnert am 6. Februar an das Vermächtnis aller Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer gegen das nationalsozialistische Terrorregime.
Vor 80 Jahren wurden am 22. Februar die Geschwister Hans und Sophie Scholl, Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ und Studierende an der LMU, zusammen mit ihrem Freund Christoph Probst in Stadelheim hingerichtet. Das jährliche Gedenken für die „Weiße Rose“ erinnert an das Vermächtnis aller Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer gegen das nationalsozialistische Terrorregime.
In diesem Jahr hält Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Gedächtnisvorlesung und reiht sich damit ein in die Vorträge seiner Amtsvorgänger Joachim Gauck (2013), Johannes Rau (2003) und Richard von Weizsäcker (1993) zu diesem Anlass.
Weiße Rose Gedächtnisvorlesung 2023
Bodendenkmal zur Erinnerung an die Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose
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60 Min. | 02.02.2023
1942/43: Die Widerstandsaktionen der Weißen Rose
Ludwig-Maximilians-Universität München
https://www.lmu.de/de/
Bundespräsident Steinmeier: Widerspruch notwendig
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) würdigt die Taten der Weißen Rose in München, schlägt aber auch kritische Töne an.
06. Februar 2023 - 20:01 Uhr | Stephan Kabosch
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird in München am Flughafen von Günter Graml, Protokollreferent in der Bayerische Staatskanzlei empfangen. © dpa/Britta Pedersen
München - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, die deutsche Demokratie gegen neue Bedrohungen von außen und zunehmende Angriffe von innen wehrhaft zu machen. Dazu gehöre angesichts des Krieges in der Ukraine „eine gut ausgerüstete und verteidigungsbereite Bundeswehr“, sagte er am Montag in München in einer Vorlesung an der Ludwig-Maximilians-Universität in seiner Rede.
Nötig seien zudem „engagierte Bürgerinnen und Bürger, die in ihrem politischen Urteil moralisch klar und fest sind, die sich einsetzen für unser Land, für die Demokratie“.
Steinmeier würdigt den Widerstand der Weißen Rose
Steinmeier würdigte in seiner Weiße-Rose-Gedächtnisvorlesung den Widerstand dieser Gruppierung gegen das nationalsozialistische Regime. Die vorwiegend studentische Gruppe um Hans und Sophie Scholl hatte mit Flugblättern zum Widerstand gegen die NS-Diktatur und zur Beendigung des Zweiten Weltkrieges aufgerufen.
Anfang 1943 wurden sie beim Verteilen von Flugblättern in der Universität überrascht und festgesetzt. Am 22. Februar richteten die Nazis die beiden Geschwister und ihren Freund Christoph Probst hin.
Die Weiße Rose habe vor 80 Jahren Widerstand gegen ein Schreckensregime geleistet, das mit jeder erdenklichen Brutalität gegen seine Gegner vorgegangen sei sowie Angst und Terror zum Herrschaftsprinzip gemacht habe, sagte Steinmeier. „Dieses Regime hatte keinen Anspruch auf Gehorsam. Es musste bekämpft werden.“
"In unserer Demokratie ist Wiederspruch notwendig"
Diese Haltung habe die Frauen und Männer des deutschen Widerstands geeint, sagte Steinmeier. Sie alle hätten mit der Legitimität ihres Handelns gerungen. „Am Ende aber kamen sie alle zu dem Schluss: Wer nicht handelte, wer schwieg, der tolerierte die Gewalt als Prinzip, das Unrecht als Normalität, den durch Deutschland verübten Völkermord.“
Vor diesem historischen Hintergrund sei es ärgerlich, wenn heute in der politischen Auseinandersetzung leichtfertig von „Widerstand“ gesprochen werde. „Nichts rechtfertigt die Gleichsetzung des Protests in einer Demokratie mit dem Widerstand in einer Diktatur“, mahnte Steinmeier. Heute garantiere das Grundgesetz die Würde jedes einzelnen Menschen sowie Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit.
„In unserer Demokratie ist Widerspruch nicht nur ausdrücklich möglich. Er ist notwendig“, so Steinmeier. „Auch und gerade von Minderheiten; auch mit Mitteln, die die Mehrheit kritisiert, die sie stören, die ihr auf die Nerven gehen.“ Ein Recht auf Widerstand gebe es in unserer Demokratie nur für den einen Fall, dass sie abgeschafft werden solle.
Abendzeitung München ·
https://www.abendzeitung-muenchen.de/
Weiße Rose in München: Steinmeier mit Botschaft
00:24 Min06.02.2023Ab 0Clip aus S2023
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnert an den Widerstand der Weißen Rose in München. Der Appell des Politikers: Die deutsche Demokratie gegen Bedrohungen von außen und von innen zu verteidigen.
https://www.sat1.de/
Steinmeier hält Weiße-Rose-Gedächtnisvorlesung
Nachrichtenarchiv - 06.02.2023 10:15 Uhr
Aktuelle Nachrichten
München: Bundespräsident Steinmeier will heute an der Ludwig-Maximilians-Universität eine Rede zum Gedenken an die Widerstandsgruppe "Weiße Rose" halten. Die Studenten um Hans und Sophie Scholl sowie Professor Kurt Huber hatten unter anderem Flugblätter verteilt, um Mitstreiter für den Kampf gegen das NS-Regime zu finden. Im Februar vor 80 Jahren wurden sie dabei erwischt, verhaftet und zum Tode verurteilt. Mit der Gedächtnisvorlesung knüpft Steinmeier an die Tradition einiger seiner Vorgänger an. Die erste hielt Richard von Weizsäcker im Jahr 1993. Er hatte damals wörtlich gesagt: "Jeder ist verantwortlich für das, was er tut, und mitverantwortlich für das, was er geschehen lässt."
Sendung: BR24 Nachrichten, 06.02.2023 10:15 Uhr
https://www.br.de/
Erinnerung an die Weiße Rose
München, 6. Februar 2023
Rede des Bundespräsidenten
Welch eindringliche, aufrüttelnde Worte waren das: "Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt! Entscheidet Euch, eh‘ es zu spät ist!" Worte, die die Widerstandsgruppe der Weißen Rose zu Beginn des Jahres 1943 an alle Deutschen richtete. Der "Aufruf an alle Deutsche" – er war unmissverständlich. Er war drängend. Und vor allem: Er war so unendlich mutig. Jeder, der es wagte, öffentlich Kritik am Terrorregime der Nationalsozialisten zu äußern, jeder, der offen zum Widerstand aufrief – und nichts anderes tat die Weiße Rose –, jeder, der das wagte, setzte damit das eigene Leben aufs Spiel und auch die Freiheit der Familie, der Freunde.
Die Mitglieder der Weißen Rose waren sich dieser Gefahr bewusst, sehr bewusst. Und doch verfassten sie seit dem Sommer 1942 Flugblätter und brachten sie in immer höherer Zahl in Umlauf. "Freiheit", "Nieder mit Hitler", das schrieben sie auch an Hausfassaden, an den Eingang dieses Universitätsgebäudes. Auch das war unmissverständlich. Und unendlich mutig.
Sophie und Hans Scholl. Christoph Probst. Kurt Huber. Alexander Schmorell. Willi Graf. Hans Leipelt. Sie alle bezahlten ihren Mut mit dem Leben.
Die Männer und Frauen der Weißen Rose wollten nicht länger schweigen. Sie wollten, dass endlich gehandelt werde. Es war vor allem eine Überzeugung, die sie antrieb: dass jeder etwas tun muss und tun kann. Alle Deutschen riefen sie dazu auf, endlich aufzuwachen aus der Lethargie, aus der Gleichgültigkeit, endlich ihre Stimme zu erheben, sich zu erheben gegen die – wie es im dritten Flugblatt hieß – "Diktatur des Bösen".
Achtzig Jahre sind vergangen, seitdem die ersten Mitglieder der Weißen Rose hingerichtet wurden. Ihr Widerstand, ihre Aktionen reizten das Nazi-Regime aufs Äußerste. Am 18. Februar 1943 gerieten sie in die Fänge der Machthaber – an jenem Tag also, an dem Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast seine berüchtigte Rede zum "totalen Krieg" halten sollte. An diesem 18. Februar legten Sophie und Hans Scholl das sechste Flugblatt hier in der Universität aus – es sollte das letzte sein. Die restlichen Exemplare ließen sie in den Lichthof hinunterflattern. Jakob Schmid, der Schlosser und Hausmeister der Universität, beobachtete sie, hielt sie fest und informierte den Rektor, den SS-Mann Walther Wüst. Sophie und Hans Scholl wurden der Gestapo übergeben. Wenig später wurde auch Christoph Probst verhaftet.
So viel Mut, so viel Anstand, so viel Glauben an humanistische Werte, das war eine Gefahr, die im Keim erstickt werden musste. Hitlers Blutrichter Roland Freisler reiste mit seinem sogenannten Volksgerichtshof eigens von Berlin nach München und verhängte, rasend in seinem Furor, die Todesurteile. Hochverräterische Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat, Wehrkraftzersetzung, lautete die Anklage. Das Urteil sollte alle abschrecken, die ähnliche Gedanken oder Überzeugungen haben mochten. Es wurde noch am selben Tag vollstreckt, mit dem Fallbeil. Ein zweiter Prozess fand wenige Wochen später im April statt, gegen Alexander Schmorell, Willi Graf, den Hochschullehrer Kurt Huber und elf weitere Mitglieder der Weißen Rose. Auch Schmorell, Graf und Huber wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet. Hans Leipelt wurde noch 1945 ermordet.
Die Prozesse und die Todesurteile sprachen jedem Recht Hohn. Brechen konnten die Nationalsozialisten jedes Recht, die zum Tode Verurteilten nicht. "Es lebe die Freiheit", das waren die letzten Worte von Hans Scholl.
Frieden, Freiheit, die Würde jedes Menschen und die Verantwortung jedes Einzelnen – diese Werte leiteten die Weißen Rose. Sie sind heute das Fundament unserer freiheitlichen Demokratie. Wenn wir heute hier zusammenkommen, um an die Frauen und Männer der Weißen Rose zu erinnern, dann spüren wir: Frieden, Freiheit, die Achtung der Menschenwürde sind mit Opfern erstritten, erkämpft und errungen. Aber selbstverständlich sind sie nicht! Und ja, unsere Verfassung ist die Antwort auf Willkür und Gewaltherrschaft, aber selbstverständlich ist auch die Demokratie nicht! Und schon gar nicht ist sie auf Ewigkeit garantiert. Wir leben in einer Zeit, in der die liberalen Demokratien stärker angefochten, ja angegriffen werden, von innen wie von außen. Das ist die große Herausforderung unserer Zeit. Und genau diese Herausforderung macht das, wofür die Weiße Rose eintrat, für unsere Gegenwart so drängend aktuell: Ihr Kampf für Freiheit und Menschenwürde geht uns auch heute etwas an. Die Verantwortung jedes Einzelnen in der Gesellschaft: Sie geht uns auch heute etwas an. Darüber wird noch zu reden sein.
