Nationalsozialismus in Mosbach - Baden
: Rechtsextremismus und Neofaschismus : Anti-Semitismus : Anti-Ziganismus : Homophobie : Rassismus : Diskriminierung 

AKTUELLES: GERICHTLICHE VERFAHREN:
Nazi-Massentötungen von Babys und Kindern (#02)

 Zuletzt AKTUALISIERT am 23.01.2023 ! 

Amtsgericht Mosbach: Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Amtsgericht_Mosbach#/media/Datei:Mosbach-kloster-amtsgericht1.jpg



Amtsgericht Mosbach
Hauptstraße 110
74821 Mosbach
Telefon:
06261 - 87 0
(Zentrale)
Telefax:
06261 - 87 460
(Zentrale Faxnummer)


(#01) : Strafanzeige an das Amtsgericht Mosbach vom 11.06.2022 gegen Unbekannt: Deutsche Jugendamtsleitungen und Jugendamtsmitarbeiter, die ihrer Verantwortung für Kinder- und Jugendliche dadurch nicht gerecht geworden sind, dass sie Kinder von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen nicht vor der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten geschützt haben >>>

 

Tatbeteiligungen am NAZI-MASSENMORD-AKTIONEN AN BABYS UND KINDERN in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Nazi-Massentötungen an Babys in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen. - Strafanzeigen gemäß § StPO 158 an das Amtsgericht Mosbach:

(#02) : vom 11.06.2022 gegen Unbekannt : Verantwortliches Ärzte-Personal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie gegen Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und in Mosbach  >>>

(#03) : vom 19.06.2022: gegen Unbekannt: Verantwortliches Personal bei den BRD-Strafermittlungsbehörden wegen der Nicht-Einleitung von Strafverfahren wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, gegen hier benannte hauptverantwortliche Personen : 1) Dr. HANS MUTHESIUS,  NS-Referatsleiter in der Wohlfahrtsabteilung des Nazi-Reichsinnenministeriums, verantwortlich für Fragen der Jugendwohlfahrtspflege 2) NS-Ministerialdirigent Dr. WILHELM LOSCHELDER, Abteilung IV (Kommunalabteilung) Leiter der Unterabteilung I (Verfassung und Aufgaben der Gemeinden und Gemeindeverbände) beim Nazi-Reichsinnenministerium 3) Dr. KARL GOSSEL, Organisator für die Behandlung von Ostarbeitern in NS-Zwangsarbeitslagern mit dem „Vernichtung durch Arbeit“-Programm beim Nazi-Reichsfinanzministerium >>>



Geschichte und Gewinn: Der Umgang deutscher Konzerne mit ihrer NS-Vergangenheit (Geschichte der Gegenwart) Gebundene Ausgabe – 27. Februar 2017

Zwischen Abwehr und Imagefaktor - Deutsche Unternehmen und ihre Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Von den Nürnberger Wirtschaftsprozessen bis zu den Verhandlungen um Zwangsarbeiterentschädigungen - deutsche Konzerne haben stets versucht, das öffentliche Bild von ihrer NS-Vergangenheit selbst zu prägen. Sebastian Brünger untersucht nun erstmals die Kontinuitäten und Brüche dieser Vergangenheitsbearbeitung seit 1945. An vier Beispielen (Bayer, Deutsche Bank, Daimler und Degussa) erörtert er Strategien und Formen unternehmerischer Vergangenheitsbearbeitung und analysiert sie im Kontext von Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft ihrer jeweiligen Zeit. Brünger zeigt, wie Unternehmen die Veränderungen der deutschen Geschichtskultur nachvollzogen bzw. mitbestimmten, während konkrete Rollenbilder wie etwa das vom »anständigen Kaufmann« weiter tradiert und Forschungsaufträge an Historiker zunehmend zu einem wichtigen Imagefaktor wurden. Damit erweitert Brünger den gedächtnisgeschichtlichen Blickwinkel auf die deutsche Geschichtskultur um die Dimension der Unternehmensgeschichte und begreift Unternehmen als Akteure des kulturellen Gedächtnisses. Ausgezeichnet mit dem Preis für Unternehmensgeschichte 2016.


6F 9/22 beim AG/FG Mosbach: OFFIZIELLE ANTRÄGE AN DAS AMTSGERICHT-FAMILIENGERICHT MOSBACH :
AUFARBEITUNG VON NS-VERBRECHEN IN MOSBACH

STRAFANZEIGEN vom 11.06.2022 gegen Unbekannt am AG/FG MOS Gegen Verantwortliches Ärzte-Peronal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie gegen Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis (Mosbach) wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen.


1. NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach

1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers

In der Verfügung des Amtsgerichts Mosbach unter 6F 9/22 vom 17.08.2022, teilt das Amtsgericht Mosbach die Rechtsauffassung mit, dass es nicht Aufgabe des Gerichts sei, die NS-Vergangenheit aufzuarbeiten, was SOWOHL entgegen der Rechtsaufassung des baden-württembergischen Justizministeriums unter JUMRIX-E-1402-41/878/4 vom 20.06.2022, dass heute und noch künftig NS-Verbrechen von der Justiz verfolgt würden,  ALS AUCH entgegen der Rechtsauffassung u.a. des Urteils vom 28.06.2022 beim Landgericht Neuruppin mit der Verurteilung eines 101-jährigen KZ-Wachmannes wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3.500 Fällen steht.

Das Amtsgericht Mosbach erklärt, die vom Antragsteller initiierten Verfahren zur Aufarbeitung von NS-Unrecht und NS-Verbrechen nicht bearbeiten, sondern laut Verfügungs-Mitteilung vom 17.08.2022 unter 6F 9/22 getrennt von der Akte lediglich in einem Sonderband anlegen zu wollen.

Das AG MOS äußert sich weiterhin auch in 6F 2/22 in und nach der Verhandlung vom 22.11.22 NICHT zu den beim AG MOS erhobenen konkreten Dienstaufsichtsbeschwerden und Anhörungsrügen u.a. gegen wiederholt nicht-ordnungsgemäße Bearbeitungen von konkreten Eingaben des Antragstellers zur Aufklärung und Aufarbeitung von Nationalsozialistischem Unrecht und von Nationalsozialistischen Verbrechen seitens des Amtsgericht Mosbach unter 6F 9/22 entgegen der geltenden Strafprozessordnung § 158 StPO. Siehe dazu auch u.a. KV-RA-Eingabe vom 22.06.22 unter 6F 2/22.

Das Familiengericht-Amtsgericht Mosbach, Hauptstraße 110, 74281 Mosbach, beauftragt die forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21, die Anti-Nazi-Aktivitäten des KVs und Antragstellers in einer ergänzenden Stellungnahme gutachterlich einzuschätzen und zu bewerten. 

Dazu zählen laut Anweisungen dieser amtsgerichtlichen Verfügungen SOWOHL die seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren ALS AUCH seine außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten im sachverhaltsbezogenen Kontext zur Problematik des Nationalsozialismus vor und nach 1945 und dessen Aufarbeitung bis heute. Siehe dazu auch Kapitel *** auf dieser Seite.


Aufarbeitung von NS-Zwangsarbeit beim Amtsgericht Mosbach
STRAFANZEIGEN vom 11.06.2022 gegen Unbekannt am AG/FG MOS Gegen Verantwortliches Ärzte-Peronal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie gegen Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und in Mosbach wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen
220611_uhl_ag_mos_ja_kinderpflegestätten_bw_unternehmen.pdf (170.24KB)
Aufarbeitung von NS-Zwangsarbeit beim Amtsgericht Mosbach
STRAFANZEIGEN vom 11.06.2022 gegen Unbekannt am AG/FG MOS Gegen Verantwortliches Ärzte-Peronal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie gegen Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und in Mosbach wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen
220611_uhl_ag_mos_ja_kinderpflegestätten_bw_unternehmen.pdf (170.24KB)


Sehr geehrte Damen und Herren bei der IHK Rhein-Neckar,
hiermit möchte bei Ihnen offiziell beantragen, dass Sie entsprechende Forschungsaufträge zur Aufklärung und Aufarbeitung von NS-Verbrechen veranlassen und finanzieren zur Sache „Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis (Mosbach) wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen.“
Heute möchte ich Sie über Verfahren zur AUFKLÄRUNG UND AUFARBEITUNG von NS-Unrecht und NS-Verbrechen beim Amtsgericht Mosbach informieren, die ich als Familienangehöriger von NS-Opfern persönlich beim Amtsgericht Mosbach initiiert habe und initiieren werde. Ich hoffe, dass Sie diese NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach mit der entsprechenden und benötigten Aufmerksamkeit begleiten werden.


