Nationalsozialismus in Mosbach - Baden
: Rechtsextremismus und Neofaschismus : Anti-Semitismus : Anti-Ziganismus : Homophobie : Rassismus : Diskriminierung 

AKTUELLES:
Judenverfolgung
in Mosbach (Baden)

 Zuletzt AKTUALISIERT am 09.11.2024 ! 

STRAFANZEIGEN vom 09.11.2024 gegen Mosbacher Amtsrichterin
STRAFANZEIGEN wegen Rechtsbeugung und Strafvereitelung im Amt gegen die Mosbacher Amtsrichterin Marina Hess durch AMTSSEITIGE NÖTIGUNG des KV, Nazi-Jägers, Antragstellers und Beschwerdeführers bzgl. möglichem Verschweigen, Verleugnen und Verharmlosen von konkreten Tatbeteiligungen an NS-Judenverfolgung und Holocaust im Neckar-Odenwaldkreis in der eigenen institutionellen NS-Vergangenheitsbewältigung der Mosbacher Justiz.
241109_STA_AGMOS_NS_Judenverfolgung_NOK_BLIND.pdf (179.66KB)
STRAFANZEIGEN vom 09.11.2024 gegen Mosbacher Amtsrichterin
STRAFANZEIGEN wegen Rechtsbeugung und Strafvereitelung im Amt gegen die Mosbacher Amtsrichterin Marina Hess durch AMTSSEITIGE NÖTIGUNG des KV, Nazi-Jägers, Antragstellers und Beschwerdeführers bzgl. möglichem Verschweigen, Verleugnen und Verharmlosen von konkreten Tatbeteiligungen an NS-Judenverfolgung und Holocaust im Neckar-Odenwaldkreis in der eigenen institutionellen NS-Vergangenheitsbewältigung der Mosbacher Justiz.
241109_STA_AGMOS_NS_Judenverfolgung_NOK_BLIND.pdf (179.66KB)


Seiteninhalt:

  1. NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach 

    1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers

  2. Online-Artikel zur Nazi-Judenverfolgung vor 1945, auch in Mosbach, Baden und Württemberg


SIEHE AUCH Anträge an das AMTSGERICHT MOSBACH:


1. NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach

Amtsgericht Mosbach: Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Amtsgericht_Mosbach#/media/Datei:Mosbach-kloster-amtsgericht1.jpg

Amtsgericht Mosbach
Hauptstraße 110
74821 Mosbach
Telefon:
06261 - 87 0 (Zentrale)
Telefax:
06261 - 87 460 (Zentrale Faxnummer)

Nazi-Judenverfolgung und Tatbeteiligungen am Holocaust in Mosbach: Anträge an das Amtsgericht Mosbach:
Strafanzeige vom 10.08.2022 gegen Angehörige des Mosbacher SS-Zuges zur Überprüfung einer weiteren Beteiligung an der NS-Judenverfolgung und am Holocaust nach der Zerstörung der Synagoge in Mosbach  >>>

Aufhebung vom 13.09.2022 der Haftbefehle gegen die Familie des Mosbacher Rabbiners im Wiederaufnahmeverfahren >>>

Strafanzeigen gegen Unbekannt vom 13.09.2022 wegen Beteiligung an der Schändung des jüdischen Friedhofes in Mosbach und zur Überprüfung einer weiteren möglichen Beteiligung an der Zerstörung der Synagoge in Mosbach sowie an der weiteren NS-Judenverfolgung und am Holocaust >>>

Transportliste zu Deportationen von Juden aus Mosbach - Baden. Bildquelle: http://www.bruchsal-gurs.de/Deutsche-Version/Amtliches-Verzeichnis-der-ausgewiesenen-Juden/


Nazi-Judenverfolgung und Tatbeteiligungen am Holocaust in Mosbach: Anträge an das Amtsgericht Mosbach:

Auf Grundlage der von der Badischen Landesbibliothek veröffentlichten Transportlisten wurden am 22. Oktober 1940 wurden aus dem Landkreis Buchen 115 Personen aus 22 Orten und aus dem Landkreis Mosbach 57 Personen aus 8 Orten deportiert.

Es gibt bisher keine öffentlich bekannte juristische Aufarbeitung seitens der Mosbacher Justizbehörden seit 1945 zu den direkten und beihelfenden Tatbeteiligungen an diesen Nazi-Massenmordverbrechen in Mosbach, d.h. weder am Holocaust noch am Völkermord an den Sinti und Roma.

Strafanzeigen vom 26.03.2023 gegen Tatbeteiligte an der nationalsozialistischen Juden-Verfolgung und den Juden-Deportationen in Mosbach - Baden >>>

Erfahrungen der juristischen Aufarbeitung von Judenfeindlichkeit vor und nach 1945  bei den Mosbacher Justizbehörden

Die nationalsozialistische Judenverfolgung in Mosbach-Baden vor 1945 mit diskriminierender Benachteiligung; Berufsverboten; Enteignungen und Beraubungen jüdischen Vermögens; Schändung des jüdischen Friedhofs; Verhaftung der Familie des Mosbacher Rabbiners; Zerstörung der Synagoge; Massen-Deportationen der badischen Juden in das Nazi-KZ Gurs nach Frankreich sowie die Schändung des KZ-Buchenwald mit dem Erinnerungsort der nach Auschwitz deportierten jüdischen Kinder mit Eingabe vom 06.08.2022 werden bereits beim Amtsgericht Mosbach in den vom AS entsprechend initiierten und anhängigen Verfahren unter 6F 9/22, 6F 202/21, 6F 2/22 und 6F 2/23 thematisiert, u.a. mit diesbezüglichen Strafanzeigen gemäß § StPO 158.

Sowohl das Justizministerium Baden-Württemberg u.a. am 20.12.2022 unter JUMRIX-E-1402-41/878/28 als auch der Landtag Baden-Württemberg am 10.03.2023 zu PETITION 17/1464 benennen EXPLIZIT die vom AS gemäß § 158 StPO seit 03.06.2022 initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach-Baden.

Das Amtsgericht Mosbach bestätigt sowohl mit der Verfügung vom 17.08.2022 unter 6F 9/22 als auch mit der Mitteilung vom 20.03.2023 unter 6F 2/23, die vom AS gemäß § 158 StPO initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren sowie zu angezeigten antisemitischen Straftaten, auch zu konkreten Tatbeteiligungen an NS-Massenmordverbrechen in der Mosbacher Region, beim Amtsgericht Mosbach-Baden in SONDERBÄNDEN anzulegen.