Die bekanntesten Mitglieder der Weißen Rose sind zweifellos Sophie und Hans Scholl, die beiden Geschwister, nach denen auch der Platz draußen vor dem Hauptgebäude der LMU und das politologische Institut benannt sind. Viele Schulen in unserem Land tragen ihren Namen, und vor allem Sophie Scholl wurde in den vergangenen Jahren zur Identifikationsfigur, in Büchern, in Filmen, in den sozialen Netzwerken.
Aber die Weiße Rose hatte mehr Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die ebenso mutig waren. Da war Alexander Schmorell, aus Russland stammend, den Hans Scholl beim Medizinstudium kennenlernte und mit dem er die ersten Flugblätter verfasste. Da war Christoph Probst, auch er angehender Arzt, der als einziges der studentischen Mitglieder der Weißen Rose schon verheiratet war, Familie und Kinder hatte. Da war Willi Graf, der ebenfalls Arzt werden wollte. Ein tiefgläubiger Katholik. Da war der Philosophie-Professor Kurt Huber, politisch nationalkonservativ, aber einer der wenigen Hochschullehrer, die den Mut hatten, die Gleichschaltung der Universitäten nicht widerspruchslos hinzunehmen. Da war Traute Lafrenz, eine Freundin von Hans Scholl, auch sie angehende Ärztin, die die Flugblätter nach Hamburg brachte. Sie ist die Einzige aus dem Kreis der Widerständler, die noch lebt, und es hat mich sehr bewegt, sie vor einigen Jahren mit dem Bundesverdienstorden auszeichnen zu können.
Zu der Münchner Gruppe kamen Gleichgesinnte in anderen Universitätsstädten dazu, in Ulm, in Stuttgart, Saarbrücken, Hamburg. Falk Harnack, Karl Ludwig Schneider, Heinz Kucharski und Margaretha Rothe, Hans und Susanne Hirzel, der bereits erwähnte Hans Leipelt, Heinrich und Wilhelm Bollinger, um nur einige Namen zu nennen: Sie alle waren auf unterschiedliche Weise beteiligt, die Flugblätter quer durch Deutschland zu verbreiten.
An diese mutigen Mitstreiterinnen und Mitstreiter der Weißen Rose ist oft nur beiläufig erinnert worden. Ich bin überzeugt: Ihnen allen gebührt ein größerer Platz in unserer Erinnerung. Sie alle haben mit ihrem Mut geleuchtet in dunkler Zeit. Sie alle träumten von einem anderen, einem besseren Deutschland.
Ja, die Mitglieder der Weißen Rose hatten Träume, und sie waren jung, sehr jung. Sie aber als unpolitische Träumer zu belächeln, damit würde man ihnen in keiner Weise gerecht.
Es stimmt zwar: Kaum einer von ihnen war von Anfang an gegen das NS-Regime. Als Hindenburg am 30. Januar 1933 die Macht in Hitlers Hände gab, waren die meisten noch Jugendliche, Sophie und Hans Scholl zunächst sogar begeistert von Hitler. Auch Kurt Huber war anfänglich durchaus angetan von den neuen Machthabern.
Je stärker das Regime aber auf totale Gleichschaltung und Unterwerfung jedes Einzelnen zielte, je brutaler es gegen seine Gegner vorging, je schrecklicher die im Namen einer unmenschlichen Rassenideologie verübten Verbrechen wurden, umso mehr reifte in diesen jungen Menschen die Erkenntnis, wie es in Wahrheit um Deutschland stand. Und dass es nur ein Mittel gab, daran etwas zu ändern: Widerstand.
Über Sabotage auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Gesellschaft sprachen sie in ihren Flugblättern. Ihr Ziel formulierte die Weiße Rose klar: "Der Sinn und das Ziel des passiven Widerstands ist, den Nationalsozialismus zu Fall zu bringen." Das fünfte Flugblatt schließlich, eben jener "Aufruf an alle Deutsche", ist getragen von der Überzeugung, dass der Krieg trotz aller Lügen und Propaganda endgültig verloren war. Einige der Medizinstudenten waren als Sanitätssoldaten in Russland gewesen, kurz vor der Niederlage bei Stalingrad, hatten Grausamkeit jenseits des Vorstellbaren gesehen, hatten die Hölle erlebt.
Hier, im fünften Flugblatt, skizzieren die Widerständler ihre Vorstellungen einer möglichen Nachkriegsordnung: ein föderalistisches Deutschland in einem geeinten Europa. "Freiheit der Rede, Freiheit des Bekenntnisses, Schutz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten", so ist es dort zu lesen. Und so war die Vision der Mitglieder der Weißen Rose für die Zeit nach dem Krieg, nach der NS-Herrschaft. Eine Vision für den Frieden, zugleich die Grundlagen des neuen Europa.
Die Hoffnung auf Zukunft war für Hans und Sophie Scholl und all die anderen nicht begleitet von Verdrängung der Gegenwart: Sehr klar war sich die Weiße Rose auch darüber, welch schwere Schuld ihre deutschen Zeitgenossen auf sich geladen hatten. "Ein jeder ist schuldig, schuldig, schuldig!" Schon im Sommer 1942 straften sie all jene Lügen, die damals – und noch viele Jahre nach dem Krieg – behaupten sollten, vom Menschheitsverbrechen der Shoah und den anderen schweren Verbrechen nichts gewusst zu haben. Die Ermordung und Verfolgung von polnischen Juden und jungen Adeligen, beides prangerte die Weiße Rose an. Um verzweifelt zu fragen: "Warum verhält sich das deutsche Volk angesichts dieser scheußlichsten, menschenunwürdigsten Verbrechen so apathisch?" Und: "Es sieht nicht und es hört nicht."
Den Mut zum Widerspruch oder gar zum Widerstand, den hatten tatsächlich nur sehr wenige. Es war ein einsamer Widerstand, ein Widerstand der Außenseiter, wie der Historiker Wolfgang Benz schreibt. Aber es gab sie, die Mutigen, die sich zusammenschlossen, die gemeinsam handeln wollten und auch handelten. Es gab sie in der Arbeiterbewegung, es gab den christlichen Widerstand, es gab den Kreisauer Kreis, die Rote Kapelle, die Mitglieder des 20. Juli. Es gab einzelne Aufrechte wie Georg Elser, es gab Jüdinnen und Juden, die Widerstand leisteten – und eben auch Studentinnen und Studenten. Und es gab die "stillen Heldinnen und Helden", die Verfolgten halfen, sie versteckten, ihnen zu essen gaben.
Auch junge Soldaten sympathisierten mit der Weißen Rose, wie wir aus einem Zeugnis im "Echolot" von Walter Kempowski wissen. Einer von ihnen berichtete Jacob Kronika, einem dänischen Korrespondenten in Berlin, ausführlich über die Gruppe, drei Tage nach den ersten Hinrichtungen: "Die Weiße Rose ist in dieser Runde wahrscheinlich erstickt worden. Aber nur in dieser Runde. Die Schar der jungen Deutschen, die wie die Hingerichteten und Arrestierten in München fühlt, wird wachsen." Er sollte sich täuschen, dieser junge Soldat. Enttäuscht waren auch die Briten, die den "Aufruf an alle Deutsche" millionenfach über den Städten im Westen Deutschlands abwarfen.
Es war wohl bestenfalls so, wie es Ricarda Huch nach dem Krieg sah. Sie kam zu dem Schluss: "Tausende dachten: Diese jungen Menschen haben das getan, was wir hätten tun sollen und nicht zu tun wagten." Die große Mehrheit der Deutschen aber behielt den Mantel der Gleichgültigkeit um ihr Herz gelegt. Sie wollten nicht sehen und hören. Weil sie fanatisch an Hitler glaubten, weil sie Angst vor den Konsequenzen der Wahrheit hatten, die meisten wohl, weil sie glaubten, durch unauffälliges Funktionieren wenigstens persönlich der Hölle zu entkommen und zu überleben.
Über Zeitungen aus der Schweiz und aus Schweden erreichte die Nachricht von den ersten Hinrichtungen die Weltöffentlichkeit. Die Welt sei zutiefst bewegt von den Vorgängen an der Münchner Universität, sagte Thomas Mann in einer seiner Rundfunkansprachen an die Deutschen aus dem Exil. Nicht zuletzt diese Ansprachen des großen Schriftstellers in der BBC hatten die Weiße Rose stark beeinflusst. Thomas Mann setzte der Widerstandsgruppe im Juni 1943 ein Denkmal. "Brave, herrliche junge Leute! Ihr sollt nicht umsonst gestorben, sollt nicht vergessen sein."
Heute, achtzig Jahre später, gedenken wir dieser jungen Leute, ihres Glaubens an Wahrheit und Menschlichkeit, an Freiheit – und ihres unbeschreiblichen Mutes, dafür einzutreten. Wir erinnern uns, nicht um einer reinen Rückschau willen oder um die Mitglieder der Weißen Rose auf einen Heldensockel zu stellen. Helden waren sie zweifellos, aber: Wir blicken auch zurück im Wissen, dass die Verantwortung vor unserer Geschichte keinen Schlussstrich kennt. Unsere Geschichte muss uns Mahnung sein, für die Gegenwart und die Zukunft. Damit nicht wieder geschehen kann, was geschehen ist – so hat es der große Primo Levi, selbst ein Überlebender der Shoah, gesagt.
Zum Erinnern gehören für uns Deutsche immer wieder aufs Neue schmerzhafte Fragen. Sie müssen schmerzhaft sein, wenn wir es ernst meinen mit dieser Verantwortung vor unserer Geschichte:
Wie war es möglich, dass geschah, was geschehen ist? Wie war es möglich, dass die meisten Deutschen ein Regime unterstützten, das jede Menschlichkeit verriet und ganz Europa mit Krieg überzog, Menschen folterte, versklavte, ermordete, das das Menschheitsverbrechen der Shoah akribisch plante und in administrativer Arbeitsteilung unzähliger Funktionsträger durchführte; wie war es nur möglich, dass die meisten mitmachten, mitliefen, mitschwiegen?
Und noch eine Frage stellt sich uns, auch wenn sie kaum wahrhaftig und ehrlich zu beantworten ist: Wie hätte ich selbst mich verhalten unter solchen Umständen? Wie würde ich handeln, und würde ich überhaupt handeln, wenn ich wüsste, dass der Preis dafür Gefängnis, Folter oder gar der Tod wäre?
Diese Fragen sind schmerzhaft, und manche bleiben offen, müssen vielleicht offen bleiben im Angesicht der Monstrosität von Menschheitsverbrechen, die Deutsche begangen haben. Aber die Fragen zu stellen, bleibt auch achtzig Jahre nach der Hinrichtung von Hans und Sophie Scholl wichtig!