Zwangsarbeit in Plauen im Vogtland: Lebens- und Arbeitsbedingungen ausländischer Zivilarbeiter, Kriegsgefangener und KZ-Häftlinge im Zweiten Weltkrieg

Das Zwangsarbeitersystem in Plauen im Vogtland war trotz der marginalen wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt ebenso erbarmungslos wie in den Industriezentren des Deutschen Reiches. Während die Reichsgesetzgebung im Kriegsverlauf Zugeständnisse machte, verschärften sich die Einsatzbedingungen vor Ort. Der sich intensivierende Bombenkrieg während des Krieges führte die Rüstungsunternehmen schließlich in die Peripherie des Reiches und so auch ins Vogtland. Mit den Betriebsverlagerungen kam eine große Zahl ausländischer Arbeitskräfte, vor allem aus den besetzten Ostgebieten, nach Plauen und neue Industriezweige entstanden. Die kommunalen Behörden mussten auf die sich ab 1943 verschärfenden Herausforderungen des »Ausländereinsatzes« reagieren. Das Buch beschreibt minutiös die Entwicklung des Arbeitseinsatzes von Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen in Plauen und beleuchtet dabei auch einzelne Schicksale ausländischer Arbeitskräfte, die zur Zwangsarbeit in Landwirtschaft, Industrie sowie Behörden herangezogen wurden.

Sehr geehrter Herr Landrat Dr. Achim Brötel,
hiermit möchte bei Ihnen offiziell beantragen, dass Sie die entsprechenden gerichtlich beantragten Stellungnahmen ihres Jugendamtspersonals im Neckar-Odenwald-Kreis (Mosbach und Buchen) veranlassen in der Sache „Jugendamtspersonal im heutigen Baden-Württemberg wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen.“ Siehe dazu auch Punkt 2.

Hiermit möchte bei Ihnen offiziell beantragen, dass Sie Forschungsaufträge zur Aufklärung und Aufarbeitung von NS-Verbrechen unter Beteiligung der Nazi-Kinder-und-Jugendhilfe und der Nazi-Familienrechtspraxis veranlassen und finanzieren.

Heute möchte ich Sie über Verfahren zur AUFKLÄRUNG UND AUFARBEITUNG von NS-Unrecht und NS-Verbrechen beim Amtsgericht Mosbach informieren, die ich als Familienangehöriger von NS-Opfern persönlich beim Amtsgericht Mosbach initiiert habe und initiieren werde. Ich hoffe, dass Sie diese NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach mit der entsprechenden und benötigten Aufmerksamkeit begleiten werden.

Siehe auch :


Zwangsarbeit im "Dritten Reich". Zwischen "ökonomischer Verwertbarkeit" und NS-Ideologie

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Zeitalter Weltkriege, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: In vorliegender wissenschaftlicher Arbeit geht es um die Ambivalenz zwischen dem Einsatz von ausländischen Zwangsarbeitern und der NS-Rassenideologie im „Dritten Reich“. Der Einsatz von Zwangsarbeitern war ein sehr wesentlicher Teil der nationalsozialistischen Arbeitspolitik , wobei die Frage aufkommt, wie dies mit der nationalsozialistischen Ideologie bezüglich Ausländer zu vereinbaren war. Um diese Frage erörtern und das Ausmaß des Ausländereinsatzes korrekt erfassen zu können, muss zunächst auf die verschiedenen Gruppen von Zwangsarbeitskräften eingegangen werden. [...] Anschließend wird auf die Lebensbedingungen mit all ihren Bereichen eingegangen. Dabei soll in erster Linie das hierarchisierte nationalsozialistische System im Mittelpunkt stehen, nach dem die Zwangsarbeiter kategorisiert werden können. Als Quellen, die sich im Anhang befinden, wurden Kopien amtlicher Dokumente verwendet. Diese beziehen sich ausschließlich auf die von den Nationalsozialisten genannten „Ostarbeiter“ bzw. „Ostarbeiterinnen“. Als erstes Dokument wird die Polizeiverordnung vom 08. März 1940 herangezogen, auf dem die peniblen Vorschriften zum Tragen des „Polen-P“ ersichtlich werden. Die zweite Quelle zeigt eine „Polizeilichen Strafverfügung“ einer polnischen Arbeiterin, was sich sehr gut dazu eignet, die strengen Überwachung- und Disziplinierungsmaßnahmen des Nationalsozialismus aufzuzeigen. Aus Quellen Drei ist zu erkennen, wie einfach und übersichtlich ein Anwerbeformular seiner Zeit war. Dokument Vier hingegen zeigt eine Arbeiterkarte mit zugehörigem Passfoto sowie die abzugebenden Fingerabdrücke der entsprechenden Person.

Das Amtsgericht Mosbach kann sich im hiermit offiziell beantragten Verfahren vom 11.06.2022 unter 6 F 9/22 in der Rechtssache „Ärzte-Personal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis (Mosbach) wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen“ nicht aus der Verantwortung stehlen und dabei auf eine Argumentation zurück ziehen, dass das AG MOS als Teil der BRD-Justiz angeblich nicht zuständig und nicht verpflichtet sei zur Sachverhaltsermittlung und Sachverhaltsaufklärung in der Rechtssache „Ärzte-Personal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis (Mosbach) wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen.“ Das AG MOS als Teil der BRD-Justiz ist verantwortlich und eindeutig zuständig in der Rechtsnachfolge zum Deutschen Reich unter dem Nazi-Terrorregime.


Das AG MOS ist demnach eindeutig rechtlich, sachlich und fachlich zuständig für die hier anhängige Rechtssache des Massenphänomens „Ärzte-Personal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis (Mosbach) wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen“ beim Amtsgericht Mosbach.

Gemäß und analog der Aufhebung des Reichstagsbrandurteils vom 23. Dezember 1933, das dann im Wiederaufnahmeverfahren in 2007 vollständig aufgehoben wurde, wird hiermit der offizielle Antrag an das AG MOS unter 6F 9/22 vom 11.06.2022 zur Eröffnung des STRAFVERFAHRENS am AG MOS in der Rechtssache „Ärzte-Personal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis (Mosbach) wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen,“ eingereicht.

Das AG MOS ist demnach eindeutig rechtlich, sachlich und fachlich zuständig für die hier anhängige Rechtssache „Ärzte-Personal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis (Mosbach) wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen“ beim Amtsgericht Mosbach.

Siehe auch :


Judenmord: NS-Politik, Zwangsarbeit und das Verhalten der Täter






Nach Ansicht des *** und Antragstellers in 6F 9/22 fällt der Schutz von Kindern der osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen vor der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten unter dem Nazi-Terror- und -Vernichtungsregime in den Verantwortungsbereich der damaligen deutschen Jugendämter, Heimmitarbeiter, Ärzte und Unternehmensmitarbeiter, die aber offenbar und nachweisbar ihrer Verantwortung für Kinder- und Jugendliche im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten nicht gerecht geworden sind und damit ihren Schutzauftrag nicht erfüllt haben. Das AG MOS ist gesetzlich verpflichtet, diese Sachverhalte sowie die in der Begründung und Glaubhaftmachung angeführten Sachverhalte vollständig zu ermitteln, zu überprüfen und öffentlich aufzuklären.

Siehe auch :


Katzbach - das KZ in der Stadt: Zwangsarbeit in den Adlerwerken Frankfurt am Main 1944/45 (Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust)





1943 wurde die Errichtung von Ausländerkinderpflegestätten durch einen Erlass des Reichsführers SS Heinrich Himmler verfügt. Osteuropäische Zwangsarbeiterinnen wurden gezwungen in diesen Ausländerkinderpflegestätten, u.a. auch Fremdvölkisches Kinderheim, Kinderlager, Aufzuchtsraum für Bastarde, genannt, zu entbinden. Nach der Geburt wurden ihnen die Säuglinge weggenommen und systematisch durch Vernachlässigung und Nahrungsentzug in diesen Säuglingssterbelagern massenhaft getötet. Ausgewählte Babys und größere Kinder wurden nach rassehygienischen Gesichtspunkten ausgewählt und durch „arische“ Familien adoptiert. Nach Schätzungen kamen zwischen 100.000 und 200.000 Kinder in diesen Einrichtungen zu Tode. Die Datenbank „Krieg gegen Kinder“ enthält Informationen über mehr als 400 Orte, an denen Kinder von Zwangsarbeiterinnen zur Welt kamen, untergebracht waren oder zu Tode kamen – darunter auch zahlreiche Ausländerkinder-Pflegestätten als Tötungsanstalten.

