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HISTORISCHES & AKTUELLES:
Nazi-Jagd:
Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte
- als Vergeltungsaktionen für Nazi-Verbrechen und Nazi-Terror
- gegen den Totalen Krieg und gegen den Nazi-Endsieg
Zuletzt AKTUALISIERT am 21.04.2025 !
Seiteninhalt:
- NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers - Online-Artikel und Bücher zu Kriegsverbrechen der Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte? als Vergeltungsaktionen für Nazi-Verbrechen und Nazi-Terror sowie gegen den Totalen Krieg und gegen den Nazi-Endsieg
2.1 Online-Artikel und Bücher zu Alliierten-Bombenangriffen auf die Stadt Kassel
2.2 Kampfmittelräumdienste, Funde und Entschärfungen von Weltkriegsbomben und Weltkriegsmunition sowie Evakuierungen der Bevölkerung im 21. Jahrhundert - YouTube-Videos zu Kriegsverbrechen der Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte? als Vergeltungsaktionen für Nazi-Verbrechen und Nazi-Terror sowie gegen den Totalen Krieg und gegen den Nazi-Endsieg
3.1 YouTube-Videos zu Alliierten-Bombenangriffen auf die Stadt Kassel - Stellungnahme der vom Amtsgericht Mosbach gerichtlich beauftragten forensischen Sachverständigen aus Kitzingen zur Nazi-Jagd mit den Kriegsverbrechen der Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte? als Vergeltungsaktionen für Nazi-Verbrechen und Nazi-Terror sowie gegen den Totalen Krieg und gegen den Nazi-Endsieg
Deutschland Stunde Null: Historische Luftaufnahmen 1945 Gebundene Ausgabe – 1. Februar 2005
Die in diesem Werk veröffentlichten Bilder aus ganz Deutschland stammen aus der Endphase des Krieges und aus der Zeit kurz danach. Die Aufnahmen von den Flügen alliierter Luftaufklärer spiegeln das Ausmaß der Zerstörungen des Krieges wider. Ursprünglich beabsichtigten die Alliierten, dies in einem Luftbildatlas zu dokumentieren, der aber nie realisiert wurde. Das außerordentliche Bildmaterial, das aus Höhen von 300 bis 8000 Metern aufgenommen wurde, blieb jedoch erhalten. Zu sehen sind Verkehrsanlagen, Bahnhöfe, Wasserstraßen, Brücken, Häfen, Kasernen, Flugplätze, militärische Anlagen und Gefangenenlager. Ein zeitgenössisches Dokument der Stunde Null in Deutschland.
1. NS- und Rechtsextremismus-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach
Amtsgericht Mosbach | NS- und Rechtsextremismus-Verfahren bei der Mosbacher Justiz: |
Die Zerstörung deutscher Städte im Luftkrieg: "Morale Bombing" im Visier von Völkerrecht, Moral und Erinnerungskultur Gebundene Ausgabe – 1. Oktober 2008
Der planmäßige Bombenkrieg der Westalliierten ist durch Fernsehfilme und Bestseller (Jörg Friedrich: „Der Brand“) wieder zu einem Thema öffentlichen Interesses geworden. Der Autor zieht Bilanz aus dem heftigen wissenschaftlichen Disput der letzten Jahre und behandelt dabei insbesondere die moralische und völkerrechtliche Dimension der strategischen Flächenbombardements. Dabei werden auch Themen wie die Erinnerungskultur, die Kollektivschuld-These und die Theorie des gerechten Krieges berührt und schließlich der Bombenkrieg nach den Maßstäben des internationalen Rechts einer abschließenden Bewertung unterzogen.
1.1 Gerichtlich verfügte Beauftragung der forensischen Sachverständigen aus Kitzingen durch das Amtsgericht Mosbach bezüglich der gerichtlichen und außergerichtlichen Anti-Nazi-Aktivitäten des Antragstellers
Das Familiengericht-Amtsgericht Mosbach, Hauptstraße 110, 74281 Mosbach, beauftragt die forensische Sachverständige aus Moltkestr. 2, 97318 Kitzingen, in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21, die Anti-Nazi-Aktivitäten des KVs und Antragstellers in einer ergänzenden Stellungnahme gutachterlich einzuschätzen und zu bewerten.
Dazu zählen laut Anweisungen dieser amtsgerichtlichen Verfügungen SOWOHL die seit Sommer 2022 vom Antragsteller beim Amtsgericht Mosbach initiierten NS- und Rechtsextremismus-Verfahren ALS AUCH seine außergerichtlichen und gerichtlichen Aufklärungs- und Aufarbeitungsbemühungen zu Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen aus dem Zeitraum um 2008, d.h. konkret von 2004 bis 2011, im Rahmen seiner sogenannten "Nazi-Jäger"-Aktivitäten im sachverhaltsbezogenen Kontext zur Problematik des Nationalsozialismus vor und nach 1945 und dessen Aufarbeitung bis heute. Siehe dazu auch Kapitel 4 auf dieser Seite.
Das Amtsgericht Mosbach BEAUFTRAGT EXPLIZIT in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 die forensische Sachverständige aus Kitzingen, eine GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME ZU AKTIVITÄTEN VON SOGENANNTEN NAZI-JÄGERN, auch in der IN DER NS-VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG NACH 1945 bis heute, am Beispiel des Antragstellers von NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach in 2022 mit seinen jahrelangen Bemühungen um die außergerichtliche und gerichtliche Aufarbeitung von Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen an das deutsche BRD-Amtsgericht Mosbach im Jahr 2022 zu erstellen.
Das Amtsgericht Mosbach BEAUFTRAGT EXPLIZIT in seinen Verfügungen vom 17.08.2022 unter 6F 202/21 die forensische Sachverständige aus Kitzingen, eine GUTACHTERLICHE STELLUNGNAHME zur Nazi-Jagd mit den Kriegsverbrechen der Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte? als Vergeltungsaktionen für Nazi-Verbrechen und Nazi-Terror sowie gegen den Totalen Krieg und gegen den Nazi-Endsieg, auch in der IN DER NS-VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG NACH 1945 bis heute, am Beispiel des Antragstellers von NS-Verfahren beim Amtsgericht Mosbach in 2022 mit seinen jahrelangen Bemühungen um die außergerichtliche und gerichtliche Aufarbeitung von Nationalsozialistischem Unrecht und Nationalsozialistischen Verbrechen an das deutsche BRD-Amtsgericht Mosbach im Jahr 2022 zu erstellen.
Übersicht über verschiedene Facetten und Aspekte der Nazi-Jagd, Nazi-Beleidigungen und Nazi-Vergleiche vor 1945, in der unmittelbaren Nachkriegszeit bis heute. Dazu zählen auch Vergeltungsaktionen für Nazi-Verbrechen und Nazi-Terror :
- Nazi-Jagd >>>
- Nazi-Jäger und ihre Aktivitäten >>>
- Nazi-Beleidigungen und Vergleiche : International und innerstaatlich >>>
- Nazi-Beleidigungen und Vergleiche in der Nazi-Jäger-Anwendung >>>
- Nazi-Jagd: Anschläge und Attentate auf Nazis >>>
- Nazi-Jagd: Unkontrollierte Vergeltungsaktionen >>>
- Nazi-Jagd: Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte >>>
- NS-Verfahren und Prozesse >>>
Als der Feuertod vom Himmel stürzte - Dortmund 1943 - 1945. Deutsche Städte im Bombenkrieg. (Bombardierungsband) Gebundene Ausgabe – 1. Oktober 2013
Der Bombenkrieg von 1943 bis 1945 kostete auch in Dortmund tausende Menschenleben und veränderte das Gesicht der Stadt von Grund auf. Mit vielen bislang unveröffentlichten Bildern und eindrucksvollen Zeitzeugenberichten erinnert dieses Buch an die Zerstörung der Stadt während des Zweiten Weltkriegs und an das Leid der Menschen in den Tagen und Nächten, in denen Dortmund unterging. Der Bogen spannt sich von Bildern aus Alt-Dortmund über die Bilder der Zerstörung bis hin zum Wiederaufbau.
Luftangriffe
Im Unterschied zu anderen Konzentrationslagern kam es 1944/1945 zu verschiedenen Luftangriffen auf die Neckarlager. Deren Systematik und Erfolge sind bisher wenig erforscht. Das gilt auch für den Angriff auf Neckargerach am 22. März 1945 mit möglicherweise über 200 Toten.[4]
http://stadtwiki-heilbronn.de/KZ_Neckarelz#Luftangriffe
Der Horizont in hellen Flammen: Die Bombardierung Kassels am 22. Oktober 1943 (Bombardierungsband) Gebundene Ausgabe – 1. Oktober 2013
22. Oktober 1943: Kassel steht in Flammen! Dieses Datum markiert den traurigen Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs für die Kasseläner. Auch davor und danach hat es zahlreiche Angriffe auf die über tausend Jahre alte Stadt gegeben, doch keiner hatte diese dramatischen Ausmaße: Über 10 000 Menschen kamen ums Leben, ganze Stadtteile waren ausradiert. Wer dieses Inferno miterlebt hat, wird es sein Leben lang nicht vergessen. Von diesem tragischen Ereignissen berichtet dieser Band. Er erzählt von der Bedeutung Kassels als Rüstungsstandort, von der Zuspitzung der Angriffe bis hin zum 22. Oktober, bringt Zahlen und Fakten und lässt Augenzeugen zu Wort kommen.
2. Online-Artikel und Bücher zu Kriegsverbrechen der Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte? als Vergeltungsaktionen für Nazi-Verbrechen und Nazi-Terror sowie gegen den Totalen Krieg und gegen den Nazi-Endsieg
Arthur Harris
Sir Arthur Travers Harris, 1. Baronet GCB OBE AFC, genannt Bomber-Harris, (* 13. April 1892 in Cheltenham; † 5. April 1984 in Goring-on-Thames) war ein hochrangiger Offizier der Royal Air Force, zuletzt im Rang eines Marshal of the Royal Air Force. Während des Zweiten Weltkriegs war er ab Februar 1942 Oberbefehlshaber des RAF Bomber Command und gehört wegen der von ihm angeordneten Flächenbombardements deutscher Städte zu den umstrittensten Personen des Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg.
Zweiter Weltkrieg
Am 14. Februar 1942 erfolgte die Anweisung „Area Bombing Directive“ des britischen Luftfahrtministeriums. Harris wurde im Februar 1942 zum Oberkommandierenden des Bomber Command der RAF ernannt. Basierend auf Vorlagen von Frederick Lindemann, einem engen Berater Churchills, von dem die Wortschöpfung Flächenbombardements (Carpet Bombing) stammt, war Harris der Ansicht, allein durch Flächenbombardierungen der Städte das Deutsche Reich zur Kapitulation zwingen zu können.
Harris unterstützte maßgeblich die Entwicklung eines geplanten Feuersturms (Zitat A. Harris bei den Planungen des Luftangriffs auf Lübeck am 29. März 1942: „Historischer Stadtkern brennt gut“). In der ersten Welle wurden neben Spreng- und Brandbomben vor allem große Luftminen (Blockbuster – „Wohnblockknacker“) abgeworfen, die die Dächer abdeckten und Fenster zerstörten, um den Kamineffekt zu verstärken. In einer zweiten Welle wurden Brandbomben abgeworfen, die in kürzester Zeit einen Flächenbrand entstehen ließen. Dies gelang jedoch aufgrund meteorologischer und städtebaulicher Faktoren nicht immer.
Um die deutsche Flugabwehr und die nach dem sogenannten „Himmelbett-Verfahren“ arbeitende Nachtjagd, zum Beispiel entlang der Kammhuber-Linie durch lokale Überlastung zu überrumpeln, entwickelte er die Methode der Bomberströme, bei der möglichst viele Bomber auf demselben Kurs einfliegend in kurzer Zeit ein Ziel angriffen, statt einzeln und in breiter Front einzufliegen. Zur Demonstration der Wirksamkeit seines Konzeptes zog Harris im Frühjahr 1942 für die Operation Millennium alle verfügbaren Bomber zusammen, um Ende Mai mit 1047 Maschinen auf Köln den ersten „Tausend-Bomber-Angriff“ durchzuführen. Dieser Angriff war entscheidend, um die zahllosen britischen Skeptiker von der Wirksamkeit von Luftangriffen zu überzeugen und die betriebene Auflösung des Bomber Command zu verhindern.
Die technischen Voraussetzungen für präzise Schläge gegen strategische Punkte wie Fabriken für Flugzeuge, Panzer und anderes Rüstungsmaterial befanden sich in der Mitte des Krieges noch in der Entwicklung. Die schweren Verluste der Eighth Air Force bei ihren Angriffen 1943 und Anfang 1944 bestätigten sein Festhalten am Nachtangriff vorerst bis zum Einsatz von neuen amerikanischen Langstreckenbegleitjägern, wobei die Nachtangriffe der RAF durch die Schaffung der 24-Stunden-Bedrohung auch für den Erfolg der amerikanischen Tagesangriffe auf strategische Punktziele weiterhin bedeutend blieben.
Unter seiner Führung wurden von der RAF zahlreiche deutsche Städte schwer zerstört, so bei der Operation Gomorrha gegen Hamburg im Juli/August 1943, Kassel (22. Oktober 1943), Leipzig (4. Dezember 1943), Frankfurt am Main (22. März 1944), Darmstadt (11. September 1944), Braunschweig (15. Oktober 1944), Nürnberg (2. Januar 1945), Magdeburg (16. Januar 1945), Dresden am 13./14. Februar 1945 sowie Pforzheim (23. Februar 1945), Mainz (27. Februar 1945), Würzburg (16. März 1945), Hanau (19. März 1945), Hildesheim (22. März 1945) und Nordhausen (3./4. April 1945).
Bei den Flächenbombardements wurden – neben den im Stadtgebiet befindlichen Industrieanlagen – die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur der Stadt primäres Ziel der Angriffe. Seiner Meinung nach sollten ganz bewusst zivile Ziele angegriffen werden, um die Moral und den Widerstandswillen der deutschen Bevölkerung zu brechen (sogenanntes morale bombing). Zu Beginn der Bombardierungen äußerte sich Harris zu seiner Motivation: „Die Nazis starteten (‚entered‘) den Krieg mit der ziemlich kindischen Vorstellung, dass sie jeden anderen nach Belieben bombardieren könnten und niemand würde zurückbomben. In Rotterdam, London, Warschau und an beinahe einem halben Hundert anderer Stätten führten sie ihre ziemlich naive Theorie aus. Sie säten Wind und jetzt ernten sie Sturm.“ In seinen Memoiren schrieb er später: „Trotz all dem, was in Hamburg geschehen ist, bleibt das Bomben eine relativ humane Methode.“
Neben den Bombenangriffen auf Deutschland wurden insbesondere in Italien mehrere Großstädte bombardiert, was etwa in Mailand, Neapel und Palermo beträchtliche Schäden auch in Wohngebieten verursachte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Harris
Operation Donnerschlag: Imperiale Aufstandsbekämpfung aus der Luft und das »Morale Bombing« deutscher Städte durch die britische Royal Air Force 1945 Gebundene Ausgabe – 29. November 2023
Ein Blick auf deren koloniale Vorgeschichte gibt neue Antworten auf das rätselhafte Motiv britischer Flächenbombardierungen deutscher Städte 1945. In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges entwarfen die Spitzen der britischen Luftwaffe mit Unterstützung Winston Churchills einen lange rätselhaft gebliebenen Operationsplan. Im Zuge der »Operation Thunderclap« flogen britische Bomberformationen konzentrierte Attacken gegen noch unzerstörte Innenstädte und Wohngebiete. Städte wie Dresden, Pforzheim oder Würzburg fielen in Schutt und Asche, Zehntausende fanden den Tod. Weshalb wurden die Flächenbombardements bis zuletzt dramatisch gesteigert? Lukas Willmy gibt neue, archivalisch abgesicherte Antworten auf dieses lange ungelöste Rätsel des Zweiten Weltkrieges. Angelehnt an die Erfahrungen der britischen Royal Air Force als fliegende »Imperialgendarmerie« in den Kolonien rekonstruiert er die Logik kolonialer »Strafbombardierungen«, die bereits im britischen Weltreich durchgeführt wurden und die für den britischen Bombenkrieg gegen Deutschland als Vorbild dienten. Den Deutschen sollte eine einschüchternde Lektion erteilt werden: Spektakuläre Brandangriffe sollten für Masseneinschüchterung sorgen und so einer abermaligen Aggression Deutschlands vorbeugen. Damit ordnet er dieses Geschehen der letzten Kriegsmonate militärhistorisch in einen neuen Kontext ein.
Deutschland von oben - 1945
ZDFzeit
Geschichte
Dokumentation
informativ
UT6
ZDF
75 Jahre nach Kriegsende zeigt der Film eindringliche Luftaufnahmen von Deutschland 1945 und bringt diese mit Schicksalen von Menschen in Verbindung, die damals in den Trümmern lebten.
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Details
Viele Aufnahmen wurden von den Alliierten in Farbe gedreht und eigens für die Dokumentation in 2K-Qualität digitalisiert und aufwendig restauriert. Es sind beklemmende, oft menschenleere Bilder. Sie zeigen das Ausmaß der Zerstörungen in Deutschlands Städten.
Weitere Filmaufnahmen von US-Kameramännern, aber auch private, bislang unveröffentlichte Bilder zeigen das Leben am Boden: Trümmerfrauen, Flüchtlinge, Bewohner der Ruinen, Menschen beim Wasserholen und Sortieren letzter Habseligkeiten, aber auch KZ-Überlebende, die gezeichnet sind von der Hölle der Lager. Den Bogen in die Gegenwart schlagen Luftbilder von heute, auf denen manche Spuren des Krieges noch immer zu erkennen sind.
https://www.zdf.de/
Deutschland in Trümmern: So sah das Land nach dem Zweiten Weltkrieg aus
Wie die Zerstörung einer Nation im Jahr 1945 aussah
Deutschland in Trümmern: So sah das Land nach dem Zweiten Weltkrieg aus
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Stars Insider
14.08.23 | STARSINSIDER
LIFESTYLE ZWEITER WELTKRIEG
NS-Deutschland war während des gesamten Zweiten Weltkriegs das Ziel anhaltender Angriffe der Alliierten. Doch erst Hitlers Weigerung, die Niederlage in den letzten Monaten des Konflikts einzugestehen, führte zu einer massiven Zerstörung der deutschen Infrastruktur und zu weiteren kriegsbedingten Todesfällen, die in die Zehntausende gingen. Im Jahr 1945 lag der größte Teil des Landes in Trümmern, und obwohl das Ausmaß der Zerstörung regional unterschiedlich war, waren es vor allem Großstädte und Orte, die stark mit dem Nationalsozialismus und der NS-Ideologie in Verbindung gebracht wurden, die unter dem Ansturm der Alliierten zu leiden hatten. Welche Orte wurden also angegriffen und was waren die Folgen?
Klicken Sie sich durch die folgende Galerie und sehen Sie die Verwüstungen, die angerichtet wurden.
Deutschland in Trümmern: So sah das Land nach dem Zweiten Weltkrieg aus
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Deutschland in Trümmern: So sah das Land nach dem Zweiten Weltkrieg aus
NS-Deutschland war während des gesamten Zweiten Weltkriegs das Ziel anhaltender Angriffe der Alliierten. Doch erst Hitlers Weigerung, die Niederlage in den letzten Monaten des Konflikts einzugestehen, führte zu einer massiven Zerstörung der deutschen Infrastruktur und zu weiteren kriegsbedingten Todesfällen, die in die Zehntausende gingen. Im Jahr 1945 lag der größte Teil des Landes in Trümmern, und obwohl das Ausmaß der Zerstörung regional unterschiedlich war, waren es vor allem Großstädte und Orte, die stark mit dem Nationalsozialismus und der NS-Ideologie in Verbindung gebracht wurden, die unter dem Ansturm der Alliierten zu leiden hatten. Welche Orte wurden also angegriffen und was waren die Folgen?
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Berlin
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Berlin
Zivilisten räumen im Juli 1945 Schutt von einer Straße vor dem zerstörten Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda – dem Ordenspalais – weg. Das Gebäude war der Hauptsitz von Joseph Goebbels.
Berlin
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Berlin
Das luxuriöse Hotel Kaiserhof an Berlins Prachtstraße Unter den Linden wurde in den letzten Kriegswochen völlig zerstört.
Berlin
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Berlin
Das Reichstagsgebäude in Trümmern. Während der Schlacht um Berlin war es ein symbolisches Ziel für die Rote Armee. Heute ist es der Sitz des Deutschen Bundestages.
Berlin
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Berlin
Der in den letzten Kriegsmonaten fast vollständig zerstörte Komplex der Alten und Neuen Reichskanzlei wurde später abgerissen. Das ursprüngliche Gebäude ist hier von der Wilhelmstraße aus am 15. August 1947 zu sehen.
Berlin
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Berlin
Im Prinz-Albrecht-Palais befand sich das Hauptquartier der Gestapo. Auch sie befand sich in der Wilhelmstraße. Die Ruinen wurden 1955 geräumt und das Gelände wird heute als Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" genutzt – eine Daueraustellung, die sich mit den Menschenrechtsverletzungen des NS-Polizeistaats befasst.
Berlin
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Berlin
Der einst uneinnehmbare Führerbunker liegt nach seiner Sprengung im Jahr 1947 in Trümmern. Hitler bezog hier am 16. Januar 1945 seinen Wohnsitz, und er wurde bis zur letzten Woche des Zweiten Weltkriegs in Europa zum Zentrum des NS-Regimes.
München
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München
München war die traditionelle Machtzentrale der Nazis. Von den Alliierten schwer bombardiert, erlitt die Stadt große Schäden. Im Bild: Die Zwiebelhauben der Frauenkirche, das Wahrzeichen der Stadt, bilden die Nachkriegskulisse, während sich Zivilisten durch die Trümmer kämpfen.
München
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München
Ein US-Truppentransporter fährt am 29. April 1945, wenige Tage vor Kriegsende, durch die Münchner Innenstadt, vorbei am Marienplatz und dem schwer beschädigten Alten Rathaus.
München
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München
US-Truppen unterhalten sich mit Zivilisten vor dem Bürgerbräukeller im Jahr 1945. Von hier aus startete Adolf Hitler im November 1923 den berüchtigten Bierkeller-Putsch. Ebenfalls in diesem Gebäude planten und verübten Georg Elser und andere ein ausgeklügeltes Attentat auf Hitler und andere hochrangige Naziführer am 8. November 1939. Der Bürgerbräukeller wurde 1979 abgerissen.
Köln
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Köln
Wie durch ein Wunder überstand der Kölner Dom den Zweiten Weltkrieg, während viele andere Gebäude um ihn herum nicht verschont blieben.
Köln
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Köln
Der Blick von einem der Domtürme zeigt deutlich das Ausmaß des alliierten Bombardements auf Köln. Die gotische Kirche – die größte ihrer Art in Nordeuropa – ist heute eine der beliebtesten Besucherattraktionen in Deutschland.
Köln
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Köln
Der Kölner Bahnhof war ein strategisches Ziel für die US Eighth Air Force und die britische RAF.
Hamburg
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Hamburg
Das ist Hamburg an dem Tag, an dem die Verteidiger der Stadt kapitulierten – am 3. Mai 1945. Die Hafenstadt war verwüstet und fast völlig menschenleer. Hier sieht man die zerstörten Hafen- und Bahnanlagen.
Hamburg
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Hamburg
Das Zentrum Hamburgs war ausgelöscht. Ein kombinierter alliierter Bombenangriff am 23. Juli 1943 hatte einen Feuersturm ausgelöst, dem schätzungsweise 43.000 Zivilisten zum Opfer fielen und von dem sich der einst blühende Hafen nie mehr erholte.
Hamburg
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Hamburg
Die schwer beschädigte Hamburger Katharinenkirche war eines der wenigen Gebäude, die nach dem Luftangriff noch standen. Sie wurde zwischen 1950 und 1957 wieder aufgebaut.
Nürnberg
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Nürnberg
Staatsarchive belegen, dass mehr als die Hälfte der Nürnberger Altstadt bei Luftangriffen während des Krieges zerstört wurde. Dies ist der Schauplatz der Verwüstung mit Blick auf das Nordufer der Pegnitz.
Nürnberg
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Nürnberg
Nürnberg geriet mehrfach ins Fadenkreuz der Alliierten, da die NSDAP die Stadt zum Schauplatz großer Reichsparteitage – der Nürnberger Kundgebungen – auserkoren hatte. Nach dem Fall der Stadt im April 1945 kletterten Männer der 7. US-Armee auf die Tribüne der Luitpoldarena und schwenkten amerikanische Flaggen in die Kamera.
Nürnberg
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Nürnberg
Im zerbombten Zentrum von Nürnberg mischen sich Zivilisten unter die alliierten Truppen. In der Ferne stehen noch die Zwillingstürme der mittelalterlichen Lorenzkirche; rechts, umgeben von Trümmern, steht eine Statue von Kaiser Wilhelm I.
Dresden
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Dresden
Die Bombardierung Dresdens durch die RAF und die United States Army Air Forces zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 löste einen Feuersturm aus, der in seiner Heftigkeit so zerstörerisch war, dass bis zu 25.000 Zivilisten starben. Dies ist der Blick vom Rathausturm auf das völlig zerstörte Stadtzentrum.
Dresden
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Dresden
Die Ruinen der Frauenkirche wurden 50 Jahre lang als Kriegsdenkmal belassen, bevor sie nach der Wiedervereinigung Deutschlands ab 1994 wieder aufgebaut wurden. Im Hintergrund ist die skelettartige Kuppel der Dresdner Akademie der Bildenden Künste zu sehen.
Dresden
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Dresden
Die Zerstörung Dresdens bleibt einer der umstrittensten alliierten Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs. Während die Alliierten die Operation als legitime Bombardierung eines militärischen und industriellen Ziels bezeichneten, waren die meisten der Opfer Frauen und Kinder.
Kiel
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Kiel
Kiel diente als einer der wichtigsten Marinestützpunkte und Schiffbauzentren des Dritten Reiches und bot einen wichtigen Zugang zur Ostsee. Daher wurde die Stadt während des gesamten Krieges stark bombardiert, wobei die Hafenanlagen ein offensichtliches Ziel waren.
Kiel
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Kiel
Die deutschen U-Boot-Bunker und Trockendocke waren die Beute. Der Erfolg der alliierten Seefahrer bei der Lokalisierung ihrer Ziele führte dazu, dass Kiel als "Friedhof der deutschen Marine" bezeichnet wurde.
Kiel
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Kiel
Torpedos, die die deutschen U-Boote nie gegen die alliierte Schifffahrt einsetzen konnten, verrosteten schließlich im April 1945.
Stuttgart
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Stuttgart
Während des Kriegs war Stuttgart ein wichtiges Zentrum des Automobilbaus. Sowohl Volkswagen als auch Daimler hatten ihren Hauptsitz in der Stadt. Im Jahr 1944 lag das Stadtzentrum aufgrund der alliierten Bombenangriffe völlig in Trümmern.
Stuttgart
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Stuttgart
Über 50 % der Stuttgarter Gebäude wurden entweder dem Erdboden gleichgemacht oder blieben als leere Häuser zurück. Dieses im Juni 1945 aufgenommene Bild der zerstörten Stadt zeigt die Stiftskirche aus dem 14. Jahrhundert, die in den 1950er Jahren weitgehend wiederaufgebaut wurde.
Stuttgart
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Stuttgart
Das Wahrzeichen Stuttgarts, der Nachtwächterbrunnen, wurde 1945 in einem erbärmlichen Zustand hinterlassen. Der Brunnen und die Statue standen ursprünglich vor der Leonhardskirche, aber das Wasserspiel wurde später in die nahe Pfarrstraße verlegt.
Frankfurt am Main
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Frankfurt am Main
1945: Die geschwärzten Ruinen der St.-Bartholomäus-Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert stehen brüchig über dem fast völlig zerstörten Zentrum von Frankfurt am Main.
Frankfurt am Main
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Frankfurt am Main
Soldaten, die in den letzten Kriegstagen zur Bekämpfung der letzten Straßenkämpfe eingesetzt wurden, gehen vorsichtig eine Straße entlang, die durch alliierte Bombenangriffe schwer beschädigt wurde.
Frankfurt am Main
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Frankfurt am Main
Nur Ruinen, Schutt und Verwüstung umgeben den Römer – Frankfurts einst schönes mittelalterliches Rathaus. Das historische Gebäude wurde in Friedenszeiten umfassend rekonstruiert.
Berchtesgaden
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Berchtesgaden
Der Krieg holte das beschauliche Berchtesgaden in Bayern ein, als alliierte Bomber Hitlers Berghof in der Nähe des Obersalzbergs angriffen, um sein Berghauptquartier auszulöschen.
Berchtesgaden
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Berchtesgaden
Die amerikanischen Truppen blicken durch das große Panoramafenster des Berghofs – ein charakteristisches Merkmal der Inneneinrichtung des ländlichen Refugiums.
Berchtesgaden
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Berchtesgaden
Amerikanische und französische Soldaten gehen durch die Trümmer des zerbombten Berghofs. Der Rohbau des Gebäudes blieb bis 1952 erhalten, bis die bayerische Regierung es am 30. April – dem Tag, an dem Hitler sich sieben Jahre zuvor das Leben nahm – in die Luft sprengte.
Quellen: (Visit Berlin) (Munich Documentation Center) (The National WWII Museum)
https://de.starsinsider.com/
Ostseerat beschäftigt sich mit Weltkriegsmunition
Sendung: NDR Info | 02.06.2023 | 14:00 Uhr
2 Min | Verfügbar bis 02.06.2025
In der Ostsee liegen noch immer alte Sprengkörper und Hunderttausende Tonnen Chemikalien. Sie zu bergen ist aufwändig.
https://www.ndr.de/
Ostseerat will Weltkriegsmunition bergen
Die Ostsee-Staaten wollen gemeinsam Weltkriegsmunition in Offshore-Windparks bergen. In Wismar vereinbarten sie eine engere Zusammenarbeit im Energie- und Sicherheitsbereich.
Videolänge:1 min Datum:02.06.2023
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 02.06.2024
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Gefahr durch Munition: Wie explosiv ist die Ostsee?
Sendung: NDR MV Live | 01.06.2023 | 15:30 Uhr
7 Min
Allein in der deutschen Nord- und Ostsee liegen 1,6 Millionen Tonnen Munition aus dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Beim Ostseerat in Wismar soll es darum gehen, wie sie geräumt werden kann.
Munitionsaltlasten in der Ostsee: Bericht fordert Handeln >>>
https://www.ndr.de/
Baden-Württemberg (Stuttgart): Weltkriegsbombe entschärft
RedaktionBaWue 24. Mai 2023 15:51 Baden-Württemberg Polizei, Stuttgart
Stuttgart-Weilimdorf/-Zuffenhausen (digitaldaily):
Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben am Mittwochvormittag (24. Mai 2023) im Waldgebiet zwischen Neuwirtshaus und Weilimdorf im Bereich der Straße Schützenwiesenwald eine Fliegerbombe entdeckt und entschärft. Die 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe wurde gegen 10:40 Uhr bei Sondierungsarbeiten entdeckt. Gegen 12 Uhr begannen Einsatzkräfte mit der Evakuierung des Sicherheitsbereiches von 350 Metern um den Fundort der Bombe. Acht Bewohnerinnen und Bewohner waren von der Evakuierung betroffen. Gegen 13 Uhr hatten die Spezialisten den Zünder entfernt und die Bombe entschärft. Anschließend konnten die Bewohnerinnen und Bewohner wieder zurück in ihre Wohnungen.
Quelle: Polizeipräsidium Stuttgart, Übermittlung: news aktuell
https://digitaldaily.de/
Koblenz
: Weltkriegsbombe gefunden: Entschärfung am Donnerstag
22.05.2023, 16:24 UhrQuelle: dpa Rheinland-Pfalz/Saarland
Hinweis
ZEIT ONLINE hat diese Meldung redaktionell nicht bearbeitet. Sie wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen.
Koblenz: Ein Einsatzort der Polizei ist mit Flatterband abgesperrt.
Bei Sondierungsarbeiten in Koblenz ist eine 500 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Wie die Stadt am Montag mitteilte, wurde die US-amerikanische Fliegerbombe bei der Untersuchung eines geplanten Baugebiets im Stadtteil Rauental entdeckt.
Der Blindgänger soll am Donnerstag entschärft werden. Dafür werde der Bereich im Radius von 500 Metern um den Fundort geräumt, hieß es. Anwohnerinnen und Anwohner sowie Mitarbeitende der ansässigen Betriebe müssen dann den Evakuierungsbereich bis spätestens 17 Uhr verlassen haben.
Wie viele Menschen von der Evakuierung genau betroffen sein werden, sei noch unklar, teilte ein Sprecher der Stadt Koblenz mit. Am Dienstagvormittag solle dazu eine erste Lagebesprechung stattfinden.
© dpa-infocom, dpa:230522-99-785043/2
https://www.zeit.de/
„Die Vernichtung von Dresden stellt ernsthafte Fragen“
Drei Jahre lang hatte der Chef des britischen Bomber Command Arthur Harris die Befehle von Winston Churchill ausgeführt. Nach der Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 ließ der Premier seinen Favoriten plötzlich fallen.
Veröffentlicht am 13.02.2022 | Lesedauer: 6 Minuten
Von Sven Felix Kellerhoff
Leitender Redakteur Geschichte
World War II, Dresden destroyed by bombing. (Photo by Prisma/UIG/Getty Images)
13. Februar 1945: Arthur Harris befiehlt den verheerenden Angriff auf Dresden
Quelle: Universal Images Group via Getty Images; M. McNeill/Fox Photos/Getty Images
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Es war ein klassischer Verrat: Der Auftraggeber entzog dem Empfänger des Auftrages die Unterstützung – zunächst regierungsintern, dann aber auch gegenüber den Verbündeten. Der britische Premierminister Winston Churchill schrieb im März 1945 an den Stabschef der Royal Air Force Charles Portal: „Mir scheint nun der Augenblick gekommen, in dem man die Frage überprüfen muss, ob deutsche Städte nur deshalb bombardiert werden sollen, um den Terror zu verstärken, auch wenn für die Angriffe andere Vorwände gegeben werden. Die Vernichtung von Dresden stellt ernsthafte Fragen über die Durchführung des alliierten Bombenkrieges.“
Unverkennbar also distanzierte sich Churchill von der Strategie seines bisherigen Favoriten Arthur Harris, der als Chef des RAF Bomber Command der damals wichtigste Offizier der britischen Luftwaffe nach Portal war. Dabei hatte Harris nie etwas anderes umgesetzt als die Wünsche des Premiers.
Sir Arthur Harris (1892 Ôø? 1984), Air Officer Commanding-in-Chief of RAF Bomber Command during World War II, 1943. Original Publication : Picture Post - 1473 - The Man Who Picks The Target For Tonight - pub. 10th July 1943 (Photo by Leonard McCombe/Picture Post/Hulton Archive/Getty Images) Getty ImagesGetty Images
Arthur Harris (1892 bis 1984) war ebenso eisern entschlossen wie rücksichtslos, den Krieg gegen Hitler zu gewinnen
Heftige Auseinandersetzungen zwischen dem Bomber Command und dem Kriegsministerium in London waren die Folge von Churchills Brief, doch die Angriffe auf deutschen Städte liefen davon unbeeinflusst weiter: Nach Churchills Brief attackierten die „Mosquitos“ und „Lancasters“ der RAF noch fast jeden Tag zivile Ziele. Als letzte bis dahin fast unversehrte Stadt in Deutschland ging am 14. April 1945 Potsdam in Flammen auf.
Air Marshal Arthur Harris hatte seine Truppe gut trainiert. Vor allem aber hatte er seinen Offizieren mörderische Konsequenz und eiserne Zielstrebigkeit vorgelebt, dazu absolute Rücksichtslosigkeit gegenüber den eigenen Untergebenen wie gegenüber den Opfern. Erst das machte den Luftkrieg gegen deutsche Städte so mörderisch.
Fotos zeigen die verheerenden Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg
Die spät veröffentlichten Bilder von Willy Roßner sind ein wichtiges Zeitdokument des Zweiten Weltkrieges. Von 1945 bis 1947 fotografierte er die Trümmerfelder, die die Bombenangriffe auf Dresden hinterlassen hatten.
Quelle: WELT
Etwa zwei Drittel der insgesamt 500.000 bis 600.000 deutschen Bombentoten starben bei Angriffen des Bomber Command, die übrigen durch die seit Herbst 1943 zahlenmäßig und an Flugzeugen deutlich stärkere US Army Air Forces. Zudem kostete Harris’ Kompromisslosigkeit etwa 55.000 Männer des Bomber Commands das Leben – fast jeder zweite starb also im Einsatz. Zum Vergleich: Die damals zur Army zählenden Luftstreitkräfte der USA hatten eine Verlustrate von nur 5,1 Prozent, bei allerdings deutlich größerem Anteil an reinem Bodenpersonal.
GERMANY - FEBRUARY 01: The Statue Of German Theologian And Reformer Martin Luther In The Ruins Of Dresden, In February Of 1945. (Photo by Keystone-France/Gamma-Keystone via Getty Images) Getty ImagesGetty Images
Die Statue von Martin Luther vor der Ruine der Frauenkirche in Dresden
Quelle: Gamma-Keystone via Getty Images
Auch bald drei Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg personifiziert Arthur Harris das schlechte Gewissen Großbritanniens. Denn natürlich waren und sind die Briten stolz auf ihren Sieg über Hitlers scheinbar unaufhaltsame Militärmaschinerie. Doch der Triumph hat die Schattenseite der Flächenbombardements gegen zivile Städte – wie Dresden.
Arthur Travers Harris (1892 bis 1984) war nicht der Erfinder des Luftkriegs gegen Städte, aber doch derjenige, dessen Angriffe die meisten Opfer forderten. Denn er perfektionierte sie in zuvor unvorstellbarer Art: Seine Stäbe suchten anhand wissenschaftlich festgelegter Kriterien jene Zentren in Deutschland als Ziele aus, die sich am leichtesten aus der Luft in Brand setzen ließen. Seine Piloten lernten, ihre tödliche Last präzise in die eng bebauten mittelalterlichen Innenstädte zu werfen. Mit anderen Worten: Harris tat genau das, was sein oberster Vorgesetzter, Premierminister Winston Churchill, von ihm verlangte.
Acting Air Chief Marshal Sir Arthur Harris (1892 - 1984), Commander-in-Chief of the RAF Bomber Command, chats with the crew of a downed Halifax bomber during a visit to a bomber command station during World War II, 10th May 1943. The crew members were rescued in the North Sea after 16 hours in a rubber dinghy. Centre is the pilot Flight Sergeant J. Eowman, with the rear gunner, Sergeant J. J. Prinslow of Rhodesia second from right. (Photo by Central Press/Hulton Archive/Getty Images) Getty ImagesGetty Images
Harris im Gespräch mit der geretteten Besatzung eines abgeschossenen Bombers 1943
Quelle: Getty Images
Er war als Sohn eines britischen Kolonialbeamten in Indien aufgewachsen und entschied sich nach der Schulzeit im Alter von 16 Jahren, selbst in einer Kolonie zu leben, nämlich in Rhodesien, dem heutigen Simbabwe. 1914 meldete er sich zur rhodesischen Armee und kam 1915 nach England, wo er dem Royal Flying Corps beitrat. Als Jagdpilot erzielte er bis 1918 fünf Luftsiege; damit stand er etwa an Stelle 800 der britischen Kampfflieger.
WELT HISTORY PODCAST
Wie wird ein Mensch zum Attentäter?
Als Major beendete Harris den Krieg und blieb bei der neu organisierten Royal Air Force, ging aber bald wieder in die britischen Kolonien. Unter anderen in Mesopotamien, dem heutigen Irak, setzte er auf Angriffe gegen Aufständische aus der Luft und ließ an seine Transportmaschinen Bombenabwurf-Schlösser montieren. Er hatte seiner Berufung gefunden.
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GERMANY : ?High above Duisburg, Germany?s greatest inland port until Saturday last, and incendiary shower is dropped from the bomb-bay of a Lancaster. This is one aircraft?s quota. Twice in 24 hours British planes were over the city ?like clouds of gnats??. (Photo by SSPL/Getty Images) Getty ImagesGetty Images
BOMBER HARRIS
Mit diesem Baedeker plante die RAF die Vernichtung deutscher Städte
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1925 befehligte er das erste Geschwader schwerer Bomber der RAF, anschließend absolvierte er die Generalstabsausbildung und erreichte 1933, mit 41 Jahren, den Rang eines Group Captain, vergleichbar mit einem Oberst in Deutschland. Das war für die Zwischenkriegszeit ein schneller Aufstieg. Nach einer Dienstzeit im Kriegsministerium ging er in den Nahen Osten und kommentierte hier die Maßnahmen zur Niederschlagung der Unruhen in Palästina mit den Worten, „eine 250- oder 500-Pfund-Bombe in jedes aufmüpfige Dorf“ würde das Problem lösen.
Im Juli 1937 erreichte er den untersten Generalsrang der RAF, setzte sich für die Entwicklung von strategischen Bombern für den absehbaren Krieg gegen Hitler-Deutschland ein und führte bis Juli 1940 zwei Bomber-Geschwader – die allerdings noch mit zweimotorigen Maschinen vom Typ Handley Page Hampden ausgerüstet waren. Für Harris schloss sich ein Dienst als Vizechef des RAF-Stabes an, wo er auch den dritten Stern erhielt.
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Marienkirche waehrend eines Luftangriffs Luebeck. Luftaufnahme mit Blick auf die Marien- kirche waehrend eines Luftangriffs 1942. Foto. |
BOMBENKRIEG
Als erste deutsche Großstadt ging Lübeck unter
Als im Herbst 1941 das weitgehende Scheitern der bisherigen RAF-Strategie deutlich wurde, stand Arthur Harris als personelle Alternative für den Chefposten des Bomber Command bereit. Im Februar 1942 übernahm er die Aufgabe, für die zudem ein neuer Rahmenbefehl galt: die Area Bombing Directive.
Lübeck, Rostock und Köln waren von März bis Mai 1942 die ersten Städte, die durch britische Flächenbombardements zerstört wurden. In Hamburg entfachten Serienangriffe einen Feuersturm von apokalyptischem Ausmaß, dem mindestens 34.000 Menschen zum Opfer fielen. Fast alle deutschen Städte wurden in den folgenden anderthalb Jahren ebenfalls Ziel des Bomber Command.
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Zwinger palace in dresden, germany in ruins after the anglo-american bombing of the city in 1945, at the end of world war 2. (Photo by: Sovfoto/UIG via Getty Images) Getty ImagesGetty Images
FEUERSTURM 1945
Warum die Alliierten Dresden bombardierten
Berüchtigt ist Arthur Harris jedoch vor allem für den Angriff auf Dresden in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945. Wenige Tage später soll er zu Churchills Sekretär gesagt haben: „Dresden? Einen solchen Ort gibt es nicht mehr.“ Doch die fürchterlich effiziente Vernichtung der Barockstadt, die etwa 25.000 Menschen das Leben kostete, führte zu empörten Reaktionen in neutralen Ländern. Churchill distanzierte sich deshalb vom Chef des Bomber Command.
Am 15. September 1945 schied Harris im Streit mit dem neuen Premier Clement Attlee aus der RAF aus und zog sich verbittert nach Südafrika zurück. Weil die Labour-Regierung den überlebenden Angehörigen des Bomber Command eine umfassende Ehrung verweigerte, lehnte Harris 1946 die angebotene Erhebung in den Rang eines Peers ab. Öffentlich geehrt wie andere höchste Kommandeure, etwa Bernard Montgomery, Harold Alexander oder Hugh Dowding, wurde Harris deshalb nicht. Erst nach seiner Pensionierung als Schiffsmanager kehrte er nach Großbritannien zurück – zuvor hatte er auf Churchills Druck die Würde eines Barons angenommen. Mit fast 92 Jahren starb er 1984.
Sir Arthur Bomber Harris statue outside St Clement Danes Church on the Strand in London. (Photo by: Chris Harris/Loop Images/Universal Images Group via Getty Images)
Die Statue von Harris vor der Kirche St. Clement Danes Church in London
Quelle: Loop Images/Universal Images Group via Getty Images
Zu seinem hundertsten Geburtstag wurde 1992 eine Statue für Harris in London enthüllt, die während der Zeremonie und seither immer wieder gelegentlich Anlass zu Streitigkeiten gibt. Immer geht es um dieselbe Frage: War Arthur Harris ein Kriegsverbrecher? Eine klare Antwort gibt es nicht. Angriffe auf Städte waren im Zweiten Weltkrieg formal nicht verboten. Außerdem hatte Harris nur – in erheblich größerem Maße – fortgesetzt, was Hitlers Luftwaffe in Warschau, Rotterdam, London und Belgrad begonnen hatte.
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Zugleich aber bleibt das Erschrecken über einen Mann, der 1947 in seinen Memoiren schrieb: „Trotz allem, was in Hamburg geschehen ist, war die Bombardierung eine relativ humane Methode der Kriegsführung.“
https://www.welt.de/
Der Untergang des alten Gießen. Hundert (100) Zeitzeugen berichten von den Bombardierungen der Stadt im zweiten (2.) (II.) Weltkrieg. Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1994
Geschichtsdebatte über Bombenangriffe
Die Briten und die Erinnerung an Dresden 1945
Auch in Großbritannien wird an die Luftangriffe auf Dresden im Zweiten Weltkrieg erinnert. Nach britischem Selbstverständnis hätte der Krieg gegen Nazi-Deutschland ohne die Bombardierungen länger gedauert – aber es gibt auch zweifelnde Stimmen.
Von Friedbert Meurer | 14.02.2020
Im Februar 1945 erreichte der von Nazi-Deutschland begonnene Weltkrieg Dresden (picture alliance/dpa/akg-images)
Eine Armada an Flugzeugen stand für die Luftangriffe auf deutsche Städte bereit. Luftmarschall Arthur Harris hielt seine berühmt-berüchtigte Rede. Die Deutschen hätten „den Wind gesät“ und müssten jetzt „den Wirbelsturm ertragen“. „Die Zeit wird kommen“, drohte er 1942, dass die Deutschen „die Schläge aushalten müssen“.
Harris ist auch in Großbritannien nicht unumstritten. 1992 bekam er ein Denkmal gesetzt. Queen Mum, die Mutter von Königin Elisabeth, hielt persönlich die Gedenkrede. Sie erinnerte auch daran, dass 55.000 britische Piloten und Besatzungsmitglieder bei den Luftangriffen auf Dresden und andere deutsche Städte ums Leben kamen. „Sie haben unser Land und unsere Freiheit verteidigt.“
Noch während der Zeremonie kam es in London zu Protesten. Die Angriffe seien Flächenbombardements gewesen, die unterschiedslos auch deutsche Zivilisten getroffen hätten. Das gilt als etwas ganz Anderes, als die eigene Insel im „Blitz“, also im Luftkrieg 1940/41 gegen die deutsche Luftwaffe zu verteidigen.
Andere Städte seien kriegswichtiger gewesen
Erst 2012 erhielten denn auch die Piloten des Bomber-Kommandos ihr eigenes Memorial im Green Park. Sogar Premierminister Winston Churchill selbst, der Harris beauftragt hatte, sprach später – wenn auch nur einmal und intern – von „Terrorangriffen“, über die die Nachwelt richten werde.
Für den britischen Philosophie-Professor Anthony Grayling offenbart der Luftkrieg ein Dilemma. Einerseits ging es darum, ein verbrecherisches Regime zu besiegen. Andererseits seien die Bomben über Dresden völlig unverhältnismäßig gewesen: „Nach dem Krieg wollten 1949 Washington und London einer Neufassung der Genfer Konvention nicht zustimmen. Damit hätten sie nämlich rückblickend ihr eigenes Vorgehen verurteilt. Aber die Lehre ist doch eindeutig: das war nicht richtig.“
Auf britischer Seite wird eingeräumt, dass über Dresden weit weniger Truppentransporte abliefen als anfangs behauptet. Andere Städte seien kriegswichtiger gewesen. Aber auch der Publizist Sinclair McKay legt sich in seinem neuen Buch über Dresden nicht fest. Dresden sei zwar eine Gräueltat gewesen, aber kein Kriegsverbrechen: „Ich habe Schwierigkeiten mit der Bezeichnung ‚Kriegsverbrechen‘. Das liegt daran, dass es in Dresden Rechtsradikale gibt, die die Alliierten und das Nazi-Regime gleichsetzen wollen. Die Geschichte wird damit so dornig und verhärtet.“
Wort „Kriegsverbrechen“ kommt nicht vor
Nach britischem Selbstverständnis hätte der Krieg gegen Hitler ohne die Bombenangriffe auf Dresden oder Hamburg länger gedauert. Anders sieht das Victor Gregg, den das Massenblatt „Daily Mail“ jetzt ausführlich berichten lässt. Gregg war britischer Soldat und erlebte als Kriegsgefangener in Dresden mit eigenen Augen die Katastrophe.