Jede Generation hat ihren eigenen Blick auf die Zeit, in der Deutschland in dunkelster Nacht versank. Es sollte lange dauern, bis wir Deutsche uns dazu bekannten, dass unser Land sich nicht selbst von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft befreit hat. Wir wurden von außen befreit. Die Niederlage im Krieg war die Bedingung unserer Freiheit. Viele Jahre sollte es auch dauern, bis der äußeren Befreiung eine innere folgte. Jahre, in denen Deutschland die eigenen Verbrechen verbrämte und nationalsozialistische Eliten in Staat und Gesellschaft fortwirken konnten. Es hat lange gedauert, bis wir uns endlich der Frage stellten, warum geschehen konnte, was geschehen war. Bis Mitglieder des Widerstands und diejenigen, denen es gelungen war, sich ins Exil zu retten, endlich nicht mehr als "Verräter" gebrandmarkt wurden. Diese innere Befreiung dauerte Jahrzehnte – heute ist sie unverzichtbarer Teil unserer Demokratie.
Unser Blick heute ist geprägt von der Erfahrung, dass wir Deutsche seit Jahrzehnten in einer freiheitlichen Demokratie leben; seit mehr als dreißig Jahren tatsächlich alle Deutschen. Es waren die mutigen Menschen in der DDR, die friedlich Widerstand leisteten und damit die Mauer zu Fall brachten. Welch riesiges Glück ist das: Wir leben vereint in einer Demokratie. Mut, wie ihn die Weiße Rose und die anderen Widerstandskämpfer hatten, haben mussten, ein solcher Mut ist heute nicht nötig.
Die Mitglieder der Weißen Rose dagegen leisteten Widerstand in einer Diktatur, gegen ein Schreckensregime, das mit jeder erdenklichen Brutalität gegen seine Gegner vorging; das Angst und Terror zum Herrschaftsprinzip machte. Dieses verbrecherische Regime, dem die Würde des Menschen und ein Menschenleben nichts galten – mehr noch: das Menschen das Menschsein absprach –, dieses Regime hatte keinen Anspruch auf Gehorsam. Es musste bekämpft werden.
Das war die Haltung, die die Frauen und Männer des deutschen Widerstands einte, so unterschiedlich ihre Motive auch waren. So sehr sich auch ihre Vorstellungen von einem neuen, einem besseren Deutschland unterschieden. Sie alle rangen mit der Legitimität ihres Tuns. Darf ich Gesetze brechen, gar Gewalttaten verüben? Darf ich gegen meinen Glauben oder meinen Treueeid verstoßen?
Am Ende aber kamen sie alle zu dem Schluss: Wer nicht handelte, wer schwieg, der tolerierte die Gewalt als Prinzip, das Unrecht als Normalität, den durch Deutschland verübten Völkermord. Wer nicht handelte und schwieg, der machte sich der Komplizenschaft schuldig. Deshalb war Widerstand nicht nur erlaubt, er war geboten. Die Diktatur musste gestürzt werden. Das war die Überzeugung, die die Mitglieder der Weißen Rose leitete. Dafür waren sie bereit, ihr Leben einzusetzen.
Wer diesen historischen Hintergrund kennt; wer weiß, wie hoch der Preis für Widerstand gegen das NS-Regime oft war; wer das weiß, den ärgert, wenn heute in der politischen Auseinandersetzung gelegentlich leichtfertig von "Widerstand" gesprochen wird und dazu historische Vorbilder bemüht werden. Nichts rechtfertigt die Gleichsetzung des Protests in einer Demokratie mit dem Widerstand in einer Diktatur!
Unser Grundgesetz garantiert nicht nur die Würde jedes einzelnen Menschen – eine der wichtigsten Lehren aus der NS-Zeit. Es garantiert auch die Meinungsfreiheit, die Versammlungsfreiheit, die Pressefreiheit. Und das sind nicht nur Postulate. Diese Freiheiten sind unsere Verfassungswirklichkeit. Das Verfassungsgericht wacht darüber, dass Freiräume gewahrt bleiben. In unserer Demokratie ist Widerspruch nicht nur ausdrücklich möglich. Er ist notwendig! Kritik, Demonstrationen, auch Proteste gehören zum Wesenskern der Demokratie. Auch und gerade von Minderheiten; auch mit Mitteln, die die Mehrheit kritisiert, die sie stören, die ihr auf die Nerven gehen.
Die Demokratie ist die einzige Staatsform, zu deren Selbstverständnis es gehört, über Fehler und Fehlentwicklungen zu diskutieren. Vor allem ist sie die einzige Staatsform, in der die Möglichkeit der Selbstkorrektur Teil der rechtlichen und politischen Verfasstheit ist. Dafür braucht sie Debatten und Kontroversen, dafür braucht sie auch Streit. Davon lebt die Demokratie!
Ein Recht auf Widerstand gibt es in unserer Demokratie nur in einem Fall: Wenn sie abgeschafft werden soll. So ist es seit 1968 im Artikel 20, Absatz 4 des Grundgesetzes festgeschrieben: "Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung" – gemeint ist damit die verfassungsmäßige – "zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist." Andere Abhilfe, das ist der demokratische Protest, das ist der Rechtsweg durch die Instanzen der Justiz, das sind freie und faire Wahlen. All das also, was unser demokratisches Miteinander heute ganz alltäglich bestimmt.
Widerspruch, der ist nötig in der Demokratie. Aber es gibt kein Recht auf den Gebrauch von Gewalt gegen demokratisch getroffene Mehrheitsentscheidungen. Wer dafür heute in unserem Land ein Recht auf Widerstand gegen demokratische Institutionen für sich reklamiert, der missbraucht diesen Begriff; mancher missbraucht in seinem identitären Wahn oder nationalistischen Taumel die Namen derer, die unter Lebensgefahr Widerstand leisteten. Das schändet Erbe und Ansehen all jener, die im Widerstand gegen die Barbarei des Nationalsozialismus ihr Leben geopfert haben.
Unsere Demokratie, unsere Gesellschaft ist heute herausgefordert wie seit Langem nicht. Die Rückkehr des Krieges nach Europa und der Versuch einer geopolitischen Neuordnung nach alten Mustern, nach Mustern des Kalten Krieges, aber auch die Folgen der Pandemie und die Bekämpfung des Klimawandels: Es ist ein gewaltiger Umbruch und Umbau, vor dem wir stehen.
Der 24. Februar 2022 war ein Epochenbruch. Ein Jahr bringt dieser völkerrechtswidrige Krieg nun schon furchtbares Leid über die Menschen in der Ukraine: Zerstörung, Hunger, Tod, schwere Menschenrechtsverbrechen an Frauen, Kindern, alten Menschen. Aber auch wir bekommen die Folgen dieses Krieges zu spüren, und damit meine ich nicht nur steigende Energiepreise. Dieser 24. Februar bedeutet für uns Deutsche, dass jene Zeit nach Mauerfall und Wiedervereinigung beendet ist, in der wir mit Optimismus und voller Hoffnung auf unsere Nachbarn schauten. In der wir glaubten, dass Freiheit und Demokratie überall auf dem Vormarsch seien. Der 24. Februar hat auch uns Deutschen sehr bewusst gemacht, dass wir viel mehr tun müssen als in den vergangenen Jahrzehnten, um unsere Demokratie zu schützen und zu verteidigen.
Was wir brauchen, ist eine Demokratie, die wehrhaft ist!
Es war ein Münchner Wissenschaftler dieser Universität, der den Begriff der wehrhaften Demokratie unter dem Eindruck von Hitlers Diktatur und des sich in Europa ausbreitenden Faschismus geprägt hat: Karl Löwenstein. 1933 wurde der jüdische Jurist aus diesem Haus vertrieben und musste in die USA emigrieren; vor fünfzig Jahren starb er.
Füllen wir den Begriff der wehrhaften Demokratie für unsere Zeit mit neuem Leben! Was ist Russlands Krieg gegen die Ukraine? Es ist ein menschenverachtender Angriffskrieg, es ist Landraub, es ist die Missachtung aller Prinzipien des Völkerrechts, die auch uns wichtig sind. Dieser Krieg speist sich aus Putins imperialem Wahn und der Angst der Kreml-Autokratie vor der Demokratie. Auch deshalb geht uns dieser Krieg etwas an. Es geht nicht nur um Solidarität mit der Ukraine – darum im Augenblick vornehmlich –, es geht auch um die Frage, wie wir uns und unsere Demokratie besser schützen.
Was meine ich damit?
Das ist zunächst einmal ganz wörtlich zu verstehen. Auch wir Deutsche müssen umdenken. Der 24. Februar hat bereits zu einer Neuorientierung unserer Sicherheits- und Verteidigungspolitik geführt: Wir unterstützen, gemeinsam mit unseren Bündnispartnern, die Ukraine nicht nur humanitär und finanziell, sondern auch militärisch. Das war nicht unumstritten, ich weiß. Aber es ist notwendig, damit die Opfer sich gegen die Täter verteidigen können. Es ist notwendig, wenn wir den eklatanten Völkerrechtsbruch Russlands nicht einfach nur zur Kenntnis nehmen wollen. Die massive Unterstützung eines angegriffenen Staates mit unserem militärischen Material ist neu in der Nachkriegsgeschichte unseres Landes. Aber neu ist auch die Situation. Was wir hinter uns glaubten, ist zurückgekehrt. Es ist wieder Krieg in Europa. Wir helfen der Ukraine, aber wir sind nicht Kriegspartei. Und dennoch müssen wir auch auf Bedrohungen reagieren, die uns und andere treffen könnten. Zu einer wehrhaften Demokratie gehört wegen dieser neuen Bedrohungen eine gut ausgerüstete und verteidigungsbereite Bundeswehr. Als starkes Land in der Mitte Europas haben wir eine Verantwortung nicht nur für uns, sondern eben auch für unsere Bündnispartner. Und diese Partner müssen sich auf uns verlassen können!
Wehrhaftigkeit nach außen müssen wir wichtiger nehmen, aber deshalb ist Wehrhaftigkeit im Inneren nicht weniger wichtig geworden. Die deutsche Geschichte hält Lektionen dazu bereit:
Wir können heute an den achtzigsten Todestag von Sophie und Hans Scholl, von Christoph Probst nicht erinnern, ohne auch an den neunzigsten Jahrestag der Machtübertragung an Hitler 1933 zu denken, an den Beginn der Herrschaft des Unrechts und der Gewalt. Und bei diesem Datum müssen wir zugleich an den hundertsten Jahrestag des Hitlerputsches 1923 erinnern – nicht nur, aber gerade hier in München. Die Weimarer Demokratie wurde auch deshalb zerstört, weil die Instrumente zum Schutz der Republik viel zu selten genutzt wurden, weil in Staat, Justiz und Polizei viel zu oft Feinde dieser Demokratie saßen.
In der Bundesrepublik Deutschland sollte es Verfassungsgegnern nicht noch einmal gelingen können, die Demokratie im Innersten anzugreifen. Unsere Demokratie hat starke Instrumente zur Verfügung, um Angriffe von Extremisten abzuwehren: die Möglichkeit, verfassungsfeindliche Parteien und Vereine zu verbieten; Grundrechte werden verwirkt, wenn sie zum Kampf gegen die Demokratie missbraucht werden; die Ewigkeitsklausel, die eine legale Abschaffung der Demokratie ausschließen soll; den Verfassungsschutz. Und dennoch ist auch unsere Demokratie in den vergangenen Jahren stärker unter Druck geraten.
Auch in unserem Land haben Rechtspopulisten und identitäre Extremisten Zulauf. Auch in unserem Land nehmen Hass und Hetze zu, vor allem im Netz.