Siehe auch :


Verschleppt und entwurzelt. Zwangsarbeit zwischen Soest, Werl, Wickede und Möhnetal

Übermorgen wissen das alle und wissen es für ein paar Jahre. Aber lassen Sie nur erst das neue Jahrzehnt herankommen, da werden Sie s erleben, wie die Mythen wieder wachsen. Das äußerte der zum Leiter eines Exekutionskommandos bestimmte evangelische Pfarrer aus der Soester Börde in der Erzählung Unruhige Nacht von Albrecht Goes. Zu den Mythen der NS-Zeit, die sich hartnäckig halten, gehört die Vorstellung, dass Zwangsarbeit eine geschützte Möglichkeit war, den Krieg zu überstehen. Doch die Betroffenen verloren mit dem Arbeitseinsatz im Deutschen Reich ihr persönliches Umfeld und ihre sozialen Bindungen, waren isolierte Fremde. Zwangsarbeit war viel mehr als nur der Aufenthalt in Deutschland, selbst wenn der im Einzelfall menschenwürdigen Umgang bot. Mechtild Brand schildert die schwierigen Bedingungen, unter denen Zwangsarbeiter hier lebten. Gespräche mit Zeitzeugen ermöglichen ihr eine authentische Darstellung des Geschehenen, Fotomaterial und historische Dokumente veranschaulichen die Situation der ehemaligen Zwangsarbeiter zwischen Soest, Werl, Wickede und Möhnetal.

Daher ergeht hier die STRAFANZEIGE des *** gegen Unbekannt am AG/FG MOS vom 11.06.2022 unter 6F 9/22, konkreter gegen deutsche Jugendamtsleitungen und Jugendamtsmitarbeiter als verantwortliche Amtsträger, gegen Ärzte, Heimmitarbeiter und Unternehmensmitarbeiter, die ihrer Verantwortung für Kinder- und Jugendliche dadurch nicht gerecht geworden sind, dass sie Kinder von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen nicht vor der Massentötung an Babytötungen in Ausländerkinderpflegestätten, Entbindungsheimen und Säuglingslagern nicht geschützt haben. Dem hier unter 6F 9/22 angerufenen Amtsgericht Mosbach und der Staatsanwaltschaft Mosbach wird aufgegeben, die jeweiligen Personen aus dem Nazi-Terror- und Vernichtungsregime namentlich zu ermitteln und zu überprüfen, inwieweit und welche dieser betreffenden Personen noch lebend sind, um dann entsprechende Verfahren gegen diese Personen einzuleiten. Dem Amtsgericht Familiengericht Mosbach wird zudem aufgegeben, insbesondere in seiner Sachverhaltsüberprüfung und Sachverhaltsermittlung mögliche NS-Verbrechen u.a. im KZ-Neckarelz in Mosbach mit einzubeziehen. Dem Amtsgericht Familiengericht Mosbach wird zudem aufgegeben, insbesondere in seiner Sachverhaltsüberprüfung und Sachverhaltsermittlung mögliche NS-Verbrechen u.a. in der Entbindungsanstalt Bühlerzell und im Haus Gantenwlad bei Schwäbisch Hall einzubeziehen.

Siehe auch :


Bei ''Bummeln'' drohte Gestapohaft. Zwangsarbeit auf der norddeutschen Hütte während des NS-Regimes

Die Tätigkeit der Norddeutschen Hütte auf dem Gelände der späteren Stahlwerke Bremen, heute Arcelor, gehört zu den fast vergessenen Kapiteln der Bremer Industriegeschichte. Erst recht gilt dies für den Einsatz von Zwangsarbeitern. Auf der Grundlage der vollständig erhaltenen Personalkartei der Norddeutschen Hütte für alle ausländischen Arbeitskräfte, die erst vor ein paar Jahren vor dem Vergessen bewahrt wurde, stellen Eike Hemmer und Robert Milbradt nun die Geschichte der Zwangsarbeit in diesem Betrieb vor. Die außergewöhnlich breite Quellenbasis ermöglicht dabei eine sehr genaue Schilderung der Lebensumstände und des Schicksals von mehr als 1000 Zwangsarbeitern.

Das Gericht selbst ist von Amtswegen zur umfassenden Sachverhaltsermittlung und -aufklärung nach § 26 FamFG, § 27 FamFG, § 44 FamFG, § 138 ZPO verpflichtet, um möglichst eine Verletzung der Ansprüche auf rechtliches Gehör und faires Verfahren nach § 10 AEMR, § 6 EMRK, § 103 Abs. 1 GG sowie auf die Achtung des Familienlebens nach § 8 EMRK sowie auf das Recht auf Meinungsfreiheit § 19 AEMR, § 11 EMRK, § 5 GG sowie auf das Recht auf Diskriminierungsverbot § 14 EMRK auszuschließen.

NS-Zwangsarbeit auf dem Freiburger Grethergelände: Ausschnitt eines öffentlichen Massenverbrechens





Dem Amtsgericht Mosbach wird hiermit aufgegeben von allen Verfahrensbeteiligten inklusive der involvierten Fachstellen (JA NOK unter der Verantwortung des Landrats *** und Verfahrensbeistandsschaft) offizielle Stellungnahmen in der hier anhängigen Rechtssache „Ärzte-Personal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis (Mosbach) wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen“ ordnungsgemäß und vollständig einzuholen. Zu diesen Personen bei der involvierten Fachstelle Jugendamt NOK BCH und MOS unter der Verantwortung des Landrats *** zählen sowohl die konkret jeweiligen fallverantwortlichen ASD-Sozialarbeiterinnen, die in der jeweiligen kollegialen Fachberatung involvierten ASD-Mitarbeiter*innen sowie die jeweilige verantwortliche Sachgebiets- und Amtsleitung

Vergessene Geschichte – NS -Zwangsarbeit in Leipzig: Zwei Rundgänge durch Connewitz und Lindenau

Über lange Zeit wurden Zwangsarbeiter_innen in der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg ausgeblendet. Deshalb ist das Schicksal von Millionen durch Zwangsarbeit ausgebeuteten Menschen weitgehend unbekannt. Mit ihren Stadtteilrundgängen durch die Leipziger Viertel Connewitz und Lindenau sensibilisieren die Autor_innen Florian Schäfer und Paula Mangold für ein vergessenes Stück lokaler Geschichte. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen nicht nur die funktionalen Aspekte der Lager und Arbeitsstellen, sondern auch die Lebensbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter. Anhand ausgewählter Orte wird die Versorgung und Unterbringung, das Verhältnis der ausländischen Arbeiter_innen zur deutschen Bevölkerung und ihr Alltag nachgezeichnet. Neben Zwangsarbeit werden auch weitere Aspekte Leipziger NS-Geschichte wie „Arisierung“ und Widerstand angeschnitten.

Siehe auch :


Begründung und Glaubhaftmachung : Beispiele frei verfügbarer Literatur und Medien
Children and the Holocaust. Symposium Presentations. Center for Advanced Holocaust Studies, United States Holocaust Memorial Museum, Washington DC 2004, (PDF; 0,7 MB).
Christian Eggers, Dirk Riesener: Ein guter Stein findet sich allhier. Zur Geschichte des Steinhauens in Velpke. Herausgegeben von der Gemeinde Velpke mit freundlicher Unterstützung des Landkreises Helmstedt. Gemeinde Velpke, Velpke 1996.
Martin Kranzl-Greinecker: Die Kinder von Etzelsdorf. Notizen über ein „fremdvölkisches Kinderheim“. Denkmayr, Linz 2005, ISBN 3-902488-44-1.
Raimond Reiter: Tötungsstätten für ausländische Kinder im Zweiten Weltkrieg. Zum Spannungsverhältnis von kriegswirtschaftlichem Arbeitseinsatz und nationalsozialistischer Rassenpolitik in Niedersachsen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Bd. 39 = Niedersachsen 1933–1945. Bd. 3). Hahn, Hannover 1993, ISBN 3-7752-5875-2 (Zugleich: Hannover, Universität, Dissertation, 1991: „Ausländer-Pflegestätten“ in Niedersachsen (heutiges Gebiet) 1942–1945.).
Cordula Wächtler, Irmtraud Heike, Janet Anschütz, Stephanus Fischer: Gräber ohne Namen. Die toten Kinder Hannoverscher Zwangsarbeiterinnen. VSA-Verlag, Hamburg 2006, ISBN 3-89965-207-X.
Irmtraud Heike, Jürgen Zimmer: Die toten Kinder der "Ausländerkinder-Pflegestätte" in Großburgwedel, in: Geraubte Leben. Spurensuche: Burgwedel während der NS-Zeit, S. 66-133. VSA-Verlag, Hamburg 2019, ISBN 978-3-96488-038-3.