„Mütter, Kinder und Babys wirbelten zu Dutzenden durch die Luft, so stark war der Sog der Feuersbrunst. Die Skelette waren zusammengeschmolzen. Das war ein Kriegsverbrechen. Alles was ich aufgeschrieben habe, ist wirklich passiert.“
In der Version der „Daily Mail“ fällt das Wort „Kriegsverbrechen“ aber nicht. Der britische Veteran Victor Gregg wurde im letzten Oktober 100 Jahre alt, er hält Vorträge und gibt Interviews. „Wir haben furchtbar Schlimmes getan“, sagt er. In der „Sun“ bezeichnet er sich sogar als „Mörder“. Nie wieder solle jemand das erleben müssen, was er als junger Mann in der Nacht zum 14. Februar 1945 in Dresden mit eigenen Augen ansehen musste.
https://www.deutschlandfunk.de/
Der Tag, an dem Bielefeld unterging 30. September 1944: Deutsche Städte im Bombenkrieg Gebundene Ausgabe – 1. Oktober 2003
LUFTKRIEG
„Ein Kriegsverbrechen? Das muss jeder entscheiden“
DIE WELT
Veröffentlicht am 21.11.2002 | Lesedauer: 5 Minuten
Jörg Friedrich
Der Historiker Jörg Friedrich hat in seinem Bestseller "Der Brand" (2002) den Luftkrieg gegen deutsche Städte als Konsequenz einer menschenverachtenden Militärdoktrin kritisiert.
Quelle: picture-alliance/ ZB/dpa-Zentralbild
Der Historiker Jörg Friedrich über den Bombenkrieg gegen deutsche Städte, seinen Vernichtungscharakter und die Schuld
Bereits wenige Tage nach seiner Veröffentlichung hat das Buch „Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940–1945“ (Propyläen, Berlin/München. 591 S., 25 Euro) des deutschen Historikers Jörg Friedrich eine Historikerdebatte entfacht – in Großbritannien. Darin geht es um die Frage, welche Schuld die britische Kriegsregierung mit dem Bombenkrieg auf sich geladen hat. Mit Jörg Friedrich sprach Sven-Felix Kellerhoff.
WELT ONLINE: Der britische Militärhistoriker Anthony Beevor hat als Reaktion auf Ihr Buch den Deutschen vorgeworfen, den „Bombenterror erfunden“ zu haben. Man könne natürlich diskutieren, ob der Bombenkrieg grundsätzlich zulässig war. Aber wenn jetzt behauptet würde, dass Winston Churchill ein Kriegsverbrecher gewesen sei, gehe das zu weit. Behaupten Sie, dass Churchill ein Kriegsverbrecher war?
Jörg Friedrich: Nein, mit keiner Zeile. Churchill war der Verantwortliche für die Vernichtung einer halben Million Zivilisten, um ihre Moral zu knicken. Die Bombardierung von Coventry 1940 kostet 568 Ziviltote. Als der Krieg bereits gewonnen war, als die alliierten Heere schon in der Eifel standen, im Januar 1945, erreichte der Bombenkrieg seinen Höhepunkt: nicht zur Eroberung, sondern zur Bestrafung von Deutschland. Pro Tag fielen im letzten halben Jahr des Krieges durchschnittlich 1023 Zivilisten den Bombardements zum Opfer. Zerstört worden sind Städte wie Pforzheim mit knapp 63 000 Einwohnern – jeder dritte starb. Ist das ein Kriegsverbrechen? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich beziehe dazu keine Stellung.
WELT ONLINE: Es gibt zahllose Bücher über den Bombenkrieg, und oft kann man lesen, dass die alliierten Bombardements auf Deutschland die Folge des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkriegs waren.
Friedrich: Die Bewohner der Blindenanstalt in der Oranienstraße in Berlin-Kreuzberg haben den Krieg nicht angefangen; ich weiß nicht, ob sie ihn unterstützt haben. Jedenfalls sind sie nicht die Adressaten, um ihn zu beenden. Ist die Bestrafung der Blinden in der Oranienstraße eine Folge der Aggression Hitlers? Natürlich. Ist sie eine militärisch sinnvolle Antwort? Mit Sicherheit nein. Ist es ein Kriegsverbrechen? Das lasse ich offen. Churchill selber war der Ansicht, ein Kriegsverbrecher zu werden, wenn er den Krieg verliert. Da er den Krieg gewonnen hat, ist er offenbar kein Kriegsverbrecher.
WELT ONLINE: Gab es im britischen Bomber Command und bei Churchill ein Unrechtsbewusstsein im Hinblick auf den Bombenkrieg?
Friedrich: Das muss es gegeben haben – ich entnehme es der Tatsache, dass die Folgen der Bombardierungen kaschiert wurden. Bomber Command und britisches Kriegskabinett gaben vor, ausschließlich militärische Ziele zu attackieren. Sie fügten allerdings hinzu: Ein militärisches Ziel ist ein solches, das militärisch nutzt. Wenn die Vernichtung von Arbeitervierteln militärisch nutzt, sind sie demzufolge ein militärisches Ziel.
WELT ONLINE: Das Ziel war, die Moral der deutschen Bevölkerung zu zerstören.
Friedrich: Sowohl Piloten der Royal Air Force wie die britische Bevölkerung wussten aus eigener Erfahrung, was Flächenbombardements bedeuten. 14 000 Londoner, darunter 2300 Kinder, starben in dem Ursprungsbombardement des strategischen Luftkriegs, den deutschen Angriffen 1940. Dennoch haben weder die Angriffe der deutschen Luftwaffe noch die des Bomber Command die Moral der Zivilbevölkerung gebrochen und auf diese Weise den Krieg entschieden.
WELT ONLINE: Warum hat Bomber Command aus der Tatsache, dass die eigene Bevölkerung standhaft blieb, nicht gelernt?
Friedrich: Der Chef des Bomber Command, Arthur Harris, war bis zu seinem Lebensende der Ansicht, man könne einen Krieg aus der Luft gewinnen, wenn man nur genügend Zivilisten massakriere.
WELT ONLINE: Das ist alles durchaus bekannt, zum Beispiel aus den Arbeiten des Luftkrieg-Historikers Horst Boog.
Friedrich: Zu wenig beachtet worden sind trotz aller Bücher zum Thema Bombenkrieg bislang drei Faktoren. Erstens die Dauer. Die deutschen Städte sind nicht zerstört worden wie Dresden oder Hamburg – an einem Tag, in einer Nacht. Das Ruhrgebiet, Städte wie München, Nürnberg, Berlin sind langsam heruntergefeilt worden wie ein Zahn, Köln ist rund 200 Mal angegriffen worden. Der größte Terror für die Zivilbevölkerung war die Verinnerlichung der Angst. Zweitens der Radius der Zerstörung. Nicht nur 161 Städte sind zerstört worden, nahezu jede Stadt mit mehr als 50 000 Einwohnern, sondern dazu noch über 850 Dörfer und Ortschaften. Einerseits durch irrtümlichen Bombenabwurf. Andererseits durch taktische Angriffe im letzten halben Kriegsjahr, als alle Orte zerstört wurden, die auf dem Weg der Bodenoffensive der Alliierten lagen und in denen Widerstand vermutet wurde. Drittens der Charakter des Brandkrieges.
WELT ONLINE: Brandkrieg, nicht Bombenkrieg?
Friedrich: Eine Sprengbombe trifft immer an einem Punkt auf – manchmal ein Krankenhaus, manchmal eine Fabrik von Krupp. Aber es ist ein Punkt. Die Sprengwaffe hat ein Ziel. Ein Brandangriff schafft ein Vernichtungsareal. Eine Bomberflotte, die bis zu eine Million Stabbrandbomben abregnet, hat von vorneherein kein Ziel im Auge, erst recht kein militärisches Ziel, sondern einen Raum. Fabrik und Bahnhof, Arbeiter und Arbeiterkind, Hitlergegner im Gefängnis und Arbeitssklave – sie alle verbrennen in gleicher Weise. Dieser Charakter des Brandangriffs als Vernichtungskrieg (in den britischen Akten ist von „Annihilation“ die Rede) ist bisher in den Köpfen der Erlebnisgeneration, das sind 30 Millionen deutsche Stadtbevölkerung, versiegelt geblieben. Das ist kein Geheimnis, aber im legitimen Interesse der Versöhnung mit unseren westlichen Gegnern ist es jahrzehntelang nicht ausgesprochen worden. Inzwischen ist die Kultur der Versöhnung so weit gediehen, dass wir sogar die Wahrheit vertragen.
WELT ONLINE: Was kann man aus der Analyse des Brandkrieges lernen?
Friedrich: Seit den Angriffen Hitlers auf London, Churchills auf die deutschen Städte und der Amerikaner auf Tokio, Hiroshima und Nagasaki ist die Form des Zivilangriffs Bestandteil des totalen Krieges. Die Zivilisation insgesamt muss sich fragen, ob im Zweiten Weltkrieg ein Irrweg eingesetzt hat. Aber es ist sehr zweifelhaft, ob man die Geister, die man rief, jemals wieder los wird.
https://www.welt.de/
Als die Stadt brannte: Der 18. September 1944 in Bremerhaven-Wesermünde Gebundene Ausgabe – 1. September 2014
Der 18. September 1944 hat sich bis heute in das kollektive Gedächtnis Bremerhavens eingebrannt. In einer einzigen Nacht wurde das Gesicht der Seestadt fast vollständig zerstört. Während des für Bremerhaven schwersten Luftangriffs seit Beginn des Zweiten Weltkriegs warfen 206 Bomber der Royal Air Force Brandbomben, Stabbomben und Phosphorkanister auf die bis dahin weitestgehend verschont gebliebene Stadt. In kaum einer halben Stunde wurden knapp 2700 Häuser zerstört, die Menschen vom Feuersturm in den Bunkern eingeschlossen, das Stadtzentrum in Schutt und Asche gelegt. 2014 jährt sich das Ereignis, das Bremerhaven so nachhaltig verändert hat, zum 70. Mal. Dr. Manfred Ernst möchte mit diesem Gedenkband ein Mahnmal setzen und dafür sorgen, dass dieser dramatische Teil der Stadtgeschichte nicht in Vergessenheit gerät. Entstanden ist ein eindrückliches Buch, das neben beschreibenden Texten und zahlreichen Fotos auch viele historische Aufnahmen, Briefe und andere authentische Dokumente enthält.
Zweiter Weltkrieg
Moral Bombing: Darüber spricht man nicht
Von Klaus Müller
Sa, 03. August 2002 um 00:00 Uhr
Deutschland
Das "moral bombing" der Alliierten im Zweiten Weltkrieg war ein Kriegsverbrechen, vor allem an den Kindern. Doch das Thema ist bis heute tabu.
W ährend des Kosovokrieges meldete die Nato gelegentlich "Kollateralschäden". Gemeint waren Zivilisten, die bei den Luftangriffen auf Fabriken oder Kommunikationszentren unbeabsichtigt getötet worden waren. Dagegen erhob sich Empörung, am lautesten in Deutschland. Vor allem wegen der Kinder unter den Opfern. Während des Zweiten Weltkriegs töteten britische und amerikanische Bomben 800 000 deutsche Zivilisten. Darunter hunderttausende Kinder. Und eine unbekannte Zahl wurde fürs Leben traumatisiert. Kollateralschäden auch dies?
Um den Krieg zu gewinnen, "müssen wir zuvor einen ganzen Haufen deutscher Zivilisten töten", erklärte Sir Arthur Harris nach seiner Ernennung zum Chef des britischen Bomber Command 1942, heute vor 60 Jahren. Und 1947: "Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie. Unser eigentliches Ziel war bei allen Angriffen stets die Innenstadt."
Harris' Bomber führten ...
https://www.badische-zeitung.de/
Liste von Luftangriffen der Alliierten auf das Deutsche Reich (1933-1945)
Diese Liste der Luftangriffe der Alliierten dient der Übersicht über die Bombardierungen der Royal Air Force und der United States Army Air Forces im Deutschen Reich während des Zweiten Weltkriegs.
https://de.wikipedia.org/
Erfurt im Krieg 1940 und 1944/1945 Taschenbuch – 1. Februar 2015
Herausgeber: Hans-Peter Brachmanski, Taschenbuch, 62 Seiten mit 28 Fotos und Abbildungen.
Dresdner Frauenkirche präsentiert Friedensglocke
Stand: 26.04.2022, 11:41 Uhr
In der Dresdner Frauenkirche ist seit heute eine Friedensglocke ausgestellt, die aus Kriegsschrott gegossen wurde.
Die Glocke #PeaceBell des Musikers Michael Patrick Kelly wird bis zum 8. Mai gezeigt. Laut Stiftung Frauenkirche erhalte die Glocke durch den Angriff Russlands auf die Ukraine eine unerwartet traurige Aktualität. Die Ausstellung war wegen Corona mehrfach verschoben worden. Die Glocke, für deren Klöppel ein Gewehr umfunktioniert wurde, ist im Hauptraum der Kirche ausgestellt. Die Glocke erklang erstmals zum 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges am 11. November 2018.
https://www1.wdr.de/
Die brennende Stadt: In der Flammenhölle der zerstörten Stadt Dresden Taschenbuch – 1. Juni 2014
Helmut Kislinger, geboren 1929, war Hitlerjunge und meldete sich 15-jährig freiwillig zum Dienst im Volkssturm. Zur Zeit der Bombardierung Dresdens befand er sich zu Ausbildungszwecken in der Garnison nördlich der Stadt und wurde mit seinen Kameraden zum Hilfseinsatz in der zerstörten Stadt herangezogen. Nach dem Zusammenbruch der Nazidiktatur erkannte er, wie sehr er von der Propaganda beeinflusst worden war, und wurde zum leidenschaftlichen Verfechter von Demokratie und Frieden. Mit seinen Büchern warnt er die heutige Jugend vor autoritären Ideologien.
Dresdner Frauenkirche präsentiert Glocke für den Frieden
VERÖFFENTLICHT AM 22.04.2022
In der Dresdner Frauenkirche ist ab Dienstag die aus Kriegsschrott gegossene Friedensglocke #PeaceBell des Musikers Michael Patrick Kelly zu sehen. Die bis 8. Mai zu sehende Ausstellung erhalte durch den Angriff Russlands auf die Ukraine eine unerwartet traurige Aktualität, erklärte die Stiftung Frauenkirche Dresden am Donnerstag in Dresden. Eigentlich sollte die Ausstellung samt Glocke bereits vor anderthalb Jahren gezeigt werden, musste aber coronabedingt verschoben werden.
„In einer Welt voller Aufruhr und Krieg soll die Friedensglocke davor warnen, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen“, erklärte Kelly zu dem Projekt. Die #PeaceBell solle bewusstmachen, „wie wichtig eine Abkehr von Radikalismus und Gewalt ist“. Ihr Klang erinnere daran, „was es zu bewahren gilt: gegenseitigen Respekt und Zusammenhalt“.
Die Glocke, für deren Klöppel ein Gewehr umfunktioniert wurde, wird im Hauptraum der Kirche ausgestellt. Der Zeitraum der Ausstellung verbinde dabei zwei historische Daten: Am 26. April 1937 zerstörte die deutsche Luftwaffe die baskische Kleinstadt Guernica. Der 8. Mai 1945 markiert das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa.
Am 8. Mai wird Michael Patrick Kelly auch zu einem „Peace Talk“ in der Frauenkirche erwartet. Die Glocke erklang erstmals zum 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkrieges am 11. November 2018.
https://www.sonntag-sachsen.de/
Frankfurt im Feuersturm. Die Geschchte der Stadt im Zweiten Weltkrieg Erstausgabe aus dem Nachlaß Gerhard Löwenthal Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1965
Frauenkirche (Dresden)
Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
Nach den drei Luftangriffen auf Dresden durch Bomber der britischen RAF und der amerikanischen USAAF am 13. und 14. Februar 1945 brannte die Frauenkirche vollständig aus. Einige Fenster waren zugemauert worden, die anderen wurden durch am Neumarkt einschlagende Sprengbomben beschädigt oder barsten durch die extreme Hitze. Die Frauenkirche war dem Feuersturm, der im Stadtzentrum mit einer Brandhitze von bis zu 1200 Grad Celsius am stärksten wütete, schutzlos ausgesetzt. Dieser griff vom Coselpalais aus auf die Kirche über.[12]
Nach dem Großangriff auf die Stadt stand am Neumarkt kein Haus mehr. Das Martin-Luther-Denkmal vor der Kirche wurde schwer beschädigt. Lange nach dem Angriff brannte die Frauenkirche immer noch, während die Kuppel über den Ruinen thronte. Am 15. Februar um 10 Uhr vormittags konnten die ausgeglühten, schon vor dem Brand bis an die Grenze ihrer Tragfähigkeit beanspruchten Innenpfeiler die Last der gewaltigen Gewölbekonstruktion mit der steinernen Kuppel schließlich nicht mehr tragen. Aufgrund der Position der nach dem Einsturz noch stehenden Teile, der Umfassungsmauern des Chors bis zum Hauptgesims und der hoch aufragenden Ruine des nordwestlichen Eckturms, ist davon auszugehen, dass einer der Pfeiler der Südostecke infolge Materialermüdung und Überlastung als Erster kollabierte. Eine Augenzeugin berichtete von einem leisen Knistern, das sie kurz vor dem Einsturz hörte. Die Kuppel neigte sich daraufhin in Richtung des zuerst gebrochenen Pfeilers. Ihr nun ungleichmäßig verteiltes, in Bewegung geratenes Gewicht führte binnen Sekundenbruchteilen zur Überlastung und zum Bersten aller anderen Pfeiler. Unter dem gewaltigen Druck der zunächst noch als nahezu Ganzes herabstürzenden, sich dabei etwas um ihre eigene Achse drehenden und dabei immer weiter zerberstenden Kuppel wurden die massiven Außenmauern auseinandergesprengt, das Gebäude fiel mit einem dumpfen Knall in sich zusammen. Eine riesige, schwarze Staubwolke stieg über der Stadt auf. Dieses Ereignis übertraf in seiner Symbolkraft für viele Dresdner die vorangegangenen Zerstörungen noch; für sie war die letzte Hoffnung, wenigstens etwas vom alten Dresden erhalten zu können, zerstört. Ein riesiger Trümmerberg lag da, wo einmal die Kirche war. Der von Johann Christian Feige geschaffene Altar wurde vor der völligen Zerstörung bewahrt, da herabtropfendes Zinn der schmelzenden Orgel, die völlig zertrümmert wurde, ihn konservierte und herabstürzende Holzteile der Orgel die Wucht der fallenden Kuppeltrümmer abmilderten. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 fanden noch 300 Menschen in den Kellern der Kirche Schutz. Nachdem sie zu brennen begann, konnten sie die Räume nur mit Mühe verlassen, da das Feuer sich rasend schnell ausbreitete.[23]
https://de.wikipedia.org/
Die Nacht, als das Feuer kam: Dresden 1945 Gebundene Ausgabe – 13. Januar 2020
In der Endphase des Zweiten Weltkrieges, im Februar 1945, bombardierten die Alliierten Dresden: Circa 25.000 Menschen fanden den Tod, die Überlebenden waren zutiefst traumatisiert, das einst prächtige Elbflorenz lag in Schutt und Asche. In »Die Nacht, als das Feuer kam« begibt sich der britische Journalist und Autor Sinclair McKay auf eine ganz besondere Spurensuche. In den Archiven der Stadt entdeckte er tief verborgene persönliche Aufzeichnungen, die es ihm ermöglichen, die Geschehnisse dieser drei verhängnisvollen Tage und Nächte aus der Perspektive der Bewohner der Stadt zu erzählen: Schülern, Mitgliedern der Hitlerjugend und des Kreuzchors, Künstlern, Musikern, aber auch des Kriegsgefangenen Kurt Vonnegut und nicht zuletzt Victor Klemperer sowie Piloten und Besatzungsmitgliedern der britischen und amerikanischen Verbände. Noch nie zuvor wurde das Ausmaß dieses Luftangriffs für die Zivilbevölkerung der Stadt so vielstimmig, emotional und zutiefst menschlich geschildert wie in diesem Meisterwerk der narrativen Geschichtsschreibung – und das noch lange, nachdem die letzte Seite umgeblättert ist, im Gedächtnis bleiben wird.
König Charles legt Kranz am Mahnmal St. Nikolai nieder
Stand: 14:15 Uhr
Der britische König Charles III. hat einen Kranz am Hamburger Mahnmal St. Nikolai niedergelegt, gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bürgermeister Peter Tschentscher. Die ehemalige Hamburger Hauptkirche war während britischer und amerikanischer Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs sprach im Beisein von Charles und seiner Gemahlin Camilla die «Versöhnungslitanei von Coventry». Das Versöhnungsgebet entstand 1959 in der englischen Stadt. Coventry war im November 1940 von der deutschen Luftangriffe schwer bombardiert worden.
Der Hamburger Knabenchor sang als Zeichen der Versöhnung und Hoffnung auf eine friedvolle Zukunft die Hymne «If ye love me» des englischen Komponisten Thomas Tallis (1505-1585).
Die Ruine von St. Nikolai am Hamburger Hopfenmarkt ist als Mahnmal den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945 gewidmet. Der erhaltene 147 Meter hohe Turm diente bei den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg als Zielmarkierung für die britischen und amerikanischen Bomber. Am 25. Juli 1943 wurde die Kirche schwer beschädigt. Die Angriffe auf Hamburg unter dem Decknamen «Operation Gomorrha» dauerten bis zum 3. August 1943. Die Bomben entfachten einen Feuersturm, in dem rund 35.000 Menschen starben und 120.000 verletzt wurden.
dpa-infocom GmbH
https://www.welt.de/
Ruins: Orwell’s Reports as War Correspondent in France, Germany and Austria from February until June 1945 Taschenbuch – 20. August 2021
On 15 February 1945, George Orwell left his desk in London to report as a war correspondent about the advance of the Anglo-American troops on the continent and the effects of the war against Nazi-Germany. Orwell travelled in the wake of the victors through bombed-out German cities. Eight months previously the house he had lived in with his family had been destroyed by German bombs. Between 25 February and 10 June 1945, 20 of his articles were printed – 14 in The Observer und six in Manchester Evening News. Two of them are being reprinted here for the first time. Extracts from essays which relate to this journey and “Revenge Is Sour”, his best known essay about his experiences in defeated Germany which appeared in the second half of 1945, are supplemented.
König Charles bei Kranzniederlegung am Mahnmal St. Nikolai
12:50 Uhr Der Monarch und seine Gemahlin treffen zusammen mit dem Bundespräsidenten am Mahnmal St. Nikolai ein. Charles und Camilla schütteln zahlreiche Hände der wartenden Fans an der einstigen Kirche, dann geht es weiter.
Konzentriert und nachdenklich lauschen König Charles und Königen Camilla den Worten von Bischöfin Kirsten Fehrs. Fehrs liest, zwischen Deutsch und Englisch wechselnd, mehrere Bibelzitate vor, die sich mit Themen wie Schuld, Zerstörung und Intoleranz beschäftigen. Am Schluss steht jeweils die Fürbitte "Herr vergib Ihnen."
Danach begutachten beide nacheinander die an einer Treppe vor dem stilisierten Mahnmal liegenden Kränze. Bei einem kurzen Rundgang hat sich das Königspaar zuvor die architektonischen Besonderheiten der zerstörten Kirche erläutern lassen. Vor Ort wechseln beide noch ein paar Worte mit Ivar Buterfas und dessen Frau Dagmar. Das Königspaar scheint sich schon zum Aufbruch bereit zu machen, als es kurzfristig auf das Glockenspiel an der Außenfassade aufmerksam gemacht wurde. Vor allem der König betrachtet es lange und aufmerksam.
Charles und Camilla besuchen Kindertransport-Mahnmal
12:35 Uhr Direkt nach ihrer Ankunft am Dammtorbahnhof gehen Charles und Camilla zum Kindertransport-Mahnmal auf dem Vorplatz des Bahnhofs. Viele Schaulustige und Royalfans jubeln ihnen zu. Immer mit dabei: Regenschirme gegen das Hamburger Schmuddelwetter.
https://www.abendblatt.de/
Der Krieg der Bomber: Arthur Harris und die Bomberoffensive der Alliierten 1939-1945 Gebundene Ausgabe – 1. Oktober 2002
VOR DEM BESUCH VON CHARLES
Wie sich das Mahnmal St. Nicolai neu erfindet
Aktualisiert: 27.03.2023, 03:50 | Lesedauer: 10 Minuten
Sven Kummereincke
König Charles III. wird am Freitag einen Kranz auf St. Nikolai niederlegen. Der Anfang eines neuen Kapitels für das Mahnmal.
Hamburg. Nach einer guten Viertelstunde wird alles vorbei sein. Aber in diesen vielleicht 1200 Sekunden ist maximale Aufmerksamkeit gewiss. „Natürlich freuen wir uns sehr und sind dankbar, dass dieser Ort zu den ausgewählten gehört, die er besuchen wird“, sagt Nele Fahnenbruck. Er, das ist König Charles III. Am 31. März wird der britische Monarch zum Abschluss seines Deutschland-Besuchs in Hamburg sein – und am Mahnmal St. Nikolai an einer kurzen Gedenkzeremonie teilnehmen. Anschließend werden der König und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Kränze niederlegen. Dann geht es gleich ins Rathaus und anschließend weiter in den Hafen, wo sich der umweltbewusste König über klimafreundliche Technologien informieren wird. Es folgt noch ein Empfang im Schuppen 52, dann reisen Charles und seine Gemahlin Camilla zurück nach London.
Nele Fahnenbruck ist seit einem Jahr Geschäftsführerin des Mahnmals. Und seit vielen Wochen ist die Historikerin mit den Vorbereitungen des königlichen Besuchs befasst. Reden durfte sie darüber mit niemandem, bevor die Reise vor Kurzem offiziell bestätigt wurde. „Über Details darf ich mich weiterhin nicht äußern“, sagt sie. Der planerische Aufwand – vor allem Sicherheitsaspekte und protokollarische Fragen – sei aber ganz außerordentlich.
Charles besucht St. Nikolai nicht einfach so
Dass Charles St. Nikolai besucht, ist natürlich kein Zufall. Der Ort steht wie kaum ein anderer für die leidvolle deutsch-britische Geschichte. Und er gehört zur „Nagelkreuz-Gemeinschaft“, die ihren Ursprung im englischen Coventry hat. Die dortige Kathedrale wurde von deutschen Bombern am 14. November 1940 zerstört. Dompropst Richard Howard, ein erstaunlicher Mann, rief wenige Wochen später in einer landesweit übertragenen Weihnachts-Rundfunkansprache mitten im Krieg zur Versöhnung auf. Es solle keine Rache geübt werden, man müsse nach Ende des Krieges gemeinsam mit den früheren Feinden an einer freundlicheren Welt arbeiten.
Später wurden aus Zimmermanns-Nägeln, die aus der Ruine in Coventry geborgen wurden, kleine Kreuze geformt. Eines dieser Kreuze, Symbol der internationalen Gemeinschaft, ist in St. Nikolai – der Kirche, die im Sommer 1943 bei der „Operation Gomorrha“ mit weiten Teilen Hamburgs von britischen Bombern in Ruinen verwandelt wurde. Charles’ Besuch gilt also dem Ort der Versöhnung, nicht dem der Zerstörung.
Förderverein begrüßt Besuch von Charles III.
Für das Mahnmal St. Nikolai ist dieser 31. März natürlich ein besonderer Tag. Klar, ein wenig Stolz schwingt auch mit, schließlich hat man den berühmtesten Monarchen der Welt zu Gast. „Die große Aufmerksamkeit, die der Besuch mit sich bringt, kommt uns auch zugute“, sagt Fahnenbruck. Denn das Mahnmal, getragen von einem Förderverein mit rund 100 Mitgliedern, finanziert sich ausschließlich aus Vereinsbeiträgen, Spenden und Eintrittsgeldern – es gibt keinerlei staatliche Zuschüsse. Der Verein zahlt sogar Miete an die Stadt. Und muss die Personalkosten für 20 Mitarbeiter tragen, von denen die meisten in Teilzeit- und Minijobs an den Kassen tätig sind.
Aufmerksamkeit ist da keine unwichtige Währung. Zumal das Mahnmal gerade mitten in einem Erneuerungs- und Modernisierungsprozess steckt. Das war aber eigentlich schon immer so – „um diesen Ort wird seit 1945 gerungen“, sagt Fahnenbruck. Und es wurde manche aus heutiger Sicht völlig unverständliche Entscheidung getroffen. Die Kirche war im Krieg zwar stark zerstört worden, aber die Mauern des Kirchenschiffs noch intakt – dennoch wurden sie eingerissen. Nur Turm und Chor blieben stehen. Die Kirchengemeinde zog nach Harvestehude um – auch weil kaum noch Menschen in der Innenstadt lebten –, 1962 wurde am Klosterstern der Neubau von St. Nikolai geweiht.
Gedenkstätte wurde jahrzehntelang diskutiert
Die Idee einer Gedenkstätte wurde jahrzehntelang debattiert und schließlich verworfen: Die Ruine allein solle als Mahnmal wirken, meinte der Senat 1971. Mit der Kirchengemeinde war zuvor ein Vertrag geschlossen worden, der das Eigentum (bis auf den Turm) an die Stadt übertrug. Und nun folgte lange nichts. Der Bau verfiel. Bis der Bauunternehmer Ivar Buterfas auf den Plan trat. Er gründete 1987 den Förderkreis „Rettet die Nikolaikirche“, sammelte Geld, um die Bausubstanz zu retten, und mobilisierte die Öffentlichkeit. Eine Ausstellung im Keller wurde eingerichtet, ein gläserner Panorama-Lift in den Turm eingebaut, der auf die Plattform in 76 Meter Höhe führt, wo eine kleine Ausstellung das kriegszerstörte Hamburg zeigt und einen Vergleich der Panoramen damals und heute erlaubt.
Permanente Veränderung liegt gewissermaßen in der DNA dieses Ortes und des Förderkreises. Die Liste der aktuellen Ideen und Wünsche ist denn auch lang. „Wir wollen zum Beispiel die Ausstellung im Museum neu konzipieren“, sagt Nele Fahnenbruck. Sie soll niedrigschwelliger werden, partizipativer, interaktiver. Das soll unter anderem mit Apps, Virtual Reality und anderen Formen der Bebilderung und der Texte gelingen. „Um die junge Generation anzusprechen, brauchen wir neue Ansätze“, sagt Fahnenbruck. Als Beispiel nennt sie den diesjährigen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, der maßgeblich von Schülerinnen und Schülern des Helene-Lange-Gymnasiums gestaltet wurde. „Sie haben Protokolle von Lehrerkonferenzen ihrer Schule aus der Zeit des Nationalsozialismus ausgewertet und daraus vorgetragen“, berichtet Fahnenbruck. Mit dem Blick auf die Vergangenheit der eigenen Schule werde das Interesse für Geschichte so geweckt, wie es klassische Ansätze nie könnten.
Homepage strahlt im neuen Glanz
Bereits rundumerneuert ist der Internetauftritt. Sechs Sprachen sind nun verfügbar, die Schrift ist größer, es gibt weniger Text, aber mehr Fotos und Videos – und mehr Texte in einfacher Sprache. Verändert hat sich auch die bauliche Situation. Die Neubauten in unmittelbarer Nachbarschaft zum Großen Burstah hin sind fertiggestellt, bald werden auch die Straßenarbeiten abgeschlossen sein, sodass St. Nikolai wieder von allen Seiten zugänglich sein wird. Dann soll auch das Nordportal wieder als Eingang geöffnet werden.
Für weitere Aufmerksamkeit wird auch die geplante Außenstelle des Archäologischen Museums am Hopfenmarkt sorgen. Dort wird unterirdisch ein „Grabungsfenster“ entstehen, um die verborgene Konstruktionsstruktur der „Neuen Burg“ zu zeigen, die vor ziemlich genau 1000 Jahren (1021–1023) dort gebaut worden war. 170 Jahre später entstand hier die Neustadt – die Keimzelle der Handelsmetropole – mit der Kirche St. Nikolai im Zentrum.
„Wir sind auch Teil dieser Geschichte“, sagt Nele Fahnenbruck, und natürlich werde das Mahnmal mit dem Archäologischen Museum kooperieren. Und profitieren. Die klassische Touristenroute führt ja ohnehin vom Rathaus über das Mahnmal und die Deichstraße in die Speicherstadt und zur Elbphilharmonie. Wenn das neue Museum fertig ist – im Zuge dessen wird ja auch der Hopfenmarkt attraktiver gestaltet –, werden noch mehr Menschen auf das Mahnmal aufmerksam.
Für den Förderkreis und die Geschäftsführerin geht es bei allen neuen Ideen auch um die (nur auf den ersten Blick) banale Frage: Was ist das eigentlich für ein Ort, dieses Mahnmal St. Nikolai? Und was für ein Ort soll es sein?
Das Mahnmal ist in ständigem Wandel und muss sich modernisieren
Antworten gibt es reichlich: Es ist ein Museum, ein Gedenkort, eine Begegnungs- und Kulturstätte, eine Touristenattraktion, ein Veranstaltungsort, eine Aussichtsplattform, eine Kirche. „Natürlich werden wir zuerst mit den Kriegszerstörungen und der ,Operation Gomorrha‘ in Verbindung gebracht“, sagt Nele Fahnenbruck. Aber der Ort stehe eben für viel mehr als „nur“ das.
Manche Gäste kommen aus Architektur-Interesse, andere wollen die Fahrt mit dem gläsernen Fahrstuhl und den Ausblick genießen. Manche wollen das berühmte Glockenspiel („Carillon“) hören – aus ganz Europa kommen Anfragen von Musikern, die dieses Instrument mit den 51 Kirchenglocken gerne einmal spielen möchten. Und viele kommen auch ganz zufällig vorbei und erfahren erst dann, um was für einen Ort es sich handelt. Die Mehrzahl der Besucher kommt ohnehin nicht aus Hamburg.
Eine ganz besondere Bedeutung hat das Mahnmal für die nach Hamburg geflüchteten Ukrainer. „Ohne dass wir gezielt auf uns aufmerksam gemacht haben, sind im Laufe des Jahres immer mehr Ukrainer zu uns gekommen“, sagt Fahnenbruck. „Offenbar ist es für sie in ihrer Ausnahmesituation ein geeigneter Ort, um die Gedanken zu ordnen.“ Gut 15.000 Gäste wurden 2022 schließlich gezählt (der Eintritt ist für ukrainische Geflüchtete frei). Die Bilder des Krieges seien eben fast austauschbar, ob sie nun das zerstörte Hamburg 1945 oder Mariupol 2023 zeigten.
Das Mahnmal und seine Rolle entwickeln sich so ständig weiter. Für diesen Modernisierungswillen stehen auch die Mitglieder des Förderkreises, dessen Vorstand unter anderen der Regisseur und Lichtkünstler Michael Batz und der langjährige Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Prof. Detlef Garbe, angehören. Batz hat die Idee eines Campus entwickelt. Erste Schritte in diese Richtung sind eine Vorlesungsreihe ab April, bei der es in Zusammenarbeit mit der Universität um die Geschichte des Gedenkens am Beispiel Gomorrha geht. Ende Juni gibt es dazu eine internationale Fachtagung. Im Juli und August steht dann die „Operation Gomorrha“ erneut im Mittelpunkt. Die Angriffe, bei denen rund 34.000 Hamburger starben, jähren sich zum 80. Mal. Mehrere Gedenkveranstaltungen sind geplant.
Zunächst dreht sich aber alles um den Besuch von Charles und Camilla am 31. März. Auf den Tag genau ein Jahr zuvor hat Nele Fahnenbruck ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin begonnen. Keine schlechte Gästeliste also für das erste Dienstjubiläum.
Aktualisiert: Mo., 27.03.2023, 03.50 Uhr
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Bomber Harris: His Life and Times: The Biography of Marshal of the Royal Air Force Sir Arthur Harris, Wartime Chief of Bomber Command (English Edition)
This is the definitive biography of one of the most controversial figures of the Second World War. Sir Arthur Harris remains the target of criticism and vilification by many, while others believe that the contribution he and his men made to the Allied victory is grossly undervalued. Harris has been condemned, in particular, for his Area Bombing tactics which saw civilians and their homes become legitimate targets along with industrial and military installations. This is explored by the author and placed fully within its context, and just as importantly, within the instructions he received from Churchill’s administration. Henry Probert’s critical but highly sympathetic account draws on wide-ranging research and, for the first time, all of Harris’ own papers, to give an outstanding insight into a man who combined leadership, professionalism and decisiveness with kindness, humour and generosity.
Antifa | Nazis
Höhen und Tiefen – Antifaschistischer Protest um den 13. Februar 2023
15. Februar 2023 - 22:22 Uhr
Etwas war anders in der Vorbereitung des 13. Februars 2023: Ende des vergangenen Jahres gab das über zwölf Jahre bestehende „Bündnis Dresden Nazifrei“ seine Auflösung bekannt. Auch wenn im Februar weiterhin Nazis in Dresden aufliefen, habe das Bündnis den eigenen Anspruch erfüllt und dem größten Naziaufmarsch Europas erfolgreich ein Ende bereitet. Man mache nun Platz für neue Gruppen und Bündnisse. Nach wie vor wird der Mahngang „Täter:innenspuren“ des Bündnisses stattfinden, in diesem Jahr am 19. Februar 2023.
Das übliche Dresdner Trauerspiel begann in diesem Jahr schon am 11. Februar mit dem Naziaufmarsch aus den Kreisen der NPD, Freien Kräfte und weiterer rechter Kleinstparteien. Am 13. Februar folgten dann städtische Gedenkfeierlichkeiten, eine Friedenskundgebung vor dem Kulturpalast organisiert vom rechtsaußen-Komödianten Uwe Steimle und am Abend ein weiterer Trauermarsch, zu dem der Dresdner Querdenken-Ableger aufgerufen hatte.
Höhen und Tiefen antifaschistischen Gegenprotestes
Wie im letzten Jahr setzte die Dresdner Polizeiführung auch 2023 darauf, den geschichtsrevisionistischen Gedenkmarsch (1|2|3|4) am Samstag mit enormen Aufwand durchzusetzen. Mit 1.890 Polizist:innen aus sechs Bundesländern wurde die Naziroute frühzeitig abgeriegelt und legte so über Stunden weite Teile der Innenstadt lahm. Für die rund 800 Antifaschist:innen blieben kaum Möglichkeiten, den Aufmarsch substantiell zu behindern. Dort wo es Antifaschist*innen dennoch gelang, die Route zu erreichen, wurden sie zum Teil rabiat von den Polizeikräften angegangen.
Beim Naziaufmarsch wurde in diesem Jahr immerhin verstärkt darauf geachtet, dass Demonstrationsauflagen eingehalten werden. Die Polizei stoppte den Zug mehrfach, um Vermummung und das Mitführen von Schutzbewaffnung zu ahnden. Außerdem wurden vier Anzeigen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Symboliken geschrieben. Der Holocaust-Leugner Alfred Schäfer wurde aus dem Aufzug heraus festgenommen. Dieser hatte noch am Vorabend einen Vortrag gehalten, der via Telegram gestreamt wurde und in dem er den Holocaust erneut leugnete.
Der Naziaufmarsch zog ein braunes Potpourri aus ganz Deutschland an: Insgesamt 800 Teilnehmende fanden sich am Auftaktort ein und zogen vom Hauptbahnhof zum Bahnhof Mitte. Neben NPDler:innen marschierten Personen der „Freien Sachsen“, genauso wie Kameradschaftsgruppen und Nazis des „III. Weg“. Die Organisation lag erneut nicht in der Hand Dresdner Nazis. Maik Müller, über viele Jahre Anmelder des Aufmarsches, wurde zum zweiten Mal in Folge von Lutz Giesen vertreten. Die jahrelang tonangebende NPD ist geschrumpft und mittlerweile auf dem Niveau anderer Kleinstparteien aus dem neonazistischen Spektrum angekommen.
Während die Polizei die Lage am Samstag auch aufgrund der zahlenmäßig nicht überzeugenden Gegenmobilisierung weitgehend im Griff hatte, wendete sich das Blatt am Montag. Insgesamt 1.500 Menschen beteiligten sich an zwei antifaschistischen Demonstrationen. Aus diesen heraus entstanden mehrere Blockaden auf der geplanten Route der Querdenken-Demonstration, die ursprünglich von der Torwirtschaft an der Lingnerallee über die Wilsdruffer Straße zum Postplatz laufen wollte. Am Ende wurden es gerade einmal 800 Meter und der durch die Innenstadt geplante Trauermarsch mit 500 Teilnehmer:innen endete frühzeitig an der Halfpipe auf der St.-Petersburger-Straße.
Wenig Widerspruch regte sich hingegen bei einer Kundgebung, die am Nachmittag auf Einladung des „Jammerossis“ Uwe Steimle vor dem Kulturpalast stattfand. Im Mittelpunkt stand dort die Forderung nach einem Frieden mit Russland. Unwidersprochen konnten dort sowohl Marcus Fuchs von „Querdenken“, der umtriebige rechte Szeneaktivist Jürgen Schönherr und auch Peter Schreiber, Herausgeber der Deutschen Stimme und NPD-Funktionär, demonstrieren.
Kritische Stimmen fehlten auch bei der um 18 Uhr stattfindenden Menschenkette, bei der die rund 10.000 Teilnehmer:innen, laut Pressemitteilung der Stadt, „Solidarität mit den Opfern des Bombenangriffes auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945“ zeigten. Die Veranstaltung reihte sich nahtlos in den bundesdeutschen Diskurs ein, der bestmöglich versucht, Opfer und Täter:innen in einen Topf zu werfen. Das Gedenken an die notwendige militärische Zerschlagung des historischen Nationalsozialismus wird umgedeutet in ein ganz allgemeines Symbol gegen Kriege. Die Menschenkette der Stadt erfuhr sogar von den Organisator:innen der „Dresden Wi(e)dersetzen“-Kampagne auf ihrem Telegram-Kanal die fragwürdige Würdigung als mögliches Zeichen für Frieden.
Von den Opfern des Nationalsozialismus bleibt bei alldem kaum eine Spur übrig. Der RAA Sachsen e.V. kritisierte eine fehlende historische Einordnung durch die Stadt Dresden, der Journalist René Loch die Berichterstattung des MDR, welche sich auf die Schlagzeile „13. Februar: Dresden mal wieder nur Opfer“ zusammenfassen lässt. Und das obwohl sich seit nunmehr zehn Jahren eine umfassende Kritik am Gedenken und dem Opfermythos detailliert im Sammelband „Gedenken abschaffen“ nachlesen lässt.
Nazismus und Geschichtsrevisionismus auch in Ungarn
Auf Twitter berichtete die Antifaschistische Initiative Löbtau über einen jährlich stattfindenden faschistischen Aufmarsch in Budapest, Ungarn. Dort begehen europaweit anreisende Nazis am Jahrestag der Kapitulation der umzingelten Waffen-SS im Jahr 1945 den sogenannten „Tag der Ehre“. Auch Dresdner Neonazis, so etwa Sven Hagendorf, reisten in den vergangenen Jahren regelmäßig an, um in Wehrmachts- und SS-Uniformen ihren historischen Vorgängern nachzueifern.
Das Event in Budapest dient der Vernetzung und Selbstdarstellung europäischer Nazis und bietet mit einer Wanderung und Konzerten von NS-Bands einen wichtigen Anlaufpunkt für bekennende Fanatiker:innen. Ungarn eignet sich mit seiner extrem rechten Regierung und entsprechenden Geschichtserzählungen nur zu gut für derlei faschistischen Karneval. In diesem Jahr erlebte dieser einigen Widerspruch: Auch Antifaschist:innen aus vielen europäischen Ländern waren angereist, um Protest auf die Straße zu bringen. Einige von ihnen wurden nach Informationen des Tagesspiegel vor Ort festgenommen, nachdem sie Nazis attackiert hatten.
Den Täter:innen auf der Spur
Am 19. Februar 2023 will der „Mahngang Täter:innenspuren“ auf die nationalsozialistische Kunst- und Kulturpolitik aufmerksam machen. Anlass dafür ist die Ausstellung „Entartete Kunst“, die vor 90 Jahren im Lichthof des Dresdner Rathauses gezeigt wurde. In dieser hatten die NationalsozialistInnen zahlreiche durch sie verbotene und konfiszierte Kunstwerke mit Schmähungen versehen und ausgestellt. Parallel zur Zerstörung von Kunst- und Kulturgütern, setzten die NationalsozialistInnen auf eine eigene Kulturpolitik, die ihre Vorbilder bei der antiken Kunst suchte. Ziel war es Heroismus, Opferbereitschaft und Stärke einer angeblichen arischen Rasse darzustellen. All das erinnert nicht zuletzt an die Kulturvorstellungen der AfD und anderer rechtsradikaler Parteien in Europa.
https://www.addn.me/
Bomber Offensive (Pen & Sword Military Classics Book 53) (English Edition)
The Royal Air Force commander of bombing operations during WWII offers an insider’s view of his legendary career in this classic military memoir. Marshal of the Royal Air Force Sir Arthur “Bomber” Harris remains a controversial figure in the history of the RAF. While many vilify him for his merciless carpet bombing of Germany, others believe that his contributions to Allied victory are grossly undervalued. In Bomber Offensive, Harris candidly describes how he led the men of Bomber Command in the face of appalling casualties, his fierce disagreements with higher authority, and the complicated relationship he had with Winston Churchill. Written soon after the close of the Second World War, Harris's memoirs reveals the man behind the Allied bombing offensive that destroyed the Nazi war machine, but also many beautiful and historic cities, such as Dresden. His defense of these total war tactics stands in stark contrast to modern military policy, which considers such indiscriminate killing a war crime.
VEREIN
„SPORTGEMEINSCHAFT POSITIONIERT SICH FÜR FRIEDEN“
14. FEBRUAR 2023 // 14.53 UHR
Dynamo Dresden mit zahlreichen Vertretern bei der Menschenkette 2023
Am Abend des 13. Februars 2023 erinnerten die Bewohnerinnen und Bewohner der sächsischen Landeshauptstadt an die Bombardierung und Zerstörung ihrer Stadt vor 78 Jahren und setzten durch einen Moment des Händereichens und Innehaltens ein gemeinsames Zeichen für ein friedvolles Miteinander.
Zwischen der Semperoper und dem Dresdner Zwinger reihte sich auch die Sportgemeinschaft mit vielen Vertreterinnen und Vertretern in die kilometerlange Menschenkette ein. Mit dem Glockenläuten aller Kirchen der Stadt wurde um 18 Uhr die Menschenkette geschlossen, die Anwesenden reichten einander die Hände, um sich klar gegen Krieg zu positionieren.
Seitens der Sportgemeinschaft nahmen neben Vizepräsident Michael Bürger, dem stellvertretenden Ehrenratsvorsitzenden Jürgen Wulf und Geschäftsführer Jürgen Wehlend auch Stefan Kutschke, Niklas Hauptmann und Ahmet Arslan aus dem Profikader, Co-Trainer Florian Junge sowie viele Juniorenspieler aus der Nachwuchsakademie, Nachwuchsleiter Jan Seifert, Teammanager Justin „Leo“ Löwe und zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dynamos Geschäftsstelle teil.
„Wie bereits in den vergangenen Jahren ist es dem Verein und als gebürtiger Dresdner auch mir persönlich eine besondere Herzensangelegenheit, dem Aufruf der Stadt zu folgen und so ein starkes Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Die Sportgemeinschaft positioniert sich mit der Teilnahme gemeinsam mit tausenden Dresdnerinnen und Dresdnern für das wohl wichtigste in unserer Gesellschaft: den Frieden. Wir stehen für ein generationenübergreifendes friedliches Miteinander, frei von Extremismus, Hass und Krieg“, sagte Dynamos Geschäftsführer Jürgen Wehlend im Anschluss.
Die Sportgemeinschaft positioniert sich mit der Teilnahme gemeinsam mit tausenden Dresdnerinnen und Dresdnern für das wohl wichtigste in unserer Gesellschaft: den Frieden.