Auch unser Land kennt Hass auf Minderheiten. Auch unser Land ist in den vergangenen Jahren von rassistischen und antisemitischen Anschlägen erschüttert worden. Unvergessen sind die Morde des NSU. Unvergessen ist der Mord an Walter Lübcke im Juni 2019. Unvergessen ist der Anschlag auf die vollbesetzte Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019. Unvergessen auch die rechtsterroristischen Morde an neun Hanauer Bürgerinnen und Bürgern im Februar 2020. Nur wenige Monate lagen zwischen diesen letzten drei Bluttaten.
Auch in unserem Land werden Kommunalpolitiker angefeindet und tätlich angegriffen, ja sogar mit dem Tod bedroht. Und auch in unserem Land gibt es verfassungsfeindliche rechtsextreme Gruppierungen, die das sogenannte "System" stürzen wollen, haben die alten Kampfbegriffe der Demokratiefeinde wie "Altparteien" und "Systemparteien" wieder Konjunktur.
All das sorgt mich. Doch die Sorge des Bundespräsidenten allein reicht nicht – auch nicht, wenn viele sie teilen.
An den Verbotsinstrumenten des Staates und der Sorge seiner Bürger kann und darf sich unsere Vorstellung von wehrhafter Demokratie nicht erschöpfen. Denn: Es fehlt darin etwas anderes, etwas ganz Entscheidendes. Eine wehrhafte Demokratie braucht engagierte Bürgerinnen und Bürger, die in ihrem politischen Urteil moralisch klar und fest sind, die sich einsetzen für unser Land, für die Demokratie. Sie braucht demokratiemündige und demokratiefähige Bürgerinnen und Bürger, die die Demokratie als ihre Sache ansehen. Das ist der beste Schutz!
Ich weiß, es gibt in unserem Land Millionen Menschen, die genau das tun, die sich einsetzen, die anderen helfen, die sich engagieren, in Vereinen, bei der Feuerwehr, beim THW, in den Kirchen, den Wohlfahrtsorganisationen, in vielfältiger Weise. Jeder, der an mehr denkt als nur sich selbst, der sich kümmert um andere, dem Fehlentwicklungen in der Gemeinde, in der Region, im Land nicht gleichgültig sind, stärkt das Rückgrat der Demokratie. Ich bin jeder und jedem Einzelnen dieser großartigen Menschen dankbar. Es ist genau dieses Engagement, das den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärkt. Und es ist dieser Zusammenhalt, den wir brauchen, um unsere Freiheit und unsere Demokratie zu verteidigen! Mit Blick auf die Welt, so wie sie ist, bin ich überzeugt: Davon brauchen wir in den nächsten Jahren noch mehr!
Die Sehnsucht nach Freiheit und Demokratie, aber auch der Einsatz für Freiheit und Demokratie sind in vielen Teilen der Welt groß. Ich finde, das kann uns Zuversicht geben. Die Ukrainer zeigen uns Tag für Tag mit ihrem Mut und ihrer Tapferkeit, dass eine Demokratie sich wehren kann gegen einen solchen Angriff. Zuversichtlich macht mich auch, dass wir Europäer in dieser Krise gemeinsam und solidarisch handeln. Und ermutigend ist, dass die Wahlen in den Vereinigten Staaten von Amerika und zuletzt in Brasilien all jene gestärkt haben, die für die Demokratie, für die Achtung von Menschenwürde und Menschenrechten, für internationale Zusammenarbeit eintreten.
Diese Sehnsucht nach Freiheit ist es, die viele mutige Menschen heute protestieren und aufstehen lässt gegen die Herrschaft des Unrechts, gegen Diktatur und Unterdrückung. Es gibt auch in unserer Zeit Menschen, die Widerstand leisten, obwohl sie mit dem Tod bedroht sind, die kämpfen für elementare Freiheiten, die Freiheit von Mädchen und Frauen, für demokratische Rechte, für Presse- und Meinungsfreiheit, im Iran, in Belarus, in Myanmar, in China. Und es gibt sie auch in Russland. Auch dort wagen Menschen Widerspruch und auch Widerstand gegen Putins Gewaltherrschaft und sein Regime – und auch gegen den Krieg.
Widerstand besteht oft aus Millionen kleiner Akte des Muts, sagte Swetlana Tichanowskaja im vergangenen Jahr in Berlin. Aber viele dieser Menschen riskieren selbst mit solchen kleinen Akten ihre Freiheit, ihr Leben. Sie alle, diese mutigen Frauen und Männer, sie alle sind das andere Gesicht ihres Landes, jenseits von Diktatur und Repression. Solcher Widerstand im Inneren ist oft die einzige Hoffnung auf eine bessere, eine friedliche Zukunft – und gleichzeitig das starke und treibende Motiv.
All das zeigt uns: Niemand sollte diese Sehnsucht nach Freiheit und die Kraft der Demokratie unterschätzen!
Genau hier schließt sich der Kreis zur Weißen Rose. Ihr Kampf für Frieden, Freiheit und Menschenwürde, ihr Appell an jede und jeden Einzelnen, Verantwortung zu übernehmen, das ist ihr Vermächtnis und ihr Auftrag auch an uns, die in einer Demokratie leben.
Margot Friedländer, die den Holocaust überlebt hat und noch in hohem Alter vor allem jungen Menschen in unserem Land von ihrem Schicksal erzählt, Margot Friedländer sagt dabei oft: "Es ist für Euch!" Das ist ihr großes Geschenk an uns.
Ich verstehe diesen wunderbaren Satz auch als Auftrag an uns. Es ist an uns! Es ist an uns, unsere Demokratie zu schützen! Es ist an uns, das nicht nur zu bekennen, sondern auch danach zu handeln! Es ist an uns, nicht gleichgültig zu sein! Es ist an uns, zu sehen und zu hören!
Und ja, es ist an Ihnen, an Ihnen allen, die hier vor mir sitzen, die jung sind und studieren. Sie werden unser Land gestalten! Sie sind die Zukunft unseres Landes! Und es geht um Ihre Zukunft!
Lassen Sie sich von niemandem einreden, dass Politik etwas für Karrieristen und Opportunisten sei. Wenn wir die wichtigsten öffentlichen Angelegenheiten den falschen Leuten überlassen, kann nichts Gutes entstehen. Aufrichtigkeit, Menschlichkeit und Herzenswärme, Vernunft und Verantwortung gehören in die Politik, werden dort dringend gebraucht.
Mischen Sie sich also ein in unsere Demokratie! Beteiligen Sie sich an unserer Demokratie! Es gibt so viele Möglichkeiten! Gehen Sie wählen, engagieren Sie sich in demokratischen Parteien, in Vereinen, Initiativen oder in der Kommunalpolitik. Seien Sie für andere Menschen da!
Misstrauen Sie denen, die immer schon alles wissen, und denen, deren Farbspektrum auf Schwarz und Weiß beschränkt ist! Seien Sie kritisch, äußern Sie Ihre Meinung! Die Demokratie braucht Kritik! Aber halten Sie auch Ambivalenzen aus, dass Dinge eine Weile unklar und unübersichtlich sind, und vor allem: Bewahren Sie sich die Bereitschaft, Fakten zu akzeptieren!
Hören Sie nicht auf die Lautsprecher, glauben Sie nicht den vermeintlich einfachen Lösungen! Vertrauen Sie meiner Erfahrung: Komplexe Probleme und einfache Lösungen, das geht selten zusammen, und noch seltener werden daraus gute Lösungen.
Scheuen Sie keine Debatte! Seien Sie streitbar! Aber streiten Sie mit Vernunft und Verstand, so sehr Sie auch für Ihr Anliegen brennen mögen! Bleiben Sie neugierig auf andere Meinungen! Schließen Sie nie grundsätzlich aus, dass Ihr Gegenüber auch Recht haben könnte.
Damit sage ich auch: Suchen Sie das Gespräch auch mit Menschen, die nicht Ihrer Ansicht sind! Ja, ich weiß es und erfahre es häufig: Das ist mühselig. Das ist sogar oft fürchterlich anstrengend. Aber die Demokratie braucht solche Debatten, solange sie nicht von Diffamierung und Verhöhnung oder gar von Hass und Hetze geprägt sind. Das ist jede Anstrengung wert!
Stehen Sie auf und widersprechen Sie, wenn Menschen in ihrer Würde angegriffen werden! Setzen Sie sich dafür ein, dass unser Land ein vielfältiges, weltoffenes ist und bleibt; ein Land, in dem Menschen friedlich zusammenleben können, unabhängig davon, wo sie herkommen, was sie glauben und wen sie lieben! Stehen Sie auf gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit!
Seien Sie aufmerksam! Schauen Sie nicht weg, wenn Menschen sich zu radikalisieren drohen! Wegschauen hilft der Demokratie nicht.
Setzen Sie sich dafür ein, dass Ihre Kinder und Enkel einen lebenswerten Planeten vorfinden! Um den Klimawandel aufzuhalten, braucht unser Land Sie, Ihre Ideen, Ihren Elan, Ihre Kreativität. Es braucht Ihre Bereitschaft und Ihren Mut für einen wirklich tiefgreifenden Umbau. Es braucht, wir brauchen auch Ihre Ungeduld!
Denken Sie bitte aber auch daran: Demokratische Entscheidungen werden immer wieder auch auf Kompromissen beruhen. Und sie müssen von einer Mehrheit getragen werden. Anders geht es nicht in der Demokratie.
Verwirklichen Sie Ihre Träume, mit allen Freiräumen und Chancen, die unsere Demokratie gewährt! Aber geben Sie auch etwas zurück! Die Zukunft der Demokratie hängt nicht nur vom anderen ab, sondern auch von Ihnen – jeder und jedem Einzelnen von Ihnen!
Meine Damen und Herren, unser Land braucht Sie, unsere Demokratie braucht Sie: engagierte, leidenschaftliche, wehrhafte Demokratinnen und Demokraten! Unser Land braucht Demokratinnen und Demokraten, die sehen und hören, die sprechen und handeln!
Pflegen Sie das Erbe und das Andenken der Weißen Rose auf die beste Art, die ich mir vorstellen kann: Sorgen Sie mit dafür, dass nie wieder in Deutschland junge Menschen ihr Leben opfern müssen für Freiheit und Humanität.
https://www.bundespraesident.de/
Statistiken
Mitgliederzahlen ausgewählter Jugendorganisationen in der Weimarer Republik (Deutsches Reich) in den Jahren 1919 bis 1933*
Veröffentlicht von Statista Research Department, 23.12.2011
Anfang der 1930er Jahre waren rund zwei Millionen Jugendliche in Deutschland Mitglieder in Sportvereinen. Damit stellten die Sportvereine das wichtigste organisierte Umfeld für Jugendliche in der Weimarer Republik dar. Katholische und evangelische Jugendverbände folgten mit rund einer Million bzw. 600.000 Mitgliedern auf dem zweiten und dritten Platz.