Hitlers Sklaven: Vernichtung. Die Geschichte der NS-Zwangsarbeiter (2/3)44 min Datum:19.12.2020, Verfügbarkeit: Video verfügbar bis 23.05.2024.
https://www.zdf.de/

"Krieg gegen Kinder - Zum Schicksal der Zwangsarbeiterkinder 1943-1945. (Datenbank mit über 400 Orten, in denen wahrscheinlich Entbindungs- oder Säuglingslager bestanden sowie Spuren wie Säuglingsgräber oder Zeitzeugenberichte darauf hindeuten)
http://www.birdstage.net/

Todeslager für Babys - US-Anwälte beschuldigen VW des Völkermordes, Das Erste | Panorama | 06.05.1999 | 21:15 Uhr
https://daserste.ndr.de/

KZ Gedenkstätte Neckarelz, Mosbach
http://www.kz-denk-neckarelz.de/

WARSCHAU, Archiv der Hauptkommission für Verbrechen am polnischen Volk

Siehe auch :


Das Lager Graz-Liebenau in der NS-Zeit: Zwangsarbeiter - Todesmärsche - Nachkriegsjustiz

Auf der Basis von Archivdokumenten und zeitgenössischen Medienberichten rekonstruiert Barbara Stelzl-Marx die Grazer NS-Lager, das Schicksal der ungarischen Juden in Liebenau, die Ergebnisse der Exhumierungen und das Gerichtsverfahren mit der begleitenden Berichterstattung. Damit macht sie diesen weitgehend unbekannten Teil der Grazer Zeitgeschichte der Öffentlichkeit zugänglich.




Der *** Antragsteller erteilt hiermit offiziell die Freigabe des vorliegenden Antrages vom 11.06.2022 unter 6F 9/22 in der Rechtssache „Ärzte-Personal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis (Mosbach) wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen.“ Dem Amtsgericht Mosbach und der Staatsanwaltschaft Mosbach wird hiermit als offizieller Antrag aufgegeben, die anhängige RECHTSSACHE „Ärzte-Personal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis (Mosbach) wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen“ mit kritischer Dokumentation sowie die Falldokumentationen in der hiermit beim AG/FG MOS anhängigen Rechtsache „Ärzte-Personal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und im Rhein-Neckar-Kreis (Mosbach) wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen“ auf den Internet-/bzw. Websites des Amtsgericht Mosbach frei zugänglich zu veröffentlichen.

Aufarbeitung von NS-Zwangsarbeit beim Amtsgericht Mosbach
STRAFANZEIGEN vom 11.06.2022 gegen Unbekannt am AG/FG MOS Gegen Verantwortliches Ärzte-Peronal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie gegen Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und in Mosbach wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen
220611_uhl_ag_mos_ja_kinderpflegestätten_bw_unternehmen.pdf (170.24KB)
Aufarbeitung von NS-Zwangsarbeit beim Amtsgericht Mosbach
STRAFANZEIGEN vom 11.06.2022 gegen Unbekannt am AG/FG MOS Gegen Verantwortliches Ärzte-Peronal und Heimpersonal, Jugendamtspersonal sowie gegen Unternehmenspersonal im heutigen Baden-Württemberg und in Mosbach wegen Beteiligung am Nazi-Massenmord, d.h. hier konkret an Kindern von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen während der Massentötung in Ausländerkinderpflegestätten und in anderen Heimen
220611_uhl_ag_mos_ja_kinderpflegestätten_bw_unternehmen.pdf (170.24KB)


Siehe auch :


Die Entschädigung von NS-Zwangsarbeit am Anfang des 21. Jahrhunderts: Die Stiftung 'Erinnerung, Verantwortung und Zukunft' und ihre Partnerorganisationen

Fast sechzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielten rund 1,66 Millionen NS-Zwangsarbeiter eine materielle und symbolische Entschädigung von der Stiftung 'Erinnerung, Verantwortung und Zukunft' und sieben internationalen Partnerorganisationen. Neben jüdischen Sklavenarbeitern lag der Schwerpunkt vor allem auf Ost- und Ostmitteleuropa, wohin bis dahin kaum Wiedergutmachung für NS-Verfolgte geleistet worden war. Vier Jahre lang erforschte ein internationales Team von 20 Wissenschaftlern die Umsetzung und die Folgen dieser Entschädigungen, durchsuchte dazu Archive in acht Ländern und führte zahlreiche Zeitzeugeninterviews. In den daraus hervorgegangenen Beiträgen wird gezeigt, in welcher Weise die Logik politischer Verteilungskämpfe und bürokratischer Institutionen auf komplexe Verfolgungserfahrungen und konkurrierende Gerechtigkeitsansprüche traf und dabei auch die europäische Erinnerungslandschaft umformte. Damit ist dieses Werk ein wesentlicher Beitrag zu der bislang kaum erforschten Frage, was die Entschädigung historischen Unrechts sowohl für die betroffenen Individuen als auch für ihre Gesellschaften bedeuten kann.

Kriegsverbrechen und Individualansprüche: Zur Entschädigung Einzelner nach Kriegsverbrechen unter besonderer Berücksichtigung der NS-Zwangsarbeit

Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gehören zu den schlimmsten Begleitumständen bewaffneter Konflikte. Obwohl heute internationale Gerichtshöfe in Den Haag und Arusha mit der strafrechtlichen Verfolgung von Kriegsverbrechen befasst sind, haben die zahllosen Opfer bewaffneter Konflikte meist nur eine geringe Chance, Entschädigung und Wiedergutmachung für das ihnen angetane Leid zu erlangen. Primär sind es nach wie vor die Staaten, die nach bewaffneten Konflikten im Rahmen von Friedensverträgen und Globalentschädigungsabkommen über die Entschädigung ihrer Bürger entscheiden. Dennoch zeichnet sich hier ein sukzessiver Paradigmenwandel ab. Der Autor DDr. Manfred Adlmanseder hat während seiner Arbeit für Flüchtlinge des Bosnienkrieges die humanitären Auswirkungen des Krieges kennen gelernt und setzt sich im vorliegenden Werk mit der Frage des Anspruchs der Opfer auf Wiedergutmachung und Entschädigung für Kriegsverbrechen auseinander.

Zum Abschied ein Versprechen

Lambsdorff beendet seine Arbeit als Beauftragter für NS-Entschädigung

Von Claudia von Salzen, Politik, 13.08.2002
Aufgeben sei für ihn nie in Frage gekommen, sagt Otto Graf Lambsdorff. Aber während der Verhandlungen über die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter hatte der Beauftragte des Bundeskanzlers mehrfach ein Scheitern befürchtet. Am Ende war der Weg zur Entschädigung auch länger als geplant: Vor drei Jahren begann Lambsdorff seine Arbeit, am Montag verabschiedete Bundeskanzler Gerhard Schröder ihn aus seinem Amt. Mit großem Engagement habe er maßgeblich dazu beigetragen, dass die Zwangsarbeiter-Stiftung errichtet werden konnte, sagte Schröder. Für den FDP-Ehrenvorsitzenden ist die Entschädigung der NS-Sklavenarbeiter vor allem eine „moralische Geste an diejenigen, die Unrecht erlitten haben“. Bis Ende des Jahres werden rund zwei Milliarden Euro an über eine Million Betroffene ausgezahlt sein.

Die letzten Verhandlungen schloss Lambsdorff erst vor wenigen Wochen ab. US-Anwälte hatten versucht, die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft per Gerichtsurteil zu zwingen, die von ihr erwirtschafteten Zinsen in vollem Umfang an die Stiftung zu zahlen. Die US-Regierung schloss sich jedoch der Auffassung der deutschen Seite an, wonach es über die von der Wirtschaft gezahlten 5,1 Milliarden Mark hinaus keine weiteren Verpflichtungen der Unternehmen gebe. Damit ist es wahrscheinlich, dass in den USA auch die letzten Klagen abgewiesen werden.

So ganz will Lambsdorff von seiner Arbeit dann doch nicht lassen: Er bleibt stellvertretender Vorsitzender im Kuratorium der Stiftung. Außerdem hat Lambsdorff dem Bundeskanzler zum Abschied etwas versprochen: Für die schwierigen Verhandlungen, bei denen es um nicht ausgezahlte Lebensversicherungen aus der NS-Zeit geht, werde er zur Verfügung stehen, „wenn es notwendig wird“. Die so genannte Eagleburger-Kommission verhandelt mit Versicherungsfirmen und jüdischen Organisationen seit langem über eine Lösung. Bei diesen Gesprächen wird man einen wie ihn brauchen können. Einen, für den Aufgeben nicht in Frage kommt.

https://www.tagesspiegel.de/

Siehe auch :


Stiften gehen. NS-Zwangsarbeit und Entschädigungsdebatte





NS-Zwangsarbeiter

Lambsdorff macht Druck. Neuer Streit um die Zwangsarbeiter-Entschädigung. 