Jürgen Wehlend, kaufmännischer Geschäftsführer der SG Dynamo Dresden
Die Aktion steht außerdem auch für Akzeptanz, Respekt und Fairness – Dinge, die in der täglichen Vereinsarbeit unabdingbar sind. Das weiß auch Dynamos Stürmer Stefan Kutschke: „Auch wenn man selbst die Geschichte der Stadt nicht miterlebt hat, ist es wichtig Anteilnahme und Zusammenhalt zu transportieren. Ich kenne die Geschichte aus den Beschreibungen meiner Großeltern und Familie. Wir als Verein Dynamo Dresden sind auch ein Aushängeschild der Stadt, deshalb ist es umso wichtiger sich an der Menschenkette zu beteiligen. Dass wir in diesem Jahr so zahlreich vor Ort waren, finde ich beeindruckend und es setzt ein klares Zeichen.“
Im Jahr 2010 rief die Stadt erstmals zur Menschenkette auf, seitdem ist es eine wichtige, liebgewonnene Tradition. Aufgrund von Corona wurde die Aktion im Jahr 2021 virtuell umgesetzt, auch daran hatte sich die Sportgemeinschaft beteiligt.
https://www.dynamo-dresden.de/
The Bomber War: Arthur Harris and the Allied Bomber Offensive 1939-1945 (English Edition)
The bomber campaign against Germany is now among the most contentious actions of the Second World War. Did it help bring the Nazis to their knees? Was the RAF wrong to bomb cities? Did the USAAF attack only military targets? Was anything achieved by killing German civilians, most of them women and children? If not, are the bombers – and especially Air Chief Marshal Sir Arthur Harris and the aircrew of RAF Bomber Command – not war criminals? Or were all means not justified against the Nazis? In this controversial book, Robin Neillands examines every detail of the campaign: the strengths and fundamental flaws in doctrine, the technical difficulties and developments from night-time navigation through bomb-aiming to fighter escort, and above all the day-by-day, night-by-night endurance of the crews, flying to the limit in discomfort and danger, facing flak and enemy fighters. Bomber War is illuminated by the personal experiences not only of British but of American, Australian, Canadian and other Allied fliers as well, this books packs an emotional punch while remaining historically accurate. Perfect for fans of Herman Wouk, Joseph Heller and the best of gripping historic fiction.
13. Februar 2023
Ablauf der Menschenkette
Begleitprogramm 2023
Geschichte und Geschichtssymbol
Frieden! Gemeinsam gestalten.
Zwischen dem 13. und dem 15. Februar 1945 wurden große Teile der Dresdner Innenstadt durch Luftangriffe zerstört. Jährlich am 13. Februar erinnern die Dresdnerinnen und Dresdner gemeinsam mit zahlreichen Akteuren aus der Zivilgesellschaft an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg.
Ihr gemeinsames Anliegen ist es, ein Zeichen für den Frieden und gegen Gewalt und Kriegsherrschaft zu setzen.
Dazu rufen auch 2023 die in der AG 13. Februar versammelten Initiativen auf: Frieden! Gemeinsam gestalten.
https://13februar.dresden.de/de/
Aktuelles zum 13. Februar
10.000 Menschen knüpfen starkes und solidarisches Band zum 13. Februar (13.02.2023)
13. Februar 2023 in Dresden: Frieden! Gemeinsam gestalten. (06.02.2023)
Skulptur Trauerndes Mädchen am „Tränenmeer“ auf Heidefriedhof zurück (13.02.2022)
Menschenkette in Dresden zum Gedenken an den 13. Februar (13.02.2022)
Verkehrseinschränkungen zum 13. Februar (11.02.2022)
Menschenkette am Sonntag, 13. Februar 2022 in Dresden (10.02.2022)
Nickern: Neue Informationstafel am Gedenkobelisken (03.02.2022)
13. Februar 2022: Erinnern für eine Zukunft des friedlichen Miteinanders in Vielfalt (02.02.2022)
Ideen zu Orten der NS-Diktatur im Dresdner Norden gesucht (01.02.2022)
Alter Leipziger Bahnhof: Gedenken an Opfer der Judendeportationen (20.01.2022)
Battle of Berlin 1943–44: Bomber Harris' gamble to end the war (Air Campaign) Taschenbuch – 19. September 2019
Throughout late-1943 into early-1944, an epic struggle raged over the skies of Germany between RAF Bomber Command and the Luftwaffe. This campaign had been undertaken by the Commander-in-Chief Bomber Command, Air Chief Marshal Sir Arthur Harris, and was baptized 'The Battle of Berlin'. The Berlin campaign was a hard, desperate slog. Struggling against dreadful and bitter winter weather, Bomber Command 'went' to Berlin a total of sixteen times, suffering increasingly severe losses throughout the winter of 1943/44 in the face of a revitalized German air-defence. The campaign remains controversial and the jury, even today, is ultimately undecided as to what it realistically achieved. Illustrated throughout with full-colour artwork depicting the enormous scale of the campaign, this is the story of the RAF's much debated attempt to win the war through bombing alone.
Gedenken zum 13. Februar in Dresden
Dresdner und Touristen stellen in Dresden (Sachsen) vor der Frauenkirche auf dem Neumarkt Kerzen auf, um der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg zu gedenken, 2016.
In Dresden wird jedes Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg gedacht. Etwa 25.000 Menschen kamen damals ums Leben. Nachrichten, Bilder und Hintergründe finden Sie hier.
Feierlichkeiten und Veranstaltungen
Bürger bilden am 78. Jahrestag der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche eine Menschenkette
GEDENKEN
Dresden erinnert an Bombenangriffe und schlägt Bogen zu heute
Die Polizei Dresden hat nach dem Gedenken an die Bombenangriffe vor 78 Jahren ein erstes Fazit gezogen. Fünf Ermittlungsverfahren seien eingeleitet worden - unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung.
Polizei steht vor Gegendemonstration in Dresden
ERINNERUNG AN BOMBENANGRIFF
Ticker: Ermittlungsverfahren nach Demos und Kritik an Polizei
Kranzniederlegung, Menschenkette, Demos - mehrere Tausend Menschen gedachten der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg am 13. Februar. Im Ticker können Sie die Ereignisse des Tages nachlesen.
Proteste im Vorfeld des 13. Februar
Von Polizisten begleiteter Demonstrationszug auf einer Straße
VOR GEDENKTAG
Holocaust-Leugner bei rechter Demo in Dresden gefasst
Menschen stehen hinter einem Banner und halten Schilder hoch, auf denen steht Omas gegen Rechts
GEDENKEN 13. FEBRUAR
Demo-Ticker: Polizei leitet zahlreiche Ermittlungen ein
Hintergründe und Geschichte
Eine entschärfte Fliegerbombe liegt auf der Ladefläche eines LKW auf. Die Bombe wird von zwei Gurten festgehalten. MIT AUDIO
BOMBEN UND MUNITION
Die Gefahr im Boden: Was mit Blindgängern in Sachsen passiert
Wenn Blindgänger in Sachsen gefunden werden, müssen Wohngebiete evakuiert werden und Sprengstoffexperten anrücken. Anschließend folgt eine fachgerechte Entsorgung. Was kostet das eigentlich alles?
GESCHICHTE
Die Bombardierung Dresdens im Februar 1945
Im Februar 1945 kamen bei den Luftangriffen auf Dresden 25.000 Menschen ums Leben. In der Innenstadt befanden sich damals auch Tausende Flüchtlinge aus dem Osten. Die barocke Stadt wurde zum großen Teil zerstört.
Mythos Dresden - die Webdokumentation
MULTIMEDIA-REPORTAGE
Mythos Dresden – Was in der Bombennacht geschah
Dresden – eine europäische Metropole der Kunst und Kultur über Jahrhunderte. Zerstört am 13. Februar 1945. Bis heute wirft die Bombennacht lange Schatten, und der Mythos lebt.
Die Bombennacht: Zwei Dresdnerinnen erinnern sich
Die Mütter von Irmgard Kunze und Irene Bäger aus Dresden sind am 13. Februar 1945 hochschwanger. Beide wollen in der Frauenklinik entbinden. Keiner ahnt, dass dort eine Bombe einschlagen wird.
Ein älterer Mann zeigt eine Fotografie
ZWEITER WELTKRIEG
Dresdner Zeitzeuge: "Ich sah einen brennenden Engel davonschweben"
Am 13. Februar wird der Opfer der Luftangriffe von 1945 gedacht - auch für Hans-Joachim Dietze ein schmerzliches Erinnern. Er war damals 15 Jahre alt und hat mit seiner Kamera die Bilder jener Tage festgehalten.
"An der Elbe sahen wir den ersten Toten"
Herbert Thome erlebt als knapp Vierzehnjähriger die schweren Bombenangriffe auf seine Heimatstadt Dresden. Auf dem Dachboden kämpft er mit einem Besen gegen die Flammen und hilft, sein Wohnhaus vor dem Feuer zu retten.
Ein Mann in seinem Wohnzimmer
13. FEBRUAR 1945 | EIN ZEITZEUGE ERZÄHLT
"Alte, gestandene Männer weinten"
Mit 12 Jahren überlebte der pensionierte Kraftfahrer Siegfried Knich die Luftangriffe auf Dresden 1945. Im Luftschutzkeller sah er zum ersten Mal Erwachsene weinen, kurz darauf an der Elbe zum ersten Mal tote Menschen.
Among the Dead Cities: The History and Moral Legacy of the WWII Bombing of Civilians in Germany and Japan Gebundene Ausgabe – 7. März 2006
When Nuremberg was scouted in 1945 as a possible site for the Nazi war crime trials, an American damage survey of Germany described it as being "among the dead cities" of that country, for it was 90% destroyed, its population decimated, its facilities lost. As a place to put Nazis on trial, it symbolized the devastation Nazism brought upon Germany, while providing evidence of the destruction the Allies wrought on the country in the course of the war. In Among the Dead Cities, the acclaimed philosopher A. C. Grayling asks the provocative question, how would the Allies have fared if judged by the standards of the Nuremberg Trials? Arguing persuasively that the victor nations have never had to consider the morality of their policies during World War II, he offers a powerful, moral re-examination of the Allied bombing campaigns against civilians in Germany and Japan, in the light of principles enshrined in the post-war conventions on human rights and the laws of war. Intended to weaken those countries' ability and will to make war, the bombings nonetheless destroyed centuries of culture and killed some 800,000 non-combatants, injuring and traumatizing hundreds of thousands more in Hamburg, Dresden, and scores of other German cities, in Tokyo, and finally in Hiroshima and Nagasaki. "Was this bombing offensive justified by the necessities of war," Grayling writes, "or was it a crime against humanity? These questions mark one of the great remaining controversies of the Second World War." Their resolution is especially relevant in this time of terrorist threat, as governments debate how far to go in the name of security. Grayling begins by narrating the Royal Air Force's and U. S. Army Air Force's dramatic and dangerous missions over Germany and Japan between 1942 and 1945. Through the eyes of survivors, he describes the terrifying experience on the ground as bombs created inferno and devastation among often-unprepared men, women, and children. He examines the mindset and thought-process of those who planned the campaigns in the heat and pressure of war, and faced with a ruthless enemy. Grayling chronicles the voices that, though in the minority, loudly opposed attacks on civilians, exploring in detail whether the bombings ever achieved their goal of denting the will to wage war. Based on the facts and evidence, he makes a meticulous case for, and one against, civilian bombing, and only then offers his own judgment. Acknowledging that they in no way equated to the death and destruction for which Nazi and Japanese aggression was responsible, he nonetheless concludes that the bombing campaigns were morally indefensible, and more, that accepting responsibility, even six decades later, is both a historical necessity and a moral imperative. Rarely is the victor's history re-examined, and A. C. Grayling does so with deep respect and with a sense of urgency "to get a proper understanding for how peoples and states can and should behave in times of conflict." Addressing one of today's key moral issues, Among the Dead Cities is both a dramatic retelling of the World War II saga, and vitally important reading for our time.
BOMBARDIERUNG DRESDENS AM 13. UND 14. FEBRUAR 1945
Werden die Schrecken des Krieges bis in die heutigen Generationen vererbt?
Traumaforschung
von Johanna Weinhold
Stand: 13. Februar 2023, 05:00 Uhr
Dresden ist in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 zerstört worden. Für diejenige, die es erlebt haben, eine traumatische Erfahrung. Doch kann ein Erlebnis wie die Bombennächte des Zweiten Weltkriegs Menschen beeinflussen, die diese nie erlebt haben, auf die zweite und dritte Generation nach dem Weltkrieg? Diesen Fragen gehen die Leipziger Psychologin Heide Glaesmer und die Schweizer Neurobiologin Isabelle Mansuy mit unterschiedlichen Ansätzen nach.
Was der Krieg mit der Seele angerichtete hatte, darüber haben viele der Betroffenen lange geschwiegen. Nach der Zerstörung der deutschen Städte gab es nur eines: Überleben.
Irgendwie zurecht kommen im Nachkriegsdeutschland und die Städte wieder aufbauen. Zeit, sich mit den psychischen Schäden, die der Krieg angerichtet hat, zu beschäftigen gab es nicht. Doch nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die im Krieg geborenen Kinder, hatten die Bombennächte, Vertreibung, Flucht, Hunger und Kälte erlebt. Viele der Väter kamen nicht mehr nach Hause oder wenn, dann selbst traumatisiert vom Krieg. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass etwa ein Drittel der Kriegskinder in Deutschland schwere Belastungen erlebt haben.
Transgenerationale Trauma-Weitergabe
Ob und wie diese Traumata in den Generationen weiter gegeben werden, ist bis heute Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen. Die Leipziger Psychologin Heide Glaesmer beschäftigt sich seit den frühen 2000ern mit den psychischen Langzeitfolgen des Zweiten Weltkrieges. 2008 hat ihr Team eine große Bevölkerungsstudie zu traumatischen Kriegserfahrungen erstellt. Einbezogen waren vor allem Menschen, die zum Zeitpunkt des Krieges Kinder und Jugendliche waren. Ihr Fazit: "In der Kriegsgeneration finden wir sehr häufig kriegsbezogene Traumatisierungen wie Ausbombung, Vertreibung oder das direkte Erleben von Kriegshandlungen. Auch Jahrzehnte später sind diese noch immer mit einem häufigeren Auftreten von psychischen Erkrankungen, wie Depressionen oder "Posttraumatischen Belastungsstörung" verbunden, aber auch mit einem höheren Risiko für körperliche Erkrankungen assoziiert. Das macht deutlich, wie vielfältig und langfristig die gesundheitlichen Folgen der Kriegstraumatisierungen sind. Allerdings gibt es bis heute keine sicheren Belege dafür, dass auch die Nachfolgegenerationen aufgrund dieser Traumatisierungen der Eltern oder Großeltern häufiger psychische Störungen haben.“ sagt Glaesmer und kommt zu dem Schluss: "Ich finde, es ist erstmal eine positive Nachricht, dass wir nicht über Generationen hinweg gesundheitlich Folgen schwerer Traumatisierungen, zum Beispiel durch Kriege, so einfach identifizieren können. Ich sollte aber auch dazu sagen, dass ich als Psychologin, die mit Zeitzeugen forscht, einen anderen Ansatz habe als Kollegen, die Laborforschung zu diesem Thema machen. Im Leben eines Menschen passieren eben noch viele andere Dinge, positive wie negative und das macht die Untersuchungen solcher Phänomene so viel schwerer als im Labor ", so Glaesmer. In den letzten Jahren rückte die Frage über die epigentische Veränderungen durch Kriegstraumatisierungen beim Menschen immer wieder in den Fokus. Empirische Belege und die verfügbaren Befunde zeigen eher keine solche Effekte", so die Psychologin. Mit epigenetischer Veränderung ist die Beeinflussung der Gene gemeint, also die Traumafolgen auf neurobiologischer Ebene.
Von wegen, lange her! Was Eltern und Großeltern im Krieg oder KZ erlebt haben, geht nicht spurlos an ihren Nachkommen vorbei. Wissenschaftlerin Dr. Elisabeth Binder erforscht, wie Stress und Trauma sich vererben.
Erbgutveränderungen bei dauerhaftem Stress
Diesen epigenetischen Ansatz hat die Schweizer Neurobiologin Isabelle Mansuy. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie unter anderem 2018 epigenetische Vererbung von Stressschäden an Mäusen untersucht. "Bei hohem und dauerhaftem Stress wird der gesamte Stoffwechsel verändert", sagt sie. Mansuy und ihr Team untersuchten insgesamt fünf Generationen von Mäusen und stellten fest, dass viele Veränderungen der ersten Generation in den Zellen der folgenden Generationen noch nachweisbar sind.
Mansuy und ihr Forschungsteam trennten nach der Geburt Baby-Mäuse in unregelmäßigen Zeitabständen von ihren Müttern. Außerdem wurden sie in enge Räume gesperrt, so dass sie sich nicht frei bewegen konnten. Die Forscher setzten die Mäuse damit starken Stresssituationen, ähnlich wie sie bei traumatischen Ereignissen entstehen, aus. Nachdem die Mäuse ausgewachsen waren, machten die Wissenschaftler Tests und prüften ihre Reaktionen auf helles Licht oder offene Räume. Alle traumatisierten Mäuse zeigten sich verhaltensauffällig. Isabelle Mansuy stellte außerdem ein unnatürlich hohes Risikoverhalten fest.
Mansuy's Erkenntnis: Frühe Trennung von der Mutter kann zu Depressionen oder zu unsozialem Verhalten führen. Da die epigenetischen Veränderungen an einzelne Bausteine der DNA angeheftet werden, ging das Forscherteam um Mansuy davon aus, dass Traumata ihre Spuren in allen Körperzellen hinterlassen. Epigenetische Veränderungen konnten auch in den Blut-, Ei- und Spermienzellen nachgewiesen werden.
Im Mai 1945 endet der Zweite Weltkrieg in Europa. Mitteldeutschland wird in den letzten Monaten ein Brennpunkt des Kampfgeschehens. Zehntausende sterben durch Bomben, blutige Kämpfe sowie Kriegs- und NS-Verbrechen.
Vermeiden von Orten in Dresdner Innenstadt
In Bezug auf Kriegserlebnisse, wie die Dresdner Bombennächte zeigen Untersuchungen, dass sich Betroffene auch noch 50, 60 oder 70 Jahre nach den Angriffen in "plastischer Erinnerungsschärfe" an den 13./14 Februar 1945 erinnern können. In der Studie "Dresdner Bombennachtsopfer" gaben 90 Prozent der Befragten an, sich "in Lebensgefahr befunden" zu haben. 62 Prozent gaben "eine große Nähe zu den Bombenabwürfen" und 60 Prozent "Verlust von Angehörigen oder Freunden" an. Desweiteren berichteten die Betroffenen, dass sie bestimmte Bereiche in der Dresdner Innenstadt meiden, weil sie diese mit dem Krieg in Verbindung bringen und dieser Ort die Erinnerungen wieder aufleben lässt. Für viele ist das noch heute sehr schmerzhaft.
Traumata-Reaktivierung in schwierigen Lebenssituationen
Doch nicht nur Orte, sondern auch biographisch bedingte Ausnahmesituationen können re-traumatisierend wirken. Unfälle oder schwere Lebenskrisen begünstigen eine Reaktivierung des unverarbeiteten Erlebnisses und können eine psychische Belastungen auch Jahrzehnte später wieder aufleben lassen. Darüber hinaus nehmen Forschende wie Heide Glaesmer an, dass im höheren Alter die Bewältigungskräfte und damit die Fähigkeit, traumabezogene Erinnerungen und Gefühle abzuwehren, nachlassen.
Nonverbale Übertragung von Kriegserlebnissen
Häufig haben die Betroffenen nicht über das Erlebte mit ihrem Kindern gesprochen oder es hat Jahrzehnte gedauert, bis das geschah. Dennoch sind die Kriegserlebnisse der Eltern häufig sehr wichtig für Nachkommen und sie haben oft nonverbal, also ohne dass es ausgesprochen wurde, erfahren, was die Eltern belastet. "Die Kriegsgeneration hat oft nicht darüber gesprochen, was passiert ist. Dennoch hat es sie beschäftigt und gerade Kinder reagieren sehr feinfühlig auf solche Dinge.", sagt Glaesmer. Durch die Nicht-Aufarbeitung der seelischen Schäden, kann es durchaus passieren, dass die Nachfolge-Generation stellvertretend die Aufarbeitung übernimmt. "Auch wenn es also keine eindeutigen Belege dafür gibt, dass psychische Belastungen durch Kriegserlebnisse der Eltern in der Kindergeneration auftreten, spielen die Erlebnisse der Eltern häufig eine Rolle. In diesem Sinne geht es eher um transgenerationale Aufarbeitung, aber nicht Übertragung."
Neurobiologin Isabelle Mansuy berichtet ebenfalls von der stellvertretenden Aufarbeitung der Nachfolge-Generation. Sie erzählt von einem Fall aus Amerika, wo eine junge Frau schwere depressive Episoden durchgemacht hat. In Folge stellte sich heraus, dass sie die Geschichte ihrer vertrieben Großmutter durchlebte und verarbeitete. "Zellen haben eine Art Erinnerungskultur und solche tiefgreifenden Erfahrungen vererben sich", so Mansuy.
Der Artikel erschien erstmals im Februar 2021.
Dieses Thema im Programm:
1945 - Unsere Städte | 08. Februar 2022 | 22:10 Uhr
https://www.mdr.de/
Ethizität und Legitimität von "moral bombing" Taschenbuch – 31. Juli 2018
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,7, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Seminararbeit wird unter Anwendung der Just War Theorie (kurz: JWT) nach Michael Walzer, welche die Frage nach dem gerechten Krieg stellt, prüfen und abwägen ob die der Ideologie des moral bombing (zu Deutsch: Morales Bombardement) und die daraus folgenden Bombardements auf deutsche Städte moralisch und juristisch legitimierbar, und mit der Vorstellung des gerechten Krieges zu vereinbaren sind. Im Fokus stehen hierbei das ius in bello, also das Recht im Krieg. Die Forschungsfrage lautet also:Inwiefern kann die Luftkriegsführung der Alliierten im Deutschen Reich während des Zweiten Weltkriegs, unter Prüfung den von der Just War Theory nach Michael Walzer aufgestellten Kriterien, als ethisch und rechtlich legitim gelten?Hierfür wird zunächst dargelegt, warum die JWT Theorie und die in der Seminararbeit verwendeten Quellen genutzt wurden. Anschließend wird im Hauptteil eine kurze Zusammenfassung der JWT Theorie nach Walzer gegeben. Danach werden die historische Entwicklung der moral bombing Strategie und ihre Auswirkungen im Kriegsverlauf dargestellt. Daraufhin wird auf den während des Zweiten Weltkriegs erfolgten Diskurs über moral bombing eingegangen werden, um ein genaueres Bild über die Zeitumstände und Ziele der damals handelnden Akteure aufzuzeigen. Dies soll auch dazu beitragen, die Frage zu klären, welchen Wissensstand die relevanten Akteure zur Verfügung hatten, auf dem ihre Entscheidungen aufbauten. Schließlich wird die JWT Theorie mit ihren ethischen und rechtlichen Kriterien auf die moral bombing Strategie und die daraus folgenden Bombardements angewendet, und somit im Schlussteil eine Beantwortung der Forschungsfrage erreicht werden. Weiterhin soll ein kurzer Ausblick auf möglichen Schlüsse, die aus der Beantwortung gezogen werden können, folgen.
Dresden gedenkt der Bombardierung 1945
:Konfrontatives Erinnern
Rechte mobilisieren für den 11. und 13. Februar nach Dresden. Doch ein neues Bündnis protestiert gegen den Missbrauch des Gedenkens.
10. 2. 2023, 11:43 Uhr
DRESDEN taz | Die symbolisch aufgeladene Erinnerung an die Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 wird auch in diesem Jahr zu Konfrontationen in der sächsischen Landeshauptstadt führen. Für den bevorstehenden Samstag haben rechte Kreise wieder einen sogenannten „Trauermarsch“ mit geschichtsrevisionistischem Charakter geplant.
In den Jahren bis 2011 war dieser von der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen und der NPD organisierte Aufmarsch mit bis zu 7.000 Teilnehmern zur größten Nazidemo Europas angewachsen. Dank entschlossenen Widerstands schwand dann die Teilnehmerzahl, der Marsch fiel aber nie ganz aus. Am Montagabend, dem eigentlichen Gedenktag, wird nun auch noch um 20 Uhr eine Querdenker-Demo stattfinden.
DRESDEN taz | Die symbolisch aufgeladene Erinnerung an die Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 wird auch in diesem Jahr zu Konfrontationen in der sächsischen Landeshauptstadt führen. Für den bevorstehenden Samstag haben rechte Kreise wieder einen sogenannten „Trauermarsch“ mit geschichtsrevisionistischem Charakter geplant.
In den Jahren bis 2011 war dieser von der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen und der NPD organisierte Aufmarsch mit bis zu 7.000 Teilnehmern zur größten Nazidemo Europas angewachsen. Dank entschlossenen Widerstands schwand dann die Teilnehmerzahl, der Marsch fiel aber nie ganz aus. Am Montagabend, dem eigentlichen Gedenktag, wird nun auch noch um 20 Uhr eine Querdenker-Demo stattfinden.
„Die Menschenkette ist reine Symbolpolitik und schützt nicht die Stadt“, sagte Herpetz. „Im Aufruf für dieses Jahr haben weder OB Hilbert noch Staudinger den größten Neonaziaufmarsch Europas erwähnt und auch nicht die Leute, die sich diesem entgegenstellen“, kritisierte sie.
Das mahnende Erinnern an die Folgen des deutschen Angriffskrieges wird von zahlreichen Veranstaltungen in Kirchen und Kulturstätten und einer Kunstaktion im öffentlichen Raum begleitet.
https://taz.de/
Die Stadt Pforzheim wurde am 23. Februar 1945 völlig zerstört. Nach der Bombardierung schien ein Leben in den Ruinen nicht mehr möglich. Anne Heinz schilderte in einem Brief die Zeit vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Es ist der genaue Wortlaut meiner Großmutter, welche die damalige Zeit aus der Sicht einer deutschen Hausfrau mit amerikanischem Pass schilderte.
"THE BOMBER’S BAEDEKER"
Bombenangriff auf Dresden: Englands geheime Liste über mögliche Ziele
von Katrin Tominski, MDR SACHSEN
Stand: 12. Februar 2022, 17:00 Uhr
Um die Bombardierung Dresdens ranken sich viele Mythen. Mit der Digitalisierung stehen jetzt Originalquellen zur Verfügung, die früher nur Forschern vorbehalten waren. "The Bomber's Baedeker" listet potenzielle Ziele für eine Bombardierung Dresdens durch die Royal Air Force (RAF) auf. Das geheime Buch des britischen Außen- und Kriegsministerium gibt es nur in vier Bibliotheken der Welt. Weil es eine Forschergruppe aus Mainz digitalisiert hat, kann das Originaldokument von jedem eingesehen werden.
Der König-Albert-Binnenhafen, das Kraftwerk Mitte, das Sachsenwerk in Niedersedlitz, die Übigauer Werft – die Liste der für den Krieg relevanten Unternehmen und Infrastruktur in "The Bomber's Baedeker" ist lang. Mit nur wenigen Klicks kann sich jeder durch eine ehemals hochgeheime Quelle der britischen Regierung klicken.
"In Friedenszeiten spielten Tabak, Schokolade und Konditorei eine große Rolle in Dresdens Industrie. Gleichzeitig gibt es eine große Anzahl technischer Anlagen und Maschinenbauunternehmen, die aktuell in alle Formen der Kriegsproduktion eingebunden sind", heißt es dort. Die "Seidel und Naumann Aktiengesellschaft" in der Hamburger Straße produzierte demnach einst Nähmaschinen und wechselte im Krieg zur Waffenproduktion. Bereits 1938 hätten dort 6.000 Arbeiter an der Produktion von "Gewehren, Maschinenpistolen, Pistolen und verschiedenen kleinen Waffenkomponenten" gearbeitet.
Ähnlich verhält es sich mit der "Universelle Cigarettenmaschinen Fabrik" in der Zwickauer Straße, welche einst Maschinen für die Tabakindustrie herstellte. Auch dort würden "jetzt mit mehreren tausend Arbeitern Komponenten für Maschinenpistolen und automatische Gewehre hergestellt."
Systematische Übersicht über mögliche Bombenziele
"The Bomber’s Baedeker. A Guide to the Economic Importance of German Towns and Cities" heißt die systematische Übersicht über geeignete Ziele für Bombardements, die in erster Auflage 1943 und in zweiter Auflage 1944 herausgegeben worden ist. Zum Zeitpunkt ihres Erscheinens dürfte die Übersicht jedoch schon längst überholt gewesen sein. Zudem: Die Strategie im Luftkrieg hatte sich längst vom Präzisionsangriff zum sogenannten "moral bombing" gewandelt, welches die Moral der gegnerischen Zivilbevölkerung brechen sollte.
Keine tragende Rolle bei der Bombardierung Dresdens
"'The Bomber's Baedeker' hat bei der Bombardierung Dresdens keine tragende Rolle gespielt", erklärt Historiker Thomas Widera MDR SACHSEN. Die Ziele, die dort genannt wurden, konnten gar keine Rolle für die RAF spielen, sie verfolgte längst das Prinzip des Flächenbombardements."
Luftaufklärung aktueller
Widera hat lange zum Bombenangriff auf Dresden geforscht und saß einst in der von der Stadt Dresden berufenen Historiker-Kommission, die sich mit der Zahl der Opfer des Angriffs beschäftigte. "Durch die Luftkriegsführung wurden täglich neue Fakten geschaffen. Die alliierte Luftaufklärung war stets aktueller, als es eine gedruckte Publikation jemals hätte sein können", erklärt Widera. Nach der ersten Bombennacht seien Aufnahmen gemacht worden, die kurz darauf die Grundlage für die Angriffe der US-Amerikaner waren.
Dresden hatte strategische Bedeutung
Doch auch wenn die im "The Bomber's Baedeker" genannten präzisen Ziele beim Angriff keine oder nur eine geringe Rolle gespielt haben, sei Dresden als Ziel für die Alliierten dem Forscher zufolge dennoch strategisch wichtig gewesen. "Dresden hatte eine strategische Bedeutung", erklärt Widera.
Die Stadt war der letzte funktionierende Verkehrsknotenpunkt sowohl in Nord-Süd-Richtung als auch zwischen dem Osten und dem Westen. Über den Verkehrsknotenpunkten wurden die Fronten versorgt und die Flüchtlinge transportiert.
Thomas Widera Historiker Hannah-Arendt-Institut / Sorbisches Institut Bautzen
Zudem habe es in Dresden wichtige Produktionszweige für die Rüstungsindustrie gegeben. So sei die optische und feinmechanische Industrie in Dresden für Flugzeuge und U-Boote enorm wichtig gewesen.
"The Bomber's Baedeker" führt die für die Kriegswirtschaft relevanten Unternehmen auf. Die Zeiss-Icon-AG benennt er mit den damaligen drei Standorten am Altenberger Platz in Dresden-Striesen, in der Schandauer Straße sowie in der Mügelner Straße in Dresden-Reick. "U-Boot-Periskope und Suchscheinwerferlinsen sind Produkte dieser Fabriken", heißt es im Kriegsnachschlagewerk der britischen Regierung.
Hinweise auf Giftgasproduktion in Dresden
Besonders interessant für regionale Historiker dürften die Hinweise in der Originalquelle auf eine mögliche Giftgas-Produktion in Dresden sein. Die "Gehe & Co. AG" in der Leipziger Straße soll demnach nicht nur pharmazeutische Produkte hergestellt haben. "Es wurde berichtet, dass dort Giftgas produziert wird", heißt es in dem Dokument im Wortlaut.
Auflistung der Städte in zwei Bänden
Doch natürlich ist Dresden nicht die einzige Stadt, die mit seinen möglichen Bombardierungszielen aufgeführt worden ist. Alle damals deutschen Städte, die industriell bedeutend und kriegswichtig waren – unabhängig von ihrer Größe – sind in den zwei Buchbänden der zweiten Auflage aufgeführt. Informationen finden sich für Sachsen unter anderen für Chemnitz, Leipzig, Zwickau, Plauen und Bautzen. Doch auch kleinere Orte wie Reichenbach im Vogtland, Werdau, Coswig und Crimmitschau sind in dem Geheimdokument aufgeführt. Alle beiden Bände sind vom Leibnitz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz digitalisiert worden.
Prioritätskriterien zur schnellen Orientierung für die Piloten
Zur schnellen Orientierung für die Piloten sind die aufgeführten Ziele in Prioritätskategorien von 1 bis 3 eingeteilt. Die Kategorie 1+ für Anlagen und Betriebe "von außerordentlicher Bedeutung für die deutsche Kriegsführung" kam in der zweiten Auflage hinzu. Für Dresden finden sich fünf Einträge der Kategorie 1 ("wesentlicher Betrieb in einem wichtigen Industriezweig"), jedoch kein Unternehmen mit der "Höchstnote" 1+. Dennoch: Die Briten schätzten der Auflistung zufolge nicht nur die oben schon genannte "Zeiss Ikon AG" als wesentlich ein, sondern auch die "Schleifscheibenfabrik Dresden-Reick AG" in der Lohrmannstraße und das Kraftwerk-Mitte (Dresdner Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke (DREWAG)) am Wettiner Platz.
Geschenk der US-Amerikaner
Doch wie kam dieses geheime Buch der britischen Regierung überhaupt nach Mainz? Ende der 50er Jahre verschenkten die Besatzungsmächte viele Bücher, erläutert Ines Grund, Leiterin der Bibliothek am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz. "Mit einer der ersten Geschenksendungen des Amerikanischen Generalkonsulats in München im Jahr 1960 ist auch 'The Bomber's Baedeker' bei uns gelandet." Das zweibändige Werk der Zweiten Auflage sei sehr selten. Weltweit fänden sich nur wenige Exemplare, so in der "National Air and Space Museum Library" und der "Smithsonian Institution" in den USA sowie in den "National Archives" in Kew in Großbritannien.
Prioritätskriterien zur schnellen Orientierung für die Piloten
Zur schnellen Orientierung für die Piloten sind die aufgeführten Ziele in Prioritätskategorien von 1 bis 3 eingeteilt. Die Kategorie 1+ für Anlagen und Betriebe "von außerordentlicher Bedeutung für die deutsche Kriegsführung" kam in der zweiten Auflage hinzu. Für Dresden finden sich fünf Einträge der Kategorie 1 ("wesentlicher Betrieb in einem wichtigen Industriezweig"), jedoch kein Unternehmen mit der "Höchstnote" 1+. Dennoch: Die Briten schätzten der Auflistung zufolge nicht nur die oben schon genannte "Zeiss Ikon AG" als wesentlich ein, sondern auch die "Schleifscheibenfabrik Dresden-Reick AG" in der Lohrmannstraße und das Kraftwerk-Mitte (Dresdner Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke (DREWAG)) am Wettiner Platz.
Geschenk der US-Amerikaner
Doch wie kam dieses geheime Buch der britischen Regierung überhaupt nach Mainz? Ende der 50er Jahre verschenkten die Besatzungsmächte viele Bücher, erläutert Ines Grund, Leiterin der Bibliothek am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz. "Mit einer der ersten Geschenksendungen des Amerikanischen Generalkonsulats in München im Jahr 1960 ist auch 'The Bomber's Baedeker' bei uns gelandet." Das zweibändige Werk der Zweiten Auflage sei sehr selten. Weltweit fänden sich nur wenige Exemplare, so in der "National Air and Space Museum Library" und der "Smithsonian Institution" in den USA sowie in den "National Archives" in Kew in Großbritannien.
Insofern kann die neue Digitalquelle Ansatzpunkt für viele neue Forschungen in Dresden und auch in gesamt Sachsen sein. "Die enorme Detailmenge an Informationen kann deutschlandweit Ansätze für regionale Forschung liefern", erklärt Bibliothekarin Grund. Schon jetzt gebe es immer wieder Nachfragen bei ihr. Die Stadt Dresden jedenfalls hat jetzt einen Ideenwettbewerb ausgelobt, um das "Gedenkareal Dresdner Norden" zu entwickeln. "Wiederholt werden wir mit den Spuren des nationalsozialistischen Erbes im öffentlichen Stadtraum konfrontiert", hieß es dort. Diese Spuren gelte es zu sichern und nach ihrer Geschichte zu befragen.
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GEO Epoche PANORAMA / GEO Epoche PANORAMA 12/2018 - Feuersturm - Hamburg 1943: Die Luftangriffe auf die Hansestadt während des Zweiten Weltkriegs Taschenbuch – 1. November 2018
Dieses Heft handelt von einem Wunder: dem Streben einer Stadt – und ihrer Auferstehung vom Tode. Denn im Sommer 1943 gelang es den Briten und Amerikanern beinahe, Hamburg auszulöschen. Über einen Zeitraum von 10 Tagen und Nächten griffen alliierte Bomberverbände die Elbmetropole – den bedeutendsten Hafen Deutschlands, ein Zentrum des Schiffbaus und der Industrie – mit bis dahin unvorstellbarer Härte an. 2018 jährt sich der Feuersturm zum 75. Mal.
Warum der Luftkrieg ein Kriegsverbrechen war
Veröffentlicht am 01.02.2007 | Von Sven F. Kellerhoff
Der Berliner Autor Jörg Friedrich liest erstmals aus der englischen Übersetzung seines Buches "Der Brand" in London. Fast zeitgleich erscheint das Buch des Moralphilosophen Anthony C. Grayling "Die toten Städte" auf Deutsch. Beiden Werken liegt die selbe Frage zu Grunde: War die Flächenbombadierung deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg ein Verbrechen?
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Rund tausend deutsche Städte und Dörfer sind im Bombenkrieg 1940 bis 1945 zerstört worden. Mehrere hunderttausend Zivilisten fielen Flächenbombardements zum Opfer. Am schlimmsten traf es Hamburg, wo in einer Woche bis zu 40 000 Menschen starben, und Dresden, wo es in einer Nacht wohl 25 000 Tote gab.
Zahlen, die unvermeidlich eine Frage aufwerfen: Waren die alliierten Luftangriffe auf Deutschlands Hinterland rechtlich zulässig? Oder handelt es sich um Kriegsverbrechen? Können, müssen oder dürfen gerade nicht die deutschen zivilen Toten in ein Verhältnis gesetzt werden zu den Opfern des deutschen Vernichtungskrieges, gar des Holocausts?
"Pro Tag fielen im letzten halben Jahr des Krieges durchschnittlich 1023 Zivilisten den Bombardements zum Opfer. Ist das ein Kriegsverbrechen?" So fragte der Berliner Autor Jörg Friedrich in der WELT 2002. Seine Antwort: "Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich beziehe dazu keine Stellung." Heute Abend wird er Stellung beziehen müssen: Anlässlich des Erscheinen der englischen Übersetzung seines Erfolgsbuches "Der Brand" liest Friedrich zum ersten Mal öffentlich in London. Zufällig fast zeitgleich erscheint am Montag das Buch des Moralphilosophen Anthony C. Grayling "Die toten Städte" auf Deutsch (C. Bertelsmann, 413 S., 22,95 Euro). Seine entscheidende Frage lautet: "War diese Bomberoffensive ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Oder war sie durch die Notwendigkeiten des Krieges gerechtfertigt?"
In England ist die Diskussion noch längst nicht ausgestanden. Denn die Frage, ob die Royal Air Force im Kampf gegen Nazi-Deutschlands zu verwerflichen Mitteln gegriffen hat, rührt an Grundfesten des nationalen Selbstverständnisses. Wann immer das Thema in britischen Zeitungen aufkommt, ist die Erregung groß.
Entsprechend gespalten waren die Reaktionen auf Graylings Buch, das zu klaren Antworten kommt: "War das Flächenbombardement Unrecht? Ja. Ein schweres Unrecht? Ja." Kaum zu ertragen für traditionsbewusste britische Seelen ist Graylings nächste Frage: "Hätten sich die Besatzungen weigern sollen, Flächenangriffe zu fliegen?" Seine Antwort ist wie sein ganzes Buch bemerkenswert abgewogen: "Ja, in einer idealen Welt, die es nicht gibt und erst recht nicht im Krieg, hätten sie darauf bestehen sollen, nur Angriffe gegen tatsächliche militärische und industrielle Ziele zu fliegen."
Ob eine unterschiedlose Flächenbombardierung von Städten mit dem Ziel, die "Moral" der Bevölkerung zu brechen, zulässig war, ist nicht einfach zu klären. Und das aus mindestens drei Gründen: Das seinerzeit gültige positive Kriegsvölkerrecht schloss solche Angriffe nämlich erstens nicht aus. Zwar hatten 1922/23 Völkerrechtsexperten Regeln für den Luftkrieg beraten. Das Ergebnis war ein Entwurf, der unter anderem festlegte: "Das Luftbombardement zur Terrorisierung der Zivilbevölkerung und Zerstörung oder Beschädigung von Privateigentum nichtmilitärischen Charakters ist verboten." Doch traten diese Luftkriegsregeln nie offiziell in Kraft.
Zweitens banden die alliierten Luftangriffe auf die deutsche Heimatfront in großem Umfang militärische und industrielle Kapazitäten, wie der britische Historiker Richard Overy immer wieder betont. Ob allerdings der Krieg wirklich länger gedauert hätte, wenn die Wehrmacht ein paar tausend Flakgeschütze und ein paar hundert Jäger mehr an den Fronten zum Einsatz hätte bringen können, muss Spekulation bleiben. Auch in diesem Fall wäre die materielle Überlegenheit der Westalliierten und der Roten Armee 1944/45 drückend gewesen - und Deutschland musste ja erst nahezu ganz besetzt werden, bevor die Wehrmacht kapitulierte.
Drittens schließlich standen vor allen britischen Flächenbombardements gegen Deutschland (die US-Bomber haben in Europa vor allem Präzisionsangriffe geflogen; ihre fürchterlichen Flächenbombardements trafen vor allem Tokio, Kobe und Yokohama) die Angriffe der deutschen Luftwaffe. Selbst wenn die Zerstörung der Rotterdamer Innenstadt und der Industriestadt Coventry gerade noch als militärisch gerechtfertigte Angriffe mit zivilen "Kollateralschäden" bewertet werden können, so waren doch die Attacken auf Warschau 1939 und auf London 1940/41 unterschiedslose Bombardierung ziviler Ziele. Durfte die Royal Air Force mit gleichen Mitteln zurückschlagen?
Anthony Graylings lesenswertes Buch gibt klare Antworten - und sperrt sich schon in der Einleitung gegen jede Instrumentalisierung durch Geschichtsmanipulatoren aus der rechtsextremen Ecke: "Selbst wenn die alliierte Bomberoffensive teilweise oder völlig moralisch verwerflich gewesen sein sollte, reicht dieses Unrecht auch nicht annähernd an die moralische Ungeheuerlichkeit des Holocaust heran." Dem ist nichts hinzuzufügen.
https://www.welt.de/
NS-Prozesse – jetzt sind die Hundertjährigen dran
FEBRUAR 17, 2021
Von Peter Haisenko
DAS PORTAL DES ANDERWELT VERLAGS FÜR KRITISCHEN JOURNALISMUS UND MEINUNGSBILDUNG
Es darf kein Ende haben, mit dem Schuldkult. Jetzt steht der erste Hundertjährige vor Gericht für etwas, was er vielleicht vor 76 Jahren falsch gemacht haben könnte. Hat das noch etwas mit „Gerechtigkeit“ zu tun oder ist das nur noch die Verewigung der „deutschen Erbschuld“?
Wegen Corona etwas unbemerkt finden gerade wieder zwei Prozesse statt wegen Beihilfe zum Mord vor 76 Jahren. Eine Frau, die damals als Sekretärin im Lager Stutthof (Ostpreußen) war und heute 95 Jahre alt ist wird beschuldigt, durch ihre Arbeit als KZ-Sekretärin Beihilfe zu tausendfachem Mord geleistet zu haben. Pikant daran ist, dass diese Frau bereits 1954 dazu befragt wurde und umfangreich ausgesagt hatte. Im damaligen Verfahren kam es zu keiner Verurteilung. Die jetzt zuständige Jugendkammer Itzehoe führt nicht an, dass es neue Erkenntnisse gäbe, die dieses Verfahren zwingend machen könnten. Die Jugendkammer ist zuständig, weil die Frau damals noch minderjährig war. Erst im vergangenen Sommer hatte das Landgericht Hamburg einen ehemaligen SS-Wachmann des KZ Stutthof der jetzt 94 Jahre alt ist, zu zwei Jahren Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt. Was also soll bei einer Sekretärin gleichen Alters herauskommen? Ist es nicht nur noch absurd, 100-Jährige zu Jugendstrafen auf Bewährung verurteilen zu wollen?
Eine Strafverfolgung von NS-Verbrechen ist nur wegen Mordes oder Beihilfe möglich
Der zweite Fall wird von der Staatsanwaltschaft Neuruppin in Brandenburg betrieben. Dem heute 100-Jährigen wird vorgeworfen, als ehemaliger Wachmann des Konzentrationslagers Sachsenhausen Beihilfe zum Mord in 3518 Fällen geleistet zu haben. Warum geht es in beiden und vergangenen Prozessen um Beihilfe zum Mord? Ganz einfach: Eine Strafverfolgung von NS-Verbrechen ist in Deutschland nur noch wegen Mordes oder Beihilfe dazu möglich, andere denkbare Vorwürfe wie Freiheitsberaubung oder Körperverletzung sind verjährt. Der Wachdienst in einem NS-Konzentrationslager allein reicht nicht aus. Nur bei Todes- und Vernichtungslagern, deren Zweck die systematische Tötung sämtlicher Gefangener war, gilt nach deutscher Rechtsprechung bereits die Zugehörigkeit zur Wachmannschaft auch ohne konkretere Tatnachweise der Mordbeihilfe.
Entlang dieser Linie fällten deutsche Gerichte zuletzt mehrere Urteile gegen frühere SS-Wachmänner, der Bundesgerichtshof bestätigte diese Praxis höchstrichterlich. Die Urteile betrafen aber Einsätze in den Vernichtungslagern Auschwitz-Birkenau und Stutthof. Im Fall Sachsenhausen liegt der Fall anders. Wie die Gedenkstätte bekannt gibt, waren dort zwischen 1936 und 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende Häftlinge kamen dort durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit, medizinische Versuche und Misshandlungen um. Allerdings hat die Leitung der Gedenkstätte ein Hintertürchen eingebaut mit dem Zusatz „oder wurden Opfer systematischer Vernichtungsaktionen“. Das aber reicht nicht aus, denn damit ist die Voraussetzung nicht erfüllt: „,deren Zweck die systematische Tötung sämtlicher Gefangener war“. Sachsenhausen war also kein Todes- oder Vernichtungslager, auch wenn der Nachsatz dem angesagten Trend folgend etwas anderes suggerieren will. So widerspricht die Anklageerhebung gegen den 100-Jährigen schon im Ansatz geltender Rechtsprechung: „Der Wachdienst in einem NS-Konzentrationslager allein reicht nicht aus.“
Auch ohne diese Betrachtungen muss sich die Frage stellen, welchen Sinn solche Prozesse haben können, wenn sie „nur“ zu (Jugend-)Strafen auf Bewährung führen. Das weiß der Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner. Er sagte über die Anklage des ehemaligen KZ-Wachmannes: "Für die hochbetagten Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager ist auch dieser Prozess ein wichtiges Beispiel dafür, dass die Gerechtigkeit kein Verfallsdatum kennt und die Verfolgung der SS-Täter auch im hohen Alter kein Ende finden darf." In Deutschland gilt diese zweifellos hochanständige Haltung nicht für deutsche Opfer. Immerhin sind in den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach Kriegsende, von 1945 bis 1949, mehr als sechs Millionen Deutsche ermordet worden, teilweise unendlich grausam. Da sind die Millionen noch nicht enthalten, die zum Beispiel auf den Rheinwiesen durch amerikanische Hand elendiglich zu Tode gekommen sind. Und wie sieht es aus mit den deutschen Zivilisten, die im industriellen Maßstab in den Städten durch den alliierten Bombenhagel umgekommen sind? Ach nein, die waren ja selbst schuld – weil sie Deutsche waren.