Die weiteren Plätze
Die nächstgrößeren Jugendorganisationen waren hingegen politische Vereine: Die Hitlerjugend der NSDAP zählte Anfang der 1930er Jahre rund 100.000 Mitglieder während die Sozialistische Arbeiterjugend rund 90.000 Mitglieder hatte. Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands erreichte rund 55.000 Mitglieder.
Eine gesonderte Rolle nahmen Bündische Jugendgruppen ein, die politisch waren, sich aber keiner Partei zurechnen ließen und rund 70.000 Mitglieder zählten.
Welche anderen gesellschaftlichen Organisationen spielten eine Rolle?
Unter den Frauenorganisationen nahmen evangelische und nationale Gruppen die Führungsrolle ein: Die Vereinigung Evangelischer Frauenverbände Deutschlands besaß 1933 rund 1,8 Millionen Mitglieder, während der Vaterländische Frauenverein 1920 bereits auf 770.000 Mitglieder kam.
Unter den Gewerkschaften waren die freien (sozialistischen) Gewerkschaften am mitgliederstärksten, auch wenn die Mitgliederzahlen in der Weimarer Republik deutlich sanken.
https://de.statista.com/statistik/
Sie waren die Weiße Rose
Letzte Zeitzeugen berichten: "Als die Urteile verkündet wurden, war es wie bei einer Beerdigung"
FOCUS-online-Autor Armin Fuhrer
Tamara Haitz
FOCUS-online-Redakteurin Lisa Kleine
Nach Hinrichtung der wichtigsten Mitglieder der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ 1943 verbreiteten Gleichgesinnte in Hamburg ihre Flugblätter weiter. Auch sie wurden gesucht, verfolgt und später teilweise zum Tode verurteilt. Die letzten Zeitzeugen berichten über ihren Widerstand.
Es dauerte gerade einmal vier Tage, da standen Heinrich Himmlers Gestapo-Schergen vor der Tür der Familie Scholl. Vier Tage, in denen Robert und Lisa Scholl Zeit hatten, um ihre am 22. Februar 1943 hingerichteten Kinder Sophie und Hans zu betrauern. Die beiden heute bekanntesten Mitglieder der Münchner Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ waren kurz zuvor erwischt worden, als die in der Münchner Universität Flugblätter verteilten, mit denen sie zum Widerstand gegen Hitler und zur Beendigung des Krieges aufriefen.
Die Wehrmacht hatte sich gerade in Stalingrad der Roten Armee geschlagen geben müssen, die Situation im Dritten Reich war zunehmend angespannt, die Nazi-Behörden wurden nervös – auf Gnade war da nicht zu hoffen, und so war ein ebensolches Ersuchen der Eltern und des Bruders Werner für Hans und Sophie erfolglos geblieben. Den beiden wurde der kurze Prozess gemacht: sie wurden vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und wenige Tage später hingerichtet.
Sippenhaft für die Angehörigen
Das Leid der Familie Scholl war damit noch lange nicht zu Ende . Wie es in Hitlers Drittem Reich so üblich war, wurden die Familien der Hingerichtete in Sippenhaft genommen – das galt für die Scholls ebenso wie für Familienmitglieder der anderen Hingerichteten wie Willi Graf, Alexander Schmorell und der mit ihnen verbündete Professor Kurt Huber. Robert und Lisa Scholl sowie ihre Tochter Elisabeth wurden monatelang ins Gefängnis gesperrt, der Vater fast zehn Monate.
Die erste Zeit waren die Bedingungen menschenunwürdig: enge Zellen mit harten Holzpritschen als Schlafstätte, ein Eimer in der Zelle als Toilette und die Erlaubnis, einmal im Monat zu duschen. Das war natürlich Absicht, die Gestapo wollte ihre Gefangenen mürbe machen; sie sollten erzählen, was sie wussten. Allein: viel wussten sie gar nicht. Auch später gingen die Demütigungen weiter. Clara Huber, die Frau Kurt Hubers beispielsweise, wurde die Gegenstände, die ihr Mann im Gefängnis hinterlassen hatte, vorenthalten – mit der Begründung, sie seien zur Begleichung der Kosten für die Hinrichtung eingezogen.
Zur Trauer über die hingerichteten Kinder oder Ehepartner kam die Angst um das eigene Schicksal, aber auch materielle Not und soziale Stigmatisierung. Denn finanzielle Unterstützung für die Familien der Widerständler gab es selbstredend vom NS-Staat nicht. Freunde und Bekannten mieden die Zurückgebliebenen, brachen den Kontakt ab oder wechselten die Straßenseite, um es nicht zu einer Begegnung kommen zu lassen.
Aber es gab natürlich auch die anderen, die echten Freunde, die in der Not halfen, heimlich Geld brachten und seelischen Beistand gaben. Das war nicht ungefährlich in einer Diktatur, in der jeder ganz rasch ins Visier der Behörden geraten konnte, der sich irgendwie „verdächtig“ verhielt.
Die Weiße Rose lebte in Hamburg fort
Während die Angehörigen der Hingerichteten scharfen Restriktionen ausgesetzt waren, lebte die Weiße Rose in gewisser Weise aber auch nach ihrem Ende fort. Denn in Hamburg gab es eine weitverzweigte, sehr lockere Gruppierung, die nach dem Krieg als „Weiße Rose Hamburg“ bezeichnet wurde. Es gab persönliche Kontakte zwischen den Münchnern und Hamburgern, zum Beispiel über Alexander Schmorell und dem Studenten Hans Leipelt, der ebenfalls aufflog und noch im Januar 1945 hingerichtet wurde.
Die „Weiße Rose Hamburg“ war allerdings keine eng verzahnte kleine Gemeinschaft wie die Weiße Rose in München. Es handelte sich dabei um verschiedenen, in unterschiedlichem Grad miteinander verbundene Gruppierungen, denen etwa 50 Personen angehörten. In Hamburg beteiligten sich nicht nur Studenten, sondern auch ältere Personen, vom Arzt über den Buchhändler bis zur Hausfrau. Sie fühlten sich den Münchnern politisch nahe.
Die Nazi-Behörden vermuteten überall Gefahr
Die Gruppe „Agentur Rauhes Haus“, die der Weißen Rose Hamburg zugerechnet wird, verbreitete nach dem Ende der Münchner Widerstandsgruppe einige von deren Flugblätter und ergänzte sie. Während die Personen, die zu diesem Umfeld gezählt werden, sich selbst gar nicht als Widerständler sahen, witterten die Verfolgungsbehörden der Nazis Gefahr. Ab Frühjahr 1943 begannen mehrere Wellen von Verhaftungen, denen etwa ein Jahr später 30 Personen zum Opfer gefallen waren. Auch ihre Familienmitglieder kamen zum Teil im letzten Kriegsjahr in Haft und galten der Gestapo als verdächtig.
Noch in den letzten Wochen des Krieges wurden zahlreiche Personen, die zum Umfeld der Weißen Rose Hamburg gezählt wurden, vor Gericht gestellt – zum Teil sogar noch, als die in anderen Gebieten Deutschland Inhaftierten längst von den heranrückenden Alliierten befreit waren.
Stigmatisierung nach dem Krieg
Während die Weiße Rose Hamburg in der wissenschaftlichen Forschung wenig Beachtung fand, litten die Familien der Münchner Studentengruppe selbst nach dem Krieg noch unter der Stigmatisierung der „Vaterlandsverräter“. So dauerte es zehn Jahre, bis Kurt Huber der Professorentitel, der ihm kurz nach Enttarnung aberkannt worden war, wieder zuerkannt wurde. Clara Huber selbst erhielt zunächst eine Unterstützung des Landes Bayern. Sie war allerdings so gering, dass die amerikanischen Besatzungsbehörden sich veranlasst sahen, noch etwas draufzulegen. Erst in den fünfziger Jahren erhielt sie eine Entschädigung.
Über die Erlebnisse und Erfahrungen der Familien und Freunde der Weißen Rose berichtet eindrucksvoll in Form von Interviews der Film „Die Widerständigen – Also machen wir das weiter“. Er läuft am Dienstag, 27. Juni um 22.30 im Bayerischen Rundfunk. Das obige Video zeigt Ausschnitte aus der Doku.
https://www.focus.de/
Tod von Sophie und Hans Scholl
"Ich erinnere mich, wie Mutter die Särge streichelte"
Die "Weiße Rose" kämpfte gegen die Nazi-Tyrannei. Am 22. Februar 1943 wurden Sophie und Hans Scholl geköpft. In bislang verborgenen Erinnerungen denkt ihre Schwester zurück an die letzten Stunden und die Beerdigung.
Von Tim Pröse
22.02.2018, 09.13 Uhr
Die Eltern hetzten in den Todestrakt des Gefängnis Stadelheim in München. Nur etwa zehn Minuten blieben Robert und Magdalena Scholl an diesem Nachmittag des 22. Februars 1943 um 16 Uhr. Genau eine Stunde vor der Hinrichtung ihrer Kinder um 17 Uhr. Im Besuchsraum beugte sich der Vater über die Brüstung und umarmte Hans und Sophie: "Ihr werdet in die Geschichte eingehen", sagte er und weinte. Und Sophie antwortete ihm: "Das wird Wellen schlagen."
In bislang verborgenen Aufzeichnungen erinnert Hans' und Sophies Schwester Inge Aicher-Scholl an diesen Moment, den ihre Eltern ihr schilderten: "Da war diese wundersame Bereitschaft, mit der sich Sophie von ihrem Leben löste", und ihr "strahlendes Lächeln, als schaue sie in die Sonne". Sie schreibt vom "verklärten Angesicht Sophies in dieser Stunde, das noch einmal in seinen Jugendfarben seltsam schön und lebendig leuchtete".
Inge Aicher-Scholl schrieb in Maschinenschrift kurz nach der Hinrichtung ihrer Geschwister auch folgende Zeilen: "Nach dem Abschied gingen sie dann ganz furchtlos, gelassen und von einem tiefen Enthusiasmus erfüllt." Sophie hatte auf der Pritsche ihrer Gefängniszelle alle Bilder ihrer Freunde aufgestellt.
Dann legten die Scharfrichter erst Sophie, 21 Jahre alt, dann Hans, 24, und deren Mitstreiter Christoph Probst, 23, unter die "Fallschwertmaschine". Inge Aicher-Scholl notierte über die letzten Momente der Begegnung mit den Eltern gegen 16 Uhr: "Hans' Gesicht leuchtete. Er nannte Vater alle Namen, die er von ihm grüßen solle - als er den eines Mädchens nannte, floss ihm eine Träne über die Wange. Zum Abschied sagte er noch: 'Ich habe keinen Hass, ich habe alles, alles unter mir'."
"Ich habe noch nie jemanden so sterben sehen", sollte der Henker Johann Reichhart, der 3000 Menschen in der Nazizeit köpfte, nach dem Krieg staunend über Sophie Scholl sagen. Mit einer "kindlich festen Bereitschaft" sei sie mit ihrem Bruder "zu dieser Tür gegangen, durch die sie dann allein hat gehen müssen", schrieb Inge Aicher-Scholl, die nach dem Krieg die Ulmer Volkshochschule gründete, den Gestalter Otl Aicher heiratete und sich in der Friedensbewegung engagierte.