Der Bundesbeauftragte Lambsdorff warnt die Wirtschaft vor überzogenen Forderungen. Man könne nicht eine Klage nach der anderen zum Testfall erklären, sagte Lambsdorff gegenüber SPIEGEL ONLINE.
Von Christoph Schult, 05.03.2001

NS-Zwangsarbeiter-Entschädigungen: Die Briefe der Stiftungsinitiative im Wortlaut
zwangsarbeit_stiftung.pdf (158.87KB)
NS-Zwangsarbeiter-Entschädigungen: Die Briefe der Stiftungsinitiative im Wortlaut
zwangsarbeit_stiftung.pdf (158.87KB)


Berlin - Lambsdorff reagierte damit auf ein Gutachten zur Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen vor Zwangsarbeiter-Klagen in den USA, das die amerikanischen Anwälte vergangene Woche an die "Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft" gesandt hatten. Die Stiftungsinitiative sammelt von deutschen Unternehmen Beiträge, die sie dann für die Entschädigung ehemaliger Sklavenarbeiter an eine Bundesstiftung weitergeben soll.


In dem Gutachten erklären die Anwälte der Wirtschaft eine Klage in Kalifornien, die vorher nicht als Hürde genannt wurde, zum "Testfall" für die Rechtssicherheit. Bisher galt eine Klage in New Jersey als Testfall. Darüber habe in einer Besprechung mit den Vertretern der Wirtschaft vor zwei Wochen noch Einigkeit bestanden, sagte Lambsdorff.

Das Gutachten der Wirtschaftsanwälte zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter
zwangsarbeit_wirtschaftsanwälte.pdf (341.72KB)
Das Gutachten der Wirtschaftsanwälte zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter
zwangsarbeit_wirtschaftsanwälte.pdf (341.72KB)


"Man kann nicht einen Fall nach dem anderen zum Testfall erklären", kritisierte Lambsdorff die Forderungen der Wirtschaftsanwälte. Es könne nicht wie beim Doping im Sport ständig neu getestet werden. "Das ist nicht wie der A- und B-Probe beim Doping", sagte er gegenüber SPIEGEL ONLINE.

Bundesregierung und Wirtschaft sind sich einig, dass der Rechtsfrieden nur an einem Streitfall getestet werden kann, in dem die Kläger die Abweisung ihrer Klage anfechten. Erst dann zeigt sich, ob vor Gericht das jeweilige "Statement of Interest", in dem die US-Regierung die Klageabweisung empfiehlt, als Grundlage für eine Klageabweisung akzeptiert wird.

Letzte Hürde New York
Diesen Präzedenzfall gebe es seit der Abweisung der Klage in New Jersey am vergangenen Donnerstag, erklärte Lambsdorff. Damit hat ein amerikanischer Richter zum ersten Mal einen Streitfall zu Gunsten der Beklagten entschieden. Letzte Hürde für den Rechtfrieden sei nun eine Sammelklage in New York.

Dort haben sich Kläger und Beklagte zwar bereits darauf geeinigt, die Entschädigung außergerichtlich durch die deutsche Zwangsarbeiter-Stiftung verfolgen zu lassen. Jedoch macht die zuständige Richterin Shirley Kram eine Einstellung des Verfahrens von der deutschen Entschädigungsregelung abhängig. Die New Yorker Richterin ist vor allem deshalb so einflussreich, weil sie über etwa die Hälfte aller in den USA anhängigen Klagen gegen deutsche Unternehmen entscheidet.
"Wenn Frau Kram die Sammelklagen abweist, schmilzt die Liste der Klagen um 50 Prozent zusammen", sagte Lambsdorff. Er erwarte das Urteil noch in dieser Woche. Anfang April könnte dann der Bundestag die ausreichende Rechtssicherheit feststellen. Die Auszahlung an die Zwangsarbeiter könnte sofort danach beginnen, erklärte der Regierungsbeauftragte.

Wirtschaftsanwälte verzögern Entschädigung
Ginge es hingegen nach den Anwälten der Wirtschaft, würde sich die Auszahlung verzögern. Die von ihnen zum Testfall erklärte Klage in Kalifornien wird frühestens im Juni entschieden. Wegen der Parlamentsferien könnte der Bundestag dann erst im Herbst den Rechtsfrieden erklären.

Lambsdorff bezeichnete das Gutachten der Wirtschaftsanwälte als "internen Vorgang". Ihm gegenüber habe sich die Stiftungsinitiative noch nicht zu dem Schreiben geäußert. Er habe daher "keine Erkenntnisse", dass die Wirtschaft der Empfehlung der Juristen folgen wolle.

Sollte sich die Position doch durchsetzen, rechnet Lambsdorff mit einer Verzögerung der Entschädigungszahlungen. "Dann sind wir im ungünstigsten Fall im nächsten Jahr", sagte der Bundesbeauftragte.
https://www.spiegel.de/

Siehe auch :


Entschädigung für NS-Zwangsarbeit





Erinnerung, Verantwortung und Zukunft: Eine Betrachtung der NS-Zwangsarbeiter-Entschädigungsverhandlungen unter Berücksichtigung der rechtlichen und außenpolitischen Faktoren

Auch die Wirtschaft kann von ihrer Vergangenheit eingeholt werden und nicht nur moralisch, sondern auch wirtschaftlich gezwungen werden, ehemaliges Fehlverhalten wiedergutzumachen. Aktuelles und gleichzeitig bedeutendstes Beispiel, welches dieses Spannungsverhältnis beschreibt, ist die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern, die während des Dritten Reichs unter menschenunwürdigen Bedingungen in deutschen Unternehmen arbeiten mußten. Angesichts drohender Klagen vor US-amerikanischen Gerichten und den noch "gefährlicheren" US-amerikanischen Verbraucherkampagnen gegen die deutsche "Wirtschaft als Ganzes" sahen sich deutsche Unternehmen gezwungen, nach einer Lösung zu suchen. Mit der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" wurde ein beachtliches und präzedenzloses Ergebnis gefunden. Die Analyse des 18-monatigen Verhandlungsprozesses bildet den Hauptgegenstand des Buches und soll ein Beitrag zum inhaltlichen Verständnis der Ereignisse sein. Hierbei steht insbesondere die Frage im Raum, wie den berechtigten Ansprüchen aus NS-Zwangsarbeit am ehesten gerecht zu werden ist, da deren Einordnung strittig ist. Zwei Möglichkeiten sind hierbei denkbar: Entweder handelt es sich um gerichtlich durchsetzbare juristische Ansprüche; dann können sie auch auf diesem Wege geltend gemacht werden. Sofern es jedoch moralisch-ethische Ansprüche sind, muß ein anderer Mechanismus gesucht werden. Beide Wege wurden mit unterschiedlichem Erfolg beschritten. Beide Wege versucht die vorliegenden Untersuchung nachzugehen und gegeneinander abzuwägen, wobei die Frage nach den Vor- und Nachteilen der Beilegung des vorliegenden Konflikts durch ein Instrument der außergerichtliche Streitbeilegung und dessen Möglichkeiten und Grenzen im internationalen Kontext den inhaltlichen Schwerpunkt und Leitfaden der Abhandlung bildet.

Division z.V.