1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers

In der Verfügung des Amtsgerichts Mosbach unter 6F 9/22 vom 17.08.2022, teilt das Amtsgericht Mosbach die Rechtsauffassung mit, dass es nicht Aufgabe des Gerichts sei, die NS-Vergangenheit aufzuarbeiten, was SOWOHL entgegen der Rechtsaufassung des baden-württembergischen Justizministeriums unter JUMRIX-E-1402-41/878/4 vom 20.06.2022, dass heute und noch künftig NS-Verbrechen von der Justiz verfolgt würden,  ALS AUCH entgegen der Rechtsauffassung u.a. des Urteils vom 28.06.2022 beim Landgericht Neuruppin mit der Verurteilung eines 101-jährigen KZ-Wachmannes wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3.500 Fällen steht.


Das Familiengericht-Amtsgericht Mosbach, Hauptstraße 110, 74281 Mosbach, beauftragt die forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21, die Anti-Nazi-Aktivitäten des KVs und Antragstellers in einer ergänzenden Stellungnahme gutachterlich einzuschätzen und zu bewerten. Dazu zählen laut Anweisungen dieser amtsgerichtlichen Verfügungen SOWOHL die seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren ALS AUCH seine außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten im sachverhaltsbezogenen Kontext zur Problematik des Nationalsozialismus vor und nach 1945 und dessen Aufarbeitung bis heute. Siehe dazu auch Kapitel *** auf dieser Seite.


Das Amtsgericht Mosbach BEAUFTRAGT EXPLIZIT in seiner Verfügung vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 am Beispiel des Antragstellers von NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach die forensische Sachverständige aus Kitzingen, eine GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME zur Nazi-Judenverfolgung vor 1945, deren NS-Vergangenheitsbewältigung bis heute sowie zum nationalsozialistisch rechtextremistisch-orientierten Anti-Semitismus nach 1945 bis heute, auch in 2022, an das deutsche BRD-Amtsgericht Mosbach im Jahr 2022 zu erstellen.


Das Amtsgericht Mosbach BEAUFTRAGT EXPLIZIT in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 die forensische Sachverständige aus Kitzingen, eine GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME ZU DEN NAZI-VERBRECHEN der NS-Judenverfolgung, der Reichspogromnacht mit der Zerstörung der Synagogen, des Holocaust sowie zur heutigen Erinnerungskultur in der NS-Vergangenheitsbewältigung, auch zu heutigen Anschlägen auf Synagogen n Deutschland nach 1945, am Beispiel des Antragstellers von NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach in 2022 mit seinen jahrelangen Bemühungen um die außergerichtliche und gerichtliche Aufarbeitung von Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen an das deutsche BRD-Amtsgericht Mosbach im Jahr 2022 zu erstellen.

Das Amtsgericht Mosbach BEAUFTRAGT EXPLIZIT in seiner Verfügung vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 am Beispiel des Antragstellers von NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach die forensische Sachverständige aus Kitzingen, eine GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME zur Nazi-Judenverfolgung vor 1945 in Mosbach und deren NS-Vergangenheitsbewältigung bis heute, auch bezüglich der Schändung des jüdischen Friedhofs in Mosbach; der Nazi-Zerstörung der Synagoge in Mosbach; der Verhaftung der Familie des Mosbacher Rabbiners; der Deportationen von Juden von und über Mosbach, etc. an das deutsche BRD-Amtsgericht Mosbach im Jahr 2022 zu erstellen.




Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Strafanzeige vom 10.08.2022 gegen Angehörige des Mosbacher SS-Zuges zur Überprüfung einer weiteren Beteiligung an der NS-Judenverfolgung und am Holocaust nach der Zerstörung der Synagoge in Mosbach
220810_uhl_ag_mos_ja_synagoge_mosbach.pdf (118.43KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Strafanzeige vom 10.08.2022 gegen Angehörige des Mosbacher SS-Zuges zur Überprüfung einer weiteren Beteiligung an der NS-Judenverfolgung und am Holocaust nach der Zerstörung der Synagoge in Mosbach
220810_uhl_ag_mos_ja_synagoge_mosbach.pdf (118.43KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Strafanzeigen vom 13.09.2022 gegen Unbekannt wegen Beteiligung an der Schändung des jüdischen Friedhofes in Mosbach und zur Überprüfung einer weiteren möglichen Beteiligung an der Zerstörung der Synagoge in Mosbach sowie an der weiteren NS-Judenverfolgung und am Holocaust
220913_uhl_ag_mos_jüdisch_friedhof_mosbach.pdf (78.96KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Strafanzeigen vom 13.09.2022 gegen Unbekannt wegen Beteiligung an der Schändung des jüdischen Friedhofes in Mosbach und zur Überprüfung einer weiteren möglichen Beteiligung an der Zerstörung der Synagoge in Mosbach sowie an der weiteren NS-Judenverfolgung und am Holocaust
220913_uhl_ag_mos_jüdisch_friedhof_mosbach.pdf (78.96KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Antrag vom 13.09.2022 zur Aufhebung der Haftbefehle gegen die Familie des Mosbacher Rabbiners im Wiederaufnahmeverfahren
220913_uhl_ag_mos_haftbefehl_rabbiner_familie_mosbach.pdf (75.35KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Antrag vom 13.09.2022 zur Aufhebung der Haftbefehle gegen die Familie des Mosbacher Rabbiners im Wiederaufnahmeverfahren
220913_uhl_ag_mos_haftbefehl_rabbiner_familie_mosbach.pdf (75.35KB)


SIEHE AUCH Anträge an das AMTSGERICHT MOSBACH:



2. Online-Artikel zur Nazi-Judenverfolgung vor 1945, auch in Mosbach, Baden und Württemberg

Das „dunkle Kapitel“: Mosbach im Nationalsozialismus

Die Zeit des Nationalsozialismus hinterließ auch in Mosbach ihre Spuren. Mehr als 40 Mosbacher Juden wurden ein Opfer der menschenverachtenden NS-Rassenpolitik. Auf dem Platz der in der berüchtigten "Reichskristallnacht" im November 1938 zerstörten Synagoge der bedeutenden jüdischen Gemeinde erinnert heute ein Gedenkstein an diese Geschehnisse. Auch war im damals selbständigen Neckarelz vom Frühjahr 1944 an für etwa ein Jahr ein Außenkommando des elsässischen Konzentrationslagers Natzweiler eingerichtet, in dem ausländische Zwangsarbeiter untergebracht waren. Mit dem Einmarsch der amerikanischen Truppen an Ostern 1945 endete für die Stadt der Zweite Weltkrieg, den Mosbach ohne größere materielle Schäden überstanden hatte.
https://www.mosbach.de/

Aufgenommen für Aufgenommen für "Neckar- und Franken­rundschau,1-spaltig, 9,5 cm"; Bildauf­schrift auf Origi­nalfoto: "Die Synagoge in Mosbach wird ausge­räuchert"