"Sophie Scholl war die Mutigste von uns allen!"
Ihre Geschwister bildeten den Kern der "Weißen Rose", der 1942 gegründeten Widerstandsgruppe Münchner Studenten. Zum engsten Kreis zählten Willi Graf, Alexander Schmorell, Christoph Probst und Professor Kurt Huber, die kurz nach den Geschwistern umgebracht wurden.
Wenn Sophie Scholl bis heute so herausragt aus der Geschichte, dann nicht nur, weil sie eine so mutige junge Frau war, eine Art deutsche Jeanne d'Arc. Sondern auch, weil sie den Tod bewusst wählte. Als ein Gestapo-Beamter ihr im dreitägigen Verhör anbot, sie zu verschonen, wenn sie sich denn als Mitläuferin der "Weißen Rose" ausgeben würde, lehnte sie ab. Und entschied sich damit für die Guillotine.
Franz J. Müller bestätigte das. Er war der letzte Überlebende aus der Gruppe, der aktiv Flugblätter verteilt hatte. Im Jahr 2012 sagte er: "Sophie Scholl war die Mutigste von uns allen!"
Die "Weiße Rose" war im Jahr 1943 Stadtgespräch in München. Zehntausende ihrer Flugblätter hatte sie im ganzen "Reich" verteilt. Entsprechend aufgeregt machte sich die Gestapo auf ihre Spuren. Der Gauleiter von Bayern fühlte sich sogar so herausgefordert von den Studenten, dass er ursprünglich plante, sie öffentlich köpfen zu lassen. Dann aber reiste der oberste Blutrichter Roland Freisler per Nachtzug aus Berlin an.
Die Flugblätter hat die Gestapo vernichtet. Die 78 eng beschriebenen Seiten aber, in denen Inge Aicher-Scholl ihre Trauer kurz nach der Hinrichtung ihrer Geschwister verarbeitete, zeugen bis heute von den letzten Stunden in Stadelheim. Diese ungefilterten "Erinnerungen an München", für die sie fast alle Augenzeugen aus dem Gefängnis befragte, waren als Geschenk und Trost für die Eltern gedacht. Nur ein kleiner Kreis von Freunden und Mitgliedern der Familie Scholl durfte sie lesen.
Eine letzte Zigarette, dann das Fallbeil
Kurz vor ihrem Tod im Jahr 1998 erlaubte mir Inge Aicher-Scholl, dieses Manuskript zu lesen, zu fotokopieren und darüber zu berichten. Es war ihr Wunsch, dass Teile davon einmal in einem Buch erscheinen. Im Münchner Institut für Zeitgeschichte sind die "Erinnerungen an München" heute archiviert, aber man darf sie dort nicht einsehen. Deshalb sind sie selbst den meisten Historikern noch immer nicht bekannt.
Die Schwester konnte sich zwar nicht mehr im Gefängnis verabschieden, war aber zur Beerdigung dabei. Sie erinnert sich, wie Karl Alt, der Gefängnispfarrer, Sophie und Hans mit den Worten des Johannes-Evangeliums aussegnete: "Niemand hat größere Liebe denn die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde." Zwei Tage zuvor war der Pfarrer noch "mit bebendem Herzen" zu den Geschwistern in die Todeszellen geeilt, um ihnen das letzte Abendmahl zu geben. "Man vermeinte das Flügelrauschen der Engel Gottes zu vernehmen", sagte der Geistliche.
Vier Tage zuvor, am 18. Februar 1943, hatten sich die Studenten Hans und Sophie Scholl ein letztes Mal in den Lichthof ihrer Universität aufgemacht. Sophie stieß, ob absichtlich oder versehentlich, einen Stapel mit Flugblättern von der Empore. Ein letztes Mal wirbelten die Blätter durch die Luft. Plötzlich hallte Gebrüll durch den Lichthof: "Halt! Sie sind verhaftet!", schrie der Hausmeister Jakob Schmid und rannte die Stufen zu Hans und Sophie hoch.
Am 22. Februar ließen die Gefängniswärter Hans, Sophie und Christoph kurz vor 17 Uhr noch einmal zusammenkommen vor dem Raum, in dem das von einem schwarzen Tuch verhangene Fallbeil stand. Sie rauchten gemeinsam noch eine Zigarette. Sophie ging zuerst. Zwei Schergen des Henkers Reichhart führten sie zur "Fallschwertmaschine". Sechs Sekunden später war sie tot.
"Nun durfte sie über ihm ausruhen"
Sophie Scholls allerletzte Botschaft aber haben weder die Gefängniswärter noch die Gestapo entdeckt. Selbst Inge Aicher-Scholl bemerkte sie erst Jahrzehnte später - auf der Rückseite der Anklageschrift. Mit Bleistift steht dort in kunstvollen Schwüngen geschrieben: "Freiheit."
Zu ihrem 75. Todestag wird ihr Grab in München wieder überhäuft sein von weißen Rosen. Es trägt die Nummer 73-1-18. Auf dem Münchner Friedhof am Perlacher Forst liegen Sophie und Hans Scholl nicht nebeneinander in der Erde, sondern übereinander. "Wie schön, daß die beiden in ein Grab gebettet wurden, wie sie auch einen Tod gestorben waren", schrieb Inge Scholl. "Sophie, die sich in ihren letzten Tagen so innig in allem an Hans angeschlossen hatte, ja sogar entschieden gewünscht hatte, sie möchte als Mädchen keine bessere Behandlung erfahren als er, durfte nun über ihm ausruhen."
Auch die Weiße-Rose-Mitglieder Christoph Probst, Hans Leipelt und Alexander Schmorell sind auf diesem Friedhof begraben, der direkt an das Gefängnis Stadelheim grenzt, wo sie alle hingerichtet wurden.
"Die Sonne sank in leiser Feierlichkeit hinunter", hielt Inge Scholl später ihre Erinnerung an die Beerdigung ihrer Geschwister fest - und beschrieb den Sonnenuntergang als Symbol für den Abschied, aber auch für ihre Hoffnung auf ein Fortleben ihrer Lieben im Jenseits: "Aber wir wussten ja, daß es nicht für immer war", notierte sie. Der christliche Glaube einte die Geschwister.
Besuch in Sophies altem Zimmer
Inge Aicher-Scholl schrieb: "In meinem Herzen war ein Fest, das keine Trauer zugelassen hat." Besonders erinnert sie sich an die Szene, wie die "Mutter noch einmal die Särge streichelte, so wie man behutsam schlafende Kinder streichelt, mit einer seltsamen Beharrlichkeit. Als wolle sie diesen Moment letzter Zärtlichkeit ins Ewige bannen."
Ein paar Tage zuvor war es Inge Aicher-Scholl gelungen, die Wohnung ihrer Geschwister noch einmal zu besuchen. Da stand sie nun in diesem auch ihr vertrauten Ort in Schwabing, den die Gestapo längst durchkämmt hatte. In den "Erinnerungen an München" beschreibt sie, wie sie in Sophies altes Zimmer ging, in das gerade Sonnenlicht fiel. Wie sie sich noch einmal vor Sophies Schreibtisch setzte und die Blätter berührte, die sie dort fand: "Bleistiftskizzen, von ihr mit leichter Hand hingeworfen. Eine leise Traurigkeit sprach mich aus ihnen an."
Inge Scholl glaubte, "noch die Wärme ihrer Hand daran zu spüren". Darüber hing eine Engelsfigur, auf dem Tisch stand ein Tulpenstrauß. "Tulpen hatten mich in ihrem Wesen immer an Sophie erinnert", schreibt Inge Scholl.
Und dann erinnerte sie sich an die letzten Worte, die Sophie zu ihr gesagt hatte: "Ich sehne mich so sehr nach Stille."
https://www.spiegel.de/
3. YouTube-Videos zur Weißen Rose
24.06.2021 - Sophie Scholl & die Weiße Rose: die 5 letzten Tage
MrWissen2go Geschichte | Terra X
Die „Weiße Rose“: Sie ist vielleicht die bekannteste Widerstandsgruppe im Nationalsozialismus. Als die Mitglieder um Sophie Scholl und Hans Scholl im Februar 1943 Flugblätter verteilen, werden sie entdeckt. Das NS-Regime macht kurzen Prozess mit ihnen: Nur fünf Tage dauert es von der Verhaftung bis zur Hinrichtung der Widerstandskämpfer.
Es ist der 18. Februar 1943, als die Geschwister Scholl in der Universität München Flugblätter verteilen. Ein Hausmeister erwischt sie und übergibt sie der Gestapo. Auch ihr Freund Christoph Probst wird festgenommen. Alle drei Mitglieder der „Weißen Rose“ werden verhört. Während die Verhöre noch laufen, wird bereits die Anklageschrift vorbereitet. Der Vorwurf: Hochverrat. Schon fünf Tage nach der Verhaftung findet der Prozess statt. An der Widerstandsgruppe wollen die nationalsozialistischen Machthaber ein Exempel statuieren. Der Richter Roland Freisler ist ein überzeugter Nazi. Er schimpft und tobt. Hans Scholl nennt es „ein Affentheater“. Die drei Widerstandskämpfer werden zum Tode verurteilt und noch am selben Abend hingerichtet.
In diesem Video zeichnet Mirko die letzten fünf Tage im Leben der Mitglieder der „Weißen Rose“ nach. Was passierte zwischen der Verhaftung und der Hinrichtung? Wie verlief der Prozess? Und wie sollte man vielleicht heute auf sie sehen?
https://www.youtube.com/watch?v=ram6HLr-aWI
05.05.2021 - Was ist die Weiße Rose? | alpha Lernen erklärt Geschichte
alpha Lernen
Mit Flugblättern klärte die Widerstandsgruppe #WeisseRose die Menschen über die Verbrechen Nazi-Deutschlands auf. #SophieScholl und fünf weitere Widerstandskämpfer bezahlten ihren Mut im #Nationalsozialismus mit dem Leben.
https://www.youtube.com/watch?v=Bkt-khnbN0M
07.05.2020 - Sophie Scholl – so kämpfte sie gegen das NS-Regime
Terra X plus
Sophie Scholl ist eine der bekanntesten Widerstandskämpferinnen gegen das NS-Regime. Ihren Kampf gegen die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler bezahlt Sophie Scholl mit nur 21 Jahren mit ihrem Leben. Sophie Scholl hatte den Mut, sich gegen das Unrecht aufzulehnen und die Verbrechen des NS-Regimes öffentlich anzuprangern. Dafür setzte sie ihr Leben aufs Spiel.