Die Division z.V. (Division zur Vergeltung) war ein deutscher militärischer Großverband am Ende des Zweiten Weltkriegs. Zuständig war der Verband für den Einsatz von Fernwaffen wie der V2 und später auch der V1. Er bestand zu einem Teil aus Wehrmachtssoldaten und zu einem Teil aus Soldaten der Waffen-SS. Hinzu kamen zivile Techniker. Das Kommando hatte der SS-Obergruppenführer Hans Kammler inne.
Von Angehörigen des Stabes wurden auf Befehle Kammlers während des Massakers im Arnsberger Wald im März 1945 208 Zwangsarbeiter ermordet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Division_z.V.
Massenmord im Sauerland
"Man kann verdrängen, aber nicht vergessen"
Vor 74 Jahren ermordete die "Division zur Vergeltung" im Sauerland 208 polnische und russische Zwangsarbeiter. Die Exekutionen gehören zu den schlimmsten Verbrechen der Nazis kurz vor Kriegsende.
20.03.2019, 12.28 Uhr
Der Befehlsgeber: Hans Kammler, Architekt und General der Waffen-SS (hier bei einem Truppenbesuch 1944 im nordfranzösischen Saleux), ordnete im März 1945 Exekutionen im Sauerland an, um die Zahl der Zwangsarbeiter zu "dezimieren". Nach Aussagen seines damaligen Fahrers nahm sich Kammler am 9. Mai 1945 in Prag das Leben. So entzog er sich der Verantwortung für eines der schlimmsten Nazi-Verbrechen noch kurz vor Kriegsende.
Die folgenden Bilder zeigen neben dem späteren Prozess auch, wie die Suttroper Ortsbevölkerung an den Leichen der Zwangsarbeiter vorbeigehen musste; auf die schockierendsten Fotos haben wir verzichtet.
Foto: Max Wachtel
Der Befehlsgeber: Hans Kammler, Architekt und General der Waffen-SS (hier bei einem Truppenbesuch 1944 im nordfranzösischen Saleux), ordnete im März 1945 Exekutionen im Sauerland an, um die Zahl der Zwangsarbeiter zu "dezimieren". Nach Aussagen seines damaligen Fahrers nahm sich Kammler am 9. Mai 1945 in Prag das Leben. So entzog er sich der Verantwortung für eines der schlimmsten Nazi-Verbrechen noch kurz vor Kriegsende.
Die folgenden Bilder zeigen neben dem späteren Prozess auch, wie die Suttroper Ortsbevölkerung an den Leichen der Zwangsarbeiter vorbeigehen musste; auf die schockierendsten Fotos haben wir verzichtet.
Foto: Max Wachtel
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...und versammelten anschließend die Dorfbevölkerung und ließen sie am 3. Mai 1945 an den Opfern vorbeimarschieren. Bilder und Videos der US-Army dokumentieren, dass viele ihren Blick auf den Boden richteten, Mütter hielten ihren Kindern die Hand vor die Augen. Das Foto zeigt Joseph R. Bennett von der 95. Infanterie-Division mit dem damaligen Warsteiner Bürgermeister Peter Struif im Langenbachtal.
Foto: NARA
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Suche nach der Identität: Bei der Exhumierung in Suttrop wurden die Leichen nach Papieren durchsucht, um ihre Namen zu erhalten. Marcus Weidner, Historiker des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, konnte bei der Suche in zahlreichen Archiven inzwischen einige Dokumente finden und damit 17 Opfer identfizieren. Derzeit versucht er, über die entsprechenden Behörden im Ausland Kontakt mit den Nachfahren aufzunehmen.
Foto: NARA/ USHMM
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Auf dem Arm ein totgeschlagenes Kind: Nach bisherigen Erkenntnissen zeigt das Bild vermutlich einen Arzt aus der Region, der den im Wald bei Suttrop getöteten Säugling nach der Exhumierung auf dem Arm trägt. Wie sich später herausstellte, hatte sich im Mordkommando offenbar niemand gefunden, der das Baby erschießen wollte. SS-Rottenführer Adolf Boos, als "Volksdeutscher" 1940 mit der Familie aus der Ukraine eingewandert und zum Zeitpunkt der Tat gerade 21 Jahre alt, soll den Kopf des Kindes schließlich an einem Baum zerschmettert haben. Er wurde juristisch nie belangt.
Foto: NARA
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Auf dem Arm ein totgeschlagenes Kind: Nach bisherigen Erkenntnissen zeigt das Bild vermutlich einen Arzt aus der Region, der den im Wald bei Suttrop getöteten Säugling nach der Exhumierung auf dem Arm trägt. Wie sich später herausstellte, hatte sich im Mordkommando offenbar niemand gefunden, der das Baby erschießen wollte. SS-Rottenführer Adolf Boos, als "Volksdeutscher" 1940 mit der Familie aus der Ukraine eingewandert und zum Zeitpunkt der Tat gerade 21 Jahre alt, soll den Kopf des Kindes schließlich an einem Baum zerschmettert haben. Er wurde juristisch nie belangt.
Foto: NARA
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Blick auf das Grauen: Nicht nur in Suttrop, auch im Langenbachtal mussten laut Aufzeichnungen etwa 8000 Dorfbewohner unter Aufsicht US-amerikanischer Soldaten an den exhumierten Leichen vorbeigehen. Das Bild zeigt zwei Frauen, die vor den Opfern stehenblieben. Danach veranstaltete die US-Armee mit den überlebenden Zwangsarbeitern einen Gottesdienst zum Gedenken an die Ermordeten.
Foto: NARA/ Vernon Sharetts
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Umbettung unter Aufsicht: Nach der Exhumierung in Suttrop mussten die ehemaligen NSDAP-Mitglieder nur wenige Meter vom Tatort entfernt Gräber ausheben, in denen die 57 Leichen vorübergehend beerdigt wurden.
Foto: NARA
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Vorletzte Ruhestätte: Mit notdürftig zusammengenagelten Bahren wurden die Opfer zu Grabe gelassen. Der ermordete Säugling wurde zu einer Frau ins Grab gelegt; ob es seine Mutter war, ist ungeklärt. 1964 wurden die sterblichen Überreste der Zwangsarbeiter erneut ausgegraben und auf den Waldfriedhof Fulmecke nach Meschede gebracht. Sieben Leichen konnte man trotz einer Karte der Grabstätte nicht mehr finden. Sie liegen vermutlich noch heute im Wald bei Suttrop.
Foto: NARA
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Markierung mit Fichten: Um die einzelnen Gräber in Suttrop später wiederfinden zu können, ließen die örtlichen Behörden Fichten pflanzen. Die Bäume gelten als schnellwachsend, weshalb vermutet wird, die Fichten könnten auch deshalb gepflanzt worden sein, um der Grabstelle möglichst rasch die Wahrnehmung zu entziehen.
Foto: Volksbund Deutsche Kriegsgräber
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Aufarbeitung unterm Kronleuchter: Der erste Prozess fand nicht im Gebäude des Landgerichts statt, sondern im Arnsberger Rathaussaal, wo sonst der Stadtrat tagte. Rechts zu sehen sind die Angeklagten Klönne, Zeuner, Gaedt, Anhalt und Wetzling (vermutlich von rechts nach links).
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Der Skandalprozess: Das erste Verfahren in Arnsberg leitete Landgerichtsdirektor Kurt Niclas (vorn im Bild). Hinzu kamen zwei Landgerichtsräte und, da es sich um ein Schwurgerichtsverfahren handelte, auch sechs Laienrichter. Auf der Anklagebank saßen sechs Männer, die sich vor Gericht als rechtschaffende Familienväter inszenierten: SS-Obersturmbannführer Wolfgang Wetzling (bei Prozessbeginn Justiziar), Unternehmersohn Ernst-Moritz Klönne, SS-Untersturmführer Heinz Zeuner (Vermessungstechniker), SS-Untersturmführer Bernhard Anhalt (kaufmännischer Angestellter), Wehrmachtsoffizier Helmut Gaedt (Lehrer) und der Erste Generalstabsoffizier der Vergeltungsdivision Johann Miesel (Regierungsinspektor).
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Vereidigung von Zeugen: In 21 Verhandlungstagen wurden 86 Zeugen vernommen. Nach den milden Urteilen rechtfertigte sich Niclas. In einem Interview deutete er an, dass die Berufsrichter offenbar von den Laien überstimmt worden waren.
Foto: DPA/ Fritz Fischer
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Erneut auf der Anklagebank: Die öffentlich teils heftig kritisierten Urteile gegen Klönne, Miesel und Wetzling (von links) wurden kassiert. Das erste Revisionsverfahren fand 1959 am Landgericht Hagen statt. Insgesamt befassten sich acht Verfahren mit dem Massaker im Arnsberger Wald.
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Williger Helfer: Der einflussreiche Dortmunder Fabrikantensohn Ernst Moritz Klönne war als Zivilist in die Vorbereitung des Massakers im Warsteiner Langenbachtal eingebunden. Der Hobbyjäger pflegte beste Kontakte zu den in Warstein stationierten Offizieren der Wehrmacht und SS. Mit seiner Ortskenntnis soll er geholfen haben, "geeignete" Hinrichtungsstätten zu finden. Klönne wurde erstinstanzlich wegen Beihilfe zum Totschlag in 71 Fällen zu sechs Monaten, in einem weiteren Prozess dann zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Allerdings erreichte Klönne eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Im März 1962 wurde seine Strafe auf drei Jahre halbiert.
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Täter mit freiem Geleit: Ein weiterer Skandal bei der juristischen Aufarbeitung des Massakers war die Vernehmung von Hermann Schmoller als Zeuge (vorn) im Prozess am Landgericht Arnsberg. Der Luftwaffen-Hauptmann hatte sich bereits in die USA abgesetzt. Schmoller galt als Leiter des Exekutionskommandos in Suttrop. Um seine Aussage möglich zu machen, ließen sich die Ankläger auf einen Deal ein: In einer Urkunde sicherten ihm die deutschen Behörden freies Geleit zu. Schmoller konnte also nach seinem Auftritt das Gerichtsgebäude unbehelligt verlassen und zurück in die USA reisen.
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Der Hauptangeklagte: Der damalige SS-Obersturmbannführer und SS-Oberfeldrichter Wolfgang Wetzling (rechts) hatte mit Klönne den Tod von 56 Frauen, 14 Männern und einem Kind im Warsteiner Langenbachtal organisiert. Die angebliche Notwendigkeit für die Morde begründete er mit mathematischer Kälte: "Es wird ein solcher Anteil von potentiellen gemeingefährlichen Menschen unter den willkürlich ausgesuchten Fremdarbeitern erschossen, wie der Gesamtanteil der Fremdarbeiter beträgt." Wetzling, der sich selbst als "Vollhumanist" bezeichnete, wurde in erster Instanz wegen Totschlags in 151 Fällen zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Beim Revisionsprozess in Hagen ließen die Richter keine Milde gelten. Sie schickten den Justiziar im November 1959 lebenslänglich ins Zuchthaus.
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Pflichtbewusster Beamter: Johann Miesel (Mitte mit Brille) war Erster Generalstabsoffizier der Division. Der damalige Stellvertreter Kammlers hatte den "Dezimierungsbefehl" kommentarlos weitergegeben. Vor der Erschießung ließ er an seine Männer Schnaps und Zigaretten verteilen. In der ersten Instanz zeigte sich das Gericht überraschend gnädig: Miesel, fünffacher Vater und bis zu seiner Verhaftung Regierungsinspektor im Verwaltungsdienst des Landes Schleswig-Holstein, wurde zunächst auf freien Fuß gesetzt. Auch sein Urteil wurde kassiert, im Mai 1961 wurde er zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
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Unbequemes Mahnmal: An der Grabstelle im Wald bei Suttrop ließen die Russen zur Erinnerung an die Morde einen Obelisken errichten. In drei Sprachen - Russisch, Englisch und Deutsch - erinnert der Stein an die Greueltat und die Opfer. Die damaligen örtlichen Behörden konnten sich mit dem Stein nie wirklich anfreunden. Ein russisches Mahnmal in ihrem Wald mit dem roten Stern darauf war für viele offenbar schwer zu ertragen. Mit der Umbettung der Leichen wurde auch der Obelisk auf den Friedhof Fulmecke nach Meschede gebracht. Dort stellte man ihn ganz an den Rand, so dass nur noch die kyrillische Inschrift zu lesen war, wohl auch, um das Interesse gering zu halten.
Foto: Volksbund Deutsche Kriegsgräber
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Unbequemes Mahnmal: An der Grabstelle im Wald bei Suttrop ließen die Russen zur Erinnerung an die Morde einen Obelisken errichten. In drei Sprachen - Russisch, Englisch und Deutsch - erinnert der Stein an die Greueltat und die Opfer. Die damaligen örtlichen Behörden konnten sich mit dem Stein nie wirklich anfreunden. Ein russisches Mahnmal in ihrem Wald mit dem roten Stern darauf war für viele offenbar schwer zu ertragen. Mit der Umbettung der Leichen wurde auch der Obelisk auf den Friedhof Fulmecke nach Meschede gebracht. Dort stellte man ihn ganz an den Rand, so dass nur noch die kyrillische Inschrift zu lesen war, wohl auch, um das Interesse gering zu halten.
Foto: Volksbund Deutsche Kriegsgräber
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Zwangsarbeit in Stuttgart
In NS-Arbeitslagern starben auch Kinde