Mosbach, MOS; Brennende Synagoge
Signatur:
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 99/001 Bü 305 Nr. 1964
Kontext:
Dokumentationsstelle zur Erforschung der Schicksale der jüdischen Bürger Baden-Württembergs 1933-1945 >> 8. Bildsammlungen >> Bilddokumente über die jüdischen Gemeinden in Baden, Württemberg und Hohenzollern
Laufzeit:
11. November 1938
Sonstige Erschließungsangaben:
Rechteinhaber: Maßholder, Mosbach-Diedesheim
Bemerkungen:
Digitalisat im Angebot des Archivs:
https://www.landesarchiv-bw.de/

Mosbach Im 3. Reich Nationalsozialismus Zeitzeugen Baden Württemberg
Erscheinungsjahr: 1995, Genre: Politik & Gesellschaft, NATIONALSOZIALISMUS

Eckart Teichert
MOSBACH IM DRITTEN REICH. ZEITZEUGEN ERZÄHLEN AUS DER NAZIZEIT.
Mosbach 1992 (= Mosbach im Dritten Reich, 3. Heft). Softcover 210 x 200 mm, 132 Seiten
Der Autor hat zwölf Zeitzeugeninterviews nach thematischen Gesichtspunkten gegliedert, entstanden ist ein Porträt Mosbachs von 1933-45 unter den Aspekten Machtergreifung, Hitlerjugend, Juden, Widerstand, Schule, Krieg, Ausländer, Kriegsende etc.
http://www.kz-denk-neckarelz.de/

Reichspogromnacht in Mosbach, Verbrennung der Synagogeneinrichtung im November 1938 Reichspogromnacht in Mosbach, Verbrennung der Synagogeneinrichtung im November 1938


Mosbach, MOS; Reichspogromnacht, Verbrennung der Synagogeneinrichtung
Signatur:
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 99/001 Bü 305 Nr. 1214
Kontext:
Dokumentationsstelle zur Erforschung der Schicksale der jüdischen Bürger Baden-Württembergs 1933-1945 >> 8. Bildsammlungen >> Bilddokumente über die jüdischen Gemeinden in Baden, Württemberg und Hohenzollern
Laufzeit:
November 1938
Sonstige Erschließungsangaben:
Rechteinhaber: Staatsanwaltschaft Mosbach KLs 19/48, KLs 7/49,Heft III
Bemerkungen:
Digitalisat im Angebot des Archivs:
https://www.landesarchiv-bw.de/

Pogrom-Gedenkfeier in Mosbach
"Gewalt existiert, bevor sie passiert"

Mosbacher setzten mit Gedenkfeier und Gottesdienst aus Anlass des 80. Jahrestages der Novemberpogrome ein Zeichen des Erinnerns


11.11.2018 UPDATE: 12.11.2018 06:00 Uhr

Wo vor 80 Jahren die Mosbacher Synagoge niedergebrannt wurde, versammelten sich am Samstagabend zahlreiche Menschen, um an die Reichspogromnacht und das Schicksal jüdischer Bürger während der Diktatur des Nationalsozialismus zu erinnern.

Von Ursula Brinkmann
Mosbach. Was vor 80 Jahren in Mosbach geschah - die Synagoge wurde niedergebrannt - wird jedes Jahr am 10. November an dem Platz, an dem sie gestanden hatte, in mahnende Erinnerung gerufen. Und es scheint, als könne der Platz selbst etwas bewirken in den Menschen, die sich dort versammeln. Auch heute noch. Mehr als sonst sind es, vielleicht fast 200...
Quelle: https://www.rnz.de/

Reichspogromnacht in Mosbach, Verbrennung der Synagogeneinrichtung im November 1938 Reichspogromnacht in Mosbach, Verbrennung der Synagogeneinrichtung im November 1938


Mosbach, MOS; Reichspogromnacht, Verbrennung der Synagogeneinrichtung
Signatur:
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 99/001 Bü 305 Nr. 1223
Kontext:
Dokumentationsstelle zur Erforschung der Schicksale der jüdischen Bürger Baden-Württembergs 1933-1945 >> 8. Bildsammlungen >> Bilddokumente über die jüdischen Gemeinden in Baden, Württemberg und Hohenzollern
Laufzeit:
November 1938
Sonstige Erschließungsangaben:
Rechteinhaber: Staatsanwaltschaft Mosbach KLs 19/48, KLs 7/49,Heft III
Bemerkungen:
Hahn Abb. 364
Digitalisat im Angebot des Archivs:
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-695562-1


Wettbewerb Bücherei des Judentums - Landrat Dr. Achim Brötel überreichte Preis an Elisa Grobowoj

Arbeit ist eine Bereicherung

Fränkische Nachrichten Plus-Artikel
25.11.2017
Die Preisträgerin Elisa Grobowoj erhielt den Preis von Landrat Dr. Achim Brötel. Mit auf dem Bild sind Mitglieder des Kuratoriums der Bücherei des Judentums sowie Schulleiter Jochen Schwab und Heike Göhrig-Müller für das BGB.
© BURGHARDT-GYMNASIUM
Die Preisträgerin Elisa Grobowoj erhielt den Preis von Landrat Dr. Achim Brötel. Mit auf dem Bild sind Mitglieder des Kuratoriums der Bücherei des Judentums sowie Schulleiter Jochen Schwab und Heike Göhrig-Müller für das BGB.
"Das Judentum im Umgang mit Randgruppen am Beispiel der Homosexuellen" lautet der Titel der Arbeit, für die Elisa Grobowoj im Rahmen einer Feierstunde mit einem ersten Preis der Bücherei des Judentums geehrt wurde, der mit 200 Euro dotiert ist.
Ausgangspunkt für die vorgelegte Arbeit war der Wettbewerb "Jüdischem Glauben und Leben auf der Spur", und damit verbunden die Fragestellung, wie ...
https://www.fnweb.de/

Mosbacher Synagogenbrand im November 1938 Mosbacher Synagogenbrand im November 1938


Mosbach, MOS; Reichspogromnacht, Synagogenbrand
Signatur:
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 99/001 Bü 305 Nr. 1215
Kontext:
Dokumentationsstelle zur Erforschung der Schicksale der jüdischen Bürger Baden-Württembergs 1933-1945 >> 8. Bildsammlungen >> Bilddokumente über die jüdischen Gemeinden in Baden, Württemberg und Hohenzollern
Laufzeit:
November 1938
Sonstige Erschließungsangaben:
Rechteinhaber: Staatsanwaltschaft Mosbach KLs 19/48, KLs 7/49,Heft III
Digitalisat im Angebot des Archivs:
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-695554-1


Mahnmal für die deportierten Jüdinnen und Juden Badens in Neckarzimmern. Landeszentrale für politische Bildung BW
Mosbach : Gedenkfeier zu Reichspogromnacht