Sophie Scholls Eltern stehen Adolf Hitler von Anfang an ablehnend gegenüber. Sophie und ihre Geschwister lassen sich zunächst von den NS-Parolen blenden. Die Uniform der Hitlerjugend trägt Sophie mit Stolz, sie macht im „Bund deutscher Mädel“ Karriere. Doch sie will auch über sich selbst bestimmen. Auf einem Fest lernt sie Fritz Hartnagel kennen, einen jungen Offizier der Luftwaffe, ihren späteren Verlobten. Weder er noch Sophie ahnen, dass sie unter Beobachtung steht. Dann wird Sophie Scholl von der Gestapo verhaftet. Mit dieser Verhaftung durch die Gestapo ändert sich Sophies Haltung zum Regime. Wie sich Sophie Scholls Widerstand und Kampf gegen das NS-Regime entwickelt, wie Sophie also zur Widerstandskämpferin wurde, erfahrt ihr hier im Video.
https://www.youtube.com/watch?v=qtkDniqQGgA
08.09.2019 - Abitur Geschichte : Die Weiße Rose - Der Widerstand gegen das System
DerAbiturSupport
Heute eine kurze Zusammenfassung zum Widerstand der Weißen Rose und den Geschwister Scholl.
Quellen : Bundeszentrale für politische Bildung, Deutsches Historisches Museum und Planet Wissen unter den Schlagwörtern Widerstand der Weißen Rose und Flugblätter der Weißen Rose.
https://www.youtube.com/watch?v=RM67cJLjWfs
15.06.2020- Herstellung der Flugblätter - Widerstandsgruppe Weiße Rose
Weiße Rose Stiftung e.V.
Der Film zeigt, wie die Flugblätter der Weißen Rose technisch entstanden sind mit Schreibmaschine, Matrize und Vervielfältigungsapparat (= Hektographiergerät) und verschickt wurden.
Kamera & Regie: Leonhard Kaufmann
Post-Produktion: Max Lange
Copyright: Weiße Rose Stiftung e.V. 2017
https://www.youtube.com/watch?v=hT-SqHfN_AA
09.05.2021- Sophie Scholl und das letzte Flugblatt der „Weißen Rose“
Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Sophie Scholl wurde am 9. Mai 1921 geboren. Aus Anlass ihres 100. Geburtstages berichtet Kuratorin Dr. Cornelia Hecht-Zeiler vom Leben dieser „Ikone“ des Widerstands gegen den Nationalsozialismus und zeigt das letzte, schicksalhafte Flugblatt der „Weißen Rose“. Bei Verteilen dieses Flugblattes wurde Sophie Scholl erwischt, verhaftet, vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet.
https://www.youtube.com/watch?v=0nk5Q0UDjxA
06.02.2023 - Weiße Rose Gedächtnisvorlesung 2023 mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Ludwig-Maximilians-Universität München
Vor 80 Jahren wurden am 22. Februar die Geschwister Hans und Sophie Scholl, Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ und Studierende an der LMU, zusammen mit ihrem Freund Christoph Probst in Stadelheim hingerichtet.
Das jährliche Gedenken für die „Weiße Rose“ erinnert an das Vermächtnis aller Widerstandskämpferinnen und Widerstandkämpfer gegen das nationalsozialistische Terrorregime. In diesem Jahr hält Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Gedächtnisvorlesung.
20.02.2018 - 75 Jahre später: Die "Weiße Rose" und ihr Widerstand gegen Hitler
münchen.tv
Am 22. Februar 1943 wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl von den Nazis getötet. Die Geschwister Scholl, aber auch andere Mitglieder der Weißen Rose, übten als studentische Bewegung Widerstand gegen das NS-Regime aus. Diese Woche jährt sich ihr Todestag zum 75. Mal. Ein Beitrag von Angelica Suri.
https://www.youtube.com/watch?v=71gUU008MVQ
18.02.2022 - Gut gemeint, schlecht umgesetzt: Das Problem mit deutscher Erinnerungskultur | ZDF Magazin Royale
ZDF MAGAZIN ROYALE
Wann hast du das letzte Mal an Nationalsozialismus gedacht? Über die Hälfte aller Deutschen denkt da nämlich nicht so gerne dran und würde am liebsten einen "Schlussstrich" unter das Thema ziehen. Deutschland hat ein Problem mit der Erinnerungskultur. Das Instagram-Projekt "ichbinsophiescholl" soll auf das Thema aufmerksam machen, hat aber einige Probleme bei der Umsetzung. Historische Quellen und die langweilige Wahrheit klicken halt leider nicht so gut! Und je länger die NS-Zeit her ist, je weniger Täter und Opfer noch leben, desto mehr verschwimmen die Fakten.
https://www.youtube.com/watch?v=rx8HZ0rnRxA
4. Beantragte Stellungnahme bei der vom Amtsgericht Mosbach gerichtlich beauftragten forensischen Sachverständigen/Gutachterin aus Kitzingen zum Gedenken im Jahr 2023 an die Weiße Rose, d.h. an den NS-Widerstand, sowie an die Todesurteile von Roland Freisler und dem Nazi-Volksgerichtshof
FRAGESTELLUNG EINER
SYMBOLPOLITISCHEN und JURISTISCHEN
ANERKENNUNG VON
NS-WIDERSTANDSKÄMPFERN
UND IHREN FAMILIENANGEHÖRIGEN
Beantragte Stellungnahme : Gutachterin zu Widerstandsleistungen vor und nach 1945
Das Familiengericht-Amtsgericht Mosbach, Hauptstraße 110, 74281 Mosbach, beauftragt die forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21, die Anti-Nazi-Aktivitäten des KVs und Antragstellers in einer ergänzenden Stellungnahme gutachterlich einzuschätzen und zu bewerten.
Dazu zählen laut Anweisungen dieser amtsgerichtlichen Verfügungen SOWOHL die seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren ALS AUCH seine außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten. Siehe dazu auch Kapitel 1 auf dieser Seite.
Während die vom Familiengericht-Amtsgericht Mosbach beauftragte forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, zunächst EINERSEITS ein familienpsychologisches Sachverständigengutachten in einem Umfang von über 100 Seiten zum 07.04.2022 unter 6F 202/21 erstellt hat, entschließt sich dieselbe Gutachterin sodann, ANDERERSEITS eine ergänzende Stellungnahme von zwei ganzen DIN A4-Seiten im sachverhaltsbezogenen Kontext zur Problematik des Nationalsozialismus vor und nach 1945 und dessen Aufarbeitung bis heute, insbesondere zum Kontext der historisch nachgewiesenen konkreten Tat-Beteiligungen an NS-Massenmordverbrechen in Mosbach unter 6F 202/21 zum 31.08.2022 an das Amtsgericht Mosbach zu generieren.
Die forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, ERWÄHNT LEDIGLICH MIT EINEM WORT DEN "NATIONALSOZIALISMUS" auf Seite 2, Absatz 2 und erwähnt lediglich mit einem Satz auf Seite 2, Absatz 2, dass der Antragsteller von NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach sich gegen den Nationalsozialismus wendet.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen hat hier die GERICHTLICH BEAUFTRAGTE EINDEUTIGE GELEGENHEIT gehabt, mit einer entsprechend beim Amtsgericht Mosbach beantragten Fristverlängerung SICH SACHLICH UND FACHLICH auch auf über 100 Seiten bezüglich der Nazi-Thematik bzw. der Nazi-Problematik vor einem deutschen BRD-Gericht EXPLIZIT ZU ÄUSSERN. Diese Gelegenheit für eine sachliche und fachliche gutachterliche Expertise zum Nationalsozialismus und nationalsozialistischen Verbrechen, deren Auswirkungen und Aufarbeitungen nach 1945, u.a. auch in Mosbach, besteht zukünftig weiterhin jederzeit für die forensische Sachverständige aus Kitzingen.
Insbesondere auch zu den historisch nachgewiesenen konkreten Tatbeteiligungen an NS-Massenmordverbrechen in Mosbach- Baden, wie u.a. an der NS-Verfolgung der Sinti und Roma; an der NS-Verfolgung der Juden; an der Nazi-(Kinder)-Euthanasie durch die Deportationen aus den Mosbacher Heil- und Pflegeanstalten von behinderten Menschen in die Euthanasie-Vernichtungsanstalten, um dann die Gebäude der Mosbacher Heil- und Pflegeanstalten u.a. für das NS-Zwangsarbeit-System und für Nutzungsangebote an die Wehrmacht in Mosbach-Baden nutzen zu können; am Versterben lassen von Häftlingen und Zwangsarbeitern unter den Lager-, Arbeits- und Haftbedingungen im KZ-Komplex Mosbach-Neckarelz als Außenlager des KZ Natzweiler; an den Ermordungen von Häftlingen und Zwangsarbeitern im KZ-Komplex Mosbach-Neckarelz; an den Nazi- Massentötungen von Kindern osteuropäischer Zwangsarbeiterinnen; an den Nazi-Massen-Hinrichtungen von polnischen Zwangsarbeitern wegen Beziehungen zu deutschen Frauen; an den Endphaseverbrechen der sogenannten "Todesmärsche" während der Evakuierungen aus dem KZ-Komplex Mosbach-Neckarelz gegen Kriegsende als Reaktion auf die vorrückenden Truppen der West-Alliierten; etc.
Siehe dazu auch:
EINERSEITS:
Mit den Verfügungen des Familiengerichts-Amtsgericht Mosbach vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 hat die gerichtlich beauftragte forensische Sachverständige aus Kitzingen nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Chance und das gerichtliche explizite Angebot, sich sachlich und fachlich zur NS-Vergangenheitsbewältigung seit 1945 bis heute, auch in Baden-Württemberg, AUSFÜHRLICH EXPLIZIT gutachterlich zu äußern.
ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zur Nazi-Verfolgung des NS-Widerstandes, zur Nazi-Justiz und NS-Justizverbrechen.
UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über künstlerisch-kulturelle Themenaufarbeitungen; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur; über Publikationen von BRD-Institutionen der Justiz, der Politik.
UND DIES OBWOHL die Sachverständige aus Kitzingen am 17.08.2022 unter 6F 9/22 und 6F 202/21 gerichtlich explizit beauftragt ist, diese Sachverhalte zur NS-Thematik in der NS-Vergangenheitsbewältigung bis heute am Beispiel des zu begutachtenden Antragstellers von NS-Verfahren an das AG MOS bewertend zu berichten.
ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zum Sachverhalt, dass der NS-Widerstand erst sehr spät in der BRD offiziell Anerkennung und Respekt erfahren hat, wie mit der Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen in der Strafrechtspflege per BRD-Gesetzgebung (NSAufhG) erst am 25.08.1998.
UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über künstlerisch-kulturelle Themenaufarbeitungen; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur; über Publikationen von BRD-Institutionen der Justiz, der Politik.
UND DIES OBWOHL die Sachverständige aus Kitzingen am 17.08.2022 unter 6F 9/22 und 6F 202/21 gerichtlich explizit beauftragt ist, diese Sachverhalte zur NS-Thematik in der NS-Vergangenheitsbewältigung bis heute am Beispiel des zu begutachtenden Antragstellers von NS-Verfahren an das AG MOS bewertend zu berichten.
ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach und bis heute nicht zum kontinuierlichen und aktuellen Gedenken an den NS-Jugendwiderstand, wie z.B. die Weiße Rose.
UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über künstlerisch-kulturelle Themenaufarbeitungen; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur; über Publikationen von BRD-Institutionen der Justiz, der Politik.