24.11.2022 - 14:32 Uhr
Kindergräber von Zwangsarbeiterinnen-Müttern in Zuffenhausen Foto: Torsten Schöll
Karl-Horst Marquart hat das Schicksal von Zwangsarbeiterkindern in Stuttgart erforscht. Die meisten kamen im ersten Lebensjahr ums Leben. Die Kinder störten die NS. Schließlich konnten die Frauen mit kleineren Kindern nur weniger arbeiten. Und selbst diese galten dem Regime schon als Untermenschen.
Von Torsten Schöll
Zwangsarbeit unter dem NS-Regime, das bedeutete höchstmögliche Arbeitsleistung zu geringstmöglichen Kosten. Das schloss nicht nur die Unterversorgung der Menschen mit Nahrung ein, auch die medizinische Versorgung war fast immer mangelhaft. Dass in Stuttgart unter diesen Bedingungen zwischen 1943 und 1945 in den Arbeitslagern auch viele Kinder von Zwangsarbeiterinnen ums Leben kamen, hat nun der Arzt Karl-Horst Marquart herausgefunden.
Schicksal der „Ostarbeiterkinder“
Am Mittwochabend hat Marquart, der unter anderem Gründer der Stolperstein-Initiative Stuttgart-Vaihingen ist, seine Forschungsergebnisse im Stadtarchiv vorgestellt. Bei den minderjährigen Opfern, denen Marquart in mühevoller Quellenarbeit nachgespürt hat, handelte es sich hauptsächlich um Kinder sowjetrussischer Eltern, von den Nazis kurz „Ostarbeiterkinder“ genannt.
Wie die Leiterin des Stadtarchivs Stuttgart, Katharina Ernst, betonte, sei das Schicksal der Zwangsarbeiterkinder von der Forschung lange Zeit vernachlässigt worden. Dabei hatte das menschenverachtende Arbeitssystem der Nationalsozialisten auch vor Kindern und schwangeren Frauen nicht Halt gemacht. Ernst erklärte, dass ein so genannter Rückführerlass während des Krieges zunächst dafür gesorgt hatte, dass schwangere Zwangsarbeiterinnen zurück nach Polen oder in die Sowjetunion geschickt worden waren. Ab Ende 1942 sei dies jedoch nicht mehr der Fall gewesen.
Keine Hebamme bei den Geburten
Karl-Horst Marquart mutmaßt, dass die Schwangeren in Stuttgart in dieser Zeit ihre Kinder vor allem in den Lagern selbst zur Welt gebracht haben, da die so genannten Ostarbeiterinnen nicht in den Hebammenstationen aufgenommen werden durften. „Über die Geburten in den Lagern wird aber nirgendwo berichtet, ebenso nicht über die medizinische Versorgung der Frauen“, sagt Marquart.
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Der pensionierte Arzt fand bei seinen Forschungen auch Hinweise auf das erste in einem Stuttgarter Zwangsarbeiterlager gestorbene Kind. Michael Bujanow war mit seiner Mutter in einem städtischen Lager in Zuffenhausen untergebracht und starb dort am 1. Dezember 1943 im Alter von fünf Jahren. „Kein Arzt hatte den Jungen versorgt. Als Todesursache wurde ‚nicht bekannt‘ angegeben.“
Zwangsarbeit ab 10 Jahren
Ein weiterer Junge, der mutmaßlich in einem Lager des städtischen Tiefbauamts untergebracht war und die Tortour überlebte, gibt später in einem Fragebogen zu seinem Arbeitsalltag zu Protokoll: „Eine Pause während der Arbeit. Verpflegung einmal am Tag.“ Beim Tiefbauamt mussten, so Marquard, bereits Kinder ab zehn Jahren Zwangsarbeit leisten.
Eine Liste mit 16 verstorbenen Zwangsarbeiterkinder aus dem Lager Gehrenäcker in Zuffenhausen belegt überdies, wie mangelhaft die ärztliche Versorgung war: Die Auflistung umfasst Kinder im Alter zwischen vier Monaten und fünf Jahren, wobei vermerkt ist, wer angeblich von einem Arzt untersucht worden war. „10 dieser Kinder sahen überhaupt keinen Arzt“, erklärt Marquart.
Die meisten Kinder starben im ersten Lebensjahr
Insgesamt ergaben die Recherchen, dass von den 135 zwischen 1943 und 1945 in Stuttgarter Lagern gestorbenen Zwangsarbeiterkindern die meisten während ihres ersten Lebensjahres verstorben waren. 95 Prozent davon waren russischstämmig, wobei fast die Hälfte erst in den Lagern zur Welt gekommen waren. Falls überhaupt angegeben, starben die Kinder laut den Nazi-Behörden an Lungenentzündung, Masern, „Ernährungsstörungen“ oder schlicht „Lebensschwäche“. „Vor allem Kleinkinder hatten geringe Überlebenschancen in den Zwangsarbeiterlagern“, sagt Marquart. 70 weitere Kinder von Zwangsarbeiterinnen starben im Städtischen Kinderkrankenhaus. Marquart fand überdies Hinweise, dass an Kindern medizinische Experimente durchgeführt wurden.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/