Nationalmasochismus – eine Spezialität der Deutschen
In meinem Werk „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“ habe ich ein Kapitel überschrieben: „Vom Nationalsozialismus direkt zum Nationalmasochismus“. Kann man es anders nennen, wenn nach 76 Jahren 100-Jährige vor Gericht gestellt werden, mit krampfhaft konstruierten Anklagen? Anklagen, die wie im Fall der Sekretärin schon vor 65 Jahren abgehandelt worden sind, ohne eine direkte Schuld festzustellen. Hätte dieser masochistische Wahnsinn nicht Methode, müsste man einfach nur lachen. Ich denke, genau das tut man im Ausland und in London lacht man sich ins Fäustchen, ob dieser deutschen Demontage der eigenen Identität. Mehr kann ein Sieger nicht erreichen, als dass der Feind sich auf ewig selbst beschuldigt und nicht ansatzweise fragt, in welchem Ausmaß der Sieger auch Schuld auf sich geladen hat. Und zwar nach bereits damals anerkanntem Kriegs- und Völkerrecht.
In diesem Sinn sind die Zahlen über Tote des Bombenterrors kontinuierlich herunter gelogen worden. In Dresden zum Beispiel sind aus mindestens 250.000 Toten mittlerweile 18.000 gemacht worden, obwohl das Internationale Rote Kreuz im Frühjahr 1945 sogar mindestens 300.000 angegeben hat. (siehe hier) Der Nationalmasochismus geht weiter. In Namibia werden die Zahlen über tote Hereros einem dauernden Wachstum unterworfen. Von der realistischen Zahl 5.000, über 30.000, musste ich neulich in einer „Doku“ die Zahl 100.000 hören. Nichts hört man aber von den zehn Millionen, die zur selben Zeit im Kongo vom belgischen Königshaus ermordet wurden. Und nein, das waren keine Aufständischen wie in Namibia, angestachelt von den Briten. Vielmehr ging es darum, Minderleistungen der Sklaven in der Kolonie zu bestrafen.
Folgt man in diesem Sinn dem amerikanischen Reverend Ludwig A. Fritsch, Ph. D., D. D. emer., müssten die Deutschen Engel oder Heilige sein, wie sie sich nach dem Krieg bis heute verhalten. Er sagte 1948 in Chicago: "Die Deutschen müssten Engel oder Heilige sein, um zu vergessen und zu vergeben, was sie an Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten zweimal in einer Generation zu erleiden hatten, ohne dass sie ihrerseits die Alliierten herausgefordert hätten. Wären wir Amerikaner so behandelt worden, unsere Racheakte für unser Leiden würden keine Grenzen kennen." Was aber haben die Deutschen getan? Sie haben Churchill 1955 den Karlspreis der Stadt Aachen verliehen mit dieser Laudatio: „1955 Karlspreis der Stadt Aachen für Winston Churchill – Hüter menschlicher Freiheit – Mahner der europäischen Jugend“. Nur Psychopathen können diesen Schlächter so ehren, der 1.042 deutsche Städte bombardieren und dem Erdboden gleichmachen ließ. Kein Politiker eines anderen Landes würde sich so würdelos den Opfern des eigenen Volkes gegenüber verhalten.
Bewährungsstrafe für einen „Täter“, der sich nicht mehr bewähren kann
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“, heißt es im deutschen Grundgesetz. Wie aber kann es mit „Würde“ vereinbar sein, einen 100-Jährigen nach 76 Jahren vor Gericht zu stellen für ein Verhalten, dem er sich damals kaum entziehen konnte, ohne sein eigenes Leben zu gefährden? Der dann ein Leben geführt hat, ohne mit Gesetzen in Konflikt zu geraten. Dem dann eine „Bewährungsstrafe“ auferlegt wird, obwohl er bereits 76 Jahre „Bewährung“ hinter sich hat. Glaubt man denn, dass der 100-Jährige noch einmal Aufseher in einem KZ werden könnte, das es nicht gibt? Aber genau das ist doch der Sinn von Bewährungsstrafen, eine Wiederholung der Straftat zu vermeiden. Was also kann der Sinn solcher Prozesse sein?
Was hier gemacht wird, kann ich nur mit den Schauprozessen der Sowjetunion vergleichen. Es ist eine rein politische Agenda mit dem Ziel, die ewige deutsche Erbschuld immer wieder zu bestätigen. Das Problem dabei ist aber, dass es eine Erbschuld gar nicht geben darf, folgt man den Grundsätzen der Demokratie und Menschenrechte. Mit der aktuellen Politik der Merkelbande braucht man keine Erbschuld. Die deutsche Regierung lädt gerade neue Schuld auf sich, indem sie alles tut, den Frieden mit Russland zu zerstören. Da wäre es mehr als angebracht, die Akteure jetzt vor Gericht zu stellen, und zwar dieses Mal bevor das Unheil angerichtet ist.
Der Jude Gerhard Löwenthal hat das deutsche Verhalten ein „zerstörerisches Schuldbewusstsein“ genannt. Ich ergänze: Zerstörerisch, auch weil es von aktuellen Fehlleistungen ablenkt. Man bedenke: Ein 100-Jähriger wird kein Unheil mehr anrichten, eine 66-jährige ist dazu sehr wohl fähig, insbesondere wenn sie amtierende Kanzlerin ist. Also beendet den Schuldkult mit den sinnlosen Propagandaprozessen über eine mögliche Schuld vor 76 Jahren! Sorgt lieber dafür, dass Deutschland jetzt und für die Zukunft keine neue Schuld auf sich lädt! Das nämlich wird böse ausgehen, und zwar für ungefähr 80* Millionen Deutsche, die keinerlei Schuld auf sich geladen haben, aber Merkels Politik hilflos ausgeliefert sind.
*: Nur 80 Millionen, weil es immer einen Anteil an Übeltätern in jeder Nation und jeder Ethnie gibt.
https://www.anderweltonline.com/index.php?id=1330
Hier finden Sie Details zu diesen Prozessen:
https://www.n-tv.de/panorama/100-jaehriger-Ex-KZ-Wachmann-angeklagt-article22347787.html
https://www.n-tv.de/panorama/Ex-KZ-Sekretaerin-aus-Pinneberg-angeklagt-article22341793.html
Ein Museum als ständiges Mahnmal
Im Sommer 1943 wird Hamburg durch alliierte Bomber in einem Feuersturm zerstört. Nun öffnet in dieser Stadt die erste deutsche Dauerausstellung zum Luftkrieg. Wie gerecht kann ein Bombenkrieg gegen Zivilisten sein?
Datum 30.08.2013
Autorin/Autor Jan Ludwig
Es ist das dunkle, tiefe Dröhnen von Propellermaschinen, das manchen Zeitzeugen bis heute erschaudern lässt; es ist das Knallen eines Feuerwerks oder der Geruch von brennendem Phosphor. Wer die Bombennächte im Zweiten Weltkrieg miterlebt hat, ob in Rotterdam oder in Dresden, in Warschau oder Coventry, dem gehen die Bilder, die Töne und Gerüche nicht mehr aus dem Kopf. Nun wird in Hamburg, wo im Sommer 1943 etwa 34.000 Menschen starben, eine Ausstellung zum Bombenkrieg eröffnet. "Es ist die erste Dauerausstellung zum Luftkrieg mit internationaler Perspektive, einmalig in Deutschland", sagt Malte Thießen, der an der Ausstellung mitgearbeitet hat. Der Oldenburger Historiker forscht seit Jahren zum Bombenkrieg - und zu der Weise, wie die Deutschen ihrer Opfer gedenken.
Museum im Glockenturm
Um ihr Ziel zu finden, orientierten sich damals die alliierten Piloten am höchsten Turm der Stadt, dem Glockenturm der Kirche St. Nikolai (Foto). Genau hier befindet sich nun das Museum zum Bombenkrieg. Wer die Ausstellung sehen will, muss in die alte Krypta hinabsteigen, wo kein Tageslicht den Raum erhellt. Ein durchaus passender Ort für das Gedenken an Bombennächte im Keller.
Ruinen in Hamburg (Foto: Keystone/Getty Images)
Hamburg im Juli 1943
Die Luftangriffe auf Hamburg waren die bis dahin massivsten in der Geschichte des Krieges. Über 700 Flugzeuge nahmen im Juli 1943 Kurs auf die Stadt. In ihren Waffenschächten trugen sie Tausende Tonnen von Bomben. Operation Gomorrha nannten die britischen Befehlshaber diese Angriffe, nach dem ersten Buch Mose, wo es heißt: "Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorrha und vernichtete die Städte und die ganze Gegend".
In den Audiobeiträgen, die man in der Ausstellung über Kopfhörer hören kann, berichten Zeitzeugen wie der 1930 geborene Andreas Hachingen von ihren Erlebnissen. "Die Eisentür des Bunkers wurde zugeschlagen", erzählt Hachingen, "und draußen hörte ich die Todesschreie der Leute. Ich weiß noch, dass ein Mann mit den Fäusten gegen die Türe schlug und rief: Macht die Tür auf!" Verzweifelt suchten die Menschen Schutz vor den Attacken, die in Wellen kamen. Zuerst sprengten Luftminen die Dächer weg, denn warf eine zweite Staffel von Flugzeugen Stabbrandbomben ab, die sogar unter Wasser brennen konnten. Die dritte Welle, explodierende Sprengladungen, sollte schließlich die Helfer davor abschrecken, zum Einsatz zu fahren.
Mancher Pilot war nach den Einsätzen traumatisiert
Ein solches Inferno hatten selbst Feuerwehrleute noch nie gesehen. Auf einem Monitor zeigt die Ausstellung die Filmaufnahmen eines Feuerwehrmanns: Turmhohe Flammen schlagen da aus Häusern, als wären sie mit einem riesigen Blasebalg angefacht. Selbst die gigantischen Hochbunker schwankten.
Malte Thießen deutet auf eine echte, aber natürlich entschärfte Fliegerbombe, die in der Ausstellung zu sehen ist, neben Gasmasken und geschmolzenen Glasflaschen, die der ungeheuren Hitze nicht standhielten. "Auch die Bomberpiloten hatten Angst", sagt er. Die britischen Soldaten, die meisten von ihnen kaum älter als 20 Jahre, flogen in tiefdunkle Nächte hinein. Viele Maschinen wurden schon in den ersten Einsätzen abgeschossen. Wer es zurück zur Basis nach England schaffte, verstand erst nach und nach, was er da getan hatte. Mancher Pilot war nach den Einsätzen traumatisiert.
Der Hamburger Stadtteil Eilbek kurz nach der Zerstörung im Juli 1943 (Foto: picture-alliance/dpa)
Der Hamburger Stadtteil Eilbek nach der Zerstörung im Juli 1943
Als die Angriffe dann vorüber waren, ließen die deutschen Behörden die gefährlichsten Arbeiten von KZ-Häftlingen verrichten. Bilder zeigen, wie Menschen in gestreifter Sträflingskleidung die Opfer aus den Häusern karrten, immer unter der Gefahr, von einstürzenden Bauten begraben zu werden. Aber selbst ihre Mühen reichten nicht aus. So sehr stapelten sich in manchen Vierteln die Leichen, dass ganze Straßenzüge zugemauert wurden. Die Seuchengefahr war einfach zu groß.
Doch die Ausstellungsmacher wollen nicht nur das Leid der deutschen Opfer zeigen. Schließlich war es die deutsche Luftwaffe, die schon wenige Tage nach Kriegsbeginn große Städte bombardiert hatte, darunter Warschau. Ein eigener Abschnitt in der Ausstellung erinnert an diese Bombardements und zeigt, dass der Krieg eben von Deutschland ausging.
Ist ein Krieg je gerecht?
Eröffnet wird die Ausstellung deshalb auch am 1. September, dem Tag, an dem 1939 der Zweite Weltkrieg begann. Alle Infotafeln sind zweisprachig, auf Deutsch und Englisch. "Wir wollen, dass die internationalen Besucher in der Ausstellung sehen: Die Deutschen beschäftigen sich nicht nur mit sich selbst", erläutert Thießen. "Deswegen erzählen wir nicht nur eine einzige Geschichte, sondern stellen verschiedene Perspektiven nebeneinander: die der Verfolgten des Nazi-Regimes, die der Opfer in den Bombenkellern - und auch die der Bomberpiloten." Wie gerecht kann, wie gerecht muss also ein Krieg sein, der versucht, das Böse auszutreiben? Das, sagt Thießen, sei damals und heute die Leitfrage gewesen. Ein Problem, dass sich kaum lösen lässt, denn selbst ein gerechter Krieg würde Tote fordern.
Als Beispiel fällt ihm der deutsche Liedermacher Wolf Biermann ein: "Er hat dieses Dilemma sehr gut beschrieben", sagt Thießen. Wenige Monate vor der "Operation Gomorrha" war Biermanns Vater, Jude und Kommunist, nach Auschwitz gebracht worden. Der junge Biermann, damals sechs Jahre alt, zitterte derweil in einem Hamburger Bunker. "Ich verstand nichts im Luftschutzkeller", schrieb er später über diese Nächte, "außer Luftholen und Mamas Hand. Aber meine Mutter freute sich über die englischen Bomben. Es war nur so unpraktisch, dass sie uns auf den Kopf flogen."
"Gomorrha 1943 - Die Zerstörung Hamburgs im Luftkrieg" ist ab dem 1. September 2013 im Mahnmal St. Nikolai in Hamburg zu sehen; die Dauerausstellung ist täglich geöffnet.
https://www.dw.com/
Kriegsverbrechen der alliierten Siegermächte: Terroristische Bombenangriffe auf Deutschland und Europa 1939-1945
"Ein Krieg, der von deutschem Boden ausging." So die Kommentare der Autoren und Kriegsberichterstatter. Ging der Krieg von deutschem Boden aus? Mit dem Einmarsch in Polen begann der Krieg und endete für Deutschland und Europa durch die terroristischen Bombenangriffe der Alliierten in einem Chaos von unvorstellbarem Ausmaß. Die Kriegsverbrechen der Deutschen (Völkermord an fast 6 Millionen Juden) fanden vor dem Nürnberger Tribunal ihre Verurteilung, die Kriegsverbrechen der Alliierten wurden bis heute nicht angeklagt und verurteilt. "Institia fundamentum regnorum." Kriegsschuldfrage, ein heikles Thema – 60 Jahre nach Kriegsende. Seit 60 Jahren werden teilweise wichtige Dokumente noch unter Verschluss gehalten, die Kriegsschuldfrage tabuisiert, ein verfälschtes Geschichtsbild von so genannten Historikern konstruiert und verbreitet. Schreckensbilanz des Krieges: Gegen Deutschland, besetzte Gebiete und verbündete Staaten, flogen die Alliierten 1,44 Millionen Bombeneinsätze mit 2,69 Millionen Tonnen Bombenlast. 7,6 Millionen Deutsche fielen dem Krieg zum Opfer, davon 3,64 Millionen als Zivilisten durch Bombenkrieg, Flucht und Vertreibung. In der Wahrheitsfindung liegt der Weg zur Versöhnung. Die große Dokumentation des Autors Pit Pietersen ist ein gelungenes Werk, das die wahren Hintergründe des schrecklichen Krieges aufdecken soll.
70. Jahrestag der Bombenangriffe: Dresden war ein Kriegsverbrechen
Bei den Luftangriffen auf Dresden vor 70 Jahren wurden absichtlich Zivilisten getötet. Das aber ist auch im Krieg verboten. Aus guten Gründen tun sich viele Deutsche schwer damit, das Verbrechen zu benennen. Ein Kommentar.
Ein Kommentar von Malte Lehming
13.02.2015, 14:57 Uhr
Dresden war ein Kriegsverbrechen. Das auszusprechen, fällt vielen Deutschen aus guten Gründen schwer. Zu groß wirkt die Gefahr, von Ideologen missverstanden, vereinnahmt, instrumentalisiert zu werden. Das betrifft in erster Linie die geschichtsrevisionistischen Geiferer von Rechtsaußen. Bereits die Nazis prägten den Begriff von den Deutschen als Opfer eines barbarischen angelsächsischen Flächenbombardements.
Die geistigen Nachfolger der Nazis, die heutigen Neonazis, halten Trauermärsche unter dem Motto „Ehre den Opfern des Bombenterrors“ ab, sprechen von „Bombenholocaust“, rechnen die deutsche Kriegsschuld gegen Grausamkeiten auf, die von Briten und Amerikanern verübt worden waren.
Die real existierende sozialistische Lesart klang kaum erträglicher. Zwar wurde die deutsche Kriegsschuld nicht geleugnet, doch auch DDR-Offizielle sprachen von „anglo-amerikanischen Luftgangstern“, die die Kulturstadt Dresden bewusst zerstört hätten, um das „Florenz an der Elbe“ nicht in sowjetische Hände fallen zu lassen. Die Luftangriffe seien ein Beleg „für die enge Verwandtschaft der amerikanischen Rüstungsmilliardäre mit dem Nationalsozialismus, ihre Verwandtschaft im barbarischen Denken wie im barbarischen Handeln“. Erst kirchliche Friedensgruppen brachen Anfang der achtziger Jahre mit derart klassenkämpferischer Propaganda und riefen an den Trümmern der Frauenkirche zum stillen Gedenken auf.
Den ersten Bombenangriff auf eine bewohnte Stadt flog im Zweiten Weltkrieg die deutsche Luftwaffe
Unter der sarkastischen Überschrift „Ihr seid wieder wer!“ schrieb der Holocaust-Überlebende Jean Améry im Jahr 1969 einen Brief an einen anonymen Bürger der Bundesrepublik Deutschland. Er fordert ihn darin auf, „die Geschichte, das so und nicht anders Geschehene“, schlicht zur Kenntnis zu nehmen. Und dann schreibt Améry, was es zu jedem Versuch der Relativierung der deutschen Geschichte zu sagen gibt: „Sie, Ihr Herr Vater, Ihr Herr Großvater, haben zur Entfesselung zumindest eines Großkonflikts, nun sagen wir’s vorsichtig, nicht nein gesagt.
Dieser Weltkonflikt ging machtpolitisch für Sie schlecht aus, wenn auch, was Menschenopfer betrifft, doch wohl nicht ganz so tragisch wie für beispielsweise die Russen oder die Polen, nicht zu reden von den Juden, die ihnen auf politisch-militärischer Ebene gar nicht entgegentraten, vielmehr nur ihre Macht zu spüren bekamen bis zum bitteren Ende. (…) Muss ich Ihnen erst sagen, dass Sie und die Ihren bei der ganzen Veranstaltung am Ende – trotz Dresden und anderer Scheußlichkeiten, die Ihnen zustießen – noch vergleichsweise glimpflich wegkamen?“
Den ersten Bombenangriff auf eine bewohnte Stadt flog im Zweiten Weltkrieg die deutsche Luftwaffe. Das war am 1. September 1939, nur Stunden nach Beginn des Krieges. Das polnische Wielu wurde dabei fast vollständig zerstört. Es folgten Rotterdam, Coventry, andere. Briten und Amerikaner begannen 1942 mit Flächenbombardements auf deutsche Großstädte. Solche Luftangriffe wurden bewusst auch auf reine Wohngegenden geflogen, mit dem erklärten Ziel, den Durchhaltewillen des Feindes zu brechen, seine Moral. Das geschah zumeist in mehreren Wellen. Zuerst wurden Sprengbomben abgeworfen, um Dächer abzudecken und Fenster zu zertrümmern. Dann wurden Brandbomben geworfen. Zum Schluss, während der Löscharbeiten, explodierten mit Zeitzündern versehene Luftminen.
Innerhalb von 15 Minuten wurden drei Viertel der Altstadt in Brand gesetzt
In der Nacht zum 14. Februar 1945 verwandelten britische Flugzeuge die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Dresden in ein Flammenmeer. Innerhalb von 15 Minuten wurden drei Viertel der Altstadt in Brand gesetzt. Ein Bombenteppich zerstörte die gesamte Innenstadt. Es war der schwerste Luftangriff auf eine Stadt im Zweiten Weltkrieg, rund 25 000 Menschen wurden getötet. Ob Kinder, Frauen, Alte, Kranke – jeder war ein Ziel der Angriffe. Planvoll und systematisch wurden Zivilisten umgebracht. Ihr Tod war nicht „Kollateralschaden“ einer anderen kriegsnotwendigen Handlung, sondern erwünschtes Resultat des Angriffs selbst. Dresden lag in der Logik von Hiroshima und Nagasaki.
Die absichtliche Tötung unschuldiger Menschen aber ist Mord, auch im Krieg. Als im Jahr 1958 der ehemalige amerikanische Präsident Harry Truman von der Universität Oxford einen Ehrendoktor erhalten sollte, schrieb die katholische Moralphilosophin Elizabeth Anscombe ein wütendes Pamphlet gegen diese Entscheidung („Mr. Truman’s Degree“). Ihr Essay gilt bis heute als Grundlage der modernen Forschung über Recht und Moral im Krieg. Ein zentraler Gedanke darin lautet: Das Recht zum Krieg (ius ad bellum) ist unabhängig vom Recht im Krieg (ius in bello).
So wie ein Aggressor durchaus „sauber“ kämpfen kann, kann ein Verteidiger, etwa durch Einsatz von Chemiewaffen, abscheuliche Verbrechen begehen. Im Recht zu sein, einen Krieg zu führen, befreit nicht von der Notwendigkeit, ihn im Einklang mit allseits akzeptierten Normen führen zu müssen.
Dresden war ein Unrecht. Schmälert das den Dank der Deutschen, von den Alliierten befreit worden zu sein? Nein.
https://www.tagesspiegel.de/
Die Nacht, als das Feuer kam: Dresden 1945
In der Endphase des Zweiten Weltkrieges, im Februar 1945, bombardierten die Alliierten Dresden: Circa 25.000 Menschen fanden den Tod, die Überlebenden waren zutiefst traumatisiert, das einst prächtige Elbflorenz lag in Schutt und Asche. In »Die Nacht, als das Feuer kam« begibt sich der britische Journalist und Autor Sinclair McKay auf eine ganz besondere Spurensuche. In den Archiven der Stadt entdeckte er tief verborgene persönliche Aufzeichnungen, die es ihm ermöglichen, die Geschehnisse dieser drei verhängnisvollen Tage und Nächte aus der Perspektive der Bewohner der Stadt zu erzählen: Schülern, Mitgliedern der Hitlerjugend und des Kreuzchors, Künstlern, Musikern, aber auch des Kriegsgefangenen Kurt Vonnegut und nicht zuletzt Victor Klemperer sowie Piloten und Besatzungsmitgliedern der britischen und amerikanischen Verbände. Noch nie zuvor wurde das Ausmaß dieses Luftangriffs für die Zivilbevölkerung der Stadt so vielstimmig, emotional und zutiefst menschlich geschildert wie in diesem Meisterwerk der narrativen Geschichtsschreibung – und das noch lange, nachdem die letzte Seite umgeblättert ist, im Gedächtnis bleiben wird.
War Dresden ein Kriegsverbrechen? Oder doch nicht?
Seit dem 14. Februar 1942 galt die „Area Bombing Directive“ der Royal Air Force. Auf den Tag drei Jahre später wurde sie nach Hunderten anderen Städten gegen Dresden angewendet. Seither tobt der Streit, wie dieser Befehl zu bewerten ist.
Veröffentlicht am 12.02.2021 | Lesedauer: 5 Minuten
Sven Felix Kellerhoff
Von Sven Felix Kellerhoff
Leitender Redakteur Geschichte
Die Anweisung war unmissverständlich formuliert: „Sie sind angewiesen, Ihre Kräfte ohne Einschränkung einzusetzen“, hieß es in der „General Directive No. 5“ des britischen Luftfahrtministeriums vom 14. Februar 1942: „Ihre Operationen sollen sich fortan in erster Linie gegen die Moral der feindlichen Zivilbevölkerung und insbesondere gegen die Industriearbeiterschaft richten.“
Aus formalen Gründen erging dieser Befehl einige Tage vor dem offiziellen Dienstantritt des neuen Chefs des Bomber Commands der Royal Air Force (RAF), Arthur Harris, Ende Februar 1942. Jedenfalls wurde die „Area Bombing Directive“ die zentrale Leitlinie für Harris’ Kampf gegen das Dritte Reich.
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern als Chef der strategischen Bomberverbände probierte der altgediente RAF-Offizier kaum andere Konzepte aus, sondern hielt sich an diese Weisung. Ende März 1942 ging die Altstadt von Lübeck in Flammen aus, Ende April Rostock, Ende Mai die Innenstadt von Köln, und fast alle anderen deutschen Städte folgten.
Natürlich war es nur ein kalendarischer Zufall, dass auf den Tag genau drei Jahre nach Erlass dieser Weisung der bis heute in Deutschland bekannteste Luftangriff im Zuge der „Area Bombing Directive“ folgte: In drei Wellen attackierten britische und US-Bomber ab dem späten Abend des 13. bis zum Mittag des 14. Februar 1945 Dresden an der Elbe. Ein Feuersturm verzehrte die bis dahin wenig beschädigte barocke Innenstadt weitgehend, bis zu 25.000 Menschen starben innerhalb weniger Stunden.
Andere Angriffe forderten in absoluten Zahlen oder bezogen auf die Einwohnerschaft zwar mehr Opfer, etwa die Attacken auf Hamburg im Sommer 1943 mit etwa 34.000 Toten oder die Zerstörung der Schwarzwaldstadt Pforzheim 1945, wo mit mehr als 17.000 Menschen fast ein Drittel aller Bewohner starb. Doch Dresden wurde zum Symbol für die Strategie des „Moral Bombing“, des gezielten Angriffs auf die Zivilbevölkerung zur Zerstörung der feindlichen Kampfbereitschaft.
Ob diese Strategie nun ein Kriegsverbrechen war oder nicht, ist seither umstritten. Betrachtet man es von einem überzeitlichen Standpunkt der Menschenrechte, so kann die Antwort nur heißen: Natürlich war gezielte Gewaltanwendung gegen alte Leute, Frauen und Kinder, gegen Wohnungen und Kirchen verbrecherisch. Doch solch ethische Betrachtungen ex post tragen wenig Erkenntnis bei.
„Unverteidigt“? In Dresden standen 252 Flakgeschütze
Die Frage muss vielmehr lauten: War die „Area Bombing Directive“ nach der Rechts- und Sachlage des Jahres 1942 verbrecherisch? Gern angeführt wird in diesem Zusammenhang eine Vorschrift aus der Haager Landkriegsordnung von 1899/1907, in deren Artikel 25 es heißt: „Es ist untersagt, unverteidigte Städte, Dörfer, Wohnstätten oder Gebäude, mit welchen Mitteln es auch sei, anzugreifen oder zu beschießen.“
Doch um fast alle deutschen Städte herum standen Flakbatterien; in Berlin, Hamburg und Wien erhoben sich sogar rund um die Innenstädte gigantische Flaktürme. Unverteidigt im Sinne der Landkriegsordnung waren die wenigsten deutschen Städte; auch Dresden verfügte Mitte Februar 1945 noch über 252 Flakgeschütze.
Wenn also das gültige Völkerrecht im Zweiten Weltkrieg keine Regeln enthielt – wie war es mit zwar formal nicht in Kraft getretenen, aber ausgearbeiteten Regeln? 1922/23 hatten sich Völkerrechtsexperten erneut in Den Haag getroffen, um Konsequenzen aus den ersten Bombardements während des Ersten Weltkriegs 1914 bis 1918 zu beraten.
Das Ergebnis war ein Entwurf, der unter anderem bestimmte: „Das Luftbombardement zur Terrorisierung der Zivilbevölkerung und Zerstörung oder Beschädigung von Privateigentum nichtmilitärischen Charakters ist verboten.“ Erlaubt seien Luftangriffe nur gegen „militärische Ziele“, deren Zerstörung einen „klaren Vorteil darstellen“ würde.
Zwar wurden diese „Haager Luftkriegsregeln“ niemals ratifiziert; man kann jedoch argumentieren, dass sie bis 1939 zum Gewohnheitsrecht geworden seien – viele regelmäßig angewendete Bestimmungen des Völkerrechts waren damals (und manche sind es bis heute) nicht allgemein in internationalen Verträgen festgelegt.
Hitler brach alle völkerrechtlichen Regeln vielfach
Für die Praxis der RAF im Zweiten Weltkrieg spielten die „Haager Luftkriegsregeln“ dennoch keine Rolle. Der Grund dafür ist einfach: Bevor die „Area Bombing Directive“ erging, hatte Hitlers Drittes Reich alle denkbaren völkerrechtlichen Regeln vielfach gebrochen. Es begann mit dem Angriff auf die polnische Stadt Wielun am frühen Morgen des 1. September 1939, setzte sich unter anderem fort mit den ersten Bomben auf London, steigerte sich über Hitlers Ankündigung an die Briten: „Wir werden ihre Städte ausradieren!“ bis hin zum Luftangriff auf Belgrad am 6. April 1941.
Großbritanniens hölzerner Wunderflieger wies den Bomberflotten den Weg
Das „Unternehmen Castigo“, also „Strafgericht“, galt bei der Luftwaffe als großer Erfolg. Etwa 500 zweimotorige Maschinen hatten 3200 Spreng- und 14.000 Brandbomben abgeworfen. Im Bericht eines eingesetzten deutschen Kampfgeschwaders hieß es: „Die Wirkung ist nach Luftbild- und Erddarstellung hervorragend gewesen. Die 50-kg-Sprengbombe hat sich für die Zerstörung eines großen Stadtteils im Verein mit der Brandbombe hervorragend bewährt.“ Hier ging es um Flächenzerstörung ziviler Ziele.
Hätte Großbritannien als Demokratie und Rechtsstaat, als Verteidiger der Menschenrechte gegen die mörderische NS-Diktatur nicht mit den gleichen Mitteln zurückschlagen dürfen? Das mag man moralisch und auch ethisch so sehen. In der konkreten Bedrohungslage des Jahres 1942 war so ein Gedanke eher abseitig. Auch wenn es manche gab, die so argumentierten, etwa der anglikanische Bischof von Chichester, George Bell.
Er setzte sich nicht durch. Harris trieb mit einer geradezu erschreckenden Beharrlichkeit das ihm aufgetragene Konzept des „Moral Bombing“ voran, bis rund 800 Städte und Gemeinden in Deutschland verwüstet waren. Erst sechs Wochen nach dem verheerenden Angriff auf Dresden setzte Premierminister Winston Churchill indirekt die „Area Bombing Directive“ außer Kraft, indem er am 28. März 1945 anordnete: „Es scheint mir der Moment gekommen, in dem wir die Bombardierung deutscher Städte aus dem schlichten Grund, den Terror zu steigern, überdenken sollten.“
Waren die Flächenbombardements deutscher Städte ein Kriegsverbrechen? Es gibt Gründe, das so zu sehen, und es gibt Gründe, die dagegen sprechen. Die historische Situation macht zumindest die Entscheidung der Verantwortlichen verständlich.
https://www.welt.de/
Dresden: Dienstag, 13. Februar 1945
Kriegsverbrechen oder militärische Notwendigkeit? In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 geschah das Unfassbare: Alliierte Bomberverbände flogen einen mehrstündigen Angriff auf Dresden, »das Florenz an der Elbe« wurde in einem gewaltigen Feuersturm dem Erdboden gleichgemacht. Mindestens 35.000 Menschen fanden den Tod. Frederick Taylor unterzieht in seiner glänzend recherchierten Dokumentation die Ereignisse und Legenden einer neuen, kritischen Betrachtung.
Der Angriff britischer und amerikanischer Luftverbände auf Dresden am 13. Februar 1945 gehört zu den Traumata der an Gräueln reichen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Das Bombeninferno von Dresden, dem etwa 35 000 Zivilisten zum Opfer fielen, ist – wie Guernica oder Coventry – zum Synonym geworden für den totalen Krieg, der Opfer unter der Zivilbevölkerung nicht nur in Kauf nimmt, sondern strategisch einsetzt. Bis heute gehört die Zerstörung dieser Stadt zu den brisanten Themen im Verhältnis von Deutschen und Briten. In der Flut von – beiderseits emotional aufgeladenen – Veröffentlichungen zur Frage von Schuld und Kriegsverbrechen kommt dem Buch von Frederick Taylor besondere Bedeutung zu. Erstmals werden von britischer Seite Zweifel und kritische Stimmen laut, wo lange Zeit Kriegshelden wie »Bomber« Harris geradezu glorifiziert wurden. Der Historiker stellt Dresden in den Rahmen europäischer Kultur- und Kriegsgeschichte und legt dar, wie mit gezielten Vernichtungsattacken auf Städte wie Dresden moralische Grenzen der Kriegsführung ausgelotet und überschritten wurden.
Erstmals beleuchtet Frederick Taylor aus britischer Sicht kritisch den Luftangriff auf Dresden kurz vor Kriegsende. Er analysiert die Strategie des gezielten Terrors gegen die Zivilbevölkerung im Zusammenhang mit dem Kriegsverlauf, mit den Luftangriffen der Deutschen und mit der Aufweichung moralischer Grundsätze.
LUFTANGRIFFE AUF DRESDEN:
Militärisch legitim oder Kriegsverbrechen?
VON JOCHEN BUCHSTEINER, LONDON-AKTUALISIERT AM 13.02.2020-09:46
Die Flächenbombardements deutscher Städte sind in Großbritannien schon lange umstritten. Ein neues Buch befeuert die Debatte über die Bewertung des Luftkriegs. Und nicht nur mit diesem Teil ihrer Kriegsgeschichte hadern viele Briten.
War die Bombardierung Dresdens ein militärisch legitimer Angriff im Endstadium des Zweiten Weltkriegs, oder hat sich die Royal Air Force eines Verbrechens schuldig gemacht? Entlang dieser – nicht ganz neuen – Frage diskutieren die Briten in diesen Wochen über den 75. Jahrestag des Infernos. Inspiriert wird die Debatte vor allem durch ein Buch, das die Vorgänge zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 minutiös rekonstruiert und den Leser in bisher unbekannter Weise am Grauen teilhaben lässt.
In den Londoner Buchläden liegt „Dresden. The Fire and the Darkness“ prominent aus. Sein Autor, der Publizist Sinclair McKay, ist derzeit allgegenwärtig in den Medien. Die Wucht seines Buches leitet sich nicht aus neuen Fakten oder steilen Thesen ab; McKay hat vor allem die menschliche Seite recherchiert und schlägt sich politisch auf keine Seite. Das Buch besticht mit seiner Empathie, mit dem Lebendigmachen von Geschichte und dem kunstvollen Verweben von Biographien und Hintergründen auf beiden Seiten des Geschehens.
https://www.faz.net/
Dresden: The Fire and the Darkness
The Sunday Times Top Ten Bestsellerhttps://strato-editor.com/.cm4all/widgetres.php/cm4all.com.widgets.Embed/thumbnail.png
'Powerful . . . there is rage in his ink. McKay's book grips by its passion and originality. Some 25,000 people perished in the firestorm that raged through the city. I have never seen it better described' Max Hastings, Sunday Times
Published for the 75th anniversary
In February 1945 the Allies obliterated Dresden, the 'Florence of the Elbe'. Bombs weighing over 1,000 lbs fell every seven and a half seconds and an estimated 25,000 people were killed. Was Dresden a legitimate military target or was the bombing a last act of atavistic mass murder in a war already won?
From the history of the city to the attack itself, conveyed in a minute-by-minute account from the first of the flares to the flames reaching almost a mile high - the wind so searingly hot that the lungs of those in its path were instantly scorched - through the eerie period of reconstruction, bestselling author Sinclair McKay creates a vast canvas and brings it alive with touching human detail.
Along the way we encounter, among many others across the city, an elderly air-raid warden and his wife vainly striving to keep order amid devouring flames, a doctor who carried on operating while his home was in ruins, novelist Kurt Vonnegut who never thought that his own side might want to unleash the roaring fire, and fifteen-year-old Winfried Bielss, who, having spent the evening ushering refugees, wanted to get home to his stamp collection.
Impeccably researched and deeply moving, McKay uses never-before-seen sources to relate the untold stories of civilians and vividly conveys the texture of contemporary life. Dresden is invoked as a byword for the illimitable cruelties of war, but with the distance of time, it is now possible to approach this subject with a much clearer gaze, and with a keener interest in the sorts of lives that ordinary people lived and lost, or tried to rebuild.
Writing with warmth and colour about morality in war, the instinct for survival, the gravity of mass destruction and the importance of memory, this is a master historian at work.
'Churchill said that if bombing cities was justified, it was always repugnant. Sinclair McKay has written a shrewd, humane and balanced account of this most controversial target of the Anglo-American strategic bombing campaign, the ferocious consequence of the scourge of Nazism' Allan Mallinson, author of Fight to the Finish
'Beautifully-crafted, elegiac, compelling - Dresden delivers with a dark intensity and incisive compassion rarely equalled. Authentic and authoritative, a masterpiece of its genre' Damien Lewis, author of Zero Six Bravo
'Compelling . . . Sinclair McKay brings a dark subject vividly to life' Keith Lowe, author of Savage Continent
'This is a brilliantly clear, and fair, account of one of the most notorious and destructive raids in the history aerial warfare. From planning to execution, the story is told by crucial participants - and the victims who suffered so cruelly on the ground from the attack itself and its aftermath' Robert Fox, author of We Were There
Wie der Feuersturm über Generationen weiterwirkt
Vor 70 Jahren starben Zehntausende beim Bombardement Hamburgs während der Operation „Gomorrha“. Ein Forschungsprojekt hat jetzt aufgeklärt, wie die Erlebnisse von Zeitzeugen bis heute spürbar bleiben.
Veröffentlicht am 22.07.2013 |
Sven Felix Kellerhoff
Von Sven Felix Kellerhoff
Leitender Redakteur Geschichte
Niemand kann sagen, wie sich ein Bombenkrieg anfühlt, der es nicht selbst erlebt hat. Wenn das Haus zittert, in dessen provisorischen Luftschutzkeller man sitzt, weil im Nachbargebäude eine Luftmine einschlägt. Wenn tosende Brände Luftströme in Orkanstärke erzeugen. Wenn man nach der offiziellen Entwarnung heraustritt in ein flammendes Inferno.
Wenn Nachgeborene diese Erlebnisse schon nicht nachfühlen können, so interessiert viele dennoch, was die Generation der eigenen Eltern oder Großeltern in den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs erlebt hat. Dafür spricht der große Erfolg von Büchern wie Jörg Friedrichs emotionaler Darstellung „Der Brand“ oder von Sammlungen mit literarischen Schilderungen oder Zeitzeugenberichten. Systematisch erforscht worden sind solche Sammlungen aber bisher noch nicht.
Pünktlich zum 70. Jahrestag der vernichtenden Angriffsserie ist jetzt der Ergebnisband eines so bisher einzigartigen Forschungsprojektes erschienen. Interdisziplinär hatten sich Historiker, Psychiater und Psychologen über mehrere Jahre hinweg systematisch mit der Erinnerung von Zeitzeugen des Feuersturms beschäftigt - und zusätzlich ihre Kinder und Enkel befragt. Immerhin 34 Interviews mit weiblichen und 30 mit männlichen Augenzeugen der Operation „Gomorrha“ konnten geführt werden, die zum Zeitpunkt des Bombardements zwischen drei und 27 Jahre alt waren.
Serie von Angriffen
In der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1943 war die monatelange „Ruhe vor dem Sturm“ über der zweitgrößten Stadt zu Ende: fast 800 britische schwere Bomber attackierten die Hansestadt. Beim ersten Großangriff wurden mehr als 2300 Tonnen Bomben abgeworfen, vor allem auf das Stadtzentrum und die nordwestlich davon gelegenen, oft eher locker bebauten Viertel. Rund 1500 Menschen kamen ums Leben.
Doch das war erst der Anfang. Gegenüber der Gewalt des ersten Nachtangriffs fielen zwar die Schäden durch mehrere kleinere Folgeangriffe tagsüber durch die US Army Air Forces vor allem gegen den Hafen und nachts durch Schnellbomber vom Typ Mosquito kaum auf. Aber in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 1943 kam es dann zur ganz großen Katastrophe.
Knapp 750 britische Maschinen waren diesmal im Einsatz, und ihr Zielgebiet lag östlich der Innenstadt, in eng bebauten Wohnvierteln der Hamburger Arbeiterschaft. Knapp 2400 Tonnen Bomben, neben normalen Sprengsätzen und gewaltigen Luftminen vor allem die kleinen Thermitbrandbomben, die wir Zündern wirkten, fielen auf Rothenburgsort, Hammerbrook, Eilbeck und weitere Viertel.
Das war schon schlimm genug, doch die trockene Witterung und die hohen Temperaturen auch nachts sorgten dafür, dass der bisher fürchterlichste menschengemachte Feuersturm der Weltgeschichte entstand. So nennt man eine spezielle Form eines Stadtbrandes, bei dem durch die Hitze brennender Häuser eine Art Kamineffekt entsteht, der die Flammen ständig anfacht und weiterträgt. Orkanartig sog das Feuer allen verfügbaren Sauerstoff an; wer dort hineingeriet, hatte kaum eine Überlebenschance, wurde in die Flammen gerissen oder erstickte.
Vermutlich mehr als 35.000 Menschen kamen allein in dieser einen Nacht in Hamburg ums Leben, große Teile der am dichtesten bewohnten Gebiete verbrannten einfach. Es folgten noch zwei Groß- und mehrere kleinere Angriffe, aber ein weiteres Mal entstand kein Feuersturm in der bereits ausgeglühten Stadt.
Für die meisten Zeitzeugen, die in dem interdisziplinären Projekt befragt wurden, war die Erfahrung des Feuersturms, der vernichtenden Nacht vom 27. auf den 28. Juli 1943, prägend für ihr ganzes Leben. Natürlich ist eine Auswahl von 64 Gesprächspartner mehr als sechs Jahrzehnte nach einem Ereignis nicht repräsentativ; hochrechnen kann man die Ergebnisse daher nicht. Doch sie lassen Trends erkennen, die durch andere Quellen bestätigt werden. Knapp drei Viertel der Befragten etwa erinnerten sich, dass sie ihr Zuhause verloren hatte - das entspricht dem tatsächlichen Verlust an Wohnraum in den inneren Bezirken.
Vergleich mit Dresden
Bemerkenswert sind Ergebnisse, zu denen es keine anderen Quellen gibt. So sahen zwar nur ein Viertel der Befragten die Schuld am Krieg wesentlich oder überwiegend bei Deutschland. Gleichzeitig aber gab es wenig Ressentiment: Nur jeder fünfte der befragten Zeitzeugen sah die Deutschen vor allem als Opfer, ebenso wenige berichteten von Hass gegen die Angreifer. Neun von zehn Gesprächspartnern der Wissenschaftler wiesen die Vorstellung zurück, „dass es in der NS-Zeit auch schöne Seiten gab“.
Bemerkenswert ist der Vergleich mit ähnlichen Untersuchungen, die in Dresden vor wenigen Jahren stattgefunden haben. Der Zeitzeugen-Experte Alexander von Plato hatte mit Mitarbeitern im Rahmen einer Historikerkommission Zeitzeugen des ebenfalls verheerenden Luftangriffs am 13. und 14. Februar 1945 befragt und Schilderungen ausgewertet.
Die Unterschiede zwischen den beiden Städten sind frappierend, obwohl beide von einem Feuersturm zerfressen wurde und sich die Zahl der Opfer gemessen an der Bevölkerung in ähnlichen Dimensionen bewegt. In Dresden wurden und werden, ganz in der Tradition der NS- und der anschließenden SED-Propaganda, die Westalliierten für „die sinnlosen Terrorangriffe“ verantwortlich gemacht, stellt Plato fest, während im Falle Hamburgs das „strategische Gewicht der Stadt kaum infrage gestellt“ wurde. In Dresden spielt zugleich die Erinnerung an das Bombardement eine viel größere Rolle als im mindestens genauso hart getroffenen Hamburg.
Nicht verallgemeinerbar
Zwangsläufig sehr vage allerdings werden die Ergebnisse, wenn es um die Fortwirkung der Erfahrung Feuersturm in die nächste oder gar übernächste Generation geht. Spezifische Verarbeitungsmechanismen hat schon vor zehn Jahren das Team um den Sozialpsychologen Harald Welzer herausgearbeitet; an die Qualität dieser Forschung konnten die Hamburger auch wegen der vorgegebenen Konzentration ihrer Arbeit auf den Bombenangriff 12943 nicht erreichen.
Dennoch und trotz des oft schwer verständlichen Tonfalls der beteiligten Forscher ist das Projekt hochinteressant. Es stellt naheliegende Vermutungen auf eine wesentlich tragfähigere Basis, auch wenn die Ergebnisse nicht verallgemeinerbar sind. Drei Fünftel der Zeitzeugen etwa gaben als Motiv für ihre Auseinandersetzung mit ihren Erlebnissen an: „Meine Kinder sollten wissen, wie schlimm Krieg ist.“
https://www.welt.de/
Der Brand: Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945
Fünf Jahre lang lagen Deutschlands Städte im Zweiten Weltkrieg unter Dauerbombardement. Mehr als 600 000 Zivilopfer waren zu beklagen, die historisch gewachsene Städtelandschaft versank unwiederbringlich. Der Historiker Jörg Friedrich legt die erste umfassende Dhttps://strato-editor.com/.cm4all/widgetres.php/cm4all.com.widgets.Embed/thumbnail.png arstellung dieser Katastrophe vor, die trotz ihrer beispiellosen Dimension im nationalen Gedächtnis der Deutschen kaum Niederschlag gefunden hat.
STAATSBESUCH IN OSTDEUTSCHLAND
Als die Dresdner die Queen mit Äpfeln bewarfen
von Gregor Müller
Stand: 17. September 2022, 05:00 Uhr
Das Wetter ist ungemütlich, als Queen Elizabeth II. am 22. Oktober 1992 zum ersten Mal Dresden besucht. Dennoch haben sich hunderte Menschen vor der voll besetzten Kreuzkirche versammelt. Viele wollen einen Blick auf die blaublütige Regentin werfen - aber manche auch Eier und faule Äpfel.
Erster Besuch eines Royals im Osten
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands hegte Queen Elizabeth II. den Wunsch, auch den Osten des Landes zu bereisen. Zwei Mal hatte sie zuvor schon Westdeutschland besucht, 1992 ergab sich die Möglichkeit, auf das bisher unbekannte Terrain östlich der ehemaligen innerdeutschen Grenze vorzudringen.
Am 21. Oktober durchschreitet ihre Majestät dazu das Brandenburger Tor in Berlin von West nach Ost und stattet dann dem Pergamon-Museum einen Besuch ab.
Besuch in Dresden als Versöhnungsgeste
Am Tag darauf geht es mit dem Flugzeug nach Dresden, auf Wunsch der Königin und entgegen der Ratschläge aus der Heimat. Der Besuch soll eine Versöhnung im Gedenken an das Grauen des Zweiten Weltkriegs darstellen. Viele haben hier nicht verziehen, dass Dresden zum Ende des Krieges, besonders vom 13. bis 15. Februar 1945 von amerikanischen und britischen Bombern ins Ziel genommen wurde.
Zerstörung von Dresden - ein Kriegsverbrechen?
Die Bombardierung der sächsischen Landeshauptstadt forderte zwischen 22.700 und 25.000 Todesopfer und legte neben der militärischen und industriellen Infrastruktur auch weite Teile der Innenstadt in Schutt und Asche. Ob es sich dabei um militärisch notwendige Operationen oder Kriegsverbrechen handelt, wird von Historikern bis heute diskutiert.
Zu den zahlreichen Kriegsverlusten in der historischen Altstadt Dresdens gehören sowohl die Kreuz- als auch die Frauenkirche. Während erstere zehn Jahre nach ihrer Zerstörung wieder aufgebaut wurde, blieb die Ruine der Frauenkirche in der DDR als Mahnmal gegen Krieg erhalten. 1994 begann der Wiederaufbau der barocken Kirche, 2005 war er beendet.
Schuldeingeständnis unbedingt vermeiden
Auf ausdrücklichen Wunsch ihrer Majestät führt die Fahrt vom Flughafen zur Kreuzkirche, wo ein Gedenkgottesdienst stattfinden soll, vorbei an der Ruine der Frauenkirche. Das Foreign Office hatte von diesem Umweg abgeraten, konnte aber nur durchsetzen, dass die Monarchin nicht auch noch ausstieg und einen Blumenkranz ablegte. Zu sehr hätte das nach einem Schuldeingeständnis ausgesehen!
Lautstarke Proteste und Eierwürfe
Trotz ihrer Versöhnungsgesten schlägt der Queen nicht nur Jubel entgegen, als sie vor der Kreuzkirche aus dem Auto steigt. Da scheint es auch nicht zu helfen, dass sie sich mit ihrem grünen Kleid und Hut in die Landesfarben des jungen Freistaates hüllt. Deutlich hörbar sind Pfiffe und Buhrufe. Außerdem sind einzelne Plakate zu sehen, auf denen z.B. "Majestät, erinnern Sie sich an den 13ten und 14ten Februar" oder "Weg mit dem Harris Schandmal" stehen. Die Stimmung in der Menge scheint zu kippen und als Eier und Äpfel in Richtung der Majestät geworfen werden, wird diese schnell in die Kreuzkirche geleitet.