UND DIES OBWOHL die Sachverständige aus Kitzingen am 17.08.2022 unter 6F 9/22 und 6F 202/21 gerichtlich explizit beauftragt ist, diese Sachverhalte zur NS-Thematik in der NS-Vergangenheitsbewältigung bis heute am Beispiel des zu begutachtenden Antragstellers von NS-Verfahren an das AG MOS bewertend zu berichten.
ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zu den in den Medien, in der Öffentlichkeit und in der Fachliteratur frei verfügbaren Thematisierungen der durch das Nazi-Terrorregime verfolgten NS-Widerstandskämpfer sowie der Nazi-Verfolgung ihrer Familienangehörigen. Die forensische Sachverständige aus Kitzingen VERZICHTET DAMIT EXPLIZIT DARAUF, den Opfern und Verfolgten des NS-Widerstandes und ihren Familienangehörigen eine Stimme mit Anerkennung und Respekt für die Opfer und Verfolgten des NS-Regimes vor einem deutschen Gericht im Jahr 2022 in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach zu geben.
ANDERERSEITS:
Die NS-Verfolgung des NS-Jugendwiderstands liegt auch im Fallzuständigkeits- und Fallverantwortungsbereich der deutschen Kinder- und Jugendhilfeinstitution des Jugendamtes mit seinem originären Schutz- und Hilfeauftrag für Kinder und Jugendliche. Gemäß Aktenlage und Verfahrensanalyse zu den anhängigen Verfahren beim Familiengericht-Amtsgericht Mosbach sind beim Familiengericht-Amtsgericht Mosbach ordnungsgemäß Stellungnahmen der involvierten Fachstelle des Jugendamtes Neckar-Odenwaldkreis beim Landratsamt Mosbach zur Problematik der NS-Verfolgung des NS-Jugendwiderstands mit der entsprechenden Eingabe vom 13.07.2022 unter 6F 9/22 gerichtlich einzuholend beantragt. Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 ZUR AUFARBEITUNG VON NS-VERBRECHEN in der Nazi-Kinder- und Jugendhilfe sowie in der Nazi-Familienrechtspraxis zum Sachverhalt, dass die fallzuständigen Mitarbeiterinnen des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) vom Jugendamt Neckar-Odenwaldkreis beim Landratsamt Mosbach die beantragte gerichtlich einzuholende Stellungnahme zu NS-VERBRECHEN in der Nazi-Kinder- und Jugendhilfe mit dem konkreten Sachverhalt der NS-Verfolgung des NS-Jugendwiderstands verweigern.
UND DIES OBWOHL die höchste übergeordnete Amtsleitung, d.h. der gegenwärtige Landrat beim Landratsamt Mosbach, hier im Gegensatz zu seinen untergeordneten Jugendamt-ASD-Mitarbeiterinnen, gemäß Medienberichten selbst weitaus weniger Probleme damit hat, sich öffentlich gegen den Nationalsozialismus und dessen Verbrechen zu äußern und zu engagieren.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zum konkreten Antrag des zu begutachtenden Antragstellers vom 13.07.2022 beim Amtsgericht Mosbach auf WIEDERAUFNAHMEVERFAHREN zur Aufhebung der Todesurteile des Volksgerichtshofes unter Vorsitz des Präsidenten Roland Freisler gegen Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst aus der NS-Jugendwiderstandbewegung „Weiße Rose“.
UND DIES OBWOHL die Sachverständige aus Kitzingen am 17.08.2022 unter 6F 9/22 und 6F 202/21 gerichtlich explizit beauftragt ist, diese Sachverhalte zur NS-Thematik in der NS-Vergangenheitsbewältigung bis heute am Beispiel des zu begutachtenden Antragstellers von NS-Verfahren an das AG MOS bewertend zu berichten.
ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zur menschenverachtenden Nazi-Terrorjustiz.
UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über künstlerisch-kulturelle Themenaufarbeitungen; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur; über Publikationen von BRD-Institutionen der Justiz, der Politik.
ANDERERSEITS: Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zum Antrag vom 11.07.2022 des zu begutachtenden Antragstellers auf gerichtlich zu beantragende symbolpolitische und juristische posthume Aberkennung der Promotion in den Rechtswissenschaften von Karl Roland Freisler, Präsident am Nazi-Volksgerichtshof, als höchster deutscher Richter im nationalsozialistischen Terror- und Vernichtungsregime.
UND DIES OBWOHL hier das Amtsgericht Mosbach in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 diese Gutachterin mit der Sachverständigen-Aufklärung der seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren EXPILZIT BEAUFTRAGT.
ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zu den in den Medien, in der Öffentlichkeit und in der Fachliteratur frei verfügbaren Thematisierungen der Opfer und Verfolgten der Nazi-Terrorjustiz seit 1945 bis heute.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen VERZICHTET DAMIT EXPLIZIT DARAUF, den Opfern und Verfolgten der Nazi-Terrorjustiz eine Stimme mit Anerkennung und Respekt für die Opfer und Verfolgten des NS-Regimes vor einem deutschen Gericht im Jahr 2022 in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach zu geben.
ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zu den Nazi-Juristen, hauptsächlich in der NS-Tätergruppe der Schreibtischtäter aktiv, und deren spätere Kontinuitäten als NS-Funktionseliten nach 1945 und in der BRD bzw. DDR.
UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über künstlerisch-kulturelle Themenaufarbeitungen; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur; über Publikationen von BRD-Institutionen der Justiz, der Politik, der Sicherheitsdienste und Sicherheitskräfte.
UND DIES OBWOHL hier das Amtsgericht Mosbach in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 diese Gutachterin mit der Sachverständigen-Aufklärung der seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren EXPILZIT BEAUFTRAGT.
ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zum konkreten Sachverhalt, dass der Nazi-Jurist Hans Filbinger, der nachgewiesen als sogenannter Nazi-Blutrichter vor 1945 Todesurteile verhängt, dann später nach 1945 Ministerpräsident von Baden-Württemberg in der BRD wird.
UND DIES OBWOHL hier das Amtsgericht Mosbach, das diese Gutachterin mit der Sachverständigen-Aufklärung zur NS-Thematik beauftragt, selbst ein baden-württembergisches Gericht ist.
UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über künstlerisch-kulturelle Themenaufarbeitungen; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur; über Publikationen von BRD-Institutionen der Justiz, der Politik, der Sicherheitsdienste und Sicherheitskräfte.
UND DIES OBWOHL hier das Amtsgericht Mosbach in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 diese Gutachterin mit der Sachverständigen-Aufklärung der seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren EXPILZIT BEAUFTRAGT.
ANDERERSEITS:
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zur Nazi-Justiz in Mosbach-Baden vor 1945 und deren Aufarbeitung nach 1945.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022 zur historisch nachgewiesenen Beteiligung der Mosbacher Nazi-Justiz vor 1945 an der Nazi-(Kinder)-Euthanasie.
Die forensische Sachverständige aus Kitzingen ÄUSSERT SICH JEDOCH EXPLIZIT NICHT in ihrer gutachterlichen ergänzenden Stellungnahme vom 31.08.2022 unter 6F 202/21 an das Amtsgericht Mosbach als ein BRD-Gericht im Jahr 2022, dass die historisch nachgewiesenen Beteiligungen der Mosbacher Nazi-Justiz vor 1945 an der Nazi-(Kinder)-Euthanasie von der Mosbacher Justiz nach 1945, insbesondere vom Amtsgericht Mosbach selbst, dann bis heute NICHT juristisch, politisch und in der amtsseitigen Öffentlichkeitsarbeit aufgearbeitet wurden sind.
UND DIES OBWOHL hier das Amtsgericht Mosbach, das diese Gutachterin mit der Sachverständigen-Aufklärung zur NS-Thematik beauftragt, selbst örtlich zuständig ist. UND DIES OBWOHL diese Sachverhalte zu dieser NS-Thematik bzw. NS-Problematik frei verfügbar sind im öffentlichen Diskurs über entsprechende Medienberichte; über die juristische, politische und wissenschaftliche Fachliteratur.
UND DIES OBWOHL hier das Amtsgericht Mosbach in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 diese Gutachterin mit der Sachverständigen-Aufklärung der seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren EXPILZIT BEAUFTRAGT.
Beantragte Stellungnahme : Gutachterin zu Widerstandsleistungen vor und nach 1945
(a) Bei der forensischen familienpsychologischen Sachverständigen aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, wird am 07.02.2023 gemäß der Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 und 6F 9/22 vom Familiengericht- Amtsgericht Mosbach beantragt, die konkrete langjährige konsequente Anti-Rassistische Menschenrechtsarbeit des Antragstellers von NS-Verfahren seit ca. 2004, u.a. seit Sommer 2022 beim Amtsgericht Mosbach, sowie dessen konkrete Beteiligungen an NS-Prozessen des 21. Jahrhunderts in ihren Stellungnahmen an das Amtsgericht Mosbach dahingehend zu überprüfen und an das Amtsgericht Mosbach zu berichten, ob diese langjährige öffentlich nachweisbare "Ablehnung des Nationalsozialismus" möglicherweise auf eine psychische Persönlichkeitsstörung zurück zu führen sein könnte, und ob sie Kriterien für Anzeichen einer psychischen Erkrankung und einer eingeschränkten Sorgerechtsfähigkeit bei dem zu begutachtenden Antragsteller von NS-Verfahren, Petenten, Menschenrechtsaktivisten und KV darstellen könnte.
(b) Bei der forensischen familienpsychologischen Sachverständigen aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, wird am 06.02.2023 gemäß der Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 und 6F 9/22 vom Familiengericht- Amtsgericht Mosbach beantragt, in ihren Stellungnahmen an das Amtsgericht Mosbach zu berichten, ob die aktuelle Thematisierung des zu begutachtenden Antragstellers von NS-Verfahren sowie die aktuelle öffentliche Thematisierung des Gedenkens an die NS-Jugendwiderstandsgruppe Weiße Rose vor 80 Jahren u.a. durch Bundespräsident Steinmeier am 06.02.2023 mit seinen Aussagen, dass heute und künftig Widerstand nicht nur erlaubt, sondern geboten sei im Einsatz für Demokratie, möglicherweise auf psychische Persönlichkeitsstörungen zurück zu führen sein könnten, und ob sie Kriterien für Anzeichen einer psychischen Erkrankung und einer eingeschränkten Sorgerechtsfähigkeit darstellen könnten.
(c) Bei der forensischen familienpsychologischen Sachverständigen aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, wird am 06.02.2023 gemäß der Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 und 6F 9/22 vom Familiengericht- Amtsgericht Mosbach beantragt, in ihren Stellungnahmen an das Amtsgericht Mosbach zu berichten, ob die aktuelle Thematisierung des zu begutachtenden Antragstellers von NS-Verfahren sowie die aktuelle öffentliche Thematisierung mit Gedenken und Mahnung bezüglich der Todesurteile des Präsidenten des Volksgerichtshofes Roland Freisler und der Nazi-Terrorjustiz u.a. durch Bundespräsident Steinmeier am 06.02.2023, möglicherweise auf psychische Persönlichkeitsstörungen zurück zu führen sein könnten, und ob sie Kriterien für Anzeichen einer psychischen Erkrankung und einer eingeschränkten Sorgerechtsfähigkeit darstellen könnten.
Siehe auch:
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