3. YouTube-Videos zu NS-Zwangsarbeit und privatwirtschaftlichen Unternehmen



28.05.2020 - Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz | Terra X

Terra X plus
Es ist eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte: Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in der Zeit der Naziherrschaft. Im Zweiten Weltkrieg wurden Menschen dazu gezwungen für das Nazi-Regime zu arbeiten, wer keine gute Arbeit machte oder sich weigerte, wurde ermordet.
Die Mehrheit der deutschen Männer kämpft an den Fronten des Zweiten Weltkrieges. Vor allem, um Landwirtschaft und Rüstung am Laufen zu halten, zwingt das NS-Regime Millionen von Menschen zum Arbeitseinsatz im Reich: Am Ende sind es bis zu zwölf Millionen Zwangsarbeiter, vor allem aus den besetzen Ländern, wie Polen und der Sowjetunion. Über die Hälfte sind Frauen. Zum Beispiel zur Waffenproduktion bei Krupp. Und viele der Frauen sind fast noch Kinder.
Die Arbeitshäftlinge hausen meist in Barackenlagern unter unmenschlichen Bedingungen. Neben gefangenen Soldaten und verschleppten Zivilisten werden über vier Millionen Häftlinge aus Konzentrationslagern zur Zwangsarbeit herangezogen. Vor allem deutsche Rüstungsfirmen profitieren von der Zwangsarbeit. Sie kostet weit weniger als jede reguläre Beschäftigung. Die Industrie muss nur Leihgebühren entrichten – an die SS und den NS-Staat. Die von Hitler angeordnete Massenproduktion von Raketen beruht vor allem auf Zwangsarbeit. Unzählige Arbeitshäftlinge sterben an Entkräftung, Krankheit, Misshandlungen und Hunger.
https://www.youtube.com/watch?v=rVcmzux1kiA


HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG
31.10.2019 - Erinnerungen der „Ostarbeiter“ 75 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg

Heinrich-Böll-Stiftunghttps://strato-editor.com/.cm4all/widgetres.php/com.cm4all.wdn.social.Youtube/images/thumbnail.svg
Mitschnitt der Veranstaltung: In Deutschland Feinde, in der Sowjetunion Verräter: Erinnerungen der „Ostarbeiter“ 75 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg
Mehr als zwei Millionen Menschen, darunter viele Frauen und Minderjährige, wurden nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt. Sie mussten in der Rüstungsindustrie, im Bergbau, in der Landwirtschaft oder als Hausangestellte arbeiten. Oft wie Sklaven behandelt, wurden sie gedemütigt, geschlagen und für kleinste Vergehen in Konzentrationslager gesteckt. Für die meisten Deutschen zählte die Begegnung mit den in allen Regionen des Landes eingesetzten Zwangsarbeiter/innen mit dem Aufnäher „OST“ auf der Kleidung zum Alltag.
Die Rückkehr in die Sowjetunion nach Ende des Krieges brachte für viele nicht die ersehnte Befreiung: Als „Verräter“ und „Kollaborateure“ wurden sie peinlichen Befragungen ausgesetzt; viele wurden erneut zu Lagerhaft und Zwangsarbeit verurteilt. Das Stigma „Ostarbeiter“ blieb an allen Betroffenen haften. Erst in der Perestrojka-Zeit wagten die Ersten mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Auch in Deutschland kam es erst in den 90er Jahren zur öffentlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte der „Ostarbeiter“ und erst nach langanhaltendem Widerstand zu umfassenderen Entschädigungen über die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft".
Anlässlich des zur Frankfurter Buchmesse von Memorial und der Heinrich-Böll-Stiftung herausgegebenen Dokumentationsbandes „Für immer gezeichnet. Die Geschichte der Ostarbeiter“ beleuchten wir im Gespräch mit russischen und deutschen Historiker/innen den Verlauf der Auseinandersetzung mit dem Thema in beiden Ländern. Welchen Stellenwert nimmt das Gedenken an die Ostarbeiter/innen 75 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg in der öffentlichen Erinnerungskultur ein? Wie sollten wir nach dem Tod der letzten Zeitzeug/innen mit den Zeugnissen und Orten millionenfacher Zwangsarbeit in Deutschland umgehen?
Mit:
Dr. Irina Sherbakova, Memorial Moskau
Dr. Christine Glauning, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Dr. Jens-Christian Wagner, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Moderation: Walter Kaufmann, Heinrich-Böll-Stiftung
Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung mit Memorial Moskau und dem Dokumentationszentrum NS Zwangsarbeit Berlin.
https://www.youtube.com/watch?v=Ts8p8L2M8hs


30.11.2020 - 1943: Zwangsarbeit – vergessene Schicksale

Saarländischer Rundfunk
Sie kamen aus Osteuropa – Männer, Frauen, auch Jugendliche. Von den Nazis im zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt, wo sie als ZwangsarbeiterInnen verpflichtet wurden. Alleine im Saarland schufteten Zehntausende. Ihr Schicksal ist vielerorts in Vergessenheit geraten. Nicht so in Ommersheim im Bliesgau. Dort brachte ausgerechnet ein Kaninchen die Geschichte der jungen Polin Maria Pytel wieder ans Licht.
Saar100 - das multimediale Geschichtsbuch des Saarlandes - ein digitales Projekt des Saarländischen Rundfunks (SR), mit dem erstmals dauerhaft Schätze aus seinen Archiven im Internet präsentiert werden. Nach und nach wird aus jedem der 100 Jahre seit 1920 ein Ereignis oder ein Thema dokumentiert. Zudem sind die Saarländerinnen und Saarländer aufgerufen, ihre Erinnerungen aus 100 Jahren Saarland mit dem SR zu teilen.
https://www.youtube.com/watch?v=TqcLxov4xNg


10.10.2019 - Zwangsarbeiterinnen: Die vergessenen Opfer der Möhnekatastrophe | Quarks

Quarks 
Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen waren häufig Opfer in der NS-Zeit, an die man sich später nur ungern erinnerte. Britische Kampfpiloten sprengten am 17. Mai 1943 in einer nächtlichen Aktion die Staumauer der Möhne-Talsperre. Hunderte von Anwohnern der Talsperre ertranken - und mindestens 700 Zwangsarbeiterinnen. Die Künstlerin Astrid Breuer ist in einem der betroffenen Orte an der Talsperre aufgewachsen und erfährt erst als Erwachsene von einer Seite der Geschichte, über die wenig gesprochen wird.

Wir haben die Künstlerin Astrid Breuer getroffen, mit ihr über die Katastrophe, das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen im Ort Arnsberg und das daraus entstandene Kunstprojekt gesprochen.
Es ist kaum dokumentiert, was mit den Zwangsarbeiterinnen geschah. Auf Personalregisterkarten eines örtlichen Betriebs findet Astrid Breuer den Hinweis: "Bei Wasserkatastrophe ertrunken." Die Nachforschungen führen die Künstlerin zu dem grausigen Schluss, dass über 700 Zwangsarbeiterinnen auf der Wiese direkt vor ihrem Atelier ertrunken sein müssen.
Warum heute niemand mehr über das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen redet? Vermutlich, weil Zwangsarbeiterinnen allgegenwärtig waren. Man konnte sich Zwangsarbeiterinnen für die Gartenarbeit ausleihen, sie lebten unter der Zivilbevölkerung. Daher konnte nach dem Fall des NS-Regimes niemand behaupten, nichts von den Zwangsarbeiterinnen gewusst zu haben. Das will die Künstlerin Breuer so nicht stehen lassen und organisiert eine große Kunstausstellung, um die Opfer der Katastrophe sichtbar zu machen und an die Zwangsarbeiterinnen und was ihnen geschah zu erinnern.
https://www.youtube.com/watch?v=PAw5CMIvlXY


26.03.2021 - Über das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit stellt das Haus vor.
https://www.youtube.com/watch?v=gzFukB_6fQQ


17.03.2022 - NS-Zwangsarbeit

Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig

Wer musste während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit leisten? Warum zwangen die Nationalsozialist:innen Millionen von Menschen zur Arbeit? Wie sahen die Lebens- und Arbeitsbedingungen aus? Und was hat dieses Thema mit Leipzig zu tun? Diese Fragen erklären wir in der Animation "NS-Zwangsarbeit".
Die Animation kann zur Vorbereitung eines Besuchs der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig genutzt werden und eignet sich insbesondere für den Einsatz im Schulunterricht. Bildungsmaterial für die Nutzung der Animation: https://bit.ly/3wnbN1K
Die Animation wurde realisiert durch die Agentur KF Education: https://kf-education.com/ Und gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Förderprogramms "Jugend erinnert".
https://www.youtube.com/watch?v=It7A-v7RUOc


03.08.2022 - ZDF Doku - Die Geschichte der NS Zwangsarbeiter 1/3 Ausbeutung

Doku König 
Zwangsarbeit in Nazideutschland war ein Massenphänomen – vom Regime organisiert, von der Gesellschaft getragen. Der Einsatz von Zwangsarbeitern im Reich geschah vor aller Augen.







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