Bomber Harris bekommt ein Denkmal
Arthur Harris, hochrangiger Offizier der Royal Air Force, hatte das Flächenbombardement von Städten während des Zweiten Weltkrieges angeordnet und wird damit direkt mit Dresdens Untergang in Verbindung gebracht. Der damalige Oberkommandierende des Bomber Command der RAF ist in England auch als "Butcher" Harris bekannt und umstritten, da fast die Hälfte der Besatzungen der Flugzeuge von ihren Feindflügen nicht zurückkehrten. Dennoch enthüllte die Queen Mum Elizabeth I. eine Statue für den zum Baronet erhobenen Harris. Keine 24 Stunden später war das Denkmal mit Farbe übergossen und wurde auch später noch mehrmals beschädigt.
Gedenkgottesdienst mit Partnerstadt Coventry
In der Dresdner Kreuzkirche begeht Elizabeth II. zusammen mit ihrem Ehemann Prinz Philip, Bundespräsident Richard von Weizsäcker und dem sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf einen Gedenkgottesdienst, der an die Opfer der Bombardierung von Dresden und Coventry erinnern soll. Dazu singen der Kreuzchor und der Chor der Coventry Cathedral gemeinsam. Die Kathedrale der mittelenglischen Stadt wurde zerstört, als diese in der Nacht vom 14. November 1940 massiven Bombenangriffen der deutschen Luftwaffe ausgesetzt war. 60.000 Gebäude wurden dabei beschädigt, etwa 1.000 Menschen verletzt.
Freundlicher Empfang in Leipzig
Als die Queen nach dem Gottesdienst wieder vor das Kirchenportal tritt, sind die Protestierenden schon abgezogen, oder zumindest verstummt. So kann sie ohne weitere Vorfälle zum Hauptbahnhof gelangen, von wo ein eigens auf dieser Strecke eingesetzter ICE sie nach Leipzig bringt.
Hier wird sie auf dem Marktplatz ausschließlich freudig begrüßt. Während des Empfangs im Alten Rathaus würdigt Elizabeth II. die Schlüsselrolle der Bevölkerung von Leipzig und Sachsen "bei der demokratischen Umgestaltung unseres halben Kontinents."
Wir haben jetzt die einzigartige Chance, ein friedliches, wirtschaftlich blühendes und geeintes Europa aufzubauen. Ich hoffe, dass mein Besuch im Freistaat Sachsen im Herzen des Kontinents das Bekenntnis Großbritanniens zu diesem Ziel unterstreichen wird und ebenso seine Entschlossenheit, eine enge Beziehung zu diesem historischen Teil Deutschlands aufzubauen.
Queen Elizabeth II.
Reaktionen in England
Nach ihrem Besuch in Leipzig besichtigt die Queen noch Potsdam, bevor sie in ihre Heimat zurückkehrt. Während sie sich selbst zufrieden mit dem Besuch gibt, titelt die britische Presse "Dresden schlägt die königliche Hand der Versöhnung aus" (Daily Express), "Tapfere Queen bietet Nazi-Rowdies die Stirn" (Daily Mirror) oder "Königin bei Protest gegen Bomber Harris in Dresden mit Eiern beworfen - Hohngelächter stört königlichen Versöhnungsversuch" (Times).
Einen weiteren Besuch wird es nicht geben: Queen Elizabeth II. stirbt am 08. September 2022 im Alter von 96 Jahren auf ihrem Schloss Balmoral.
Der MDR berichtete am 09.09.2022 darüber.
https://www.mdr.de/
Warum genügen 25.000 Tote von Dresden nicht?
Mit hässlicher Regelmäßigkeit wird jedes Jahr vor dem 13. Februar um die Zahl der Opfer des Feuersturms in Dresden gestritten. Dabei besteht doch schon längst düstere Klarheit darüber.
Veröffentlicht am 07.02.2015 | Lesedauer:
Von Sven Felix Kellerhoff
Leitender Redakteur Geschichte
Das Muster ist stets ähnlich: Sobald ein mehr oder weniger runder Jahrestag des 13. Februar 1945 näher rückt, melden sich, früher in Leserbriefen und an Stammtischen, heute im Internet „Skeptiker“ zu Wort. Die offiziell angegebene Zahl von bis zu 25.000 Opfern des fürchterlichen Dreifachluftangriffs „könne“ nicht stimmen, sei viel zu niedrig.
So auch jetzt, nachdem der Berliner Künstler Yadegar Asisi ein beeindruckendes Panorama „Dresden 1945 – Tragödie und Hoffnung einer europäischen Stadt“ der Öffentlichkeit vorstellte. Er hatte sich dabei die Ergebnisse der zur Ermittlung der Opferzahl berufenen Historikerkommission zu eigen gemacht.
Bei vielen Redaktionen, die über Asisis Werk berichtet hatten, trafen daraufhin Mails ein, außerdem zahlreiche Kommentare unter Online-Artikeln, die alle in etwa dasselbe behaupteten: Diese Zahl sei viel zu niedrig, man könne sie getrost verfünffachen oder „gleich eine Null anhängen“.
Das Kalkül ist durchsichtig: So soll Skepsis an den Ergebnissen der Kommission gestreut werden, vor allem bei Journalisten, die sich mit der Materie nicht auskennen. Dafür verfassen fachlich durch nichts ausgewiesene Aktivisten sogar seitenlange Pamphlete, in denen wüste Behauptungen aufgestellt werden.
Doch solche kruden Ansichten sind nicht automatisch Argumente gegen ihre Zweifel an den Ergebnissen der Historikerkommission. Zumal sie vermeintlich gut belegt daherkommen, oft mit Fußnoten versehen und mit zahlreichen Zeitzeugenschilderungen ergänzt.
Ohne Zweifel war der Untergang des alten Dresden am 13. und 14. Februar 1945 ein Schock. In knapp 15 Stunden, vom Abwurf der ersten britischen Markierungsbomben um 22.03 Uhr bis zum Abflug der letzten US-Tagbomber gegen 12.38 Uhr, ging eine bis dahin fast unbeschädigte Großstadt im Feuersturm zugrunde. Die Wucht der Zerstörung prägte alle, die den Angriff überlebten.
Zwar war die Attacke nicht die schwerste auf eine deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg. Hamburg, Berlin, Essen, Duisburg und Dortmund traf es schlimmer, wenn man die Zahl der angreifenden Bomber oder die Menge der abgeworfenen Spreng- und Brandladungen in Rechnung zieht. Gemessen am Anteil der zerstörten Gebäude war das Schicksal von Düren, Paderborn und Köln weitaus härter als das von Dresden.
Dennoch ist kein anderer Bombenangriff so symbolisch geworden wie der vom 13. und 14. Februar 1945. Das liegt vor allem an den Spekulationen über die Zahl der Opfer. Bereits unmittelbar nach dem Ende der Angriffe nannten schwedische Zeitungen nach dem Hörensagen 100.000 bis 200.000 Tote.
Das steigerte sich im Laufe der Jahre, bis schließlich im Frühjahr 2000 der mehrfach vorbestrafte Rechtsterrorist Manfred Röder unter dem Beifall älterer Dresdner im Stadtmuseum behauptete, der Angriff habe 480.000 Menschenleben gefordert. Vom „Dresdner Bombenholocaust“ sprachen mehrfach Mitglieder der sächsischen NPD.
Um solchen wilden Spekulationen Fakten entgegenzusetzen, berief der damalige Oberbürgermeister Ingolf Roßberg eine hochkarätige Historikerkommission. Ihre Aufgabe war es, die Zahl der Opfer nach allen möglichen Kriterien zu ermitteln.
Dazu untersuchten die Experten um den Militärhistoriker Rolf-Dieter Müller zunächst die erhaltenen schriftlichen Quellen. Die nationalsozialistischen Behörden meldeten während der Aufräumungsarbeiten mehrfach nacheinander die aktuelle Zahl der geborgenen Toten.
Am 10. März 1945 kamen sie auf 18.375 Opfer, am 20. März auf 20.204 und am 31. März schließlich auf 22.096. In den folgenden Jahrzehnten wurden noch etwa 2000 weitere Leichen in verschütteten Kellern entdeckt – das entsprach recht genau der Schätzung vom 15. März 1945, die von insgesamt 25.000 Toten ausging.
Dazu passte die Zahl von 19.000 identifizierten Opfern, die bis April 1945 vor allem auf zwei Dresdner Friedhöfen beigesetzt wurden. Einschließlich der Asche von 6865 Menschen, deren Leichen auf dem Altenmarkt verbrannt worden waren, um die Seuchengefahr zu bannen.
Ein zweiter wesentlicher Ansatz war die Beurkundung von Sterbefällen. In einem hochbürokratisierten Land wie Deutschland verschwand niemand spurlos, auch nicht im Zweiten Weltkrieg. Irgendwann mussten Verwandte, schon um Erbscheine zu bekommen oder Rentenansprüche zu begründen, bei Gericht eine Todeserklärung beantragen – und erzeugten damit einen Nachweis des Verbleibs der jeweiligen Person.
Auch bei weiter Auslegung der Kriterien konnten rund 8000 standesamtlich beurkundete Sterbefälle dem Luftangriff von Mitte 1945 zugeordnet werden, weitere 10.000 Personen wurden gerichtlich für tot erklärt, übrigens zum allergrößten Teil in Dresden selbst. Mit einer sicherheitshalber angenommenen zehnprozentigen Dunkelziffer konnte man von rund 20.000 Toten ausgehen.
Entscheidend für fast alle Skeptiker war stets die Behauptung, unzählige Opfer seien während des Feuersturms, der Dresden auffraß, „spurlos“ verbrannt. Doch war das überhaupt möglich?
Wie in einem Krematorium
In modernen Krematorien werden Leichname bei etwa 850 Grad und kontinuierlicher Energiezufuhr in Form von Erdgas binnen einer Stunde eingeäschert. Rückstandslos verbrennen sie aber nicht, die großen Knochen bleiben fast immer erhalten und werden vor der Beisetzung kleingemahlen. Für eine wirklich rückstandslose Verbrennung sind Temperaturen von mehr als 2000 Grad notwendig.
Während des Feuersturms am frühen Morgen des 14. Februar 1945 wurden in Dresden zwar zeitweise Temperaturen im Freien von bis zu 900 Grad erreicht. In geschlossenen Räumen fanden sich sogar Indizien für bis zu 1200 Grad.
Für noch höhere Werte gibt es aber keine Belege; sie sind auch unwahrscheinlich, da sie bei Bränden von Holz und Fachwerk nicht zu erreichen sind. Eine massenhafte „rückstandslose“ Verbrennung menschlicher Körper kann ausgeschlossen werden.
Das Gleiche gilt für die gelegentlich behauptete „heimliche“ Bestattung von Zehntausenden von Körpern. Die angeblichen Flächen erwiesen sich als Rodungen, die schon 1944 angelegt worden waren. Außerdem hat sich nie ein Zeuge gemeldet, der an diesen vermeintlichen Massenbeisetzungen mitgewirkt haben wollte. Außerdem: Welchen Grund hätte Goebbels gehabt, eine höhere Totenzahl zu verschweigen?
Eine letzte, in ihrem Zynismus allerdings schwer erträgliche Überlegung führte zum selben Ergebnis. Auf Dresden wurden am 13. und 14. Februar 1945 insgesamt 1480 Tonnen Spreng- und 1190 Tonnen Brandbomben abgeworfen, insgesamt rund 2670 Tonnen.
Bei Luftangriffen auf andere deutsche Städte, in denen Feuerstürme wüteten, kamen pro Tonne Bomben nachweislich zwischen 11,3 und 14,5 Menschen ums Leben. Diese Werte stehen für Hamburg 1943, Darmstadt 1944 und Pforzheim 1945 fest und werden nicht einmal von Rechtsextremisten in Zweifel gezogen.
Selbst wenn man den Maximalwert der klimatisch extremen Ereignisse in Hamburg zugrunde legt, als die Stadt nach wochenlanger Dürre trocken wie Zunder war, wäre theoretisch mit maximal 38.000 Toten in Dresden zu rechnen. Doch hier war es kalt, als der Luftangriff losbrach, und es lag Schnee. Die Häuser hatten sich nach einem feuchten Herbst und langen Winterwochen mit Feuchtigkeit vollgesogen.
Warum in Dresden angeblich fünf bis achtmal mehr Menschen pro Tonne Bomben getötet worden sein sollen, ist nicht nachvollziehbar. Dagegen ist es einleuchtend, von einer Zahl von etwa zehn Toten pro Tonne Bomben auszugehen.
Wie man es auch dreht und wendet: Die Ergebnisse der Historikerkommission um Rolf-Dieter Müller sind überzeugend. Die dagegen vorgebrachten „Argumente“ erweisen sich jedoch als Irrtümer, Fehlschlüsse oder extrem unwahrscheinliche Behauptungen. Dennoch werden sie rund um den 70. Jahrestag der schrecklichen Fasnachtsnacht 1945 wieder geglaubt werden. Als ob die Zahl von 25.000 Toten binnen weniger Stunden nicht entsetzlich genug wäre.
https://www.welt.de/
List of strategic bombing over Germany in World War II
A list of strategic bombing over Germany in World War II includes cities and towns in Germany attacked by RAF Bomber Command and the Eighth Air Force. This list not complete.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_strategic_bombing_over_Germany_in_World_War_II
Was Dresden a war crime?
Sinclair McKay has written a definitive study of a ruthless bombing campaign that killed thousands
From magazine issue:
01 February 2020
The literature of second world war bombing campaigns is surprisingly extensive. The books written in Britain largely focus on the night sorties by RAF Bomber Command, but the equally destructive second world war campaigns by the US 8th Air Force (daylight raids on Germany) and the Luftwaffe (the Netherlands, the Blitz on the UK) are covered too. There is little or no equivalent literature from Germany, although in recent years there have been several deeply researched books by German authors about the destruction of their cities.
The RAF books take all forms. There are authoritative personal histories (pilots, air chiefs, politicians), as well as vernacular accounts (WAAFs, ground crew, rear gunners). There are squadron histories. Bio-graphies of notables like Gibson, Cheshire, Bennett. There are several magisterial histories by, for example Max Hastings, Richard Overy, Denis Richards, Frankland/Webster. The story of the Dambusters’ raid in 1943 has a small library of its own.
Dropping bombs on civilians clearly provokes deep and complicated emotions, and a felt need to explain or justify. The sheer number of books bears witness to this.
One of the most interesting series is by Martin Middlebrook, who writes about Allied air attacks on individual cities, including Nuremberg, Hamburg, Berlin and the German rocket base on Peenemünde Island. Middlebrook draws on personal accounts by participants, witnesses and survivors from both sides and from as many different kinds of involvement as possible: flight and ground crew, anti-aircraft gunners, radar operators, controllers, air raid wardens, night fighter pilots, civilians. The result is a feeling of wholeness, a deep perspective on everything surviving participants did and suffered and endured, as well as what the aircrew went through and what the raids might or might not have achieved.
Now in the spirit of the Middlebrook accounts comes this most comprehensive, revealing and moving book of them all, Sinclair McKay’s Dresden: The Fire and the Darkness. This is a substantial addition to the genre because it describes in almost unbearable detail the deliberate destruction of a major city, a beautiful and historic place the size of Manchester, one that had little or no military value, and was more or less undefended. It was crammed with refugees fleeing the advance of the Soviet Army. No single preceding book on the bombing war has so succinctly summed up the complex responses felt by people directly involved, but also by the world at large.
Dresden is the one major event that Churchill does not mention in his six-volume history of the war
Because of the time and the circumstance, the long war approaching its end, most of the civilians who were in the city and thus horribly killed or injured were women, children, the elderly and the sick. The final estimate was that at least 25,000 people died. All this was known or anticipated by the controllers of the RAF and the USAAF — also by Winston Churchill, who ultimately gave the go-ahead. (The bombing of Dresden is the one major event of the second world war that Churchill does not mention, even in passing, in his six-volume history of the war.)
Because of pre-knowledge of the target, because it was methodically planned, because Stalin had insisted on it, because all scruples were put aside in the interests of prosecuting a war about to be won, Dresden was deliberately destroyed. Since then the decision to bomb it has been widely described as a war crime. McKay does not agree, and argues cogently against the idea:
‘War crime’ above all implies intentionality and rational decision-making… Just as it cannot be assumed that individuals always act with perfect rationality, so the same must be said for entire organisations acting with one will… Any conflict of such duration and scale will… create repercussions that start to chip away at the foundations of sanity itself, and in so doing reveal the inherent delicacy of civilisation.
However, such are the dreadful facts recounted by McKay in his book that it is impossible to put the question of criminality aside.
Fighting a war changes almost everything — the perceived necessity for military action overrides normal concerns. Individuals rise to bravery, or fight abroad, or work long hours in factories. Some succumb to fear. Some, many, are killed. The long result is never certain.
In the end, after the war is over, when thoughts of retribution and anger and fear are recollected in tranquillity, it is invariably found that whatever else it has changed the war has not fundamentally altered moral or human values, even if they were set aside for the moment in the heat of the conflict. Historians have a duty to respond not only to the facts and the documentary records of the moment, but also to circumstances, context, hindsight, personal testimony. History is written from the future. The situation clarifies the more time elapses. It is 75 years since the night and day of the Dresden raids. What McKay has to say about the nature of war crime therefore demands the greatest respect. Even so, it is deeply troubling.
Apart from the German bombing of Guernica in 1937, deliberate attacks on civilians were until then comparatively rare. When the second world war broke out President Roosevelt appealed to both sides to refrain from attacking each other’s cities. Both sides duly refrained for a short period, but soon Warsaw was bombed. Later came the assault on Rotterdam. The damaging Blitz against London and other cities was sustained through six winter months. Later, when Churchill and his Bomber Command chief Arthur Harris launched their long campaign of ‘area bombing’ (i.e. destroying the homes of workers as well as their places of work), much of the impetus, at least in the popular mind, was to pay back to the Germans in kind what they had dished out to ‘us’, the British nation.
From this emerged the central fallacy: that the indiscriminate bombing of German civilians would so destroy their morale that they would overthrow the Nazi party and peace would ensue. Nothing like that followed, just as the bombing of Coventry, Belfast, Birmingham and London had never for a moment weakened the British resolve to see the thing through. Did no one in high places ever point this out?
RAF area bombing became known as strategic. McKay describes it chillingly. The target was marked by fast-flying, low-altitude Mosquito ‘pathfinders’, dropping coloured flares to indicate the centre of the city. The Lancasters and Halifaxes then arrived, flying as self-protectively high as possible, releasing a deadly combination of huge blast bombs and incendiary devices. Fires broke out everywhere. Within about 20 minutes the deadly work would be done, the bombers departed, the sky became quiet, fires raged. A pause followed, perhaps another 30 minutes, in which survivors started to emerge shaken from shelters, the firefighters and other rescuers began work, the anti-aircraft gunners relaxed. The second RAF wave then arrived from a different direction, more bombers than before, ever more incendiaries. Intense extra fires were started, often combining into an unstoppable firestorm. New levels of traumatic chaos and appalling deaths followed.
This premeditated second level of the raid might be seen by Harris and Churchill as the best way of demoralising the innocent, but by any standards it was purposeful cruelty because it was planned to be cruel. In the case of Dresden, the day after the RAF had done their work the US 8th Air Force turned up for the coup de grâce, ostensibly to destroy the only remotely remaining legitimate target: the marshalling yards. The tracks were wrecked, but just as many bombs missed their target and landed in the still burning city.
Such raids continued throughout the war against Germany, steadily escalating. Dresden was the biggest of all raids, shocking people in Allied countries, most of whom knew the city symbolised the finest traditions of German liberal values, high culture and beautiful architecture. An American journalist, somehow evading censorship, used the phrase ‘terror bombing’. That was what Joseph Goebbels and Lord Haw-Haw had often accused the RAF of doing, an untruth the British public were used to scoffing at. It was their sons and brothers and husbands who were inside the dangerously vulnerable bombers, doing their bit without complaint, and suffering horrific casualties. (Some 55,500 members of RAF aircrew were killed, and another 18,000 were injured or taken prisoner — these were the highest losses per capita of any of the Allied combatant forces.) But the ‘terror’ tag stuck hurtfully, and the concerns about the criminality of premeditation took hold and have never really died away since.
Dresden was not the last city to fall. Essen, Pforzheim, Leipzig, Dessau, Wuppertal — all took the punishment from the air, even as the Allied armies closed on Berlin. Perhaps Pforzheim was the worst atrocity of all: a small town of watch-makers in the Black Forest, mainly consisting of wooden buildings in narrow streets, Pforzheim lost about a third of its inhabitants and more than 80 per cent of its buildings during one night in February 1945.
This is an admirable book, humane, careful with facts, clearly written, drawing on responsible sources, relating every level of the experience during Dresden’s devastation. In this present world of ballistic missiles, unmanned drones, hypersonic aircraft, projectiles with depleted uranium tips, not to mention of course the ever-present threat of nuclear warheads, the lesson from Dresden, for both sides, is as relevant and immediate as ever.
WRITTEN BY
Christopher Priest
https://www.spectator.co.uk/
WAS THE DESTRUCTION OF DRESDEN AN ALLIED WAR CRIME?
The Sky HISTORY brand logo
There’s a story about Arthur ‘Bomber’ Harris, the chief of RAF Bomber Command during the height of World War Two. While he was being driven to London from a military base in High Wycombe, his speeding car was pulled over by an irate police constable. ‘You could have killed someone,’ the constable scolded. ‘Young man,’ Harris replied, ‘I kill thousands of people every night.’
He wasn’t kidding. The war would see Allied bombers bring a kind of biblical wrath to enemy cities, in waves of fiery destruction that have aroused controversy ever since. The most notorious of these operations commenced on 13 February 1945, when Dresden – a city famed for its intellectual culture and architectural beauty – became the target of almost 4,000 tonnes of explosives and incendiary devices. What resulted was a raging firestorm which turned buildings to dust and cremated civilians alive. It’s estimated around 25,000 people died in the inferno of Dresden.
'THE PEOPLE OF DRESDEN BELIEVED THAT AS LONG AS THE LUFTWAFFE KEPT AWAY FROM OXFORD, DRESDEN WOULD BE SPARED.’
This was by no means an unprecedented act by the Allies. In July 1943, long before Dresden, the Allies unleashed Operation Gomorrah, a protracted assault on Hamburg which literally melted the streets and incinerated people in searing, hurricane-strength winds. More than 20,000 died in just one night of the Hamburg campaign alone, and historians have compared it to the nuclear attacks on Hiroshima and Nagasaki. Then there was the RAF bombing of Pforzheim, a German town, shortly after the Dresden onslaught, which killed almost a third of the population.
Questions have long been raised about the strategic legitimacy of attacks like these, and the later, apocalyptic attack on Tokyo in March 1945, which flattened the city and left around 100,000 dead. It’s Dresden which has attracted most attention by critics, as it was regarded as a capital of culture first and foremost, not a military target. As Victor Gregg, a British POW caught up in the firestorm later said, ‘The people of Dresden believed that as long as the Luftwaffe kept away from Oxford, Dresden would be spared.’
Dr Gregory Stanton, a scholar specialising in genocide, has classified the Dresden bombing as a war crime. Many other experts have agreed, and even suggested that Churchill himself could have been put on trial. German historian Jörg Friedrich, author of a book about the Allied bombings of German cities, went as far as saying ‘Churchill was the greatest child-slaughterer of all time.’
BOMBER HARRIS WAS EXPLICITLY INTERESTED IN TERROR AS AN OBJECTIVE IN ITSELF.
Robust justifications have been offered for the Allied area bombings in the latter half of the war. Dresden, for example, was regarded by strategists as far more than some innocent, halo-bathed city of culture, with a United States Air Force report noting the presence of factories playing a part in the Nazi war machine, including some manufacturing poison gas. An American POW being held in Dresden later testified that he ‘saw with my own eyes that Dresden was an armed camp’.
But the potentially damning counterpoint to all of these technical justifications is that Bomber Harris was explicitly interested in terror as an objective in itself. He and other Allied strategists were frustrated by the relative failures of precision bombing raids and advocated massive area bombardments to kill civilians and shatter the enemy’s will. Harris was completely open and unashamed about this, and was actually impatient about other military bigwigs mincing their words about the ferocity of their attacks.
‘The aim of Bomber Command should be unambiguously and publicly stated,’ Harris wrote. ‘That aim is the destruction of German cities, the killing of German workers and the disruption of civilised life throughout Germany.’ As far as Harris was concerned, the Allies had not to just to ‘kill Boche’ but also ‘terrify Boche’.
Such sentiments go a long way to explaining why Harris is still such a controversial and even reviled figure. He would probably defend himself by drawing attention to German raids on the UK – not just the London Blitz, but also the assault on Coventry in November 1940, which was so devastating that Nazi propaganda chief Joseph Goebbels invented a word, ‘coventried’ to describe this kind of catastrophic area bombing.
This is the ‘ends justifying the means’ rationale for Allied area bombing. In a state of total war, with a titanic battle for civilisation against the Nazi menace, with Britain itself coming under severe attack, should not all of Germany be regarded as fair game? By this rationale, the bombings of cities which would have been considered important to Hitler’s regime – including Dresden – could not be seen as war crimes as we know them today.
And yet, all these decades later, the world is still haunted by the epic death tolls and fearful accounts of the wrathful firestorms, and even the queasy words of British politicians of the time, including Lord Salisbury who wrote in a private letter, ‘We do not take the devil as our example.’ This is perhaps the most succinct rebuke to the concept of widescale area or terror bombing: that the ends can never justify the means.
'WE DO NOT TAKE THE DEVIL AS OUR EXAMPLE.'
The most famous book about Dresden is still Kurt Vonnegut’s novel, Slaughterhouse-Five. Vonnegut, who was a POW in the city during those fateful days and nights, pondered the fact that his account of the attack made him wealthy and famous, saying ‘the Dresden atrocity… was so meaningless, finally, that only one person on the entire planet got any benefit from it. I am that person.’
https://www.history.co.uk/
2.1 Online-Artikel und Bücher zu Alliierten-Bombenangriffen auf die Stadt Kassel
Über Kassel begann die Hölle: Hans Wiegand erinnert sich an die Bombennacht
Stand:22.10.2024, 07:54 Uhr
Von: Claudia Feser
Nach dem Krieg: Die Bombennacht im Oktober 1943 legte Kassel in Schutt und Asche. Links im Bild die zerstörte Martinskirche. © Archiv
Heute jährt sich das Kasseler Bombeninferno in der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1943 zum 81. Mal. Es sind Erlebnisse, die Zeitzeugen niemals vergessen, erst recht nicht die Kinder von damals.
Kassel – Der Krieg hat Krater in viele Kindheiten gerissen, auch in die von Hans Wiegand. Der Kasseler ist jetzt 88 Jahre alt und hat seine Erinnerungen für die Kinder und Enkel aufgeschrieben. Der Titel: „Der Zweite Weltkrieg aus der Sicht eines Bäcker-Buben.“ Darin heißt es, dass er in kindlicher Unbekümmertheit gelebt habe – bis die Bäckerei der Eltern an der Wilhelmshöher Allee geschlossen werden musste, weil der Vater als Soldat eingezogen wurde. Das war 1942, und Hans Wiegand war damals sechs Jahre alt.
„Mein Bruder und ich lebten in unserer eigenen Welt. Wir fanden das Leben schön und vom Standpunkt eines kleinen Kindes vollkommen.“ Sein Bruder Karl war damals vier Jahre alt. Die Schwester, die bereits elf war, bekam damals schon viel mehr mit als die kleinen Brüder. Sie erzählte ihnen später, dass die Kunden in der alten Bäckerei der Familie in Bettenhausen „Guten Tag“ sagten. „Im Geschäft an der Wilhelmshöher Allee wurde die Tageszeit und der Heil-Hitler-Gruß beim Betreten des Geschäfts gesagt.“
Diese Veränderungen registrierten die kleinen Brüder nicht. Sie freuten sich, dass immer jemand da war, die Eltern, die Gesellen in der Bäckerei und der Fahrbursche, der für Pferd und Wagen zuständig war, mit denen die Backwaren transportiert wurden. Ihr Zuhause war eine Anlage an der Wilhelmshöher Allee mit geräumigem Geschäftshaus, moderner Backstube, Laden, Keller und Pferdestall. „Die große Anlage war auch der ideale Spielplatz für die Nachbarskinder“, erinnert sich der Senior.
Der Krieg
Es war Krieg, und je länger er dauerte, desto mehr brachte er Angst und Sorge. Als die Wiegands 1941 ihre Filiale in der Afrika-Siedlung in Bettenhausen aufgegeben hatten, verlor die Bäckerei den Status kriegswichtiger Betrieb, und Bäckermeister Wiegand wurde 1942 eingezogen.
Trotz allem gab es auch Schönes für die Wiegand-Kinder. Sie hieß Janni und war das Haus- und Kindermädchen aus Holland. Janni hatte sich mit ihrem Mann dienstverpflichtet, berichtet der Kasseler in seinen Erinnerungen: Janni arbeitete im Haushalt der Bäckerfamilie, ihr Ehemann bei den Flugzeugwerken, wo auch der Fieseler Storch gebaut wurde. Im Laufe des Kriegs musste auch Janni in der Rüstungsindustrie in Kassel arbeiten.
„Wir Kinder vermissten unsere Janni. Sie war es, bei der ich immer Trost fand. Bei Schmerzen, Tränen trocknen, Nase putzen, Brot schmieren, wenn ich Hunger hatte.“ Fortan übernahm die Mutter diese Rolle, weil sie sich nicht auch noch um die Bäckerei kümmern musste. „Unsere Mutter hatte den ganzen Tag Zeit für uns – das war etwas ganz Neues für uns.
Trotzdem war die geschlossene Bäckerei für die Kinder ein Verlust: „Die Bäckerei, die bis dahin der Mittelpunkt unseres Lebens war, war nicht mehr vorhanden. Das kindliche Unbekümmerte war nicht mehr da.“
Statt frischem Duft von Backwaren strömten nun Nachrichten aus dem Volksempfänger durchs Haus und damit die Angst um den Vater. „Seine Briefe von der Front gehörten jetzt zum täglichen Alltag.“
In den Briefen informierte er seine Familie, dass er einer Ausbildungseinheit zugeteilt war und in der Küche als Koch arbeitete. „Wahrscheinlich war man der Meinung: Wer backen kann, der kann auch kochen“, vermutet sein Sohn. Um den Speiseplan im Hause Wiegand aufzubessern, wurden Kaninchen auf dem Grundstück an der Wilhelmshöher Allee aufgezogen. 40 Stück sollen es gewesen sein. „Doch daraus wurde nichts. In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1943 brannte auch das Wohnhaus, das Geschäft, die Backstube und die halbe Stadt Kassel.“ Es war der größte Bombenangriff, den Kassel erlebte.
Das Inferno
„Die Nacht vom 22. zum 23. Oktober 1943 war eine besondere Nacht, die keiner der Überlebenden noch einmal erleben möchte. Der 22. Oktober, ein Spätsommertag wie aus dem Bilderbuch. Meine Mutter hatte an diesem Tag die Winterkartoffeln eingekellert und mit einem Gefühl der Zufriedenheit begann der Abend. Gegen 21 Uhr Luftalarm, Vor- und Hauptalarm gingen ineinander über. Dann war die Hölle los. Amerikanische und englische Bomberverbände luden ihre Fracht ab. Erst Sprengbomben. Die hatten die Aufgabe, in die Dächer der Fabriken, Wohnhäuser, Kultureinrichtungen und alles, was man zerstören kann, zu zerstören. Dann folgte der Abwurf von Brandbomben.
Vor dem Krieg: Auf dieser Luftaufnahme ist die enge Bebauung Kassels gut zu erkennen, im Vordergrund die Martinskirche als Orientierungspunkt.
Vor dem Krieg: Auf dieser Luftaufnahme ist die enge Bebauung Kassels gut zu erkennen, im Vordergrund die Martinskirche als Orientierungspunkt. © Archiv
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Jetzt begann über Kassel die Hölle. Es ist nicht möglich, sich vorzustellen, wie groß das Ausmaß der Zerstörung war. Brand- und Sprengbomben folgten Schlag auf Schlag. Die Stadt hat ihr Gesicht verloren. Für immer. Schlimmer noch die hohe Zahl der Toten. In einer einzigen Nacht.“
Der Vater war in dieser Nacht in der Stadt Jüterbog in Brandenburg. „Der Himmel soll einen rötlichen Schein gehabt haben, wie bei einem Sonnenaufgang. Die Soldaten dachten, es ist Magdeburg, das da brennt. Über Rundfunk erfuhr mein Vater, dass es Kassel war. Er bekam Sonderurlaub, um nach der Familie in Kassel zu schauen. Doch bei seiner Ankunft war die Familie nicht mehr da. Wir hatten bereits Kassel verlassen und waren in Großalmerode, dem Geburtsort meines Vaters.“
Wie erfuhr er, wo seine Frau und die drei Kinder waren? Ob sie noch lebten? „Es war üblich, an die Trümmerreste und Wände zu schreiben, wohin man gegangen war und die Namen der Überlebenden und der Toten.“
Von Oktober 1943 bis August 1950 lebte die Familie schließlich in Großalmerode und zog erst dann wieder zurück. Damit enden Hans Wiegands Aufzeichnungen aus seiner Kindheit an die Kinder und Enkel. Heute lebt er mit seiner Ehefrau in einem Seniorenheim in Helsa im Landkreis Kassel. (Claudia Feser)
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„Operation Chastise“: Angriff auf die Sperrmauer am Edersee vor 80 Jahren
Erstellt: 17.05.2023 Aktualisiert: 17.05.2023, 10:01 Uhr
Nach dem Volltreffer der Alliierten Luftstreitkräfte: Durch die Öffnung der zerstörten Sperrmauer strömen mit zerstörerischer Kraft 160 Millionen Kubikmeter Wasser in das untere Edertal. © Repro: Klein
Vor 80 Jahren ist die Sperrmauer des Edersees Ziel eines Luftangriffes der alliierten Streitkräfte. „Operation Chastise“ reißt ein Loch in die Talsperre.
Waldeck-Frankenberg – In den frühen Morgenstunden des 17. Mai 1943 trifft eine speziell entwickelte Rollbombe der streng geheimen Royal Air Force-Militäraktion „Operation Chastise“ das massive Bauwerk und reißt ein halbovales Loch in die Talsperre.
Durch die Öffnung stürzen mit rasender Geschwindigkeit etwa 160 Millionen Kubikmeter Wasser in das untere Edertal. In der bis zu neun Meter hohen Flutwelle kommen viele Menschen und Tiere ums Leben. Auch die Schäden an unzähligen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie der öffentlichen Infrastruktur sind an den Ufern von Eder und Fulda enorm. Im Besonderem betrifft es die überfluteten Gebiete in den Landkreisen Waldeck, Fritzlar, Melsungen und Kassel.
Angriff auf die Sperrmauer am Edersee: fatale Fehleinschätzungen der Deutschen
Nach dem Volltreffer der Alliierten Luftstreitkräfte: Durch die Öffnung der zerstörten Sperrmauer strömen mit zerstörerischer Kraft 160 Millionen Kubikmeter Wasser in das untere Edertal.
Nach dem Volltreffer der Alliierten Luftstreitkräfte: Durch die Öffnung der zerstörten Sperrmauer strömen mit zerstörerischer Kraft 160 Millionen Kubikmeter Wasser in das untere Edertal. © Repro: Klein
Die Nationalsozialistischen Machthaber sind von der Unverwundbarkeit der Sperrmauer überzeugt. Nur wenige Stunden vor den Bombenabwürfen wird während einer Luftschutzversammlung in einem Hemfurther Gasthaus den Bewohnern beider Dörfer vollmundig erklärt: „Wegen ihrer außergewöhnlichen Lage in dem engen Tal ist die Sperrmauer vor Bomberangriffen sicher.“
Nur wenige Tage vor der Zerstörung haben sie den Befehl zum Abzug von Flakgeschützen gegeben, um sie an der Ostfront einzusetzen. Auch Ballons – befestigt an langen Stahlseilen – die die Mauer vor tieffliegenden Flugzeugen schützen sollten, sind abgebaut und abtransportiert worden.
Katastrophale Auswirkungen: Affoldern wurde am stärksten von der Flutwelle getroffen. Das
Katastrophale Auswirkungen: Affoldern wurde am stärksten von der Flutwelle getroffen. © Repro: Klein
Wie sich später herausstellen sollte, handelte es dabei um eine Kette fataler Fehleinschätzungen der latent vorhandenen Bedrohung aus der Luft. Lediglich eine Handvoll Wachtposten des Wasserstraßenschutzes sollte die Sperrmauer vor möglichen Angriffen oder Sabotageanschlägen schützen. Die Männer sind nur mit Gewehren ausgerüstet.
Sperrmauer am Edersee: Briten fliegen 19 speziell umgerüsteten Lancaster-Bombern im Gepäck
„Operation Chastise“
Das Ziel der „Operation Chastise“ (Züchtigung) sind die Talsperren an der Eder und Möhne sowie die Sorpe-, Lister- und die Talsperre im Ennepetal nahe Hagen. In Affoldern und Giflitz sterben jeweils zehn Menschen, in Hemfurth sieben, in Bergheim, Edersee und aus Lohne kommt jeweils ein Mensch ums Leben, in Fritzlar neun. Die Zahl der verstorbenen Soldaten der Wehrmacht, von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern verschweigen die Nationalsozialisten.
Ein gezielter Bombenangriff auf die Staumauer der Edertalsperre löste vor 80 Jahreine vernichtende Flutwelle aus. Ein gezielter Bombenangriff auf die Staumauer der Edertalsperre löste vor 80 Jahreine vernichtende Flutwelle aus. Fotos: Vor 80 Jahren wurde Sperrmauer am Edersee bombardiert
Die Besatzungen von 19 speziell umgerüsteten Lancaster-Bombern des 617. Squadrons bereiten sich für den Angriff auf deutsche Talsperren in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 vor. Mit im Gepäck: von Ingenieur Barnes Wallis entwickelte Rollbomben mit einem Gewicht von vier Tonnen, gefüllt mit annähernd drei Tonnen Sprengstoff. Die Maschinen heben mit den unter dem Rumpf der Maschinen montierten „Bouncing Bombs“ vom Militärflugplatz Scampton Richtung Südosten ab. (Uli Klein)
Fotos: Vor 80 Jahren wurde Sperrmauer am Edersee bombardiert
Ein gezielter Bombenangriff auf die Staumauer der Edertalsperre löste vor 80 Jahr eine vernichtende Flutwelle aus.
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Bomben auf Kassel
Insgesamt gab es 13 Luftangriffe auf Kassel
Mittwoch, 24 August 2011 19:09
Von unseren Mitarbeitern Christiane, Johanna, Julia, Maniya und Denise (10.05.2005 02:25)
Kassel war nicht nur eine der bekanntesten Eisenbahnstädte in Europa und verfügte über die größte Lokomotivenfabrik auf dem Kontinent, sondern auch eine Rüstungsschmiede mit der Produktion des Tigerpanzers. Weitere wichtige Industriezweige wie die Fieseler Flugzeugbau GmbH, die Salzmann & Co Webereien usw. führten dazu, dass Kassel auf der Prioritätenliste der Alliierten Bombergeschwader ganz oben stand.
1940 begann die Bombardierung Kassels durch die "Royal Air Force"(RAF), weshalb 218-mal Fliegeralarm ausgelöst worden musste. Nicht nur Kassel war das Ziel der Bomber, sondern auch wichtige Gebäude und strategische Bauwerke wie zum Beispiel die Edertalsperre.
Insgesamt gab es 13 Luftangriffe auf Kassel und die Umgebung. Vom 21. auf den 22. Juni 1940 erfolgte der erste britische auf den Flugplatz Waldau, jedoch richtete dieser Bombenangriff keinen erheblichen Schaden an. Einen Monat später gab es einen Luftangriff auf das Industriegebiet Bettenhausen. Dabei entstand ein großer Schaden, bei dem 600 Menschen obdachlos wurden. Am 24. Juli wurden Spreng- und Brandbomben auf Bettenhausen abgeworfen. Die ersten Todesopfer des Bombenkrieges forderte der Angriff auf Kassel in der Nacht vom 16. auf den 17. August 1940.
Der erste Großangriff erfolgte am 8.9.1941. Dieser Angriff erfolgte in drei Wellen, bei dem insgesamt 60 Flugzeuge beteiligt waren. Dabei wurden 270 Spreng- und 6000 Brandbomben eingesetzt. Ziel war die Innenstadt mit ihren Geschäften und auch den Wohngegenden. Unter anderem wurden bei diesem Angriff die Verkehrs- und die Versorgungsanlagen stark beschädigt. Weitere Angriffsziele waren der Hauptbahnhof, der Friedrichsplatz, wobei das Fridericianum ausbrannte. Dabei wurde die Landesbibliothek zum größten Teil zerstört.
Vom 24. auf den 25. Oktober 1941 erfolgte ein Angriff durch Spreng- und Brandbomben. Am 24 August 1942 griffen 274 Bomber das Stadtgebiet an, wodurch militärische Einrichtungen, Industrieanlagen als auch Krankenhäuser und Wohnviertel zerstört wurden.
Vom 16. auf den 17. Mai 1943 erfolgte der Angriff auf die Edertalsperre. Erst die dritte Bombe traf ihr Ziel. Die dabei entstehende Flutwelle überraschte die ahnungslose Bevölkerung mitten in der Nacht, da man annahm, dass die Talsperre unzerstörbar sei. Häuser, Bahnlinien, Straßen und Brücken wurden zerstört. Ab 11 Uhr morgens stieg dann auch das Wasser in Kassel kontinuierlich an. Um 15 Uhr hatte die Flut ihren Höhepunkt bei 4,20 m erreicht. 27.000 Menschen waren von der Flut betroffen, da viele Betriebe, Wohnhäuser und Wohnungen zerstört wurden. Auch die Trinkwasserversorgung wurde unterbrochen. Am 3.10.1943 sollte Kassel durch einen Flächenangriff zerstört werden.
Letztendlich wurde Kassel doch zerstört; rund 20 Tage später trafen die Alliierten ihr Ziel. Die Gesamtzahl der abgeworfenen Bomben betrug 418.293. Dabei wurden 5830 Menschen getötet. Mit diesem Angriff wurde die Infrastruktur von Kassel völlig zerstört, u.a. wichtigen Fabriken wie z.B. Henschel & Sohn. Damit verlor Kassel seine industrielle und damit wirtschaftliche Basis. Die von der NS-Verwaltung vorbildlich restaurierte Stadt ging in einem Feuersturm zugrunde und wurde nicht mehr im ursprünglichen Sinne aufgebaut.
Zwei Jahre nach dem vernichtenden Angriff auf Kassel endete der Krieg. Auch heute noch sind die Auswirkungen zu spüren. Kassel, jetzt nach der Grenzöffnung eine Stadt im Zentrum von Europa, hat seine Attraktivität eingebüßt. Dies zu reflektieren ist die besondere Aufgabe aller Kasseler Bürger. Mit den restlichen Zeugnissen der Vergangenheit sorgsam umzugehen ist daher eine von vielen Aufgaben, deren Erinnerung sich am 8. Mai manifestiert.
Die folgenden Fotos der Stadt Kassel aus der Vorkriegszeit und nach der Zerstörung sind dem Film "Bomben über Kassel" von Rainer Schumann entnommen.
https://umlauf.de/archiv/
Luftangriff auf Kassel am 22. Oktober 1943
Avro Lancasters in loser Formation während des Zweiten Weltkriegs.
Kassel gehört neben Dresden, Hamburg, Pforzheim und Darmstadt zu den deutschen Städten mit den höchsten Opferzahlen durch alliierte Luftangriffe. Den schwersten Luftangriff erlebte die Stadt am 22. Oktober 1943 im Rahmen der britischen Area Bombing Directive.
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriff_auf_Kassel_am_22._Oktober_1943
Bombing of Kassel in World War II
The Kassel World War II bombings were a set of Allied strategic bombing attacks which took place from February 1942 to March 1945. In a single deadliest raid on 22–23 October 1943, 150,000 inhabitants were bombed-out, at least 6,000 people died, the vast majority of the city center was destroyed, and the fire of the most severe air raid burned for seven days. The US First Army captured Kassel on 3 April 1945, where only 50,000 inhabitants remained, versus 236,000 in 1939.
https://en.wikipedia.org/wiki/Bombing_of_Kassel_in_World_War_II
Bombennacht vor 75 Jahren: Als Kassel im Inferno versank
Erstellt: 22.10.2018Aktualisiert: 23.10.2018, 11:53 Uhr
Von: Thomas Siemon
Bombennacht in Kassel
Zeitzeugen erinnern sich noch an den letzten Schlag der größten Kasseler Kirchenglocke. Die Osanna fiel in der Bombennacht vom 22. Oktober 1943 vom einstürzenden Turm der Martinskirche und zerbrach.
Am Montag haben alle Kasseler Kirchenglocken geläutet und an den schlimmsten von 40 Bombenangriffen auf Kassel im Zweiten Weltkrieg erinnert.
Um 20.44 Uhr fielen vor 75 Jahren die ersten von insgesamt 400.000 Bomben. Um diese Uhrzeit wurden die Glocken von allen evangelischen und den elf katholischen Kirchen geläutet (mehr lesen Sie unten). Die HNA hat dieses Glockengeläut live übertragen.
Was damals geschah, hat Kassel bis heute geprägt. Innerhalb kurzer Zeit entfachten schwere Sprengbomben, Luftminen und Zehntausende von Brandbomben ein riesiges Feuer in der Altstadt. Kassel gehörte bis zu diesem Tag zu den schönsten Fachwerkstädten in Deutschland. Wir erinnern an den Schicksalstag der Stadt:
Erinnerungen an die Bombennacht
In der Kindervorstellung des Preußischen Staatstheaters am Friedrichsplatz lief damals „Der gestiefelte Kater“, im Ufa-Kino der Film „Münchhausen“ mit Hans Albers. Der 22. Oktober 1943 war ein richtig schöner und warmer Herbsttag. Zeitzeuginnen berichten, dass sie ihr Sommerkleid noch einmal angezogen hätten. Als am Abend die Sirenen heulten, gehörte das schon fast zur Routine.
Einen kleinen Koffer mit den wichtigsten Sachen habe man immer griffbereit gehabt, erinnern sich die Zeitzeugen. Deshalb sind auch noch einige Privatfotos aus dieser Zeit gerettet worden.
Wer bei dem Großangriff vom 3. Oktober dabei war, hatte bereits eine Vorstellung von der enorm gewachsenen Zerstörungskraft der britischen und amerikanischen Flieger. Die Royal Air Force sollte bereits 19 Tage vor der Bombennacht die Kasseler Innenstadt zerstören. Die Zielmarkierungen gingen allerdings daneben. Am 22. Oktober war das anders. Da leuchteten am frühen Abend die ersten „Christbäunme“ – so nannte man die Zielmarkierungen – über den Türmen der Martinskirche.
Bomber flogen Scheinangriff auf Frankfurt
Von einer trügerischen Ruhe nach dem Bombenalarm berichten die Menschen. Der riesige Schwarm der Bomber hatte einen Scheinangriff auf Frankfurt geflogen. Doch dann bogen sie Richtung Kassel ab. Um 20. 21 Uhr fielen die ersten Bomben. Die Zielmarkierungen waren diesmal absolut präzise. Wie so oft zuvor suchten die Menschen Schutz in Bunkern und Kellern. Doch spätestens als die Mischung aus Spreng- und Brandbomben einen Feuersturm in der Fachwerkstadt ausgelöst hatten, wurden die Luftschutzkeller zur tödlichen Falle mit zu wenig Sauerstoff und zu viel Rauch.
Die meisten Menschen starben damals in vermeintlich sicheren Luftschutzkellern. Hier wurde die Luft durch das Feuer immer schlechter, der Sauerstoff immer weniger. Eine Chance hatten nur diejenigen, die es aus den Kellern ins Freie schafften.
Immer wieder berichten die Überlebenden, dass sie aus den Kellern ins Freie geflohen sind. Teilweise gegen die ausdrücklichen Anweisungen der Sicherheitskräfte.