Auch in diesem Jahr findet am Jahrestag des Synagogenbrands in Mosbach statt

am Dienstag, 10.04. November 2015, 00:00 Uhr  |  Update: 12. Dezember 2018, 10:50 Uhr  |
Auch in diesem Jahr findet am Jahrestag des Synagogenbrands in Mosbach am Dienstag, 10. November, um 18 Uhr eine Gedenkfeier auf dem Synagogenplatz statt. Es wird an die Reichspogromnacht und das Schicksal jüdischer Bürger aus Mosbach während der Diktatur des Nationalsozialismus erinnert. In Mosbach brannte die Synagoge am Tag des 10. Novembers 1938. Das Inventar wurde auf dem Marktplatz verbrannt.
https://www.stimme.de/

Brennende Synagoge beim Novemberpogrom 1938 in Mosbach Brennende Synagoge beim Novemberpogrom 1938 in Mosbach


Mosbach, MOS; Reichspogromnacht, Synagogenbrand
Signatur:
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 99/001 Bü 305 Nr. 1216
Kontext:
Dokumentationsstelle zur Erforschung der Schicksale der jüdischen Bürger Baden-Württembergs 1933-1945 >> 8. Bildsammlungen >> Bilddokumente über die jüdischen Gemeinden in Baden, Württemberg und Hohenzollern
Laufzeit:
November 1938
Sonstige Erschließungsangaben:
Rechteinhaber: Staatsanwaltschaft Mosbach KLs 19/48, KLs 7/49,Heft III
Digitalisat im Angebot des Archivs:
https://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-695555-1


Mosbach – Buch: Spuren jüdischen Lebens im NO-Kreis

06.11.2009, 17:34 Uhr

Neckar-Odenwald-Kreis / Mosbach / Metropolregion Rhein-Neckar – Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 lebten weit über 500000 Juden in Deutschland. Die Mehrzahl lebte in größeren Städten, aber auch im Neckar-Odenwald-Kreis gab es jüdische Gemeinden. Die blickten teilweise auf eine lange Tradition zurück; erste urkundliche Belege für die Existenz jüdischen Lebens stammen aus 1298 (Mosbach) und 1337 (Buchen). Vor allem im Mittelalter wurden die Juden immer wieder grausam verfolgt, im 19. Jahrhundert aber blühten im Zuge der rechtlichen Gleichstellung die Gemeinden auf. Die jüdische Bevölkerung, die im Neckar-Odenwald-Kreis vorwiegend vom Viehhandel, dem Handel mit landwirtschaftlichen Produkten und vom Kleinhandel lebte, führte ein unauffälliges Leben inmitten ihrer christlichen Nachbarn und viele nahmen ganz selbstverständlich aktiv teil am gesellschaftlichen Leben.
Die Reichspogromnacht, auch als Reichskristallnacht bekannt, markierte vor genau 71 Jahren – in der Nacht vom 8. auf den 9. November 1938 – den Übergang von der 1933 begonnenen Diskriminierung der deutschen Juden zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust an den europäischen Juden im Machtbereich der Nationalsozialisten mündete. Auch im Neckar-Odenwald-Kreis kam es zu brutalen Übergriffen, zu Anschlägen auf jüdische Geschäfte und Synagogen und zu Zerstörungen. Ihr Ende fanden die jüdischen Gemeinden im Kreis knapp zwei Jahre später, als im Oktober 1940 fast alle noch verbliebenen jüdischen Personen aus dem Kreis mit anderen badischen, pfälzer und saarländischen Juden – insgesamt 6500 Menschen – in das französische Internierungslager Gurs am Fuß der Pyrenäen deportiert wurden, von wo aus nur noch wenige flüchten oder auswandern konnten. Die große Mehrzahl fand den Tod in Gurs oder wurde in anderen Lagern, in die sie verschleppt wurden, ermordet.
„Spuren jüdischen Lebens“ gibt es noch heute im Kreis. Unter diesem Namen hat das Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises im letzten Jahr einen Bildband herausgebracht. Landrat Dr. Achim Brötel schreibt dazu: „Spuren führen zu Orten und Orte führen zu Menschen, zu Lebensentwürfen, zu Sehnsüchten und Träumen, aber auch zu verhängnisvollen Schicksalen und zu tiefer menschlicher Tragik.“ Die in dieser Form einzigartige Dokumentation habe vor allem „die kleinen, verborgenen, ja teilweise bereits vergessenen oder sogar noch immer bewusst verschwiegenen Spuren“ im Blick. Der Mosbacher Journalist Rudolf Landauer hat sich gemeinsam mit dem früheren Lehrer und Kenner der jüdischen Geschichte, Reinhart Lochmann aus Adelsheim, und mit Unterstützung eines Projektteams aus dem Landratsamt auf diese Spurensuche gemacht. Und sie sind fündig geworden; großformatige, stimmungsvolle Fotos geben Zeugnis von der jüdischen Kultur im Kreis, die durch Textbeiträge erläutert wird. „Dieses Buch ist ein engagiertes Plädoyer für eine deutlich offenere Erinnerungskultur. Die Aufarbeitung der Geschichte ist aber nur eine Seite der Medaille. Untrennbar mit ihr verbunden ist das Vermächtnis für die Zukunft. Beidem müssen wir uns aktiv stellen,“ schreibt der Landrat abschließend in seinem Vorwort.

https://www.mrn-news.de/

STEUERN
Die Finanzverwaltung im Nationalsozialismus: Studie vorgestellt

07.06.2019
Bei der Verfolgung von Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus hat die Finanzverwaltung in Baden und Württemberg eine aktive Rolle gespielt. Beamtinnen und Beamte diskriminierten jüdische Mitmenschen gezielt steuerlich und plünderten sie aus. Die Finanzbehörden waren damit effiziente Geldbeschaffer für Aufrüstung und Kriegsführung des NS-Staats.
Zu diesem Schluss kommt die Studie „Die Finanzverwaltung in Baden und Württemberg im Nationalsozialismus“, die heute in Stuttgart vorgestellt wurde. Dr. Christoph Raichle von der Universität Stuttgart widerlegt in der Untersuchung das lange vorherrschende Bild von wenig ideologisch besetzten, unbestechlichen und ausschließlich an der Sache orientierten Finanzbehörden. „Die Studie macht deutlich, dass die Oberfinanzdirektionen und die Finanzämter Teil der Judenverfolgung waren. Sie waren tief verstrickt in den Nationalsozialismus“, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann.
Es ist die erste umfassende Untersuchung der konkreten Praxis der Finanzverwaltung der Jahre 1933 bis 1945 in den früheren Ländern Baden und Württemberg. Das Ministerium hatte die Forschungsarbeit 2012 angestoßen und mit insgesamt 210.000 Euro unterstützt.
„Die scheinbar kleine Welt der Steuern und Abgaben war lange Zeit nicht gerade im Fokus der Erforschung des Nationalsozialismus“, stellte Professor Dr. Wolfram Pyta fest, Leiter der Abteilung Neuere Geschichte des Historischen Instituts der Universität Stuttgart. „Dabei waren die Gestaltungsspielräume größer als bislang angenommen. Viele Beamte bereicherten sich hemmungslos am Hab und Gut deportierter Juden. Die Studie ist damit ein quellengesättigter Beitrag zur NS-Verbrechensgeschichte.“
Der Autor der Studie, Dr. Raichle, betonte: „Die vielen ausgewerteten Einzelfälle machen in bedrückender Weise deutlich, wie professionell und effizient die Finanzbeamtenschaft auch im Südwesten ,funktionierte', wie jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger vor ihrer erzwungenen Auswanderung und den Deportationen ab 1940/41 immer stärker ausgeplündert wurden. Auch Beamte, die nicht zu den fanatischen Parteiaktivisten zählten, machten sich so zu Werkzeugen einer Gewaltherrschaft, die ohne die Mitarbeit dieser vielen Verwaltungsexperten nie eine solche mörderische Effizienz entfaltet hätte.“
Für die Finanzministerin ist die Untersuchung ein beklemmender Blick zurück, der Wirkung in die Gegenwart hinein hat: „Es ist das eine, auf das furchtbarste, dunkelste Kapitel der Geschichte unsere Landes zu schauen und zu sagen: nie wieder“, so Sitzmann. „Es ist das andere, die Mechanismen und die Strukturen der abscheulichen Verbrechen zu kennen - um sie nie wieder zuzulassen. Diese Kenntnis ist heute wichtiger denn je.“
Weitere Informationen:
Christoph Raichle: Die Finanzverwaltung in Baden und Württemberg im Nationalsozialismus, Stuttgart: Kohlhammer 2019, 949 Seiten, 46 Abbildungen, ISBN 978-3-17-035280-3, 98 Euro.
https://fm.baden-wuerttemberg.de/


Rede von Inge Auerbacher zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2022

[Stenografisches Protokoll]

Sehr verehrte Frau Bundestagspräsidentin Bas!
Sehr geehrter Herr Knesset-Präsident Levy!
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Dr. Schäuble!
Liebe Abgeordnete und Gäste des Deutschen Bundestages!
Meine Damen und Herren!
Ich danke herzlich für die Einladung!