Feuerschein war bis nach Marburg zu sehen
Andere saßen in der Falle. 10.000 Menschen kamen in dieser Nacht ums Leben, das alte Kassel, eine der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands, wurde zerstört. Der Himmel über Kassel sei blutrot gewesen, berichten Zeitzeugen. Überall im Umland war das zu sehen. Selbst im 100 Kilometer entfernten Erfurt und auch in Marburg konnte man den Feuerschein noch deutlich erkennen.
Die Zerstörung Kassels war eine Katastrophe, vergleichbar mit den Angriffen auf Hamburg und Dresden. Sie war aber auch die Antwort der Briten auf den deutschen Angriffskrieg mit der Bombardierung von Städten wie London und Coventry zu Beginn des Krieges mit mehr als 40.000 Toten.
Bombennacht in Kassel
Am Tag danach: So sah es auf dem Friedrichsplatz nach der Bombennacht vom 22. Oktober 1943 aus. Damals ging nahezu die gesamte Kasseler Innenstadt im Feuersturm unter. Die Menschen auf dem Foto konnten zumindest einen Teil ihrer Habe und vor allem ihr Leben retten. © Stadtmuseum
Der 22. Oktober 1943 hat sich im wahrsten Sinne des Wortes in das Gedächtnis der Menschen in Kassel eingebrannt. Noch gibt es Zeitzeugen, die davon aus eigener Anschauung berichten können. „Damit alle wissen, wie furchtbar Krieg ist“, hat eine von ihnen gesagt.
Alle Artikel und Bilder zur Bombennacht finden Sie in unserem Themen-Spezial. >>>
Am Montag, 22. Oktober 2018, um 18 Uhr beginnt in der Martinskirche eine Gedenkveranstaltung mit Oberbürgermeister Christian Geselle. In einem Video berichten Zeitzeugen von den Ereignissen vor 75 Jahren. Nach einer Pause beginnt ein Gottesdienst mit Bischof Dr. Martin Hein und Dechant Harald Fischer. Um 20.44 Uhr läuten dann die Glocken.
Angriff mit 400 Bombern auf Kassel
Bereits am 3. Oktober 1943 sollte die Kasseler Innenstadt bei einem Großangriff der britischen Luftwaffe zerstört werden. Die Zielmarkierungen gingen allerdings daneben. Am 22. Oktober hatten die Piloten absolut klare Sicht. Die Türme der Martinskirche dienten als Orientierung.
569 viermotorige Bomber der Typen Halifax und Lancaster starteten am frühen Abend in England. 400 davon werden den Angriff auf Kassel fliegen.
Es gibt einen Scheinangriff auf Frankfurt. Um 20.15 Uhr drehen die Bomber Richtung Norden ab. Um 20.17 Uhr wird in Kassel Fliegeralarm ausgelöst.
Um 20.44 Uhr fallen die ersten Bomben. Die letzten Bomber verlassen gegen 21.30 Uhr den Luftraum über Kassel.
Gegen 22 Uhr erreicht der Feuersturm seinen Höhepunkt, noch sieben Tage später gibt es Brände.
Zeitzeugin Inge Roscher wurde am 22. Oktober 1943 zehn Jahre alt. Der Geburtstagskuchen kam mit in den Keller, Nachbarhäuser brannten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie das Kind am Tag der Bombennacht Geburtstag feierte.
Gedenken am Montag auf dem Kaufhofdach
Zum 75. Jahrestag der Kasseler Bombennacht werden heute am Abend die Kirchenglocken der Stadt läuten. Daran beteiligen sich 33 evangelischen und elf katholischen Kirchen. Das Trauergeläut beginnt um 20.44 Uhr, dem Zeitpunkt, an dem damals die ersten Bomben fielen. Das Läuten wird in der ganzen Stadt zu hören sein. Es gibt aber mit dem Kaufhochdach einen besonderen Ort, an dem diese ungewöhnliche Aktion besonders gut verfolgen kann.
Die HNA und die Galeria Kaufhof machen es möglich, dieses Ereignis auf dem obersten Parkdeck zu erleben. Von dort hat man einen außergewöhnlichen Rundblick über die Stadt und sieht unter anderem die Türme der Martinskirche, der Lutherkirche, der Karlskirche, der Elisabethkirche und von St. Familia.
Ab 20 Uhr, wenn das Warenhaus schließt, wird der Kaufhof rechts neben dem Haupteingang am Opernplatz den Zugang zum Treppenhaus öffnen, um Besucher aufs Dach zu lassen. Aus Sicherheitsgründen können maximal 500 Menschen noch oben. Wer einen Fahrstuhl braucht, wird vom Sicherheitspersonal begleitet. Auch für einen Sanitätsdienst ist gesorgt. Auf dem Parkdeck installieren Kaufhof-Mitarbeiter für den Abend eine stimmungsvolle farbige Beleuchtung sowie einige Heizstrahler. Wenn es regnen sollte, kann man das Glockengeläut trotzdem im Trockenen hören. Dann geht es eine Etage tiefer auf die überdachte 5. Ebene des Parkhauses.
Bombennacht in Kassel
Kassel in Schutt und Asche: So sah es in der Kasseler Altstadt wenige Tage nach der Bombennacht aus. Das bislang unveröffentlichte Foto mit der Ruine der Martinskirche (rechts) hat uns Meinhard Ditschar zur Verfügung gestellt. © nh/privat
Der Abend fing mit einer Verabredung im Residenzcafé an und endete mit einer Odyssee durch den Feuersturm. Horst Wagner hat aufgeschrieben, was er damals erlebt hat.
Hintergrund: 40 Angriffe bis März 1945
Zwischen dem 22. Juni 1940 und dem 21. März 1945 gab es 40 Bombenangriffe auf Kassel. Dabei fielen rund 18.000 Tonnen Bomben - 34.862 Spreng- und 436.324 Brandbomben. Durch die Angriffe sind 12.000 Menschen ums Leben gekommen. Als zu Beginn des Zweiten Weltkrieges das Bomberkommando der britischen Royal Air Force die Luftkriegsziele in Deutschland in einer Prioritätenliste zusammenfasste, wurde Kassel wegen seiner Bedeutung als Standort für die Rüstungsindustrie als vorrangiges Ziel eingestuft.
Bereits am 3. Oktober 1943 gab es einen Großangriff auf Kassel, bei dem die Innenstadt zerstört werden sollte. 540 schwere Bomber nahmen Kurs auf die Stadt. Die zur Zielmarkierung eingesetzten Maschinen verfehlten den Zielpunkt in südöstlicher und östlicher Richtung. Deshalb wurden Stadtteile in diesen Bereichen getroffen und das Dorf Sandershausen zur Hälfte zerstört. Auch Wolfsanger und Ihringshausen wurden schwer getroffen.
Am 22. Oktober 1943 wurde dann die Innenstadt rund um die Martinskirche mit voller Wucht getroffen. Fast 400.000 Stabbrandbomben fachten zusammen mit Sprengbomben, Luftminen und Flüssigkeitsbrandbomben einen Feuersturm an. Innerhalb einer Stunde stand die gesamte Altstadt in Flammen, 10.000 Menschen verloren ihr Leben.
Buch zur Bombennacht: Erste Auflage schon ausverkauft
Das HNA-Buch zur Bombennacht kommt bei den Lesern gut an. 2500 Exemplare der ersten Auflage seien bereits verkauft, teilte der Wartberg Verlag mit, der das Buch verlegt. Lieferengpässe werde es nicht geben, denn eine weitere Auflage sei bereits gedruckt und im Buchhandel und HNA-Geschäftsstellen erhältlich.
Thomas Siemon: „Trümmer, Tod und Tränen“, 12,90 Euro.
https://www.hna.de/
Bombennacht am 22. Oktober 1943
Eine Zäsur in der Geschichte der Stadt war die Bombennacht in Kassel. Alliierte Fliegerverbände warfen in kurzer Zeit etwa 400.000 Stabbrandbomben ab. Sie zerstörten rund 80 Prozent der Gebäude, darunter fast die gesamte Altstadt.
Bis heute gedenkt Kassel der Bombennacht mit einer Kranzniederlegung und einem Gedenkgottesdienst in der Martinskirche. Abends, zur Uhrzeit, als das Bombardement begann, erklingt dann die stadtweit zu hörende Osannaglocke.
Jedes Jahr wird am 22. Oktober an die Opfer der Bombennacht erinnert.
Ereignis apokalyptischen Ausmaßes – über 400.000 Brandbomben entfachten Feuersturm
Es war ein Ereignis geradezu apokalyptischen Ausmaßes, das Kassel im Zweiten Weltkrieg heimsuchte: das Flächenbombardement vom 22. Oktober 1943. Um 20.17 Uhr warnten die Sirenen die rund 225000 Menschen in der Stadt, nur wenige Minuten später griffen die alliierten Fliegerverbände an.
Von 20.49 Uhr bis 21.11 Uhr warfen 444 Flugzeuge 416.856 Brandbomben ab – das waren in bestimmten Arealen der Altstadt zwei pro Quadratmeter. Hinzu kamen noch 594 Sprengbomben und 288 Luftminen. (Quelle: J.A. Huber, Stadtgeschichte Kassel, S.355). Der riesige nächtliche Feuerschein war noch aus über 50 Kilometer Entfernung zu sehen. In den Überresten brannte es noch tagelang.
Kassel war nach diesem Angriff nicht mehr dieselbe Stadt: 85 Prozent der Wohnungen und 65 Prozent der Industrieanlagen waren zerstört. In der mittelalterlichen Altstadt war ein Feuersturm entfacht worden, der 97 Prozent der größtenteils aus Fachwerk bestehenden Häuser vernichtete. Die Opferzahlen wurden mit bis zu 10.000 Toten angegeben, hinzu kamen unzählige Verletzte. Das Ausmaß des körperlichen und seelischen Leides in jener Bombennacht ist aus heutiger Sicht unvorstellbar. Fast jeder, der die Bombardierung überlebte, hat Angehörige oder Freunde verloren. Für einen Großteil der Einwohnerinnen und Einwohner haben die Bomben zudem nichts mehr übrig gelassen vom einstigen Hab und Gut. Die Stadt war ein Trümmerhaufen und vieles, was die Menschen an Kassel liebten, nicht mehr da.
Rüstungsstandort Kassel im Visier
Allgemein verfolgten die Alliierten mit den Bombardierungen deutscher Städte das Ziel, über die Luftstreitkräfte den Gegner auf dessen Boden zu treffen – das nationalsozialistische Deutschland, das den Krieg ausgelöst hatte und dessen Armeen insbesondere Osteuropa verheerten. Außerdem übten die Briten Vergeltung für die besonders in den Anfangszeiten des Krieges erfolgten Zerstörungen englischer Städte wie London, Birmingham und Coventry durch deutsche Fliegerstaffeln. Die Bilanz des Bombenkrieges führt insgesamt rund 600.000 Tote in Deutschland und 60.000 in Großbritannien auf. 160.000 alliierte Flieger verloren im Einsatz ihr Leben (Quelle: Jürgen Brüns, NDR.de, „Bombenkrieg: Der Tod kommt ins Hinterland“, 2008).
Besonders Im Fadenkreuz der alliierten Luftangriffe war Kassel vor allem wegen seiner Bedeutung als Rüstungszentrum. Die Firma Henschel & Sohn im Stadtteil Nord‐Holland produziertehohe Stückzahlen an Lokomotiven (BR 52), Panzern („Tiger“) und Lastwagen. An anderen Stellen der Stadt war der Flugzeugbau stark vertreten. Der 22. Oktober 1943 war der gewaltigste von insgesamt 40 Bombenangriffen, die rund 6700 Flugzeuge zwischen 1940 und 1945 auf Kassel flogen. Die von Ihnen hinterlassenden Zerstörungen waren so tiefgreifend, dass die Stadt lange brauchte, um ihre Funktionalität und Lebensqualität wiederzuerlangen. Ein Indiz dafür ist die Einwohnerzahl, die vor dem Zweiten Weltkrieg über 200.000 betragen hatte, Anfang 1946 dann bei 116.000 lag und sich nur langsam erholte. Den Vorkriegsstand erreichte Kassel erst Ende der 50-er Jahre wieder.
Traumatische Erlebnisse, aber auch Zeichen der Hoffnung
Ihre teilweise traumatischen Erlebnisse in der Bombennacht und danach haben viele Menschen nicht losgelassen. Manchem erging es bei der Rückkehr wie Hans Germandi: Als der damals junge Soldat – heute als Kasseler Historiker bekannt – kurz nach der Bombennacht nach Kassel kam, fand er dort, wo sein Elternhaus gestanden hatte, nur Trümmer und einen Balken mit drei Worten: „Familie Germandi tot“. Manchen Begebenheiten gaben den Menschen aber auch Kraft: So wurde das berühmte Kasseler Friedrichsgymnasium – dort gingen unter anderem die Brüder Grimm zur Schule – zwar fast vollständig zerstört, aber das Portal mit zwei Statuen blieb erhalten. Sie verkörperten das alte christliche Lebensmotto „Ora et labora“ – bete und arbeite. Fast unbeschadet erhob sich auch der Lutherkirchturm über die Trümmer der Stadt und wurde ein Symbol der Hoffnung. Am Morgen nach der Bombennacht traf sich dort eine kleine Gruppe unter der Leitung des damaligen Pfarrers Preger zu einer Andacht zur Liedstrophe „Morgenglanz der Ewigkeit“.
Blick auf die Treppenstraße aus Richtung Königsstraße, im Hintergrund das im Bau befindliche EAM-Hochhaus
Die Treppenstraße – ein Vorzeigeprojekt des Wiederaufbaus
Wiederaufbau im Zeichen der Moderne
Bedeutsam war auch der Verlust früherer Identitäten durch die Zerstörungen. Das Kasseler Lebensgefühl, das in der früheren engen Altstadt noch im Bild vom „Ahlen Nest“ (Altes Nest) kulminiert war, ließ sich zunächst kaum noch nachempfinden. Im Vergleich zu anderen betroffenen Städten gab es in Kassel wenige Restaurierungen historischer Gebäude.
Der Marstall (Markthalle) wurde als beispielsweise erst Anfang der 60er Jahre historisierend aufgebaut. Das Orangerieschloss in der spätbarocken Karlsaue entstand sogar erst 1981 wieder neu, anlässlich der damsligen Bundesgartenschau. Der öffentliche Wiederaufbau verpflichtete sich statt dessen bewusst der Moderne, was bis heute in Gebäuden mit beispielhafter 50er‐Jahre‐Architektur wie dem Staatstheater sichtbar wird. Als Teil einer neuen Identität hat sich eine andere Idee der 50er erwiesen: die documenta als weltweit bedeutendste Ausstellung moderner Kunst.
Zur Wahrheit der Bombennacht gehört abschließend, dass der Ausgangspunkt der größten Zerstörung in der Geschichte Kassels in Deutschland selbst lag. Es waren der Nationalsozialismus und der von Deutschland ausgelöste Zweite Weltkrieg, die die Bombennacht erst möglich gemacht haben. Seiner historischen Mitverantwortung bewusst, hat Kassel aus der bitteren Vergangenheit Lehren gezogen.
https://www.kassel.de/
Weitere Informationen zum Thema
- Umfassende NDR‐Dokumentation des Bombenkriegs >>>
- HNA‐Themenseite zur Bombennacht in Kassel >>>
- hnaonline‐Video: Zwei Kasseler Augenzeuginnen berichten
Kassel – Bombenangriff mit 540 Bombern am 22.10.1943
Posted On 2. Juli 2019
Am Abend des 22. Oktober 1943 fand ein Bombenangriff auf Kassel mit 540 Bombern statt und es wurden 80% aller Gebäude zerstört. Dabei traf es die Kasseler Altstadt mit 97% Zerstörung besonders stark . Die insgesamt 540 aliierten Bomber warfen mehr als 400000 Stabbrandbomben ab. Dem Bombenangriff auf Kassel fielen ca. 10000 Menschen zum Opfer.
Niemand hatte geahnt welche Hölle am Abend des 22.10.1943 auf Kassel einbrechen würden. Ein englischer Bomberverband der RAF (Royal Air Force) mit 540 Maschinen näherte sich zunächst dem Rhein-Main Gebiet und die Luftaufklärung ging davon aus, dort würde auch das Ziel des Bomberverbandes liegen.
Erst im Raum Gießen schwenkte der Verband in Richtung Kassel ein. Zu diesem Zeitpunkt herrschte in Kassel noch normales Stadtleben und relative Ruhe. Durch das Ablenkungsmanöver wurde auch erst spät der Luftalarm für Kassel ausgelöst.
Verheerende Taktik
Die Royal Air Force entwickelte eine verheerende Taktik um maximalen Schaden anzurichten…
Schritt 1: Als erstes wurde das Zielgebiet durch so genannte Pathfinder-Maschinen angeflogen. Da die Zieleinrichtungen an Bombern recht aufwendig und teuer waren, wurden die sogenannten Pathfinder Maschinen mit besonderen und präzisen Zielgeräten ausgestattet. Diese Maschinen wafen dann leutchtende Markierungsbomben ab, um allen nachfolgenden Maschinen das erkennen und anvisieren der Ziele mit herkömmlichen technischen Geräten zu vereinfachen.
Schritt 2: Als zweites Folgen Bomber mit den sogenannten Lufminen. Das sind extra große Sprengbomben mit extremer Sprengkraft. Diese wurde über den markierten Zielen abgeworfen und explodierten noch in der Luft in optimaler Höhe, um die Dächer von den Häusern zu reißen und die Dachböden freizulegen.
Schritt 3: Im letzten Schritt wurden kleine, mit Phosphor gefüllte Stabbrandbomben in sehr großer Anzahl abgeworfen. Duch die frei liegenden Dachböden konnte diese nahezu alles in Brandt setzen.
Kassel stand aufgrund seiner wichtigen Rüstungsindustrie schon seit Kriegsbeginn im Focus der aliierten Bomberverbände.
Bombardierung Kassel – Anfriff mit verheerende Folgen
In Kassel wurden nicht nur Rüstungsbetriebe anvisiert. Die sogenannten Pathfinder Maschinen haben wissentlich auch die Altstadt am Martingsplatz markiert. Die Bombentaktik in der Kasseler Altstadt ging voll auf und sie wurde nahezu vollständig zerstört.
Feuersturm in Kassel
Die große Anzahl von Stabbrandbomben (ca. 400.000 Stück) auf Kassel entwickelten ein solch extremes Feuer, das dieses den gesamten Sauerstoff in der Umgebung anzog und dadurch eine Art Kamineffekt erzeugt hat. Dieser Effekt facht dieses Feuer sogar noch weiter an. Man kann es sich wie einen Wirbelsturm aus Feuer vorstellen.
Viele Einwohner, die sich in Schutzräumen retten konnten sind durch den Feuersturm schlichtweg erstickt. Ein Weiteres Drama für die Zivilbevölkerung war der Umstand, das Viele Schutzräume in Kellern verschüttet wurden und wegen gebrochene Wasserleitung voller Wasser gelaufen sind. Daher sind auch viele Opfer in den Schutzräumen ertrunken.
Anmerkung: Die amerikanische Luftwaffe distanzierte sich von der britischen Bomberdierungstaktik auf zivile Ziele und beteiligte sich daran auch nicht. Daher flogen die amerikanischen Bomberverbände auch nur Tagsüber, um bei guter Sicht die Rüstungsrelevanten Ziele besser erfassen zu können.
Amerikanischer Soldat fotografiert Bombenschäden und Grabkreuze von Bombenopfern in Kassel
Ein amerikansicher Soldat, der gegen Kriegsende in einer Kaserne in Altenbauna (heute Baunatal) stationiert war, machte bei einem Besuch in Kassel die folgenden Aufnahmen.
Zerstörte Martinskirche in Kassel
Die zerstörte Umgebung um den Druselturm
Grabstätte Karl Germandi, Gertrud Germandi und Elisabeth Germandi
Das letzte Bild zeigt die Grabstätte von Karl Germandi, dem Bruder von Hans Germandi.
Hans Germandi war ein bekannter Fotograf in Kassel, der sich nach dem 2. Weltkrieg intensiv mit den Bombenschäden befasste und ein umfangreiches Bildarchiv anlegte. Dieses Archiv hat er im Jahre 2011 der Universitätsbibliothek Kassel zur Verfügung gestellt.
Abrufbare Archive
Die Namen der Bombenopfer in Kassel können online in einem Verzeichnis abgerufen werden. Das Verzeichnis erreichen Sie unter dem folgendem Link: Opfer Bombennacht
Die Bildersammlung von Karl Germandi wurde von der Universitätsbibliothek in Kassel online veröffentlich. Sie erreichen das Archiv über den Link: ORKA
https://history1945.de/
Wie die Royal Air Force Kassel auslöschte
Wegen seiner Rüstungsindustrie hatte die Royal Air Force Kassel 1940 zum Top-Ziel erklärt. Rund 500 Bomber vernichteten im Oktober 1943 die berühmte Altstadt und trafen damit die Panzer-Produktion.
Veröffentlicht am 22.10.2013 |
„Kassel gehört zu den schönsten Städten Deutschlands“, so steht es im „Jubiläums-Brockhaus“ von 1901. 42 Jahre später war das Vergangenheit. Wenige Minuten hatten ausgereicht, um aus einem der größten Fachwerkensembles des Landes eine rauchende Trümmerwüste zu machen. Die Schönheit der nordhessischen Metropole ist nur noch Erinnerung. Der Bombenangriff vom 22. Oktober 1943 war „die schwerste Katastrophe einer deutschen Stadt seit Hamburg (Unternehmen Gomorrha; d. Red.) und bis fast zum Kriegsende“, urteilt der Historiker Horst Boog, einer der besten Kenner des Luftkrieges weltweit.
Es begann gegen 20.49 Uhr. Da Kassel außerhalb des neuen britischen Zielerfassungssystems lag, waren die meisten Leuchtbomben, die die Stadt für die folgenden Bomben markieren sollten, an der Altstadt vorbei geflogen. Aber die letzten Leuchtkörper lagen im Ziel. Rund 500 viermotorige Bomber der Royal Air Force (RAF) – die Zahlen in der Literatur schwanken zwischen 444 und 569 – warfen zunächst Luftminen und Sprengbomben und anschließend fast 400.000 Stabbrandbomben in das Zentrum von Kassel, insgesamt 1812 Tonnen. Nach 22 Minuten war alles vorbei. „Markerschütternd war das Pfeifen und Gurgeln der schweren Bomben und Mienen, die mit ohrenbetäubendem Krachen explodierten“, erinnerte sich ein Überlebender. Der Feuerschein war bis Marburg und Bad Orb zu sehen.
Seit das Bomber Command der RAF unter Air Marschall Arthur Harris seit Februar 1942 dazu übergegangen war, im Zuge der Area Bombing Directive (Anweisung zum Flächenbombardement) Städte in Deutschland mit flächendeckenden Nachtangriffen zu attackieren, hatte es die Taktik des Feuersturms perfektioniert. Erst rissen die Sprengbomben die Häuser auf, dann sorgten die Brandbomben dafür, dass sich in den holzreichen Altstädten ein Feuersturm bildete, der den Sauerstoff auffraß, so dass die Menschen in den Kellern buchstäblich erstickten.
Tragödien in den Luftschutzbunkern
In Kassel erreichte der Feuersturm erst 45 Minuten nach dem Angriff seinen Höhepunkt. Die Tragödien, die sich in den Luftschutzbunkern zutrugen, sind auch Teil der Ausstellung „1100 Jahre Tod in Kassel“, die derzeit im Kasseler Museum für Sepulkralkultur zu sehen ist.
Der Untergang Kassels ist das Ergebnis grotesker Fehlkalkulationen. Da NS-Führung und Militärs davon ausgingen, dass Kassel jenseits der Reichweite feindlicher Bomber liegen würde, wurden hier seit 1935 große Rüstungskomplexe konzentriert und ausgebaut. Die Henschelwerke waren der größte Lokomotivenhersteller in Europa, zugleich produzierten sie Panzer und Geschütze wie den „Tiger“ und die 8,8-Flugabwehrkanone. Die Fiesler-Flugzeugwerke bauten den Jäger Me 109, den „Fieseler Storch“ sowie die Flugbombe Fi 103 „Kirschkern“, besser bekannt als V1.
Nicht umsonst führte das Bomber Command Kassel bereits 1940 auf der Liste der fünf wichtigsten Ziele der deutschen Flugzeugindustrie. Aber selbst, als klar war, dass Kassel im Einflugbereich der alliierten Fernbomber lag, zogen die Behörden keine Schlüsse daraus. So wurden die Keller in der Altstadt nur blockweise miteinander verbunden. Dabei hatten die Angriffe auf Hamburg gezeigt, was es bedeutete, wenn die Menschen nicht in den Keller eines benachbarten Blocks ausweichen konnten. Auch war das Feuerwehrpersonal derart ausgedünnt worden, dass an eine wirksame Bekämpfung des Feuers nicht zu denken war.
Bereits in der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober hatten RAF-Bomber Kassel angegriffen, es aber verfehlt. Da die NS-Propaganda auch das ihre dazu beitrug, das ganze Ausmaß der Zerstörungen durch die alliierten Luftangriffe zu kaschieren, breitete sich eine Sorglosigkeit aus, die sich drei Wochen später bitter rächen sollte.
Harris’ Kalkül ging auf
Zwar war die Verlustrate der RAF mit 43 Flugzeugen ungewöhnlich hoch. Aber die Ergebnisse rechtfertigten aus britischer Perspektive die Verluste. Die Produktion des „Tigers“ brach – bezogen auf das Jahr – um 12,5 Prozent ein. Die der 8,8-Flak sank für Monate um die Hälfte. Das Kalkül von Marschall Harris, mit Flächenbombardements auf zivile Ziele zum einen die Moral der Deutschen zu erschüttern, zum anderen aber auch die soziale Infrastruktur der Rüstungsindustrie zu treffen, war aufgegangen.
Anders als in ähnlich getroffenen Städten blieb in Kassel von der historischen Stadt kaum etwas erhalten, da die Nazis in großem Umfang beschädigte Fassaden einrissen und alte Bauten sprengten. Auch der Wiederaufbau basierte auf dem Plan einer funktions- und vor allem autogerechten Stadt. Pikanterweise orientierten sich die ersten Pläne noch an Entwürfen für die nationalsozialistische Gauhauptstadt Hessen-Nassaus aus den 1930er-Jahren. Entsprechende Skizzen wurden sogar in der Ausstellung „Kassel baut auf“ von 1946 präsentiert.
Schließlich einigte man sich auf den Slogan von der „Autogerechten Stadt“. „Man wollte eine verkehrsberuhigte Innenstadtzone schaffen. Das war damals zukunftsweisend, sagt Alexander Link vom Stadtmuseum Kassel. Tatsächlich wurde der Cityring mit seinen breiten Straßen zunächst weltweit bewundert.
Bis die Kasseler Bürger feststellten, dass ihre Version der Moderne nicht einzigartig war, sondern dass auch viele Städte im gleichen Stil wieder aufgebaut wurden und ihre Heimat jegliche Individualität verloren hatte.
https://www.welt.de/
Bombardierung und Zerstörung der Edertalsperre im Mai 1943
Posted On 20. Januar 2019
In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 flog die Royal Air Force einen Bombenangriff auf die Edersee Sperrmauer. Bei der So genannten Operation Chastise (auf deutsch: Züchtigung) wurde die Edesee Sperrmauer durch eine den Einsatz einer geheimen Spezialbombe zerstört.
In dieser Nacht sollten neben der Edertalsperre auch Angriffe auf die Möhne-, Lister-, Ennepe- und Sorpetalsperre geflogen werden. Der Angriff auf die Listertalsperre musste wegen Nebel abgebrochen werden. Ennepe- und Sorpetalsperre hielten dem Angriff stand und die Möhne- und Edertalsperre wurde zerstört.
Das Ziel des Angriffes auf deutsche Staudämme
Das Ziel der Angriffe war vorrangig die Stromversorgung durch die Staudämme zu unterbinden und damit der Rüstungsindustrie zu schaden oder lahm zu legen. Der Angriff auf die Edersee Sperrmauer hatte zusätzlich das Ziel die Wasserversorgung auf dem Weser und dem Mittellandkanal zu stören und der Kriegswichtigen Binnenschifffahrt zu Schaden. Natürlich war auch ein Ziel die als sicher geltenden Staudämme zu Zerstören um die Verwundbarkeit auch sicher geglaubter Anlagen aufzuzeigen sowie die Kriegsmoral der Bevölkerung zu mindern.
Die Operation Chastise
Die Operation Chastise (dt. Züchtigung) war eine militärische Operation in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943. Das Ziel der Operation war die Zerstörung der sechs oben genannten Talsperren. Durchgeführt wurde die Operation von insgesamt 19 speziell umgebauten Lancaster Bombern der No. 617 Squadron der Royal Air Force.
Der Angriff auf die Edertalsperre
Angriffsablauf
Für den Angriff auf die Edertalsperre war eine Formation von drei Lancaster Bombern vorgesehen. Die speziell umgebauten Flugzeuge flogen den Edersee aus Richtung Westen an. Erste Zielmarke dabei war das Schloss Waldeck. Nach Erreichen von Schloss Waldeck wurde dieses in einer Schleife umflogen und man setzte im Uferbereich unterhalb von Waldeck an um zuerst den Bereich des heutigen Wildparks und dann die Sperrmauer anzupeilen. Um die Rollbombe ins Ziel zu bringen musste eine exakte Abwurfhöhe über der Wasseroberfläche eingehalten werden. Um die korrekte Höhe zu ermitteln waren an den Lancaster Bombern zwei Scheinwerfer angebracht. Einer vorne und einer hinten. Wenn sich die Lichtkegel beider Scheinwerfer auf der Wasseroberfläche überlagerten, war die korrekte Höhe erreicht. Die Rollbombe wurde durch einen Motor in Rotation gebracht, damit sie wie beim Steine werfen auf dem Wasser quasi ins Ziel hinein springt.
So in etwa muss die Ansicht aus dem Cockpit der Lancaster gewesen sein. Zunächst wurde der Bereich des heutigen Wildparks angesteuert und dann auf die Edertalsperre eingeschwenkt. Das Bild stammt aus dem Jahr 1940.
Erster Angriff
Beim ersten Angriffsversuch explodierte die Rollbombe an der Mauerkrone und verursachte dadurch nur geringe Schäden. Sie traf die Edersee Staumauer aus Seerichtung gesehen in der Nähe des linken Turmes.
Zweiter Angriff
Der Zweite Angriff war ebenfalls nicht erfolgreich. Die abgeworfene Rollbombe verfehlte die Sperrmauer und landete am Ufer. Über eine Explosion der zweiten Bombe ist mir nichts bekannt.
Dritter Angriff
Erst beim dritten Abwurf der geheimen Rollbome konnte Die Edersee Sperrmauer zerstört werden. Sie traf die Mauer aus Seerichtung gesehen weiter rechts, ca. 25 Meter entfernt des rechten Mauerturmes. Die Rollbombe wurde abgeworfen und übersprang die Torpedonetze vor der Mauer. Dann sprang die Rollbombe gegen die Sperrmauer, versank dann im Wasser und wurde einige Meter tiefer gezündet. Die Mauer wurde dadurch so stark beschädigt, das Sie dem Wasserdruck nachgab und brach.
Die Wassermassen strömten aus dem gewaltigen Loch in der Sperrmauer und rissen alles mit, was in den Weg gekommen ist. Häuser und Brücken wurde einfach weggespült. In Affoldern richtete die Flutwelle erheblichen schaden an. Die Tiefer gelegenen Gebiete bis nach Kassel hinein wurden überschwemmt. So auch der Fliegerhorst in Fritzlar. Viele Menschen und Tieren fanden in der Flutwelle den Tod.
Der Wiederaufbau der Edertalsperre
Bereits kurz nach der Bombardierung der Edertalsperre begann die Organisation Todt den Wiederaufbau. Aus Zeit und Kostengründen wurden bei der Raparatur die Tiefer gelegen Überlaufschächte nicht neu angelegt. Durch dieses Merkmal kann man auch heute noch die Beschädigung an der der Sperrmauer leicht auszumachen. Da die Reparatur recht schnell von statten ging war der erzielte Schaden, die Stromversorgung und die Wasserversorgung für die Weser und den Mittellandkanal zu stören, relativ gering.
Die Edertalsperre heute
Heute ist die Edertalsperre mit dem Edersee und dem Nationalpark Kellerwald-Edersee ein beliebtes Ausflugsziel für Urlauber, Wassersportler und Naturliebhaber. Aber auch Geschichtesinteressierte finden an manchen Stellen noch spuren aus der damaligen Zeit.
https://history1945.de/
Augenzeuge berichtet von Bombennacht: "Nichts mehr übrig"
Stand:01.04.2015, 07:00 Uhr
Von: Thomas Siemon
Das ganz Ausmaß der Zerstörung: Die Aufnahme hat der Trümmerfotograf Walter Thieme kurz nach Kriegsende vom Turm der Lutherkirche gemacht. Links sind die Türme der Martinskirche, rechts der Druselturm und daneben das ehemalige Feinkostgeschäft Chartier zu sehen. © -
Kassel. Nach 40 Luftangriffen, darunter die verheerende Bombennacht vom 22. Oktober 1943, war Kassel bei Kriegsende eine Ruinenstadt. Wie haben die Menschen damals überlebt?
Wo konnte man überhaupt wohnen? Darüber und warum es Kassel so schwer getroffen hatte, haben wir mit einem Augenzeugen gesprochen. Werner Dettmar, Jahrgang 1927, ist in Kassel aufgewachsen und hat mehrere Bücher über die Zerstörung der Stadt geschrieben.
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Sie sind am Holländischen Platz aufgewachsen. Wie sah es dort nach dem Krieg aus?
Werner Dettmar: Von der Stadt meiner Kindheit war so gut wie nichts mehr übrig. Vom Holländischen Platz bis hinunter ans Fuldaufer waren fast alle Gebäude zerstört.
Wo konnte man eigentlich noch wohnen?
Dettmar: Das war ein großes Problem. Unsere Familie wurde zweimal ausgebombt. Erst am Holländischen Platz, später an der Königsstraße. Wir hatten dann alle zusammen ein Zimmer in der Wohnung meiner späteren Schwiegereltern im Hoelkeschen Haus.
Waren die Straßen nach den Bombenangriffen überhaupt passierbar?
Dettmar: Das ging sogar nach der Bombennacht vom 22.
Bombennacht-Spezial im HNA-Regiowiki
Oktober 1943 relativ schnell. Ich erinnere mich an italienische Zwangsarbeiter, die für die Räumung eingesetzt wurden. Die Straßen waren bald wieder frei, die Straßenbahnen sind auch wieder gefahren.
Wie sah es mit der Ernährung aus?
Dettmar: Viel gab es nicht, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir gehungert haben. Es gab Lebensmittel über Essensmarken. Außerdem hatten wir einen Schrebergarten am Fasanenhof.
Warum wurde Kassel so stark zerstört?
Dettmar: Mit Henschel, Wegmann, Fieseler, Junkers und Credé war Kassel als wichtiger Rüstungsstandort ein
Ausgebombt: Die für Kassel typische Aufnahme entstand in der Nordstadt. Foto: Stadtarchiv/nh © -
vorrangiges Ziel der Angriffe. Während die Amerikaner mit Tagesangriffen gezielt diese Standorte bombardierten, hatten die Engländer eine andere Strategie. Sie flogen nachts und setzten auf die Bombardierung der Innenstädte. So sollte die Bevölkerung getroffen werden, die Menschen, die in den Fabriken arbeiteten.
Wie lange hat die Zerstörung nachgewirkt?
Dettmar: Sehr lange. Der Wiederaufbau begann ja erst in den 50er-Jahren. Manche Spuren sieht man bis heute.
Zur Person
Werner Dettmar (87) ist in Kassel geboren und aufgewachsen. Für die hochgelobte Publikation „Die Zerstörung Kassels im Oktober 1943“ wurde er mit der Stadtmedaille ausgezeichnet. Dettmar arbeitete in leitender Funktion im Kulturamt. Er ist verheiratet, hat eine Tochter und zwei Enkelkinder.
https://www.hna.de/
Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Angriff der US-Luftwaffe auf Kassel und schwere Beschädigung des Roten Kreuz Krankenhauses, 2. Oktober 1944
In der Vormittags- und Mittagszeit zwischen 10:12 und 12:12 Uhr wirft die amerikanische Luftwaffe 1.382 Tonnen Bomben auf die nordhessische Großstadt Kassel ab. Ziele des Angriffs sind die Kasseler Stadtteile Rothenditmold, Wolfsanger, Wehlheiden, Brasselsberg und Harleshausen. Bei dem Angriff erleidet das Rote Kreuz Krankenhaus nahe der Wilhelmshöher Allee (Hansteinstraße 29) einen Bomben-Volltreffer und wird schwer beschädigt. Das dort zu Kriegsbeginn eingerichtete Lazarett muss aufgegeben werden. Bei Tagangriffen alliierter Flugzeuge am 30. Dezember 1944 und am 1. Januar 1945 wird das 1908 eröffnete Hospital endgültig zerstört.
Die Errichtung des Rote Kreuz Krankenhauses wurde durch eine Stiftung Sophie Henschels (1841–1915; Witwe des 1894 verstorbenen Inhabers der Kasseler Maschinenfabrik Henschel & Sohn Oscar Henschel) ermöglicht, die allein mehr als ein Drittel der Baukosten spendete. Bauherr war der 1869 gegründete Kasseler Zweigverein des Vaterländischen Frauen-Vereins, der bereits zuvor mit der Pflegeanstalt „Kaiserin-Augusta-Stiftung“ (am Königstor 68) ein Hospital errichtet hatte, das 1882 eingeweiht worden war. Auch dieses Haus war bereits zu einem Gutteil durch die finanzielle Unterstützung Sophie Henschels realisiert worden, die für 36 Jahre das Amt der Vorsitzenden des Vaterländischen Frauenvereins Zweigverein Kassel innehat. Das neue, wesentlich großzügigere und mit moderner Medizintechnik ausgestattete Krankenhaus in der Hansteinstraße beherbergte zum Zeitpunkt seines Betriebsbeginns vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs insgesamt 150 Krankenbetten (bei Bedarf erweiterbar auf 235 Betten) und wurde durch ein geräumiges Schwesternhaus, mehrere Wirtschaftsgebäude, einen Garten, ein Infektionshaus und ein Leichenhaus ergänzt.
Das Rote Kreuz Krankenhaus in Kassel wird nach Kriegsende wieder aufgebaut und kann Anfang der 1950er Jahre seinen Betrieb erneut aufnehmen.
(KU)
https://www.lagis-hessen.de/
II Gräberfeld der zivilen deutschen Bombenopfer (Abt. 30)
Von Juni 1940 bis zum März 1945 war Kassel zahlreichen Bombenangriffen ausgesetzt. Mit Wohnflächenverlusten von 59% sowie einer Obdachlosenquote von 75% zählte Kassel am Ende des Krieges zu den zerstörtesten Städten Deutschlands.
Den schwersten Angriff erlebte die Kasseler Bevölkerung in der Nacht vom 22. zum 23. Oktober 1943. Die gesamte Innenstadt brannte nieder, etwa 80% des bebauten Stadtgeländes wurden zerstört. Ungefähr 10.000 Menschen kamen ums Leben.
Die Beisetzung der Bombenopfer erfolgte auf sechs Friedhöfen innerhalb des gesamten Stadtgebietes. Italienische Kriegsgefangene mussten Massengräber ausheben, in die die Toten zunächst nebeneinander, später in zwei Schichten übereinander gelegt wurden. Auf diese Weise versuchte man, der Seuchengefahr zu entgehen.
https://hessen.volksbund.de/aktuell/projekte/artikel/kriegsgraeber-auf-dem-kasseler-hauptfriedhof
2.2 Kampfmittelräumdienste, Funde und Entschärfungen von Weltkriegsbomben und Weltkriegsmunition sowie Evakuierungen der Bevölkerung im 21. Jahrhundert
Kampfmittelräumdienst
Der Kampfmittelräumdienst (kurz: KRD), auch Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD[1] bzw. KMBD[2]) oder Munitionsbergungsdienst (MBD), dient der zivilen Kampfmittelbeseitigung in Deutschland.
Die Kampfmittelräumdienste sind zuständig für gewahrsamslos gewordene Kampfmittel (zur Kriegsführung bestimmte Teile und Bestandteile von Waffen, unter anderem Munition und deren Inhaltsstoffe), die vor dem Kriegsende 1945 produziert wurden, sowie für Munition der Armeen des ehemaligen Warschauer Paktes. Kennzeichnend für gewahrsamslose Kampfmittel ist, dass sie nicht fachgerecht gelagert, sondern zum Beispiel vergraben, versenkt oder unfachmännisch gesprengt worden sind. Einen Arbeitsschwerpunkt der Kampfmittelräumdienste bilden die Entschärfung und Entsorgung von Blindgängern – also bestimmungsgemäß eingesetzter und nicht zur Wirkung gekommener Munition.
Die Organisation der Kampfmittelräumdienste obliegt den Bundesländern. Da es sich um eine Aufgabe der allgemeinen Gefahrenabwehr handelt, findet man die grundsätzliche Zuständigkeit bei den Landesinnenministerien.
Kampfmittelräumung in Nord- und Ostsee
Die Bedeutung der Kampfmittelräumdienste wird aus den Jahresberichten deutlich: Auch Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden allein in Schleswig-Holstein pro Jahr noch rund 100.000 Stück Munition sichergestellt und der Vernichtung zugeführt. Durch Alterung der nach wie vor gefährlichen Kampfmittel kommt es in Deutschland statistisch zu einer Selbstdetonation pro Jahr. Darüber hinaus sind bis in die 1970er Jahre bis zu 1,8 Millionen Tonnen Kriegsmunition allein in der deutschen Nord- und der Ostsee[13] versenkt und bisher nur zum Teil wieder geborgen worden. In der jüngeren Vergangenheit, auch durch gestiegenes Umweltbewusstsein der Bevölkerung, wird diese Altlast als erhebliche Gefahr wahrgenommen.
https://de.wikipedia.org/
KAMPFMITTELRÄUMDIENSTE:
77 Jahre Bomben im Boden
Hintergrund 26.04.2022
Im Zweiten Weltkrieg fielen zwei Millionen Tonnen Bomben auf Deutschland. Tausende davon stecken als Blindgänger noch immer im Boden. Fachleute entschärfen das explosive Erbe mit raffinierten Methoden.
von Roland Knauer
Rotbraun und rostig liegt ein großer Metallzylinder in einer Baugrube in Nordrhein-Westfalen. Daneben steht Karl-Friedrich Schröder, der jetzt vor allem eines braucht: Ruhe. Immerhin enthält die Eisenhülle vor ihm riesige Mengen Sprengstoff, oft sind es mehr als 100 Kilogramm. Der Zünder kann eine solche Bombe auch mehr als 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs immer noch in die Luft jagen. Genau das will der technische Einsatzleiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Arnsberg verhindern. Er und sein Team von 20 Leuten sind für Blindgänger und andere Kampfmittel in gut der Hälfte von Nordrhein-Westfalen zuständig. Dazu muss sich Schröder die Sache zunächst genau anschauen: Welche Art von Zünder steckt in der Bombe? Wie haben die Jahrzehnte im Untergrund jenen Mechanismus verändert? Wie lässt sich das explosive Gemisch unschädlich machen? Was also sollte mit diesem Blindgänger geschehen?
Ein solcher Einsatz benötigt häufig eine lange Vorarbeit, für deren erste Etappe im Regierungsbezirk Arnsberg Falk Lemanscheck verantwortlich ist. Er leitet dort das acht- bis zehnköpfige Team der Kriegsluftbildauswertung, das auf Antrag der 231 Ordnungsbehörden in den Bezirken Arnsberg, Detmold und Münster tätig wird. »Meist geht es um Bauvorhaben, von Carports bis hin zu Großprojekten – oder heutzutage auch sehr häufig – um Kabeltrassen«, erklärt Lemanscheck.
Spektrum – Die Woche – 17/2022 – 77 Jahre Bomben im Boden
Dieser Artikel ist enthalten in Spektrum – Die Woche, 77 Jahre Bomben im Boden
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Es gibt zwei Millionen Gründe für die Suche nach Kampfmitteln – denn so viele Tonnen Bomben warfen die alliierten Flugzeuge im Zweiten Weltkrieg über Deutschland ab. 10 bis 20 Prozent dieser Waffen explodierten jedoch nicht wie vorgesehen, sondern blieben als Blindgänger im Boden stecken. In den 2020er Jahren liegen wohl noch rund 100 000 Tonnen nicht detonierter Bomben im deutschen Untergrund. Da die amerikanischen und britischen Verbände ihre Angriffe auf Industriekomplexe und Ballungszentren wie das Ruhrgebiet sowie Köln, Hamburg und Berlin, aber auch auf Potsdam und Oranienburg konzentrierten, verteilt sich die explosive Fracht nicht gleichmäßig übers Land. So landeten 48 Prozent aller Bomben in Nordrhein-Westfalen und bescheren dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Arnsberg viel Arbeit. Allein im Jahr 2019 wurden in Nordrhein-Westfalen 2160 Bomben unschädlich gemacht.
Alte Luftbilder liefern Hinweise auf Blindgänger
»Wir profitieren dabei von der akribischen Dokumentation der Alliierten, die jede Menge Luftbilder von den Bombardierungen gemacht haben«, sagt Lemanscheck. Schon vor den Angriffen wurden aus Flugzeugen Industrieanlagen und Bahnhöfe, militärische Stellungen und Führungsstrukturen fotografiert, um die späteren Ziele zu identifizieren. Nach der Bombardierung wurden erneut Bilder gemacht, um die Wirkung der relativ ungenauen Abwürfe zu erfassen. Mehr als 300 000 solcher Schwarzweißfotos hat das Land Nordrhein-Westfalen von US-Amerikanern und Briten gekauft, um darauf nach Blindgängern fahnden zu können.
Auf diesen Bildern sieht man nicht nur Gebäude, Verkehrswege und Schützengräben, sondern auch die von explodierten Bomben geschlagenen Krater. »Deren Durchmesser liegt normalerweise über fünf Metern, kleinere Strukturen lösen daher einen Anfangsverdacht aus, es könnte ein Blindgänger sein«, weiß Falk Lemanscheck. Das klingt in der Theorie einfach, ist es in der Praxis aber nicht. So haben die Alliierten ebenfalls sehr große Bomben eingesetzt, deren Blindgänger Trichter mit mehr als fünf Meter Durchmesser hinterlassen haben. Andererseits sieht man auf einigen Luftbildern auch Schützenlöcher, in denen keine Bomben liegen, sondern einst Soldaten Deckung fanden. Laut Lemanscheck befanden sich die Schützenlöcher jedoch häufig entlang von Straßen. Sie lassen sich also der Lage nach einigermaßen gut identifizieren.
Mit ihrer langjährigen Erfahrung sind der Leiter der Kriegsluftbildauswertung und sein Team einem automatischen Programm weit überlegen. Dessen Trefferquote ist schlicht schlechter. Daher verlässt sich die kleine Gruppe lieber auf die eigenen Augen als auf computergestützte automatische Auswertungen.
Wenn die Experten ein Baugebiet untersuchen, dann beziehen sie eine ungefähr sechs Meter breite Pufferzone rundherum ein. »Bomben dringen ja meist schräg in den Boden ein und bewegen sich dann zum Beispiel in lockeren Sandböden oft in Form einer Parabel weiter«, erklärt Falk Lemanscheck. So kann ein Blindgänger in der Pufferzone niedergegangen, aber anschließend in das Gebiet geraten sein, in dem nun die Bagger den Boden ausheben sollen. Zehn solcher Anträge bearbeitet Lemanscheck durchschnittlich am Tag, für jeden einzelnen davon werden im Schnitt 70 Bilder angeschaut. Am Ende der Sisyphusarbeit sind dann Verdachtspunkte identifiziert worden, die anschließend vor Ort genauer untersucht werden.
Nur klappt das keineswegs überall gleich gut. Fielen die Bomben dicht über einer Innenstadt ab, verdeckt der Bauschutt die meisten Krater. Trotzdem bleibt die Luftbildauswertung eine der entscheidenden Säulen der Kampfmittelbeseitigung. So wurden vom Team des Regierungsbezirks Arnsberg 2019 insgesamt 163 Bomben jeweils mit einem Gewicht über 50 Kilogramm unschädlich gemacht, 123 davon hatte die Luftbildauswertung vorher als Verdachtspunkt eingestuft. Dazu kamen 34 Zufallsfunde, sechs Blindgänger wurden bei Flächenräumungen entdeckt.