Wer bin ich? Ich bin ein jüdisches Mädel aus dem badischen Dorf Kippenheim und dem schwäbischen Jebenhausen-Göppingen. Ich wurde am 31. Dezember 1934 in Kippenheim geboren. Juden und Christen wohnten friedlich zusammen. Ich war das letzte jüdische Kind, das dort geboren wurde. Ich blieb ein Einzelkind von Berthold und Regina Auerbacher.
Papa war im Ersten Weltkrieg Soldat in der deutschen Armee und wurde schwer verwundet. Er ist mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden. Sein Beruf war Textilhändler.
Mama stammte aus dem schwäbischen Jebenhausen. Ihre Mutter, meine Oma, kam aus einer großen Familie mit 14 Kindern, von denen vier Brüder im Ersten Weltkrieg kämpften. Zwei gaben ihr Leben für das deutsche Vaterland.
Meine selige Oma wurde von den Nazis ermordet und liegt in einem Massengrab in Bikernieki, einem Wald in der Nähe von Riga in Lettland.
Berthold Auerbach - eigentlich hieß er Moses Baruch Auerbacher - war ein Mitglied meiner Familie und war im 19. Jahrhundert ein sehr bekannter Schriftsteller. Nach ihm ist auch heute wieder eine Straße in Berlin benannt.
Ich wohne seit 75 Jahren in New York, aber habe noch die grauenhafte Zeit des Schreckens und Menschenhasses gut im Gedächtnis. Leider ist dieser Krebs wieder erwacht, und Judenhass ist in vielen Ländern der Welt, auch in Deutschland, wieder alltäglich. Diese Krankheit muss so schnell wie möglich geheilt werden.
(Beifall)
Wir waren eine glückliche Gemeinde in Kippenheim, bis der Frieden unseres ruhigen Dorfes gestört wurde. Am 9. und 10. November 1938 fanden in Deutschland gewaltsame Ausschreitungen und Übergriffe gegen die Juden statt. Dieses Ereignis wird heute „Pogromnacht“ genannt. Das Pogrom fand in Kippenheim am 10. November statt. Ich war in dieser Zeit noch nicht einmal vier Jahre alt. Die Nazirowdys schmissen Backsteine durch die Fenster. Ein Stein hat mich beinahe getroffen.
Unsere Synagoge wurde nicht niedergebrannt wegen der Feuergefahr für die christlichen Häuser in der Nachbarschaft.
Alle Männer über 16 Jahren wurden ins KZ gebracht. Opa und Papa wurden in das KZ Dachau transportiert, wo sie in der Baracke 16 untergebracht wurden. Nach einigen Wochen wurden sie entlassen und kamen nach Hause. Sie erzählten von den furchtbaren Torturen und Misshandlungen, die sie erleiden mussten.
Es war Zeit, Deutschland zu verlassen. Wir verkauften unser Haus in Kippenheim 1939, und Papa verlor sein Geschäft. Wir zogen zu den Großeltern in Jebenhausen mit der Hoffnung, Deutschland bald zu verlassen. Aber die Türen zum Auswandern wurden bald geschlossen.
Opa starb an einem Herzleiden.
Immer wieder kamen neue antisemitische Bestimmungen und Gesetze gegen Juden.
Viele der Einwohner von Jebenhausen hielten an ihrer Freundschaft mit uns fest, obwohl den Christen und Nachbarn der Umgang mit Juden verboten war. Einige Bauern versorgten uns manchmal mit Lebensmitteln. Die meisten Kinder spielten auch weiter mit mir.
Dann war ich sechs Jahre alt. Es war Zeit für den Schulanfang. Jüdische Kinder durften nicht mehr die staatlichen Schulen besuchen. Ich musste zu Fuß drei Kilometer nach Göppingen gehen und dann eine Stunde mit dem Zug nach Stuttgart zur jüdischen Schule fahren. Diese war die einzige jüdische Schule in der Gegend. Ich brauchte einen Sonderausweis für diese Reise; denn Juden durften sich nicht mehr frei bewegen.
Zuerst brachte mich Papa in die Schule. Später mussten meine Eltern Zwangsarbeit in einer Fabrik in Göppingen leisten. Ich fuhr dann alleine zur Schule.
Die Fahrt zur Schule wurde noch gefährlicher, als ab dem 1. September 1941 die Juden über sechs Jahre den gelben Davidstern tragen mussten. Manche christlichen Kinder verhöhnten und piesackten mich.
Eines Tages ließ eine Frau eine Tüte mit Brötchen neben meinem Sitz liegen. Sie muss meinen gelben Davidstern erblickt haben und hatte Mitleid mit dem kleinen jüdischen Mädchen, das so ganz alleine im Zug fuhr.
Die Deportationen nach dem Osten begannen Ende 1941.
Meine Oma und die meisten Kinder der jüdischen Schule wurden nach Riga in Lettland deportiert. Die Schule in Stuttgart wurde bald geschlossen, bevor ich die erste Klasse beenden konnte. Wir mussten das Haus meiner Großeltern in Jebenhausen verlassen und wurden in einem „Judenhaus“ in Göppingen einquartiert.
Im August 1942 wurden meine Eltern und ich und andere Juden in der Turnhalle der Schillerschule in Göppingen versammelt. Unser Gepäck wurde durchsucht. Einer der Aufseher fand Gefallen an einer Holzbrosche, die ich angesteckt hatte, und nahm sie von mir. Er brüllte: Du brauchst das nicht, wo du hingehst. - Auf Schwäbisch hört es sich ein bisschen anders an: Du brauchsch des ned, wo du nagosch. - Dann riss er meine Puppe aus meinen Armen und untersuchte sie, ob ich da etwas versteckt hätte. Tränen ergossen sich über meine Wangen. Ich war überglücklich, als er meine Puppe Marlene wieder in meine Hände gab.
Von Göppingen ging es nach Stuttgart in das Sammellager Killesberg, wo wir am 22. August 1942 mit einem zusammengesetzten Transport von Juden aus Württemberg in das KZ Theresienstadt deportiert wurden. Ich war sieben Jahre alt und die Jüngste von circa 1 100 Personen, von denen meine Eltern und ich und ganz wenig andere überlebt haben.
Es dauerte circa zwei Tage, bis wir zusammengedrängt in einem überfüllten Personenzug den Bahnhof von Bauschowitz erreichten. Wir wurden empfangen vom Brüllen der Aufseher: Los! Lasst alles liegen und nehmt nur eine Bettrolle und das Blechgeschirr! Los, marschieren! Kein Widerstand!
Wachleute mit Peitschen umringten uns. Meine Eltern gingen jeder auf einer Seite von mir, um mich vor Schlägen zu schützen. Ich hielt meine Puppe fest im Arm.
Wir gingen ungefähr 3 Kilometer. Es war sehr schwer für die älteren Leute, diesen langen Weg zu laufen. Wir wurden durch einen Bogeneingang in einer großen Kaserne im Dachgeschoss auf dem kalten Boden ohne Betten untergebracht. Überall wimmelte es von Menschen.
Theresienstadt bestand aus riesigen Backsteinkasernen und alten, halbverfallenen Häusern. Das KZ war von der Außenwelt durch hohe Mauern, Holzzäune und Stacheldraht völlig abgeschlossen. Die Verbindung nach draußen war strengstens verboten.
Am 10. Oktober 1941 hatten Reinhard Heydrich, Adolf Eichmann und andere Nazigrößen Theresienstadt zum Durchgangslager für Juden vor ihrer Vernichtung bestimmt. Die Nazis tarnten das Lager für Propagandazwecke als Musterghetto und machten eine verlogene Show für das Internationale Rote Kreuz 1944.
Die Gefangenen kamen aus mehreren Ländern Europas. Sie waren ältere und prominente Menschen, und viele waren mit Orden ausgezeichnete Kriegsteilnehmer aus dem Ersten Weltkrieg.
Das Leben in Theresienstadt war besonders schwer für solch ein junges Kind. Es gab keinen Ausweg, nur die Gaskammern in Auschwitz, zu verhungern, Selbstmord oder an Krankheiten zu sterben.
Die Familien - Männer, Frauen und Kinder - mussten meist getrennt voneinander nächtigen, aber sie durften sich besuchen. Ich konnte glücklicherweise mit meinen Eltern im Quartier der Kriegsversehrten bleiben. Wir schliefen auf Strohsäcken, eng zusammengepfercht, auf zwei- oder dreistöckigen Pritschen.
Wir Kinder wurden schnell selbstständig. Die wichtigsten Wörter für uns waren „Brot“, „Kartoffel“ und „Suppe“. Das ganze Leben drehte sich um Essen.
Es gab nur Latrinen, die weit weg waren. Wenige Male bekamen wir die Erlaubnis, uns zu duschen. Unser Spielplatz war ein faulriechender Abfallhaufen. Hier wühlten wir stundenlang herum und hofften, einen Schatz zu finden: halbverfaulte Rüben und Kartoffelschalen, bei denen man noch einen essbaren Schnitz abschneiden konnte.
Schule war für uns Kinder verboten. Heimlich lehrten uns manche etwas lesen und schreiben. Das wurde dann „Beschäftigung“ genannt.
Für meine Puppe machte ich aus einem schmutzigen Pappkarton ein Bett am Kopfende der oberen Pritsche, wo ich zusammen mit meinen Eltern schlief. Eines Tages entdeckte ich in dem Karton eine tote Maus, ebenfalls ein Opfer des Hungers.
Immer wieder gab es Epidemien wegen des Mangels an hygienischen Einrichtungen und weil wir so zusammengepfercht leben mussten. Typhus war eine große Gefahr. Wir waren sehr von Ratten, Mäusen, Flöhen, Läusen und Wanzen geplagt.
Immer wieder wurden Leute abtransportiert - meistens nach Auschwitz. 1944 mussten alle Kriegsversehrten nach alphabetischer Reihenfolge sich bei der Kommandantur melden. Sie hatten keine Ahnung, dass es sich dabei um eine Auswahl für die Deportation nach Auschwitz handelte.
Wir teilten unsere Pritschen mit einer Familie namens Abraham aus Berlin. Sie hatten eine gleich alte Tochter, Ruth Nelly, die wie ich ein Einzelkind war. Ihr Vater hinkte an einem Fuß und war verwundet worden im Ersten Weltkrieg. Unsere beiden Väter gingen zur gleichen Zeit zur Kommandantur. Einige Wochen später waren alle drei im Transport nach dem Osten. Wie ein Wunder sind wir zurückgeblieben.
Ruth und ich waren wie Schwestern, und wir versprachen, uns gegenseitig zu besuchen - sie nach Jebenhausen und ich nach Berlin -: „Liebe Ruth, ich bin hier in Berlin, um dich zu besuchen!“ Ruth und ihre Eltern wurden ermordet in einer der Gaskammern in Auschwitz. Sie erlebte noch nicht einmal ihren zehnten Geburtstag.
Am 8. Mai 1945 sind wir endlich von unserem Elend durch die Rote Armee befreit worden. Von 140 000 Personen, die nach Theresienstadt deportiert wurden, sind 33 000 dort gestorben und 88 000 überwiegend in Auschwitz oder anderen Lagern ermordet worden. Wir waren 15 000 Kinder, und nur wenige von diesen sind am Leben geblieben. Darunter, wie ein Wunder, bin auch ich.
Ich will noch etwas dazusagen: Ich trage heute einen Schmetterling. Es ist nicht nur ein Schmuckstück. Ein tschechischer Junge, Pavel Friedman, hat ein Gedicht in Theresienstadt geschrieben: Ich sah nie wieder einen Schmetterling. - Und dieses Symbol, der Schmetterling, ist ein Symbol für die eineinhalb Millionen getöteten jüdischen Kinder. Wir tragen alle immer diesen Schmetterling zur Erinnerung, und den habe ich heute, speziell hier im Bundestag, auch angesteckt.
(Beifall)
Die Stadt Stuttgart holte die wenigen Überlebenden ab. Wir wohnten nur neun Monate in Göppingen und emigrierten im Mai 1946 nach New York. Ich war elf Jahre alt. Meine Eltern fanden Arbeit bei einer reichen Familie; meine Mama als Dienstmädchen und mein Papa als Diener. Amerika war für mich wie ein Zauberland. Aber leider wurde ich aus dem Traum bald geweckt. Ich hatte einen bösen Husten, und man brachte mich zum Arzt. Nach seiner Untersuchung teilte er meinen Eltern mit: Ihre Tochter ist schwer krank und hat Tuberkulose in beiden Lungen. Sie muss sofort ins Krankenhaus. - Der Arzt erklärte meinen Eltern, dass diese Krankheit von den drei Jahren im KZ herstammte, wo ich unterernährt und im Dreck leben musste.
Ich wurde in ein staatliches Krankenhaus gebracht. Ich konnte es kaum glauben, jetzt wieder eingesperrt zu werden. Das geht doch nicht! Die Tränen rannten wie Flüsse über mein Gesicht. Ich musste zwei Jahre dauernd im Bett liegen und schmerzhafte Untersuchungen erleiden.
Endlich hatten meine Eltern eine Wohnung in Brooklyn und nahmen mich nach Hause. Nach einigen Monaten war ich in einem noch schlechteren Zustand mit Lungenblutungen und ganz kraftlos. Ich betete zu Gott: Bitte, lass mich nicht sterben! Ich will leben! - Wie ein Wunder ist Streptomycin, das erste Antibiotikum gegen Tuberkulose, erfunden worden. Dafür gab es auch den Nobelpreis. Ich musste wieder ein Jahr im Bett liegen. Aber ich war heilfroh, dass mich die schmerzhaften Spritzen mit Streptomycin geheilt haben.
Endlich, mit 15 Jahren, ging ich in die Schule und absolvierte die Highschool in drei statt vier Jahren. Die Wissenschaft interessierte mich sehr. Ich begann, an der Uni Chemie zu studieren. Nach ein paar Wochen erkrankte ich wieder und musste nochmals zwölf Monate im Bett verbringen und bekam zwei Spritzen und 26 Pillen täglich. Endlich ging ich wieder in die Uni und vollendete mein Studium. Ich arbeitete 38 Jahre als Chemikerin in medizinischer Forschung und klinischer Arbeit.
Summa summarum: Soviel ich weiß, bin ich das einzige Kind, das unter allen Deportierten aus Stuttgart zurückkehrte. 20 Personen von unserer Familie sind von den Nazis ermordet worden. Drei Jahre im KZ Theresienstadt; vier Jahre im Bett wegen der schweren gesundheitlichen Folgen; acht Jahre Schulverlust; vier Jahre Stigmatisierung, den Judenstern zu tragen; Stigma wegen der bösen Krankheit, die Partner daran hinderte, mich zu heiraten. Ich durfte nie ein Brautkleid tragen. Ich werde nie Mama oder Oma werden. Aber ich bin glücklich, und die Kinder der Welt sind meine.
(Beifall)
Ich schließe mit meinem Herzenswunsch: Menschenhass ist etwas Schreckliches. Wir sind alle als Brüder und Schwestern geboren. Mein innigster Wunsch ist die Versöhnung aller Menschen. Entzünde heute eine Kerze zur Erinnerung an die ermordeten unschuldigen Kinder, Frauen und Männer! Entzünde eine Kerze für das Leben, und halte die Dunkelheit zurück! Sei Hüter deiner Schwestern und Brüder, dann wird dein Glück immer blühen!
Wir sind alle als Kinder Gottes geboren. Für Einigkeit und Frieden öffnen sich die Tore. Die Vergangenheit darf nie vergessen werden. Zusammen wollen wir beten für Einigkeit auf Erden. Lasst uns gemeinsam einen neuen Morgen sehen. Dieser Traum soll nie, nie, nie wieder verloren gehen.
Vielen Dank.
(Langanhaltender Beifall - Die Anwesenden erheben sich)
Shmerke Kaczerginski (1908–1954)
„Friling“ (1948)
Hirsh Glik (1922–1944)
„Sog nit keyn mol“ (1943)
(Beifall)
https://www.bundestag.de/

Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Strafanzeige vom 10.08.2022 gegen Angehörige des Mosbacher SS-Zuges zur Überprüfung einer weiteren Beteiligung an der NS-Judenverfolgung und am Holocaust nach der Zerstörung der Synagoge in Mosbach
220810_uhl_ag_mos_ja_synagoge_mosbach.pdf (118.43KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Strafanzeige vom 10.08.2022 gegen Angehörige des Mosbacher SS-Zuges zur Überprüfung einer weiteren Beteiligung an der NS-Judenverfolgung und am Holocaust nach der Zerstörung der Synagoge in Mosbach
220810_uhl_ag_mos_ja_synagoge_mosbach.pdf (118.43KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Strafanzeigen vom 13.09.2022 gegen Unbekannt wegen Beteiligung an der Schändung des jüdischen Friedhofes in Mosbach und zur Überprüfung einer weiteren möglichen Beteiligung an der Zerstörung der Synagoge in Mosbach sowie an der weiteren NS-Judenverfolgung und am Holocaust
220913_uhl_ag_mos_jüdisch_friedhof_mosbach.pdf (78.96KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Strafanzeigen vom 13.09.2022 gegen Unbekannt wegen Beteiligung an der Schändung des jüdischen Friedhofes in Mosbach und zur Überprüfung einer weiteren möglichen Beteiligung an der Zerstörung der Synagoge in Mosbach sowie an der weiteren NS-Judenverfolgung und am Holocaust
220913_uhl_ag_mos_jüdisch_friedhof_mosbach.pdf (78.96KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Antrag vom 13.09.2022 zur Aufhebung der Haftbefehle gegen die Familie des Mosbacher Rabbiners im Wiederaufnahmeverfahren
220913_uhl_ag_mos_haftbefehl_rabbiner_familie_mosbach.pdf (75.35KB)
Prozessbeobachtung: NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Antrag vom 13.09.2022 zur Aufhebung der Haftbefehle gegen die Familie des Mosbacher Rabbiners im Wiederaufnahmeverfahren
220913_uhl_ag_mos_haftbefehl_rabbiner_familie_mosbach.pdf (75.35KB)


Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Joachim Maier
AUSZEICHNUNG

31.05.2019 
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hat Prof. Dr. Joachim Maier das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht und damit dessen jahrzehntelanges Engagement zur Erinnerung an jüdische Schicksale und andere Opfer des Nationalsozialismus gewürdigt.
„Wir ehren heute Prof. Dr. Joachim Maier für seinen großen Einsatz, mit dem er maßgeblich dazu beigetragen hat, die Erinnerung an die Opfer des Holocaust wachzuhalten und deren Geschichten einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Durch die von ihm initiierten Gedenkstätten, die vielen verlegten Stolpersteine, Gedenkveranstaltungen und Publikationen legt Prof. Maier Einzelschicksale offen, die uns nicht unberührt lassen. Die von ihm verfassten Biographien sind akribisch recherchiert und geben erschütternde Einblicke in die gewaltsame Verfolgungspraxis des NS-Regimes“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer anlässlich der Aushändigung am Freitag (31. Mai) in Schriesheim.
Jahrzehntelanges Engagement zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus
„Der bewusste und offene Umgang mit der nationalsozialistischen Geschichte ist ein wichtiger und notwendiger Beitrag für die gesellschaftliche und historische Identität unseres Landes. Prof. Dr. Joachim Maier versteht es in besonderer Art und Weise, die Ungeheuerlichkeit des millionenfachen Mordes durch die Beleuchtung von Einzelschicksalen in seinen Heimatgemeinden Schriesheim und Freudenberg darzustellen“, betonte Bauer.
Prof. Dr. Joachim Maier wurde 1945 in Miltenberg, Unterfranken, geboren. Er studierte katholische Theologie und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien in Freiburg und Würzburg. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit dem „Schulkampf in Baden 1933-1945“. 1993 nahmen er einen Ruf als Professor für Religionspädagogik an der Technischen Universität Dresden an. Ab 1996 lehrte Prof. Maier katholische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2009 hatte er dort den Lehrstuhl für katholische Theologie und Religionspädagogik inne.
https://www.baden-wuerttemberg.de/



Spuren jüdischen Lebens in Bildern
Mosbach - Neckar-Odenwald-Kreis stellt neues Buch vor

Von Sabine Braun
08. November 2008, 00:00 Uhr | Update: 07. November 2008, 21:53 Uhr
Reinhart Lochmann, Oberbürgermeister Michael Jann, Journalist und Fotograf Rudolf Landauer und Landrat Dr. Achim Brötel (von links) mit den druckfrischen Exemplaren.
Mosbach - Gehen Sie mit mir auf Entdeckungsreise“, lud Fotograf, Journalist und jetzt auch Buchautor Rudolf Landauer seine rund 120 Zuhörer im Mosbacher Rathaussaal ein. Gemeinsam mit Co-Autor Reinhart Lochmann stellte er am Donnerstagabend den druckfrischen, großformatigen Bildband „Spuren jüdischen Lebens im Neckar-Odenwald-Kreis“ vor. Herausgeber ist der Neckar-Odenwald-Kreis (NOK), die Gesamtgestaltung lag bei Landauer.
Jahreszeiten
„Fotographieren heißt eigentlich ,Malen mit Licht'“, erläuterte er in seiner Einführung, und so spielen die 280 Fotos des Bildbands mit Schatten, Lichtreflexen und Streiflichtern. Wintersonne, Abendlicht, knallblauer Sommerhimmel - jede Tages- und Jahreszeit spiegelt sich in den Aufnahmen wider.
Ein Jahr lang fuhr der Fotograf und Journalist, der für die Heilbronner Stimme schreibt, hunderte Kilometer durch den Landkreis, über 1700 Bilder entstanden. Die Motive sind Friedhöfe, die wenigen erhaltenen Synagogen sowie ehemalige jüdische Wohnhäuser. Bildern vergangener Mosbacher Straßenszenen stellt Landauer aktuelle Bilder aus der gleichen Perspektive gegenüber. Gedenkstätten aus den Gemeinden fehlen ebenfalls nicht.
Symbole
Naturgemäß sind es vorwiegend steinerne Zeugen, die Landauer zeigt. Doch der Band widmet sich auch prägenden jüdischen Persönlichkeiten, wie dem aus Mosbach stammenden Kunsthistoriker Julius Held oder dem Heimatdichter Jakob Mayer. In der gebotenen Kürze werden Mikwen, die rituellen Bäder, Mesusen, die Kapseln an Türpfosten, und weitere Symbole vorgestellt. Und das Buch bietet auch dem Kenner noch Überraschungen: zum Beispiel das Foto einer Hauswand, auf der noch heute die Spuren antisemitischer Schmierereien zu erkennen sind. Landauers Fazit: „Es war Zeit für dieses Buch.“
Die Einführung in die Geschichte jüdischen Lebens und in seine Symbole, die Kurzbiografien und die prägnanten, informativen Bild-Erläuterungen stammen von Reinhart Lochmann, Pädagoge und Leiter des Heimatmuseums in der ehemaligen Synagoge in Sennfeld. Glossar, Karte und Literaturhinweise runden das 200-seitige Werk ab.
Alle Redner des Abends plädierten für eine deutlich offenere Erinnerungskultur. Aufarbeitung der Geschichte sei eine Seite der Medaille, die andere das Vermächtnis für die Zukunft. „Dem müssen wir uns stellen“, sagte Landrat Dr. Achim Brötel. Es müsse herausgearbeitet werden, was der Landkreis jüdischem Geist, jüdischer Tatkraft und jüdischem Bürgersinn zu verdanken habe.
Gemischte Gefühle
Über „gemischte Gefühle“ berichtete David Seldner, Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden. Traurig stimme ihn, dass nur noch Spuren des jüdischen Lebens übrig seien. Doch es mache ihn froh, dass Menschen nach diesen Spuren suchen. Diese Tatsache und auch die Neugründung von Gemeinden in Deutschland beweise den Mördern, dass sie ihr „Projekt Auslöschung allen jüdischen Lebens nicht geschafft haben“.
Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann wies darauf hin, dass sich die Stadt schon seit Jahren bemühe, die Erinnerung an den schändlichen Umgang mit den Mitbürgern lebendig zu erhalten - aktuell mit der laufenden Veranstaltungsreihe „Zwischen Shalom und Shoa“, einer Ausstellung im Museum und der Herausgabe einer Dokumentation zur jüdischen Gemeinde. Das neueste Erinnerungsprojekt könne nun dem Leser helfen, Spuren in der eigenen Gemeinde zu entdecken. „Es ist ein wichtiges Buch, ich bin gespannt“, schloss Oberbürgermeister Jann.
https://www.stimme.de/

Schalom –
Jüdisches Leben in Mosbach

Eröffnung der Ausstellung
Sonntag, 7. September 2008
18.00 Uhr
Unterer Rathaussaal
https://www.mosbach.de/


Siehe auch:


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