Wie Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg unschädlich gemacht werden
Für die zweite Etappe, das Unschädlichmachen des explosiven Erbes, sind Menschen wie Henner Sandhäger vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Arnsberg und Mario Ranzinger vom Kundenteam Altlasten-/ Entsorgungsmanagement der Deutschen Bahn in München zuständig. »Oft liefert uns die Luftbildauswertung der Kollegen eine Art Schatzkarte mit den Punkten, an denen wir weitersuchen sollten«, sagt Sandhäger. »Besteht ein Verdacht auf Kampfmittel im Untergrund, schauen wir uns die betroffene Fläche mit geophysikalischen Methoden genauer an«, ergänzt Ranzinger, der mit solchen Verfahren vor seiner Tätigkeit bei der Deutschen Bahn und einer privaten Kampfmittelräumfirma archäologische Funde aus dem Mittelalter, der Römer- und Bronzezeit unter der Erde aufgespürt hat.
Die Methode der Wahl ist häufig eine Messung des Erdmagnetfeldes, da die Bomben zu großen Teilen aus Eisen bestehen und daher das Magnetfeld der Erde deutlich verzerren. Der Räumdienst zieht dafür ein entsprechendes Messgerät über den Boden eines verdächtigen Geländes, um Störungen im Magnetfeld zu finden. »Allerdings funktioniert eine solche Suche nur bis in rund drei Meter Tiefe, darunter wird das Signal zu schwach«, erklärt Sandhäger, der vor seiner Zeit beim Kampfmittelbeseitigungsdienst als Geophysiker beim Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung tätig war. »Die meisten Blindgänger liegen allerdings in drei bis fünf Meter Tiefe und damit unter der Reichweite dieser Methode«, fährt der Spezialist fort. Einige Bomben liegen sogar acht Meter unter der Erde. Werden solche Blindgänger bei Bauarbeiten von Geräten direkt getroffen oder stark erschüttert, können sie explodieren.
»Wir profitieren von der akribischen Dokumentation der Alliierten, die jede Menge Luftbilder von den Bombardierungen gemacht haben«
Falk Lemanscheck, Teamleiter Kriegsluftbildauswertung im Regierungsbezirk Arnsberg
Zudem funktioniert die Geomagnetik kaum an Orten, an denen ohnehin große Mengen Eisen liegen. Zum Beispiel erzeugen die Schienen der Bahn ein eigenes Magnetfeld, in dem die Störung durch einen Blindgänger unter dem Gleisbett verschwindet. Die privaten Bergungsfirmen im Auftrag der Deutschen Bahn setzen daher meist ein Georadar ein. »Dabei werden aus einem Schiebewagen elektromagnetische Wellen nach unten abgestrahlt, die von größeren Gegenständen im Untergrund reflektiert werden«, erklärt Mario Ranzinger das Grundprinzip solcher Messungen. Ein Display zeigt die zurückgeworfenen Signale, die später im Büro ausgewertet werden. Ein Blindgänger zeigt sich dann durch ein bestimmtes Muster in der Messung.
Zumindest, solange er nicht tiefer als zwei Meter liegt. Und auch hier hängt das Ergebnis von der Bodenbeschaffenheit ab: Auf den trockenen Sandböden im Nordosten Deutschlands oder in der Lüneburger Heide funktioniert das Georadar gut. Feuchte Böden mit viel Ton, Löss oder in den Küstenregionen mit Salz leiten elektromagnetische Wellen gut. Das verringert jedoch die Tiefenreichweite. Außerdem reflektieren nicht nur Metalle die hochfrequenten Wellen, sondern auch Steine. In steinreichen Böden stößt das Georadar daher rasch an seine Grenze. »Wir haben damit schon Findlinge entdeckt, die von den Gletschern der Eiszeit bis ins heutige Nordrhein-Westfalen geschleppt worden waren«, berichtet Henner Sandhäger. »Um solche Verwechslungen zu vermeiden, braucht man viel Erfahrung«, ergänzt Mario Ranzinger von der Deutschen Bahn.
Fehlalarme unerwünscht
Die Beteiligten haben triftige Gründe, Fehlalarme möglichst zu vermeiden. Schließlich kostet es leicht sechsstellige Summen, wenn viele 1000 Menschen aus ihren Wohnungen, Seniorenresidenzen, Krankenhäusern oder Industriebetrieben evakuiert werden müssen. Ebenso wenn ICE-Strecken und Güterverkehrsmagistralen stundenlang gesperrt sind, damit ein Bagger und Fachleute samt Handspaten zu einer vermeintlich hochempfindlichen Bombe vordringen können, die sich dann als Findling oder als alter Hydrant entpuppt.
»Ein Räumdienst bohrt daher 6,5 Meter um einen Verdachtspunkt herum mit Flachschnecken in regelmäßigen Abständen 37 tiefe Löcher mit einem Durchmesser von zwölf Zentimetern in die Erde«, erklärt Sandhäger das Verfahren. In die meist rund sieben Meter tiefen Bohrungen wird ein Kunststoffrohr eingesetzt. Darin wird eine stabartige Sonde eingeführt, die im Abstand von einem halben Meter zwei Geomagnetiksensoren trägt. Dieses Gerät misst die Differenz zwischen den von beiden Sensoren empfangenen Signalen, kann so den Fundort also relativ zuverlässig angeben und auch den Bereich absuchen, der mehr als drei Meter unter der Oberfläche liegt.
Dennoch ist sehr viel Erfahrung nötig, um die Daten korrekt auszuwerten. »Manche Signale sehen deshalb komisch aus, weil an der Bombe noch das Leitwerk hängt, das die Reflexion der Wellen stark verändert«, erklärt Sandhäger. Obendrein weiß man oft nicht, ob eine Bombe – wie es häufig der Fall ist – mit der Spitze nach oben oder vielleicht in einer ganz anderen Position im Untergrund liegt. Diese Information ist wichtig, damit die Bergungsgrabung an der richtigen Stelle ansetzen und die Bombe exakt erfassen kann. Falls es nicht klappt, muss die teure Aktion abgebrochen und wiederholt werden.
Vor allem private Firmen, die alte Kampfmittel räumen, entwickeln derzeit neue Methoden. Sie versuchen etwa, mit Neutronenstrahlen ähnlich wie bei den Detektoren an der Flughafenkontrolle den Sprengstoff in der Bombe zu messen. Das Trinitrotoluol oder kurz TNT enthält sehr viel Stickstoff, der sich mit der Neutronenmethode gut aufspüren lässt. Zusätzlich werden radartomografische Verfahren angewendet, die ähnlich einer medizinischen Computertomografie den Boden nach Blindgängern durchleuchten.
Zünder, die zeitlich verzögert reagieren
Erhärtet sich der Verdacht, muss der Fund frei gelegt und identifiziert werden. Während ein Bagger in die Tiefe gräbt, zeigen regelmäßige Messungen an, wie nahe die potenzielle Bombe zur Schaufel liegt. Für das letzte Stück kommen dann Handschaufeln zum Einsatz, bis der Fund frei liegt.
»Der Sprengstoff TNT brennt normalerweise einfach ab«, erklärt Karl-Friedrich Schröder. »Nur wenn ein Mechanismus einen Initialsprengstoff zündet, explodiert die Bombe.« Oft handelt es sich um einen Zünder, der beim Aufschlagen mit einer Verzögerung von 0,02 Sekunden ein Zündhütchen explodieren lässt, das dann die Detonation der gesamten Bombe auslöst. Ein weiterer Zündertyp geht erst acht Sekunden nach dem Aufschlag los. So sollten Tiefflieger genügend Zeit bekommen, aus dem Bereich der Explosion zu entkommen.
»Englische Bomben hatten oft Zünder von der Größe eines Kugelschreibers, die mit einer Spezialzange herausgezogen werden können«
Karl-Friedrich Schröder, Teamleiter Kampfmittelbeseitigungsdienst im Regierungsbezirk Arnsberg
Solche Bomben sollten allerdings nur im Ziel explodieren, aber nicht beim Transport der Bomben oder bei einer Havarie des Flugzeugs. »Daher wurden diese Kampfmittel zum Beispiel mit einer Mutter gesichert, die den Schlagbolzen festhält«, erklärt Kampfmittelexperte Schröder. Vor dem Abwurf wurde eine Sicherung entfernt: Während die Bombe Richtung Boden fiel, drehte ein Windrädchen im Leitwerk die Mutter ab und schärfte so den Mechanismus. Allerdings konnte das System versagen. Die Bombe zündete nicht, sondern ging als Blindgänger nieder. Oder die scharfe Bombe kam so schräg auf, dass die Zündung versagte. Explosiv ist das Geschoss aber nach mehr als sieben Jahrzehnten immer noch.
Im einfachsten Fall können Fachleute wie Schröder die Zünder beim Entschärfen vorsichtig aus der Bombe herausdrehen. »Englische Bomben hatten oft Zünder von der Größe eines Kugelschreibers, die mit einer Spezialzange herausgezogen werden können.« Einmal entfernt, wird der Zünder samt Sprengkapsel in sicherer Entfernung mit Torf abgedeckt und gefahrlos gesprengt. Die Bombe selbst wird ins Lager gebracht und in einer Spezialanlage verbrannt.
Wenn die Bombe erst Stunden später explodieren sollte
Besonders heimtückisch sind Langzeitzünder. Sie sollten die Explosion erst mit einer Verzögerung zwischen einer halben und 144 Stunden auslösen. Damit wollten die Alliierten die Aufräumarbeiten stören und den Wiederaufbau der angegriffenen Industrieanlagen oder Bahnhöfe erschweren. In einem Langzeitzünder hält eine Scheibe aus Zelluloid einen Schlagbolzen fest. Beim Aufschlag zerbricht eine Ampulle und lässt darin enthaltenes Aceton auf die Scheibe tropfen, die sich dadurch langsam zersetzt. Je dicker die Zelluloidscheibe, umso länger dauert ihre Auflösung und umso später wird die Explosion ausgelöst. Landete eine solche Bombe im weichen Boden, drehte sie sich häufig, bis die Spitze nach oben ragte. Dann tropfte das Aceton nicht mehr auf die Zelluloidscheibe – die Bombe explodierte nicht, sondern blieb im Boden liegen.
Solche Blindgänger sind unberechenbar, weil sie zur Selbstauslösung neigen. Obendrein ist der Zünder mit einer Ausbausperre versehen – beim Versuch, ihn herauszuschrauben, löst er sofort aus. Schröder und sein Team kennen auch für diesen Fall eine Methode: »Mit einem ferngesteuerten Schneidegerät, das mit einem Druck von 700 Bar einen mit Sand gemischten Wasserstrahl aussendet, gehen wir zwischen das Außengewinde des Zünders und das Innengewinde der Zünderbuchse. Danach können wir den Zünder ohne Drehung herausziehen.«
Oft ist in der Baugrube allerdings nicht genug Platz für das Schneidegerät. Dann kommt eine Raketenklemme zum Einsatz, die am Zünder festgeschraubt wird. Sie dreht sich extrem schnell um die eigene Achse und holt so den Zünder blitzartig aus der Bombe. »Der Zünder kann dabei zwar ausgelöst werden, der Schlagbolzen trifft aber seitlich auf und verfehlt so das Zündhütchen«, sagt Schröder. Bisweilen ist kein Gerät hilfreich, weil der Zünder stark verformt ist. Dann geht Schröder zur Handarbeit über: Rings um das entscheidende Teil bohrt er vorsichtig Löcher, bis er es gefahrlos herausnehmen kann.
Wenn keine dieser Methoden in Frage kommt, dann schraubt Karl-Friedrich Schröder die dem Langzeitzünder gegenüberliegende Seite der Bombe auf. Er füllt etwa 150 Gramm Sprengstoff hinein und befestigt rund drei Kilogramm Sprengstoff am Kampfmittel selbst. Behutsam schüttet anschließend ein Bagger Sand auf die Bombe. Dabei messen die Experten laufend den elektrischen Widerstand ihrer Zündkabel, um sicherzugehen, dass sie unbeschädigt bleiben. Sonst müsste der Blindgänger unter extrem hohem Risiko erneut frei gelegt werden. Klappt alles, werden beide Sprengstoffpackungen gleichzeitig gezündet. »Detoniert die Bombe, bin ich sehr erleichtert«, beschreibt Schröder seine Gefühle. Wieder ist ein gefährlicher Blindgänger unschädlich gemacht. Lange dauert es allerdings bis zum nächsten Einsatz nicht. Schließlich liegen noch genug Bomben im Untergrund, mit deren Entschärfung die Kampfmittelbeseitiger einige weitere Jahrzehnte beschäftigt sein werden.
https://www.spektrum.de/
Die Kampfmittelbeseitigung in Baden-Württemberg
Landesweite Zuständigkeit
Regierungspräsidium Stuttgart
Kampfmittelbeseitigungsdienst
Baden-Württemberg
Pfaffenwaldring 1
70569 Stuttgart
kmbd@rps.bwl.de
Nach der Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums Baden-Württemberg über die Aufgaben des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (VwV-Kampfmittelbeseitigungsdienst) vom 21. Dezember 2006 (GABl. Nr. 1 vom 26. Januar 2007, S. 16 f.) hält das Land einen Kampfmittelbeseitigungsdienst vor, der die Polizeibehörden und den Polizeivollzugsdienst bei der Beseitigung von Kampfmitteln unterstützt. Die Kampfmittelbeseitigung umfasst
die Entschärfung von Kampfmitteln,
die Beförderung geborgener Kampfmittel sowie
die Vernichtung von Kampfmitteln einschließlich der Verwertung des dabei angefallenen Materials.
Dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart obliegt ferner die Beschaffung und Auswertung der im Zweiten Weltkrieg von der amerikanischen und britischen Luftwaffe nach Angriffen gefertigten Luftbildaufnahmen (entgeltpflichtig). Die Suche nach und die Bergung von Kampfmitteln haben Grundstückseigentümer selbst zu veranlassen. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst übernimmt im Rahmen seiner Kapazität und gegen vollständige Kostenerstattung durch den Auftraggeber die Beratung über vermutete Kampfmittel sowie die Suche nach und die Bergung von Kampfmitteln. Soweit der Kampfmittelbeseitigungsdienst mangels freier Kapazitäten nicht tätig werden kann, sind für diese Arbeiten private Kampfmittelräumfirmen zu beauftragen.
Aufgrund des sehr hohen Antragsaufkommens beträgt die Bearbeitungszeit derzeit ca. 32 Wochen. Bitte sehen Sie in dieser Zeit von Sachstandsanfragen ab, um eine reibungslose Abarbeitung der Anträge zu ermöglichen.
https://rp.baden-wuerttemberg.de/
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Verdacht auf Weltkriegsbomben
Weiträumige Evakuierungen in Osnabrück
Stand: 07.04.2025 09:52 Uhr
In Osnabrück sind am Sonntag drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg unschädlich gemacht worden. Die Arbeiten hatten sich immer wieder verzögert, weil Menschen in der Evakuierungszone waren. Eine Stadt im Ausnahmezustand: Um 7 Uhr hatte die Evakuierung für die Entschärfung mehrerer Blindgänger in dem Gebiet rund um den Hauptbahnhof von Osnabrück begonnen. Etwa 15.400 Anwohnerinnen und Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Doch nicht alle hielten sich daran. So meldete die Polizei immer wieder Menschen in der Sperrzone. Zudem gab es aus technischen Gründen eine Verzögerung. Kurz vor Mitternacht meldete die Stadt dann: "Die letzte Bombe ist entschärft. Alle können zurück in das Gebiet. Wir danken für die Geduld und wünschen eine gute Nacht!"Zwei Entschärfungen, eine SprengungSeit dem frühen Sonntagmorgen hatten Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes vier Verdachtspunkte auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs untersucht. Einer erwies sich frühzeitig als harmlos: Es handelte sich lediglich um Splitter einer Bombe. Allerdings wurden zwei 500-Kilogramm-Bomben amerikanischen Ursprungs sowie eine 250-Kilogramm-Bomben britischen Ursprungs mit chemischem Langzeitzünder bestätigt. Eine der beiden 500-Kilogramm-Bomben konnte am späten Nachmittag entschärft werden. Die 250-Kilogramm-Bombe wurde gegen 20 Uhr kontrolliert gesprengt, wie die Polizei in Osnabrück mitteilte. Nachdem das Gebiet nach möglichen Schäden untersucht worden war, arbeitete der Kampfmittelräumdienst an der Entschärfung des dritten und letzten verbliebenen Blindgängers. Anruferin meldet sich aus Sperrzone. Immer wieder mussten Menschen aus dem Evakuierungsgebiet geholt werden. Die Polizei habe einen Anruf aus dem Sperrgebiet erhalten, hieß es gegen 21.30 Uhr von der Stadt Osnabrück, die die Bevölkerung über ein Blog fortlaufend über die Arbeiten informiert hatte. "Die Anruferin befindet sich dort in ihrer Wohnung, ihr Nachbar sei auch noch da. Die Arbeiten müssen wieder ruhen, bis sie herausgeholt wurden." Nicht einmal eine halbe Stunde später erneut eine Meldung. "Es nervt! Die Person, die aus dem Gebiet heraus angerufen wurde, wurde soeben herausgebracht, nun sind aber wieder andere Personen in das Gebiet gelangt", so die Polizei. Wieder mussten die Arbeiten ruhen. Im Evakuierungszentrum wurden unterdessen Feldbetten für die wartenden Anwohner aufgestellt - am Abend hielten sich nach Angaben eines Stadtsprechers dort fast 900 Menschen auf. Entschärft wurde die dritte Bombe laut Polizei schließlich gegen 23:40 Uhr. Mensch läuft in Sperrzone zurück - Festnahme. Schon während der Evakuierung war es zu Verzögerungen gekommen, da die Suchtrupps immer wieder auf Menschen trafen, die sich weiterhin im Sperrgebiet aufhielten. Gegen zwei von ihnen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, sagte eine Sprecherin der Stadt Osnabrück dem NDR Niedersachsen. Ein Mensch sei zudem in Gewahrsam genommen worden, nachdem er immer wieder ins Sperrgebiet zurückgelaufen war. Grob überschlagen hätten Personen, die sich unerlaubt im Evakuierungsgebiet befanden, die Maßnahme um mindestens drei Stunden verlängert, sagte ein Stadtsprecher. "Die allermeisten Menschen haben wieder gut mitgemacht, aber einige haben immer wieder für Probleme gesorgt." Krankenhäuser, Pflegeheime und Hauptbahnhof gesperrt. Eine Karte des Evakuierungsgebiets bei der Kampfmittelbeseitigung in Osnabrück am 6. April 2025
Rund 15.400 Menschen wohnen der Stadt zufolge im auf der Karte eingezeichneten Evakuierungsgebiet - betroffen waren die Stadtteile Innenstadt, Fledder, Gartlage, Schölerberg und Schinkel.
Das Sperrgebiet umfasste fast drei Quadratkilometer rund um den ehemaligen Güterbahnhof. Betroffen waren Teile der Innenstadt sowie von Fledder, Gartlage, Schölerberg und Schinkel. Als Notunterkunft diente die Gesamtschule Schinkel. Auch vier Pflegeheime, das Christliche Kinderhospital (CKO) und das Marienhospital (MHO) mussten gesperrt werden. Notdienste waren eingerichtet. Zudem war der Osnabrücker Hauptbahnhof ab 7 Uhr gesperrt. Es kam zu Ausfällen, Umleitungen und Ausfällen und Verspätungen im Fern- und Nahverkehr der Bahn zu Zugausfällen und Verspätungen.Verdachtsfälle bei Bauarbeiten entdeckt. Die vier Bomben-Verdachtsfälle waren bei Bauarbeiten auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs in Osnabrück entdeckt - dort soll ein neues Stadtviertel entstehen. Weil das Gelände während des Zweiten Weltkriegs massiv bombardiert wurde, rechnet die Stadt mit weiteren Verdachtsfällen während der Bauarbeiten. Den Angaben zufolge wurde inzwischen rund die Hälfte der Fläche im Lokviertel sondiert. Erst am 6. März war im Osnabrücker Stadtteil Voxtrup ein Blindgänger entschärft worden. Im Lokviertel war es im Februar zu der Entschärfung einer Weltkriegsbombe gekommen. Die Stadt will einem Sprecher zufolge vermutlich im Laufe dieser Woche mitteilen, wann die nächste Bombenentschärfung stattfinden soll.
Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe in Osnabrück sperrt ein Polizist eine Straße.
17.03.2025
Osnabrück: Sprengmeister entschärfen Blindgänger aus der Ferne
Nach der Entschärfung einer 500 Pfund schweren Weltkriegsbombe konnten rund 4.000 Anwohner in ihre Wohnungen zurückkehren. ndr
Gelände, auf dem in Osnabrück eine Bombe aus dem zweiten Weltkrieg entschärft wird.
17.02.2025
Osnabrück: Bombe entschärft - Evakuierung in der Nacht aufgehoben
14.000 Menschen konnten erst nachts in ihre Wohnungen zurückkehren. Morgen steht schon die nächste Evakuierung an. ndr
Schutt und Rauch fliegen nach einer Sprengung einer Bombe in Göttingen in die Luft.
24.12.2024
Fast 100 Einsätze für Kampfmittel-Experten in Niedersachsen
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst musste 2024 deutlich häufiger ausrücken als 2023. So etwa in Osnabrück und Göttingen. ndr
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hallo Niedersachsen | 06.04.2025 | 19:30 Uhr
Norddeutscher Rundfunk
Quelle: NDR
https://www.tagesschau.de/
Explosion in Stuttgart
:Weltkriegsbombe im zweiten Anlauf gesprengt
Die Waldau am Rande des Stuttgarter Talkessels ist gerade am Wochenende ein beliebtes Ziel für Ausflügler. Nun knallte es dort laut.
06.04.2025 um 17:06 UhrStuttgart
Ein Artikel von
dpa
In der Nähe des Stuttgarter Fernsehturms wurde eine Weltkriegsbombe gesperrt.
Bernd Weißbrod/dpa
Eine alte Weltkriegsbombe ist nahe dem Stuttgarter Fernsehturm von Experten zerstört worden. Es waren dafür zwei Sprengungen nötig, wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte. Ein sicheres Entschärfen, was zunächst geplant war, sei nicht möglich gewesen.
Die Feuerwehr warnte schon vor den Sprengungen in dem Gebiet vor lauten Knallgeräuschen. Die Bevölkerung wurde unter anderem über Lautsprecher gewarnt.
Für die Zerstörung der Bombe wurde nach Angaben der Stadt das Sport- und Naherholungsgebiet Waldau frühzeitig gesperrt. Dort befinden sich neben dem Fernsehturm auch zahlreiche Sportanlagen, Gaststätten und eine Flüchtlingsunterkunft, die ebenfalls evakuiert werden musste. Der Fernsehturm gilt als Wahrzeichen der Landeshauptstadt.
Nahverkehr von Sperrungen betroffen
Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde nach Angaben der Stadt vom Kampfmittelbeseitigungsdienst bei Sondierungsarbeiten in einem Waldgebiet entdeckt.
Von Sperrungen in dem Gebiet war auch der Nahverkehr betroffen. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden die Stadtbahnlinien U7, U8 und U15 sowie die Buslinie 70 in dem Bereich unterbrochen.
https://www.swp.de/
Sperrkreis aufgehoben
Weltkriegsbombe in Frankfurt (Oder) erfolgreich entschärft
Mi 02.04.25 | 14:20 Uhr
Mitarbeiter des Kampfmittelbseitigungsdienstes haben am 02.04.2025 erfolgreich eine Weltkriegsbome entschärft. (Quelle: rbb/Robert Schwaß)
Audio: rbb Antenne Brandenburg | 02.04.2025 | Robert Schwaß | Bild: rbb/Robert Schwaß
In der Innenstadt von Frankfurt (Oder) ist am Mittwoch eine Splitterbombe unschädlich gemacht worden. Mehr als 2.000 Menschen mussten evakuiert werden. Nun können sie wieder in ihre Wohnungen zurück.
Eine Splitterbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Mittwochmittag in der Frankfurter Innenstadt (Oder) erfolgreich entschärft worden.
Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD) waren dafür im Einsatz. Der Zünder sei entfernt und anschließend gesprengt worden, sagte Jens-Marcel Ullrich, der für den Katastrophenschutz zuständige Beigeordnete der Stadt, auf Anfrage. Im Anschluss wurde die Bombe verladen. Der Sperrkreis ist seit 13 Uhr aufgehoben.
Insgesamt waren mehr als 2.000 Anwohner betroffen, die ihre Wohnungen vorübergehend nicht nutzen konnten. Für diejenigen, die nicht bei Verwandten oder Bekannten untergekommen sind, gab es eine Notunterkunft in der Brandenburg-Halle nicht weit von dem Wohngebiet entfernt. Insbesondere ältere Menschen hätten am Morgen nach Ullrichs Aussage dieses Angebot genutzt.
Auch ein Ärztehaus, mehrere Supermärkte, das Theater- und Konzerthaus Kleist-Forum und ein Mehrgenerationenhaus lagen im Sperrkreis. Mehrere Straßen wurden vorübergehend gesperrt.
Bei Bauarbeiten gefunden
Die Splitterbombe war am Montag bei Bauarbeiten in der Innenstadt von Frankfurt (Oder) gefunden worden. Bei dem Sprengkörper handele es sich um eine 250 Kilogramm schwere deutsche Splitterbombe, die mit einem russischen Zünder als Beutemunition eingesetzt worden sei, sagte Peer Bärsch vom Kampfmittelbeseitigungsdienst dem rbb. "Das war kein schwieriger Einsatz, der Zünder ging wirklich gut raus." Er sei weder verklemmt noch verkeilt gewesen.
Brandenburg hat nach Angaben des Innenministeriums bundesweit die meisten Flächen, die Kampfmittel wie Bomben und Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg enthalten könnten. Im vergangenen Jahr wurden rund 340 Tonnen entdeckt, nach etwa 570 Tonnen im Jahr vorher. Erst in der vergangenen Woche mussten rund 1.000 Menschen in Prenzlau wegen einer Entschärfung vorübergehend ihre Wohnungen verlassen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 31.03.2025, 17:30 Uhr
https://www.rbb24.de/
Leben mit den Bomben
Oranienburg, eine Stadt in Alarmbereitschaft
80 Jahre nach Kriegsende leben die Menschen in Oranienburg noch immer auf tickenden Zeitbomben. Etwa 250 Weltkriegsbomben liegen noch unter der Erde. Jederzeit könnte es eine Explosion geben.
dpa
29.03.2025 06:12 Uhr
Blindgänger amerikanischer Bauart wogen jeweils 500 Kilogramm. Diese Exemplare wurden am Treidelweg bei der Kampfmittelsuche in sechs Metern Tiefe gefunden.
Julian Stähle/dpa
Quadratmeter für Quadratmeter suchen Spezialisten das Erdreich in Oranienburg nach Bomben ab. Und das schon seit Jahren. Experten vermuten, dass in keiner anderen deutschen Stadt noch so viele Weltkriegsbomben mit gefährlichen chemischen Langzeitzündern im Boden schlummern wie in der Kreisstadt nördlich von Berlin. Die Spezialfirmen haben noch eine Menge vor sich: Etwa 16 Prozent der rund 40 Quadratkilometer sind – wie es offiziell heißt – aus dem Kampfmittelverdacht entlassen. Der Rest steht noch aus. Es ist eine Mammutaufgabe.
Kettenreaktion mit mehreren Bombenexplosionen möglich
Etwa 250 Weltkriegsbomben liegen Schätzungen zufolge noch im Boden. „Fachleute sagen, es ist keine Frage, ob, sondern wann die Bomben explodieren“, sagt Stefanie Rose, Dezernentin für Bürgerdienste im Oranienburger Rathaus. Auch eine Kettenreaktion wäre möglich. „Durch die Vibration bei einer Detonation könnte auch eine in der Nähe gelegene Bombe detonieren“, erklärt Rose. Die Dezernentin ist auch für das Amt für Brandschutz zuständig. Im dortigen Bereich Kampfmittel koordinieren Mitarbeiter die Suche in der Stadt.
Bomben explodierten von selbst
In der Vergangenheit kam es bereits fünfmal zu Selbstdetonationen: 1991 wurden ein Mann und ein Mädchen verletzt, als eine 250-Kilo-Bombe in einer Vorortsiedlung unter einer gepflasterten Straße explodierte. „Auch im Lehnitzsee gab es 1993 eine Explosion“, sagt Rose. Dabei sei aber niemand zu Schaden gekommen. Die anderen Explosionen gingen für Menschen ebenfalls glimpflich aus, es gab „nur“ Sachschäden.
Auf Oranienburg wurden laut Stadtverwaltung zum Ende des Krieges mehr als 20.000 Bomben abgeworfen – hauptsächlich 250 und 500 Kilogramm schwer. Die Stadt galt als wichtiges Rüstungszentrum. Besonders auf die Auer-Werke hatte man es abgesehen, weil sie im Verdacht standen, Teile für eine Atombombe herzustellen. Auch die Heinkel-Flugzeugwerke und der Bahnhof waren Angriffsziele. Wegen der besonderen Bodenverhältnisse landeten die Bomben oft so im Boden, dass sie nicht detonierten.
Bomben in Kleingärten, unter Hortgebäude und Wohnhäusern
Die Aufräumarbeiten begannen noch während des Krieges. In der DDR wurden zwischen 1965 und 1990 mehr als 200 Blindgänger beseitigt. „Seit 1990 haben wir auch über 200 Bomben geborgen. Ich kann mich an eine erinnern, bei der der Zünder nicht mehr intakt war“, sagt Stefanie Rose. Mehrfach wurden Bomben an besonders heiklen Stellen gefunden: unter einem Hauptheizkessel der Stadtwerke, einem Hortgebäude, unter Wohnhäusern und selbst in Kleingärten.
Regelmäßig Sperrungen und Evakuierungen
Das explosive Erbe macht das Leben komplizierter: Immer wieder sind Straßen oder Flächen gesperrt. Wenn eine Entschärfung ansteht, müssen oft Tausende Menschen evakuiert werden, Straßen und Bahnstrecken sind dicht. Und die Bomben verursachen mehr Bürokratie: „Man bekommt in Oranienburg nur eine Baugenehmigung, wenn eine Kampfmittelfreiheitsbescheinigung vorliegt“, sagt Stefanie Rose.
Das Schloss Oranienburg ist vor einem dunklen Himmel zu sehen. In dem Barockbau befinden sich das Schlossmuseum, das Kreismuseum Oberhavel sowie die Stadtverwaltung.
Das Schloss Oranienburg ist vor einem dunklen Himmel zu sehen. In dem Barockbau befinden sich das Schlossmuseum, das Kreismuseum Oberhavel sowie die Stadtverwaltung.
Jens Kalaene/dpa
Das sei nicht nur für private Bauherren aufwendig, sondern halte auch Investoren ab. Gewerbeflächen müssten vor einer Bebauung ebenfalls untersucht werden. Selbst wenn sich die Art der Nutzung für eine Immobilie ändert, zum Beispiel aus einer Drogerie ein Restaurant werden solle, müsse ein Antrag beim Kampfmittelbeseitigungsdienst gestellt werden, der dann entscheide, ob das Grundstück untersucht werden muss oder nicht.
„Krasse Vorsichtsmaßnahme“
„Der eine oder andere Bewohner wird sagen: Das ist schon eine krasse Vorsichtsmaßnahme“, sagt Rose. Und manche Leute in der Stadt könnten sich auch nicht vorstellen, dass Bomben, die 80 Jahre nicht hochgegangen seien, plötzlich detonieren könnten. Doch: „Wer will denn seine Hand dafür ins Feuer legen? Niemand!“, betont die Mitarbeiterin der Verwaltung.
Die Beseitigung des Erbes kostet: „Jährlich trägt die Stadt Oranienburg etwa zwei Millionen Euro. Das Geld fehlt an anderen Stellen“, sagt Stefanie Rose. Mehr Unterstützung vom Land kam 2019: Oranienburg wurde sogenannte Modellregion. Mehr Kosten wurden übernommen, und der Kampfmittelbeseitigungsdienst bekam mehr Kompetenzen und Personal, um die Blindgänger schneller aufzuspüren und zu entschärfen. „In Oranienburg setzte der KMBD mehr Mitarbeiter ein, was uns als Stadt natürlich auch hilft.“ Die systematische Suche sei dadurch noch verbessert worden.
„Jedes Jahr gucken wir, welche Flächen wir als Stadt anfassen müssen, zum Beispiel im Zuge von Baumaßnahmen“, erklärt Stefanie Rose. Außerdem wurde auf Grundlage eines Gutachtens von 2008 das Stadtgebiet in verschiedene Gefahrenlagen eingeteilt. Bereiche, in denen es besonders viele Bombeneinschläge gab und in denen viele Menschen leben, haben oberste Priorität.
Corona-Pandemie veränderte Suche
Die Corona-Pandemie habe dem Plan einige Jahre einen Strich durch die Rechnung gemacht, sagt Rose. „Besonders dicht besiedelte Gebiete konnten nicht abgesucht werden, da wir im Falle eines Bombenfundes nicht hätten evakuieren können.“ Es sei wegen der Pandemie nicht möglich gewesen, viele Menschen auf engem Raum unterzubringen. Die Stadt habe die Zeit aber dennoch genutzt und weniger dicht besiedelte Bereiche absuchen lassen.
Aus Modellregion wird Kompetenzregion
Seit Ende 2024 ist das Projekt Modellregion offiziell beendet. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst ist laut einer Sprecherin des zuständigen Zentraldienstes der Polizei aber weiterhin in Oranienburg im Einsatz. Innenministerin Katrin Lange spricht von einem „Erfolgsprojekt“. Die Arbeit des KMBD in Oranienburg dürfe nun nicht wieder zurückgefahren werden. „Vielmehr sollte das Modell in eine Kompetenzregion überführt werden“, erklärte Lange Ende Februar. Ziel sei es, die Erkenntnisse weiter zu vertiefen und anderen Regionen verfügbar zu machen, die ebenfalls mit Kampfmitteln belastet seien, erläutert die Sprecherin Josefin Roggenbuck.
In Brandenburg stehen laut Innenministerium noch immer etwa circa 580.000 Hektar unter Kampfmittelverdacht. Laut Innenministerin Lange ist das Land damit bundesweit Spitzenreiter. Rund 340 Tonnen Minen, Granaten, Brandbomben und Sprengbomben wurden 2024 in Brandenburg gefunden. Oranienburg stand demnach erneut im Zentrum der Suche, drei Bomben wurden gefunden. Weitere Schwerpunkte sind darüber hinaus auch Potsdam, die Oder-Neiße-Linie und der Bereich südlich von Berlin. Innenministerin Lange geht davon aus, dass die Menschen in Brandenburg noch über Generationen hinweg mit der explosiven Last werden leben müssen.
https://www.berliner-kurier.de/
Weltkriegsbombe
Bombe in Prenzlau entschärft
Eine 100 Kilogramm schwere Bombe wurde auf einer Baustelle in Prenzlau gefunden. 1.000 Anwohnerinnen und Anwohner mussten in der Folge ihre Häuser verlassen. Am Mittag ist die Bombe entschärft.
Von dpa
Aktualisiert: 27.03.2025, 13:22
Die Bombe wurde bei Bauarbeiten entdeckt. (Symbolbild) Sebastian Kahnert/dpa
Prenzlau - Fachleute haben eine 100 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe in Prenzlau (Landkreis Uckermark) entschärft. Die 1.000 Anwohner im Sperrkreis konnten am Mittag in ihre Häuser zurückkehren, wie der zweite Beigeordnete der Stadt Prenzlau Andreas Heinrich mitteilte. Die Entschärfung sei problemlos verlaufen.
Die Splitterbombe wurde bei Bauarbeiten entdeckt. Anwohner im 500-Meter-Sperrkreis mussten demnach ihre Häuser verlassen. Auch eine Grundschule und das Bürgerhaus waren betroffen. Anwohnerinnen und Anwohner kamen vorübergehend in der Uckerseehalle unter.
Zur Sicherheit leitete die Deutsche Bahn Züge zwischen Stralsund und Berlin ab 11.00 Uhr um. Die Züge verspäteten sich demnach um eine halbe Stunde. Mehrere Halte entfielen. Auch die Regionalbahnen zwischen Angermünde und Pasewalk fielen nach Angaben der Deutschen Bahn zwischen 9.00 Uhr und etwa 16.30 Uhr aus.
https://www.mz.de/
Zugverkehr rollt in Paris nach Bombenentschärfung wieder
Dieses von der Pariser Polizeipräfektur zur Verfügung gestellte Foto zeigt eine riesige nicht explodierte Bombe aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, die ein Verkehrschaos in Paris verursacht hat, Freitag, 7. März 2025
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Von Malek Fouda mit AP
Zuerst veröffentlicht am 08/03/2025 - 13:42 MEZ
Nach dem Fund einer nicht explodierten Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg bei Frankreichs verkehrsreichstem Bahnhof in der Hauptstadt Paris kam es zu stundenlangen Reiseverspätungen.
Die Entschärfung einer nicht explodierten Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die die Pariser Polizei als "übermäßig gefährlich" bezeichnete, führte am Freitag zu einem stundenlangen Verkehrschaos auf dem Schienen- und Straßennetz der französischen Hauptstadt.
Die Unterbrechungen betrafen sowohl inländische als auch internationale Züge, wobei alle Eurostarzüge, die vom stark frequentierten Pariser Bahnhof Gare du Nord nach Brüssel und London verkehren, ausgesetzt wurden. Die Bombe war in der Nacht bei Bauarbeiten gefunden worden.
Gare du Nord in Paris
Gare du Nord in ParisMichel Euler/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Die französische Eisenbahngesellschaft SNCF informierte die Polizei über den Fund und meldete den verdächtigen Gegenstand als mögliche Bombe. Nach näherer Untersuchung bestätigten die Behörden, dass es sich tatsächlich um eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg handelte.
"Ein Team wurde sofort losgeschickt, und wir stellten fest, dass es eine 500 Kilogramm schwere englische Bombe war, ein extrem gefährliches Objekt", so Christophe Pezron, Leiter des Pariser Polizeilabors, das auch für die Bombenentschärfung zuständig ist.
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Die unexplodierte Bombe, Paris, 7. März 2025Prefecture de Police/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Die Bombe hätte großen Schaden anrichten können, wenn sie explodiert wäre.
"Es ist immer riskant. Es ist immer gefährlich, mit etwas umzugehen, das 4.000 Meter aus einem Flugzeug gefallen ist, das fast 300 Kilo Sprengstoff enthält und das nicht funktioniert hat", stellt Pezron fest.
"Wir wissen nicht, warum sie nicht funktioniert hat. Ja, es ist gefährlich, aber es ist wirklich die Erfahrung der Bombenentschärfer, die es möglich macht, diese Objekte anzugehen und zu handhaben".
Reisende warten, da die Eurostar-Züge nach London und alle Züge nach Nordfrankreich gestoppt wurdenChristophe Ena/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Die Bombe wurde in der Nähe von Bahngleisen nördlich von Paris ausgegraben, so dass der Zugverkehr zum Gare du Nord unterbrochen werden musste. Ein Teil der Autobahn A1 - eine wichtige Verkehrsader in den Norden von Paris - wurde ebenfalls gesperrt, während die Entschärfer der Polizei etwa 12 Stunden lang arbeiteten.
"Wir sind erfreut und erleichtert, dass all dies ein Ende hat", konnte Verkehrsminister Philippe Tabarot schließlich nach 12 Stunden Einsatz der Bombenentschärfer erklären, als die Straßen wieder geöffnet wurden und der Bahnverkehr nach und nach wieder aufgenommen wurde.
"Der gesamte Norden unseres Landes war lahmgelegt", so Tabarot.
Die Bombenentschärfer am Gare du Nord
Die Bombenentschärfer am Gare du NordPrefecture de Police/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Etwa 500 Züge fielen aus, wovon allein im Gare du Nord rund 600.000 Reisende betroffen waren. Auch Züge mit Reisenden aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland, den Niederlanden und Belgien fielen aus, was noch mehr Reisende betraf.
"Ich hatte einen langen Tag, denn ich bin heute Morgen vor 6 Uhr aufgestanden und habe den Zug von Penzance (Cornwall) nach Paddington (London) genommen, um den Eurostar zu erreichen", erklärte Tony, ein Reisender aus dem Vereinigten Königreich.
"Viele der Systeme, die Eurostar verwendet, sind abgestürzt. Sie haben eine E-Mail verschickt, in der stand, dass der Zug wegen der Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ausfiel und die Züge gestrichen wurden. Aber der Link konnte nicht aufgerufen werden, weil alles abgestürzt war, also sitze ich jetzt hier und überlege, was ich tun soll."
"Wir mussten in Brüssel aussteigen und stehen jetzt in der Schlange, um herauszufinden, wie wir nach Paris kommen. Wir sind uns noch nicht sicher, wie wir es machen, aber wir würden gerne heute noch ankommen, wenn es möglich ist", erklärte Gabrielle Cotton, eine amerikanische Touristin, die aus Amsterdam anreist.
Blick auf eine Abreisetafel am Bahnhof St Pancras International in London, Freitag, 7. März 2025James Manning/AP
Fahrgäste stehen in der Nähe der Abfahrten des Eurostar am Bahnhof St Pancras International in London an und warten, Freitag, 7. März 2025
Fahrgäste stehen in der Nähe der Abfahrten des Eurostar am Bahnhof St Pancras International in London an und warten, Freitag, 7. März 2025Frank Augstein/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
Nicht explodierte Bomben aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sind in Frankreich keine Seltenheit. Die Behörden finden sie regelmäßig, aber normalerweise werden sie nicht in städtischen Gebieten gefunden.
Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei der gefundenen Bombe um eine 500 kg schwere englische Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die größte Bombe aus dem Arsenal der Alliierten, das aus 125, 250 und 500 kg schweren Bomben bestand.
Experten gehen davon aus, dass eine einzelne Bombe einen Schadensradius von mehr als 1.000 Metern hat. Die Behörden sind dankbar, dass die langwierige Entschärfung erfolgreich war und eine größere Tragödie verhindert werden konnte.
Nach Angaben des französischen Innenministeriums wurden seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 700.000 aus der Luft abgeworfene Bomben und fast 50 Millionen Minen, Granaten und andere Sprengkörper von Entschärfungsteams entschärft. Es ist nicht klar, wie viele Bomben aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg noch vorhanden sind.
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Sachsen
Friedenstag in Chemnitz erinnert an Bombardierung vor 80 Jahren
Stand: 05.03.2025 21:14 Uhr
Mit dem traditionellen Friedenstag haben die aktuelle Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz und ihre Bürgerinnen und Bürger an die Zerstörung im März 1945 erinnert. Auf dem Programm standen Gespräche mit Zeitzeugen, Musik und Filme. Begonnen wurde das Gedenken mit einer Kranzniederlegung.
Von MDR SACHSEN
Chemnitz hat am Mittwoch an die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg erinnert und der vielen Opfer gedacht. Vor 80 Jahren, in der Nacht vom 5. auf den 6. März 1945, wurde Chemnitz bei einem Bombenangriff stark zerstört. Dabei starben etwa 2.100 Menschen. Das "sächsische Manchester", wie die Industriestadt einst bezeichnet wurde, ist nach dem Luftangriff 1945 vom britischen "Bombercommand" als "tote Stadt" beschrieben worden. Chemnitzer OB: "Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg"Zum Auftakt des traditionellen Friedenstags legten zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur Kränze am Mahnmal der Bombenopfer auf dem städtischen Hauptfriedhof nieder. Dort sagte der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD): "Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Das bedeutet, dass man sich keine Gedanken machen muss, nicht Angst haben muss, was die nächsten Tage bringen - dass das, was wir aufgebaut haben in den letzten Jahrzehnten, nicht mit einem Federstrich oder einem Bombenangriff verloren geht."
Player: audioOB Sven Schulze zur Bedeutung von Frieden
OB Sven Schulze zur Bedeutung von Frieden
00:0000:29
Die Erinnerung an diesen Tag hat die Überlebenden tief geprägt. Beim Friedenstag kamen Zeitzeugen zu Wort. Die Europäische Kulturhauptstadt 2025 hatte ihr Programm zum Gedenktag sehr breit aufgestellt. Wie die Stadt mitteilte, haben Gedenkveranstaltungen, Lesungen, Ausstellungen und Friedensgebete dazu eingeladen, die Bedeutung von Frieden in der heutigen Zeit zu begreifen.Zeitzeugin kehrt nach Chemnitz zurück"Ich habe einfach immer nur Angst gehabt", erinnerte sich Eva Otto. Erst im Laufe der Jahre habe sie begriffen, was der Krieg bedeutete. Als Zehnjährige hat die Rentnerin den Bombenangriff erlebt. Zum Friedenstag war sie nun aus Schleswig-Holstein in ihre Geburtsstadt gereist und berichtete am Dienstag gemeinsam mit anderen Zeitzeugen in einer Chemnitzer Schule über ihre Erlebnisse.
Ich habe einfach immer nur Angst gehabt. Man konnte das gar nicht verarbeiten. Eva Otto | Zeitzeugin Bombenangriff auf Chemnitz 1945
Player: videoChemnitz: Zeitzeugen der Bombennacht treffen sich
2 Min
Chemnitz: Zeitzeugen der Bombennacht treffen sich
Hier gedenkt Chemnitz am Friedenstag
- Städtischer Friedhof: Kranzniederlegung (10 Uhr)
- Neumarkt: Zentrale Gedenk- und Aktionsfläche mit Musik, Lesungen und Ausstellungen (11 bis 22 Uhr). Ab 17 Uhr kann der Platz über neun Friedenswege angelaufen werden.
- Rathaus: Filme mit Zeitzeugen (ab 11:30 Uhr, Stadtverordnetensaal) und öffentliche Podiumsdiskussion mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (16:30 Uhr)
- Stadtkirche St. Jakobi: Musik zum Thema Versöhnung mit der Musikschule Chemnitz (15 bis 16:15 Uhr)
- Bürgerhaus City: Lesung zu Krieg und Frieden (ab 17 Uhr)
Quelle: Stadt Chemnitz
Vor einem historischen Gebäude fahren zwei Gabelstapler, rechts steht eine Bühne.
Auf dem Neumarkt in Chemnitz finden am Friedenstag zahlreiche Gedenkveranstaltungen und Aktionen statt. (Archivbild)
Chemnitz erhält NagelkreuzZum Friedenstag reiste auch der Dekan der Kathedrale von Coventry in Großbritannien, John Witcombe an. Er wurde den Angaben nach von Chemnitz' Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) empfangen und hat sich ins Goldene Buch der Stadt eingetragen. Zur Hauptveranstaltung des Friedenstages um 18 Uhr auf dem Neumarkt teilte der Dekan demnach seine "Gedanken zum Thema Versöhnung". Beim Ökumenischen Gottesdienst in der Stadtkirche St. Jacobi verlieh er Chemnitz das Nagelkreuz von Coventry.
Mit dem Nagelkreuz verbinden sich Städte in Europa, die im Krieg schwer zerstört wurden. Ziel ist es demnach, sich gemeinsam für Versöhnung und Frieden einzusetzen.
Stadtansicht Chemnitz
Weite Teile der zerstörten Industriestadt mussten in der DDR neu aufgebaut werden, nach der Wende kamen weitere neue Gebäude im Zentrum dazu.
Polizei zieht positives FazitBei den Veranstaltungen und Versammlungen des Chemnitzer Friedenstages blieb es laut Polizei ruhig. Es habe es keine Störungen gegeben. Die Polizei hat sich nach eigenen Angaben darauf konzentriert, den Straßenverkehr zu regeln, um die Kundgebungen zu ermöglichen. Bei ihrem Einsatz wurde die Polizeidirektion Chemnitz durch die Sächsische Bereitschaftspolizei unterstützt. Rund 250 Polizisten waren demnach im Einsatz.MDR (wim/cgü/dst/lam/sth/Hartmut Schade)/epd
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VW-Werk evakuiert! Hunderte Mitarbeiter betroffen
von Alina Brückner
05.03.2025 - 12:01 Uhr
Ein VW-Werk musste kurzfristig evakuiert werden. Das betraf Hunderte Mitarbeiter. Die Produktion ruhte für mehrere Stunden.
© IMAGO/epd
Aufregung in Osnabrück – und bei VW!
Bei Arbeiten im Lokviertel haben Bauarbeiter am Freitag (14. Februar) einen Blindgänger gefunden. Das Problem: Die Bombe musste sofort entschärft werden, denn ein Bagger hatte den Blindgänger gestreift. Also hieß es für rund 14.000 Menschen – Häuser, Wohnungen und Büros verlassen. Und darunter waren auch Hunderte VW-Mitarbeiter.
VW-Werk muss evakuiert werden
Für 8.650 Haushalte und 300 Gewerbeadressen lief der Freitag wohl alles andere als geplant. Denn am Nachmittag erreichte sie die Nachricht, dass sie ihre Wohnungen beziehungsweise Büros verlassen müssen. Die Stadt Osnabrück und die Polizei koordinierten die Maßnahmen und informierten dabei alle laufend über Whatsapp.
Das meiste verlief offenbar reibungslos. Allerdings hatten sich einige wenige Personen in der Schützenstraße sowie im Ortmannweg verschanzt. Für die Einsatzkräfte zusätzliche unnötige Arbeit – die sie noch bis etwa 19.30 Uhr beschäftigen sollte. Denn so lange hielten sich Menschen noch im Evakuierungsgebiet auf. Allerdings handelte es sich dabei um Privatpersonen. Bei den Firmen indes verlief die Evakuierung reibungslos. So auch bei VW.
Produktionsstopp: Das war die größte Herausforderung
Dort arbeiteten zur Zeit der Evakuierung gut 1.000 Mitarbeiter im Werk, als sie die Nachricht erreicht, dass sie dieses jetzt verlassen und ihre Arbeit abbrechen müssen. Das bedeutete natürlich, dass auch die Produktion gestoppt werden musste. Wie ein VW-Sprecher gegenüber der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ sagte, sei die größte Herausforderung der Produktionsstopp in der Lackiererei gewesen. So einfach sei der Prozess nämlich nicht zu stoppen, Öfen müssten beispielsweise abkühlen. Doch auch das klappte – und so ruhte dort die Arbeit für mehrere Stunden.
Denn die Entschärfung der Bombe dauerte seine Zeit. Erst um 23.15 Uhr meldete sich die Polizei mit dem Update, dass es geschafft sei. Für die Anwohner ging es dann wieder nachhause – und für die VW-Mitarbeiter mutmaßlich ins Bett.
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Notfälle
Mutmaßlich vier Blindgänger in Bremen entdeckt
03.03.2025
Experten haben vier mutmaßliche Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände des ehemaligen Tanklagers Farge in Bremen entdeckt. (Archivfoto) Foto
© Sina Schuldt/dpa
Auf dem Gelände eines ehemaligen Tanklagers in Bremen werden mutmaßliche Blindgänger entdeckt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, müssten Tausende Bremerinnen und Bremer ihr Zuhause verlassen.
Vier mutmaßliche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg sind auf dem Gelände des ehemaligen Tanklagers Farge in Bremen entdeckt worden. Bei den Funden handelt es sich vermutlich um 500 Kilogramm schwere Bomben mit einem speziellen Zündsystem, wie die Polizei mitteilte. Wenn sich der Verdacht bestätigt, sollen die Bomben am Sonntag gesprengt werden. Eine Entschärfung ist aus Sicht von Experten nicht möglich.
Laut Polizei wurden die mutmaßlichen Blindgänger bei Sondierungen auf dem Gelände des Tanklagers entdeckt. Der Kampfmittelräumdienst werde am Samstag den Fund genauer untersuchen.
Wenn gesprengt werden müsse, werde der Fundort ab Sonntagmorgen in einem Radius von 1.000 Metern evakuiert. Davon wären rund 2.000 Anwohnerinnen und Anwohner betroffen. In einer Schule in der Nähe soll eine Notunterkunft eingerichtet werden, eine mögliche Sprengung ist für 13 Uhr geplant.
dpa
https://www.stern.de/
Berlin & Brandenburg
Bombenentschärfung in Elsterwerda: Hunderte werden evakuiert
Stand: 02.03.2025
In Elsterwerda soll am Sonntag eine 500 Kilogramm schwere Bombe entschärft werden. (Symbolbild)
Quelle: Sebastian Kahnert/dpa
Betriebe, die auch am Sonntag arbeiten, liegen heute still, Hunderte müssen aus ihren Häusern raus: In Elsterwerda laufen am Vormittag die Vorbereitungen für die Entschärfung einer Weltkriegsbombe.
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Vor dem Entschärfen einer Weltkriegsbombe in Elsterwerda sind am Morgen mehrere Menschen und Betriebe im Sperrkreis evakuiert worden. Etwa 800 Menschen seien betroffen, sagte eine Sprecherin der Stadt im Landkreis Elbe-Elster. Zudem müssten zahlreiche Unternehmen ihren normalerweise auch am Sonntag laufenden Betrieb einstellen. Die Bombe war in einem Industriegebiet gefunden worden.
Nach Angaben der Sprecherin soll gegen 10.00 Uhr der Kampfmittelräumdienst seine Arbeit an der 500 Kilogramm schweren Bombe beginnen. Geht alles glatt, rechnet die Sprecherin mit einer erfolgreichen Entschärfung bis zum «frühen Nachmittag».
dpa-infocom GmbH
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Abermals Bombe in Ahlhorn gefunden – Schicht bei Amazon fällt aus
Stand:28.02.2025, 10:08 Uhr
Von: Gero Franitza
Auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände in Ahlhorn musste eine weitere Fliegerbombe entschärft werden. © Lino Mirgeler/dpa
Bei Sondierungsarbeiten auf dem Gelände des Metropolparks Hansalinie in Ahlhorn ist am Mittwoch eine 50 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe gefunden worden. Das bestätigte Lennert Müller von der Gemeinde Großenkneten jetzt auf Nachfrage unserer Zeitung. Der Sprengsatz sei ab 15 Uhr von Experten entschärft worden, so Müller. Die Aktion sei bereits um 16 Uhr beendet gewesen.
Der Fundort im Osten des Areals sei nicht weit von der Stelle entfernt, wo in der vergangenen Woche bei den Erdarbeiten eine deutsche Brandbombe gefunden worden war. Diese musste von den Kampfmittelräumern kontrolliert abgebrannt werden (wir berichteten).
Wie bereits damals wurde auch in diesem Fall ein Sicherheitsbereich mit einem Radius von 500 Metern um die Stelle errichtet. Neben Teilen der angrenzenden Straße Meyelheide war auch diesmal wieder das Amazon Logistikzentrum betroffen: Die rund 1 000 Mitarbeiter der Tagschicht wurden nach Hause geschickt.
Solche Entdeckungen sind auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes nichts Besonderes. Das Areal war während des Zweiten Weltkrieges mehrfach Ziel alliierter Bombenangriffe geworden.
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Auch zweite Fliegerbombe in Regensburg erfolgreich entschärft
Nachdem in Regensburg am Montag auf einem Feld im Stadtosten gleich zwei Fliegerbomben gefunden worden sind, konnte nun auch der zweite Sprengkörper entschärft werden. Der Sprengmeister brauchte dafür rund eine Stunde.
Von
Michael Buchner
Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am 25.02.2025 um 10:30 Uhr.
Die Fliegerbombe, die gestern bei einer gezielten Absuche auf einem Feld im Regensburger Osten gefunden wurde, ist entschärft. Jetzt können die Menschen wieder in ihre Wohnungen oder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Die Entwarnung von der Polizei kam gegen 10 Uhr. Es war die zweite Bombe, die gestern gefunden wurde. Der erste Sprengkörper konnte bereits am Montag unschädlich gemacht werden.
Entschärfung ohne Probleme
Der Sprengmeister brauchte ungefähr eine Stunde, um den 250 Kilogramm schweren Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu entschärfen. Der Zünder der Bombe musste dazu gesprengt werden. Probleme habe die Fliegerbombe nicht gemacht, so ein Polizeisprecher. Der Sprengmeister sei mit der Entschärfung zufrieden. Die Straßensperren werden nun aufgehoben, die umgeleiteten Buslinien 32 und 39 fahren wieder nach Plan.
Firmen-Gebäude mussten evakuiert werden
Gestern waren im Regensburger Stadtteil Irl gleich zwei Weltkriegsbomben gefunden worden. Eine davon wurde bereits gestern Nachmittag erfolgreich entschärft. Die zweite - schwerere Bombe - konnte dann heute unschädlich gemacht werden.
Zuvor mussten rund 30 Menschen mussten sich am Morgen vorsichtshalber in Sicherheit bringen. Im Sperrradius von 500 Metern befinden sich neben vielen kleinen Firmen auch Werke von Siemens, Vitesco und Continental.
Im Audio: Erste Fliegerbombe entschärft
Polizeiabsperrung (Symbolbid)
Bildrechte: picture alliance / HELMUT FOHRINGER
Audiobeitrag
Gleich zwei Fliegerbomben wurden in Regensburg gefunden. Eine ist bereits entschärft, die andere soll am Dienstag entschärft werden (Symbolbild)
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Weltkriegs-Bombe entschärft: Die Hintergründe der sofortigen Evakuierung
Stand:25.02.2025, 16:35 Uhr
Von: Jannick Ripking
Die Weltkriegsbombe aus Diepholz: Das Kampfmittel hatte ein Gewicht von 227 Kilogramm. Davon waren 121 Kilogramm reine Sprengstoffmasse. © Ripking, Jannick
Zwischen Entdeckung und Entschärfung lagen nur rund acht Stunden. Warum musste die in Diepholz gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg sofort unschädlich gemacht werden? Der Kampfmittelbeseitigungsdienst erklärt die Hintergründe.
Diepholz – Das Wichtigste zuerst: Die am Diepholzer Stadtrand gefundene Weltkriegsbombe ist entschärft. Der Krisenstab hat um 22.11 Uhr Entwarnung gegeben und die ab 19 Uhr eingerichtete Evakuierungszone wieder freigegeben. Alle rund 2 000 betroffenen Diepholzer durften in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) entschärfte die Bombe unter der Leitung von Sprengmeister Thorsten Lüdeke. Er erklärt im Gespräch mit der Mediengruppe Kreiszeitung, warum sofortiges Handeln zwingend erforderlich war, um welchen Typ Bombe es sich handelte und was die Folgen einer Explosion gewesen wären.
Weil die Bombe teilweise freilag: Anordnung der sofortigen Entschärfung
Der Fund der Bombe erfolgte um 14 Uhr im südlichen Bereich der Moorstraße in direkter Nähe zum Gewerbegebiet Masch. Der gerufene KBD traf um 15.30 Uhr beim Fundort ein. Wenig später entschied Sprengmeister Thorsten Lüdeke, dass die Weltkriegsbombe unverzüglich entschärft werden muss. „Sie lag zum Teil frei. Und wenn eine Bombe frei liegt, wird sie auch direkt entschärft“, erläutert er. Das sei ein allgemeiner Grundsatz. Mehrere Tage zur Vorbereitung seien in diesem Fall nicht vertretbar.
Entsprechend wenig Zeit hatte die Stadtverwaltung, um die Bevölkerung über die Lage zu informieren. Unmittelbar nachdem die Entscheidung gefallen war, die Bombe ad hoc zu entschärfen, richtete die Stadt Diepholz einen Krisenstab ein, um das weitere Vorgehen besprechen zu können: die Einrichtung einer Sperrzone, der Ablauf der Evakuierung, das Herrichten einer Notunterkunft. Erst als all diese relevanten Faktoren geklärt waren, ging die Verwaltung nach rund eineinhalb Stunden mit den wichtigsten Informationen an die Öffentlichkeit.
Weltkriegs-Bombe: 227 Kilogramm Gewicht, davon 121 Kilo Sprengmasse
„Solch eine Bombe kann großen Schaden anrichten. Als die Nachricht kam, herrschte hier deswegen erst einmal große Sorge“, beschreibt Bürgermeister und Einsatzleiter Florian Marré die Stimmung im Rathaus am Montagnachmittag. Von Panik war aber zu keinem Zeitpunkt etwas zu spüren. „Wir sind geschult in der Stabsarbeit“, sagt er. Deshalb wussten alle Beteiligten schnell, was sie zu tun hatten. So sei es gelungen, in kürzester Zeit alles Notwendige zu organisieren und in die Wege zu leiten. Zudem gilt sein Dank der Feuerwehr, dem DRK, der Polizei, dem Ordnungsamt und dem Bauhof: „So viele Menschen so schnell zu mobilisieren, hat sehr gut funktioniert.“
Die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg lag auf einem Feld. „Es handelte sich um eine 500-Lbs-GP-Bombe amerikanischer Bauart. GP steht für General-purpose. Es war also eine Mehrzweckbombe“, erklärt KBD-Sprengmeister Thorsten Lüdeke. Bomben dieser Art splittern und wurden in der Regel von Flugzeugen aus der Luft abgeworfen. „Sie hatte einen weichen Aufschlag und ist deswegen nicht explodiert“, mutmaßt Lüdeke und liefert weitere Fakten: „Das Kampfmittel wiegt 227 Kilogramm, davon sind 121 Kilo reine Sprengstoffmasse.“
Thorsten Lüdeke selbst gibt an, dass er bereits unzählige Bomben entschärfte. „Nervös bin ich dabei eher weniger, aber gesunder Respekt ist da – und der muss auch immer da sein“, sagt er. Die Bombe in Diepholz „ließ sich relativ reibungslos von Hand entschärfen“, so der Sprengmeister: „Die Zünder sahen intakt aus.“ Deswegen sei eine Sprengung „als letztes Mittel der Wahl“ bis zuletzt sehr unwahrscheinlich gewesen.
Das Ding reißt einen Trichter mit 15-Meter-Durchmesser und fünf bis sechs Metern Tiefe. Die Splitter fliegen kilometerweit. Deswegen war auch der große Sperrradius notwendig.
Thorsten Lüdeke, Sprengmeister
Doch was wäre, wenn? Während eine koordinierte Sprengung der Weltkriegsbombe durch entsprechende Vorkehrungen ohne größere Schäden abgelaufen wäre, wären die Folgen einer unkontrollierten Detonation verheerend, meint Lüdeke: „Das Ding reißt einen Trichter mit 15-Meter-Durchmesser und fünf bis sechs Metern Tiefe. Die Splitter fliegen kilometerweit. Deswegen war auch der große Sperrradius notwendig.“
Nach der erfolgreichen Arbeit des Kampfmittelbeseitigungsdiensts kommt die entschärfte Bombe nun in ein Zwischenlager in Munster, erläutert der Sprengmeister. „Danach geht es für sie irgendwann zur GEKA, um dort vernichtet zu werden“, so Thorsten Lüdeke. GEKA steht für Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten. Die GEKA ist eine bundeseigene Institution für die spezialisierte Entsorgung von Kampfstoffen verschiedener Art.
Gelungene Entschärfung: Das Team des Kampfmittelbeseitigungsdiensts um Sprengmeister Thorsten Lüdeke (rechts) hat die Gefahr durch die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Diepholz gebannt. © Ripking, Jannick
Zu dem Bombenfund kam es überhaupt erst, weil die Stadt Diepholz für die Erweiterung des Gewerbegebiets eine Bodensondierung in Auftrag gegeben hatte. Im Zuge der Bodenuntersuchung am südlichen Stadtrand von Diepholz habe das beauftragte Unternehmen „rund 800 Anomalien festgestellt“, berichtet Sprengmeister Thorsten Lüdeke. „Eine Anomalie könnte alles sein, das aus Eisen ist“, erklärt er – von Agrarschrott über Teile eines Metallzauns bis hin zu Kampfmitteln.
Dass ausgerechnet die erste in diesem Gebiet untersuchte Anomalie direkt eine Bombe war, sei Zufall, betont Lüdeke. Allerdings bleiben dadurch noch ziemlich viele Anomalien offen. Heißt: Dass eine zweite Bombe gefunden wird, ist nicht auszuschließen. Die Wahrscheinlichkeit vermochte Lüdeke nicht einzuschätzen, sagte aber: „Es könnte sein – es muss nicht, aber es könnte –, dass wir uns demnächst hier wiedersehen.“
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Jahrestag
Augustinerkloster erinnert an Tragödie vor 80 Jahren
25.02.2025, 06:02 Uhr • Lesezeit: 2 Minuten
Die neue Bibliothek auf dem Gelände des Augustinerklosters in Erfurt.
© Archiv | Marco Schmidt
Erfurt. Im Keller des historischen Bibliotheksgebäudes fanden durch einen Luftminentreffer 267 Menschen den Tod. Heute ist er ein Ort der Stille.
Es war der folgenreichste Luftangriff auf Erfurt, gemessen an der Zahl der Todesopfer. Am Abend des 25. Februars 1945, vor 80 Jahren also, warfen britische Mosquito-Bomber mehr als 70 Tonnen Brand- und Sprengbomben sowie Luftminen über Erfurt ab. Schon in den Wochen zuvor hatten die Alliierten die Luftangriffe auf die Stadt intensiviert. Getroffen wurde an diesem Tag ein großer Teil der nördlichen Altstadt bis zur heutigen Thälmannstraße im Osten und der Breitscheidstraße im Norden. 288 Menschen starben.
Die große Zahl der Opfer ist vor allem die Folge eines verheerenden Treffers. Zwei Luftminen detonierten über dem Augustinerkloster. Das Gebäude der historischen Bibliothek wurde dabei komplett zerstört. Ihr Keller diente als Luftschutzraum. 267 Menschen, darunter Kleinkinder und Greise, fanden dort den Tod. Das jüngste Opfer war drei, das älteste 83 Jahre alt.
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Im Ursulinenkloster in Erfurt wird zum Gedenken ein Gottesdienst stattfinden.
Gedenken
Warum am Erfurter Anger am 20. Juli für fünf Minuten die Glocken klingen
Von Frank Karmeyer
Andacht für die Opfer von Krieg und Gewalt
Wie in jedem Jahr wird im Augustinerkloster am Abend des 25. Februar mit einer Gedenkandacht an die Opfer des Bombenangriffs gedacht, zugleich an alle Opfer von Krieg und Gewalt erinnert, die bis heute zu beklagen sind. Die Veranstaltung, die um 18 Uhr beginnt, soll zugleich dem Gebet für Frieden und Versöhnung dienen. Der 80. Jahrestag der Zerstörung des Klosters fällt zusammen mit dem dritten Jahrestag des Überfalls russischer Truppen auf die Ukraine. Augustinerpfarrer Bernd Prigge wird durch die Andacht führen. Landeskirchenmusikdirektorin Ingrid Kasper begleitet an der Orgel.
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Erinnerung an Bombennacht in der Erfurter Barfüßerstraße
Auf den Grundmauern der zerstörten Klosterbibliothek begann 2006 der Aufbau eines neuen Bibliotheksgebäudes. Im erhaltenen Keller entstand ein Ort der Stille, an dem Tafeln mit den Namen der Opfer und Augenzeugenberichten an die Bombennacht erinnern.
red
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80. Gedenktag
Tausende bei Nazi-Aufmarsch in Dresden – so lief der Gegenprotest
15.02.2025, 18:48 Uhr • Lesezeit: 4 Minuten
Demonstration - 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens
Gegendemonstranten stehen am Dresdner Postplatz vor der Polizei.
© DPA Images | Sebastian Kahnert
Berlin. Tausende protestierten gegen einen Nazi-Aufmarsch zum 80. Jahrestag der Bombardierung. Laut Polizei lief alles „ruhig und friedlich“.
Lautstarker und vielfacher Protest gegen Rechts: In Dresden haben mehrere Tausend Menschen gegen einen Marsch von Rechtsextremisten anlässlich der Gedenkfeiern zur Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg protestiert. Der Aufzug der rechtsextremen Szene hatte mit schätzungsweise 2.300 Teilnehmern mehr Zulauf als in den vergangenen Jahren.
Polizei zieht positives Fazit zu ihrem Einsatz
Kurz vor Ende der Demonstrationen zog die Polizei ein positives Fazit zu den Demonstrationen. Zu Zusammenstößen zwischen Rechten und Gegendemonstranten sei es nicht gekommen.
„Wir haben unsere gesteckten Ziele erreicht. Das Recht auf Versammlungsfreiheit wurde gewahrt, Protest in Hör- und Sichtweise ermöglicht – und das während des gesamten Versammlungsaufzuges der Rechtsextremen“, sagte Polizeisprecher Mario Laske. Das Geschehen sei „sehr ruhig und friedlich“ gewesen.
Keine Zusammenstöße zwischen Rechten und Gegendemonstranten
Laut Polizei gab es einige Straftaten, etwa die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Mit Blick auf die Gesamtzahl der Versammlungsteilnehmer seien es aber wenig Straftaten gewesen. Das sei auch ein Verdienst der Polizei, in den vergangenen Jahren habe man schon andere Szenarien erlebt. Laske zufolge waren etwa 1.500 Beamte aus mehreren Bundesländern im Einsatz.
So verlief der Protest am Samstag
Bereits am Vormittag versammelten sich Demonstranten im Zentrum der Elbestadt – sie blockierten unter anderem Straßen entlang der geplanten Aufmarschroute der Rechten.
Am späten Mittag wurde dann eine Blockade an der Ostra-Allee nahe der Dresdner Innenstadt geräumt. Dabei gab es lautstarken Protest. Nach Angaben der Polizei wurden rund 100 Personen nach und nach von der Fahrbahn getragen.
Demonstration - 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens
Polizisten tragen einen Blockierer von der Straße.
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Die rechtsextremistische Kleinstpartei Freie Sachsen veranstaltete anlässlich des 13. Februars und der Zerstörung Dresdens im 2. Weltkrieg, eine Demonstration und zogen mit revanchistischen und Phantasiefahnen und Lautsprechern durch die Dresdner Innenst
80. Gedenktag
Tausende Rechtsextreme in Dresden erwartet – Behörden alarmiert
Von Holger Schmale
Polizei-Großaufgebot: Wasserwerfer, gepanzerte Fahrzeuge, Polizeihubschrauber standen bereit
„Ziel unserer Einsatzkräfte ist es, einen störungsfreien Ablauf zu gewährleisten“, teilte die Polizei auf der Plattform X mit. Die Beamten sprachen während der Demonstrationen von einer dynamischen Lage.
Demonstration - 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens
Dieses Einsatzfahrzeug der Polizei stand auf der Dresdner Ostra-Allee.
© DPA Images | Sebastian Kahnert
Die Polizei war mit einem Großaufgebot in der Innenstadt im Einsatz, auch Wasserwerfer und gepanzerte Fahrzeuge standen bereit, ein Polizeihubschrauber sowie eine Polizeidrohne waren ebenfalls im Einsatz. Sie sollten Bilder in den Führungsstab senden, dort wurde der Einsatz koordiniert.
Rechter Aufmarsch in Dresden
Teilnehmer der rechten Demonstration, im Hintergrund der Gegenprotest.
© DPA Images | Sebastian Willnow
Protest gegen Nazis in Dresden: „Dynamischen Lage“ in der Innenstadt
Die Kundgebung der Rechten begann am frühen Nachmittag am Bahnhof Mitte. Unter anderem wurden Teilnehmer aus Tschechien und Ungarn begrüßt. Anschließend setzte sich der Zug begleitet und abgeschirmt von einem Großaufgebot der Polizei in Bewegung. Ein dpa-Reporter schätzte Zahl der Teilnehmer auf etwa 1200. In Höhe des Zwingers lief der sogenannte Trauermarsch an Gegendemonstranten vorbei – es gab Pfiffe und „Nazis-raus“-Rufe.
Die Polizei hatte im Vorfeld bis zu 2000 Rechtsextreme aus Deutschland und dem Ausland erwartet, sie ging weiterhin von einer „konfrontativen Versammlungslage“ aus.
Rechter Aufmarsch in Dresden
Rechte Demonstration wurden von der Polizei beobachtet.
© DPA Images | Sebastian Willnow
Unterstützt wurde die Dresdner Polizei von der sächsischen Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei sowie Kollegen aus Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Hamburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens: Nazis versuchen Gedenken zu instrumentalisieren
Dresden war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bomben zerstört worden. Nach Recherchen von Historikern verloren bis zu 25.000 Menschen ihr Leben. Rechtsextreme sehen darin ein Kriegsverbrechen der Alliierten.
Die Stadt Dresden wehrt sich immer wieder gegen Versuche, das Gedenken zu instrumentalisieren und die Schuld Deutschlands am Ausbruch des Krieges zu relativieren. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) warnte vor Mythenbildung und Geschichtsfälschung.
80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens
13. Februar 2025: OB Dirk Hilbert, Seine Königliche Hoheit Prinz Edward Herzog von Kent, und Andrew Mitchell, britischer Botschafter in Berlin (v.l.) standen auf dem Theaterplatz zusammen.
© DPA Images | Sebastian Kahnert
„Dresden steht für Versöhnung und Frieden. Wir stellen uns entschieden gegen alle, die unsere Gesellschaft spalten und gegen unsere demokratischen Grundwerte arbeiten“, erklärte Hilbert in einer Botschaft an die Demonstranten.
„Unsere Stadt lebt von Respekt, Toleranz und dem gemeinsamen Einsatz für unsere Demokratie. Ich rufe alle Bürgerinnen und Bürger auf, Haltung zu zeigen: für unsere Verfassung, für eine offene Gesellschaft und für ein friedliches Miteinander.“
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lp/dpa
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Blindgänger entdeckt
Weltkriegsbombe in Osnabrück entschärft
Wegen der Entschärfung eines Blindgängers mussten rund 14.000 Menschen in Osnabrück ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die Bombe war in keinem guten Zustand.
Von dpa
14.02.2025, 13:46
Wegen der Entschärfung einer Weltkriegsbombe mussten in Osnabrück Tausende Menschen sofort ihre Wohnungen und Häuser verlassen. (Symbolbild) Philipp Schulze/dpa
Osnabrück - Im Lokviertel in Osnabrück ist eine weitere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und nach mehr als elf Stunden entschärft worden. Binnen kürzester Zeit mussten etwa 14.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen, wie die Polizei und die Stadt mitteilten. Am Freitag blieb das betroffene Gebiet vom Nachmittag bis in die Nacht hinein gesperrt.
Der britische 250-Kilogramm-Sprengkörper war am Morgen bei Bauarbeiten zufällig gefunden worden. Dabei war er mit einem Bagger gestreift und bewegt worden. Der Zünder der Bombe sei zudem in einem schlechten Zustand gewesen, deshalb habe sich der zuständige Kampfmittelbeseitigungsdienst für eine umgehende Entschärfung entschieden, teilte die Stadt mit.
Evakuierungszentrum in Schule
Auch das Sperrgebiet durfte nicht mehr betreten werden und hätte möglichst weiträumig umfahren werden sollen. Nach Angaben der Polizei waren rund 8.650 Haushalte und 300 Gewerbeadressen von der Evakuierung betroffen. An einer Gesamtschule im Stadtteil Schinkel wurde ein Evakuierungszentrum eingerichtet.
Am Abend herrschte nach Stadtangaben endlich „Sicherheit“. Die Kampfmittelbeseitiger hätten mit Hilfe eines Hochdruckwasserstrahls die Bombe entschärft. Nachts wurde die Evakuierung schließlich aufgehoben.
Weitere Entschärfungen am Wochenende
Für diesen Sonntag sind Entschärfungen von möglichen weiteren Blindgängern geplant. Rund 11.800 Menschen müssen dann dafür ihre Wohnungen verlassen. Die vier Verdachtsfälle sind laut Stadt bei einer baubegleitenden Erkundung auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs gefunden worden. Betroffen sind auch der Hauptbahnhof und zwei Altenpflegeeinrichtungen. In einer Gesamtschule soll ein Evakuierungszentrum eingerichtet werden.
Erst im November mussten wegen der Entschärfung von sieben Weltkriegsbomben mit Aufschlagzünder Tausende Menschen ihre Wohnungen verlassen.
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Bombenfund
Bombe in Trebnitz erfolgreich entschärft
13.02.2025
Die Entschärfung der Bombe gelang gegen Mittag. Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Immer wieder werden Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die 250 Kilogramm Schwere in Trebnitz bei Merseburg wurde nun erfolgreich entschärft.
Die Weltkriegsbombe in Trebnitz bei Merseburg ist erfolgreich entschärft worden. Alle Sperrmaßnahmen wurden aufgehoben, wie das Landratsamt Saalekreis mitteilte. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärfte die Bombe gegen 11.15 Uhr.
Die 250 Kilogramm schwere englische Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde gestern bei planmäßigen Sondierungsarbeiten gefunden. Etwa 130 Menschen aus Trebnitz und Gut Werder sowie mehrere Straßen wurden dafür evakuiert. Vier Menschen wurden in der Rischmühlenhalle in Merseburg untergebracht.
dpa
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Berlin & Brandenburg
Cottbus gedenkt des Luftangriffs 1945 mit Zeitzeugen
11.02.2025, Stand: 10:24 Uhr
In Cottbus soll der Bombardierung der Stadt vor 80 Jahren gedacht werden. (Symbolbild)
Quelle: Patrick Pleul/dpa
Im Kampf gegen Nazi-Deutschland bombardierten US-Streitkräfte vor 80 Jahren Cottbus. Nun soll dieses Tages gedacht werden. Auch die Stimmen der Zeitzeugen des Angriffs sollen dabei gehört werden.
In Cottbus soll in den kommenden Tagen der Bombardierung der Stadt vor 80 Jahren gedacht werden. Geplant ist etwa eine Veranstaltung am Mittwoch im Stadtmuseum Cottbus, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Es sollen unter anderem Berichte von Zeitzeugen vorgestellt werden, die 1945 die Bombardierung miterlebt haben.
Am 15. Februar 1945 warf die Luftwaffe der US-Armee kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges rund 1000 Tonnen Bomben über Cottbus ab. Nach Angaben des Stadtsprechers war das Ziel der 435 Bomber, den Bahnhof in der Innenstadt zu treffen. Getroffen wurde aber größtenteils der Süden der Stadt. Rund 1000 Menschen starben, 2500 wurden verletzt. Der Angriff zur Mittagszeit dauerte nur eine gute halbe Stunde.
Am Samstag, dem 15. Februar, soll auf dem Cottbuser Altmarkt ein weiteres Gedenken stattfinden.
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Kampfmittelbeseitigung
Evakuierung im Dresdner Stadtzentrum hat begonnen
Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe im Zuge der Abrissarbeiten an der Carolabrücke müssen heute 10.000 Menschen vorübergehend die Innenstadt verlassen.
Von dpa
09.01.2025, 07:21
Der Start der Evakuierung im Sperrbereich um die Fliegerbombe in Dresden wird durch Sirenengeheul markiert. (Bild aktuell) Robert Michael/dpa
Dresden - In Dresden hat die Evakuierung der Sperrzone um den Fundort der Fliegerbombe an der Carolabrücke begonnen. Sirenen markierten den Start der Evakuierungen am frühen Morgen. Nach Angaben der Behörden haben die rund 10.000 betroffenen Menschen nun von 7.00 Uhr bis 9.00 Uhr Zeit, das Gebiet in der Innenstadt zu verlassen. Dann solle die Entschärfung beginnen, hieß es weiter.
Das Bürgertelefon der Stadt Dresden sei bereits seit 6.00 Uhr für diejenigen erreichbar, die den Sperrbereich nicht allein verlassen könnten. Außerdem wurde eine Notunterkunft in der Dresdner Messe eingerichtet, die seit 7.00 Uhr zur Verfügung stehe, erklärte die Stadt.
Am Mittwoch war bei Abrissarbeiten an der Dresdner Carolabrücke eine englische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Die Behörden leiteten umgehend Maßnahmen ein. Von der großräumigen Sperrung ist ein großer Teil der Dresdner Altstadt betroffen.
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Kriegsfolgen
Fliegerbombe in der Nähe des Nürnberger Stadions entschärft
04.12.2024 | Stand 04.12.2024, 16:35 Uhr |
Fliegerbombe im Großen Dutzendteich gefunden - Zwei Reiter der Polizei sind nahe der Fundstelle einer Fliegerbombe in Nürnberg unterwegs. - Foto: Daniel Karmann/dpa
Wegen der Entschärfung einer Weltkriegsbombe müssen 1.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Am Nachmittag stand die Entschärfung an.
Eine 75 Kilogramm schwere Fliegerbombe ist in Nürnberg erfolgreich entschärft worden. Nach Angaben der Stadt wurde der Blindgänger am Morgen im Großen Dutzendteich entdeckt, nachdem dieser abgelassen worden war. Im Radius von 350 Metern um die Fundstelle wurden Gebäude evakuiert, teilte die Stadt mit. Rund 1.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Nach der Entschärfung gegen 16.00 Uhr durften sie zurückkehren.
Das Max-Morlock-Stadion war entgegen einer ersten Meldung der Stadt nicht von der Evakuierung betroffen, die von den Nazis erbaute Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände dagegen schon. Das darin befindliche NS-Dokumentationszentrum blieb vorübergehend geschlossen.
Neben der Polizei waren einem Sprecher des Bayerisches Rotes Kreuzes zufolge knapp 70 Helfer von Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Bayerischem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst und Johanniter-Unfall-Hilfe im Einsatz.
© dpa-infocom, dpa:241204-930-307562/3
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Weltkriegsbombe auf Baustelle an A3 beschädigt - Verpuffung
Stand: 02.12.2024
Eine beschädigte Phosphorbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat auf einer Baustelle an der A3 bei Erlangen einen Einsatz der Feuerwehr ausgelöst. (Symbolbild)
Quelle: Marijan Murat/dpa
Auf einer Baustelle an der A3 wird eine Phosphorbombe gefunden. Doch anders als sonst wird diese beschädigt und es bricht ein Feuer aus.
Eine beschädigte Phosphorbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat auf einer Baustelle an der A3 bei Erlangen einen Einsatz der Feuerwehr ausgelöst. Die Beschädigung führte am Montagnachmittag zu einer Verpuffung, wie die Feuerwehr am Abend mitteilte. Der ebenfalls angerückte Kampfmittelräumdienst konnte die Bombe bergen, eine Gefahr für den Verkehr auf der A3 und das Umfeld habe nicht bestanden.
Die Weltkriegsbombe war zuvor unbemerkt durch einen «Schredder» für Betonbruch gelaufen und erst dabei entdeckt worden, wie es weiter hieß. Die entstandene Beschädigung löste demnach die Verpuffung aus. In der Folge bedeckten zwei Mitarbeiter die Bombe mit Erde, wodurch sie den Brand zunächst löschen konnten. Es sei jedoch weiterhin weißer Rauch ausgetreten, was laut Angaben der Feuerwehr typisch für Phosphorbomben sei, weil sich der enthaltene Phosphor bei Kontakt mit Sauerstoff selbst entzünde.
Die angerückten Einsatzkräfte sperrten den Bereich weiträumig ab. Die beiden Mitarbeiter wurden vorsorglich vom Rettungsdienst behandelt. Verletzte habe es nicht gegeben. Der Einsatz war nach rund zwei Stunden beendet.
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Alle wichtigen Infos gebündelt
Evakuierung in Osnabrück: Was Sie zur Bombenräumung heute wissen müssen
Von Leandra Finke | 14.11.2024, 14:11 Uhr
Symboldbilder: Kampfmittelräumdienst, Bombenräumung, Evakuierung. Symbolbilder einer Kampfmittelräumung mit Evakuierungs
Bombenfund: Am 17. November steht in drei betroffenen Stadtteilen Osnabrücks für 14.000 Menschen eine großangelegte Evakuierung an. Symbolfoto: IMAGO/ Die Videomanufaktur
Evakuierung in Osnabrück: Am 17. November müssen rund 14.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, während die Stadt auf eine reibungslose Bombenräumung hinarbeitet. Eine Übersicht, was Sie zu der Bombenräumung wissen müssen.
Es ist kein Tag wie jeder andere in der Hasestadt: Fast 14.000 Osnabrücker werden am 17. November evakuiert. Betroffene sollten sich auf einen langen Tag vorbereiten: Laut Stadt Osnabrück könne die Maßnahme nachmittags abgeschlossen sein, sie könne aber auch bis Mitternacht andauern. Lesen Sie hier, was Sie zur Evakuierung wissen müssen.
Lesen Sie dazu weiter: Drei mögliche Szenarien: Wie lange dauert die Evakuierung am Sonntag in Osnabrück?
Betroffen ist das Gebiet einen Kilometer rund um den ehemaligen Güterbahnhof, wo derzeit das neue Lok-Viertel gebaut wird: die Stadtteile Schinkel, Fledder und Innenstadt. Die Stadt Osnabrück hat eine Liste aller betroffenen Wir halten Sie am Sonntag, 17. November 2024, in unserem Liveblog über die Bombenräumung auf dem Laufenden.
Obwohl die Stadt an alle betroffenen Haushalte Flugblätter mit einem QR-Code, der auf Informationen in vielen verschiedenen Sprachen führt, verteilt, sei es trotzdem möglich, dass manche noch nichts von der Aktion wissen. Gegen 6.30 Uhr werden deshalb am Sonntag im betroffenen Gebiet Sirenen zu hören sein, die auch gegebenenfalls noch schlafende Anwohner wecken sollen.
Evakuierung in Osnabrück: So sollten Sie Ihre Wohnung hinterlassen
Besonders wichtig ist es, das Licht in der Wohnung auszuschalten. Denn Wohnungen, in denen das Licht brennt, müssen von den Einsatzkräften aufwendig überprüft werden. Das verlangsamt und behindert die Abläufe. Alle To-Do‘s im Überblick:
Mehr Informationen:
Die wichtigsten To-Do‘s
- Licht ausschalten
- Jegliche Elektrogeräte ausschalten
- Kerzen löschen
- Fenster und Türen schließen
Evakuierungszentrum in Osnabrück-Schinkel bietet Zuflucht
Es wird ein Evakuierungszentrum in der Gesamtschule Schinkel (Windthorststraße 79 - 83) eingerichtet, in dem es Verpflegung, einige wenige Schlafmöglichkeiten und Aufenthaltsmöglichkeiten gibt. Ab 6.30 Uhr wird es bis zum Ende der Maßnahme geöffnet sein.
Zwischen 400 und 500 Menschen finden in der Aula der Schule Platz. Archivfoto: Jörn Martens
Laut Stadtverwaltung werden am 17. November ab 6 Uhr auf zwei Linien Evakuierungsbusse eingesetzt, die im 15/20-Minuten-Takt verkehren. Menschen, die auf Krankentransporte für diesen Tag angewiesen sind, sollen sich möglichst frühzeitig unter der Nummer 0541/323445 melden, damit die Stadt alles organisieren kann. Das gilt auch für pflegebedürftige Menschen.
Mehr Informationen:
Bußgelder und Strafen
Lesen Sie auch: Bombenräumung in Osnabrück: 4 Tipps, wie Sie sich die Zeit vertreiben können
Das gehört ins Evakuierungsgepäck für die Bombenräumung in Osnabrück
Grundsätzlich gilt für die Evakuierung: Betroffene sollten nur das Wichtigste zusammenpacken – ein Rucksack oder eine Tasche reichen völlig aus. Auch Haustiere, die nicht längere Zeit alleine bleiben können, müssen an diesem Tag die Wohnungen verlassen. Im Evakuierungszentrum sind laut Stadt Haustiere erlaubt.
Mehr Informationen:
Was gehört ins Evakuierungsgepäck?
Die Stadt Osnabrück gibt Tipps, wie im Krisenfall vorgesorgt werden kann. Auch auf der Webseite der Stadt finden Bürger umfassende Informationen und konkrete Handlungsempfehlungen unter www.informiert.osnabrueck.de/de/bevoelkerungsschutz/vorsorge/.
Diese Liste fasst die wichtigsten Tipps fürs persönliche Notgepäck zusammen:
- Wasserflasche
- Persönliche Medikamente
- Hygieneartikel (Zahnbürste, Zahnpasta, ggf. Damenhygieneartikel wie Binden und Tampons)
- Wichtige Dokumente: Personalausweis, Reisepass, Krankenkassenkarte, Impfpass
- Smartphone
- Haustürschlüssel, Autoschlüssel
- Bargeld, Geldkarten
- ggf. Spezialnahrung
- ggf. Babynahrung, Windeln oder Kinderspielzeug
- ggf. Tiernahrung, Leine etc.
Bombenräumung in Osnabrück: Einschränkungen im Straßenverkehr und ÖPNV
Die Bombenräumung sorgt ganztägig für Verkehrsbehinderungen in Osnabrück: Ab 7 Uhr muss der Evakuierungsbereich umfahren werden, Umleitungen werden nicht ausgeschildert. Die App OS.mobil hilft Autofahrern bei der Navigation.
Auch der Osnabrücker Hauptbahnhof wird ab 7 Uhr gesperrt sein: Züge dürfen dann nicht mehr im Hauptbahnhof halten oder den Bereich passieren. Das hat weitreichende Auswirkungen auf den Zugverkehr. Es kommt zu Verspätungen und Teilausfällen.
Mehr Informationen:
Service-Hotline für weitere Informationen
Im Notfall: Diese Notaufnahmen sind geöffnet
Das Marienhospital Osnabrück (MHO) liegt in der Sperrzone für die Bombenräumung und kann am 17. November 2024 keine Notfälle versorgen. Auch das Christliche Kinderhospital Osnabrück (CKO) liegt im Evakuierungsgebiet.
Rettungswagen können nur in Ausnahmefällen das CKO ansteuern. Das MHO wird nicht angefahren. Archivfoto: Boris Roessler/dpa
Rettungswagen können nur in Ausnahmefällen das CKO ansteuern. Das MHO wird nicht angefahren.
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Mehr Informationen:
Diese Krankenhäuser und Ambulanzen haben am Sonntag geöffnet
- Klinikum Osnabrück
- Notdienstambulanz am Klinikum Osnabrück (9 Uhr bis 21 Uhr geöffnet)
- Niels-Stensen-Kliniken am Harderberg, in Melle und in Ostercappeln
- kinderärztlicher Notdienst in Osnabrück-Hellern von Dr. Störmann, Dr. Brewe und Dr. Loucatos
Bomber-Absturz von 1944: Angehörige der Besatzung besuchen Unglücksort
Stand:16.11.2024, 18:03 Uhr
Im Februar 1944 stürzte ein britischer Bomber nahe Denklingen ab. Lance Stuchbury aus Australien besuchte nun den Unglücksort, an dem auch sein Onkel ums Leben kam.
Denklingen – Der Volkstrauertag erinnert jedes Jahr an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Schon mehrfach haben wir über den Absturz eines britischen Bombers in der Nacht auf den 26. Februar 1944 nahe Denklingen berichtet, die überwiegend australische Besatzung kam dabei ums Leben.
Der Denklinger Ortschronist Paul Jörg und der freie Seelsorger Ludwig Streicher haben vor einigen Jahren an der Friedenskapelle nahe der B 17, unweit der Unglücksstelle, eine Gedenktafel an die Opfer angebracht. Jörg gelang es auch, Kontakt zu einem Angehörigen des Bomberpiloten Herbert R. H. Stuchbury herzustellen, der aus Collie in Westaustralien stammte. Jetzt hat ein Neffe des Piloten, Lance Stuchbury, zusammen mit seiner Frau und zwei Enkeln den Sterbeort seines Onkels besucht.
Bomber-Absturz von 1944: Angehörige der Besatzung besuchen Unglücksort
Es war das erste Mal, dass ein Angehöriger der Familie Stuchbury persönlich in Denklingen war. Nach einer besinnlichen Meditation in der Friedenskapelle sowie einer Besichtigungsrunde der damaligen Ereignisorte ergaben die gewonnenen Eindrücke bei der anschließenden Einkehr einen ausgiebigen Gesprächsstoff.
Zu der Gesprächsrunde kamen auch noch das Waldbesitzerehepaar Leni und Georg Waldhör sowie der Sondengänger Michael Schwaiger hinzu. In der Zeit danach haben sie bei Feldarbeiten bzw. Sondengängen in der Denklinger Flur manchmal noch kleinste Relikte gefunden, die dem Bomber zuzuordnen sind und den Gästen zur Erinnerung übergeben wurden, die diese gerührt entgegennahmen.
Dabei war zu erfahren, dass neben der Weitergabe an andere Verwandte einzelne Teile auch an das Archiv des örtlichen Veteranenvereins zu den bereits vorhandenen veröffentlichten Zeitungsartikeln übergeben würden, die dort präsentiert werden. Auch Denklingens Bürgermeister Andreas Braunegger hieß die Besucher willkommen und zollte ihnen Respekt und Anerkennung für ihre Erinnerungskultur.
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Warnung über NINA
Bombenfund in Krefeld: Evakuierung und Entschärfung noch heute
Krefeld · Rund um den Fundort wird ein Bereich im Umkreis von 300 Metern ab 11.30 Uhr geräumt.
27.10.2024 , 07:38 Uhr Eine Minute Lesezeit
Im Bereich Krefeld-Baackeshof an der Straße „Hüttensteig“ wurde eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Diese Meldung veröffentlichte am Sonntagmorgen die Feuerwehr in Krefeld. Zeitgleich ging eine Warnmeldung über die App „NINA“ auf die Smartphones raus. Die Entschärfung ist für Sonntag, 27. Oktober, 12 Uhr, vorgesehen. Dafür muss vorab ein Bereich im Umkreis von rund 300 Metern um die Fundstelle geräumt werden. Die Evakuierung soll um 11.30 Uhr beginnen.
„Eine akute Gefahr geht von der Bombe zurzeit nicht aus“, teilten Stadt Krefeld und Feuerwehr mit. Während der Entschärfung können jedoch Gefahren nicht ausgeschlossen werden. Deshalb seien die Evakuierungsmaßnahmen und besondere Verhaltensregeln im betroffenen Bereich erforderlich. Die betroffene Bevölkerung wird durch die Einsatzkräfte vor Ort direkt angesprochen.
Am Sonntag wird ab 10 Uhr eine Betreuungsstelle für Betroffene im Pfarrheim „St. Michael“, Freizeitanger 8, eingerichtet. Mobilitätseingeschränkte Personen können einen Krankentransport über die Rufnummer 02151 / 19222 anfordern. Allerdings gilt die Bitte: Rufen Sie nur in dringenden Fällen den Notruf von Feuerwehr und Polizei an.
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Drei Bomben in Göttingen kontrolliert gesprengt
Stand: 13.10.2024 09:47 Uhr
Auf dem Schützenplatz in Göttingen sind am Samstagnachmittag drei Blindgänger kontrolliert gesprengt worden. Laut Stadt konnten sie nicht entschärft werden. Das Sperrgebiet wurde am Abend freigegeben.
Bei den Blindgängern handelte es sich um drei Zehn-Zentner-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Zwei lagen demnach dicht beieinander und entwickelten deshalb eine hohe Sprengkraft. Menschen kamen bei der Detonation nicht zu Schaden, wie die Stadt am Abend mitteilte. Allerdings habe es Schäden am Dach des nahegelegenen Schützenhauses gegeben.
Stadt spricht von einer "sehr heftigen" Detonation
Um 16.45 Uhr waren die Blindgänger fast zeitgleich gezündet worden. Die Explosion sei im ganzen Stadtgebiet zu hören gewesen, berichten NDR Reporter vor Ort. Die Stadt Göttingen sprach von einer "sehr heftigen" Detonation. Das Sperrgebiet wurde kurz nach 18 Uhr wieder freigegeben. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Weststadt konnten anschließend wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Zuvor hatten Erkundungsteams das Gebiet nach der Sprengung auf mögliche Gefahrenstellen überprüft.
Schutt und Rauch fliegen nach einer Sprengung einer Bombe in Göttingen in die Luft. © Stefan Rampfel/dpa Foto: Stefan Rampfel8 Bilder
Bombenräumung in Göttingen: Der Tag in Bildern
Fast 11.000 Menschen mussten Wohnungen verlassen
Drei Sprengmeister waren den Angaben zufolge im Einsatz. Sie wurden von zwei Munitions-Facharbeitern unterstützt. Wegen der Sondierung und anschließenden Sprengung der Bomben mussten fast 11.000 Anwohnerinnen und Anwohner am frühen Morgen ihre Wohnungen verlassen. Mehrere Male wurde der Einsatz der Kampfmittelbeseitiger unterbrochen: Personen befanden sich verbotenerweise im Evakuierungsgebiet und wurden von der Polizei herausgeholt. Nach Angaben der Beamten wurden 33 Ordnungswidrigkeiten verhängt, zwei Menschen kamen in Gewahrsam.
Auch Bahnverkehr von Bombenräumung betroffen
Auch der Zugverkehr war am Samstag von der Sprengung betroffen: Fernzüge umfuhren die Stadt, es kam dadurch zu kleineren Verspätungen. Statt Regionalzügen war Schienenersatzverkehr im Einsatz. Die Busse steuerten den Albaniplatz nahe der Innenstadt an und fuhren von dort zum jeweils nächstgelegenen Bahnhof außerhalb der Stadt.
Container-Burg für Kampfmittelbeseitigung
An der Arena in Göttingen stehen Container. © Swen Pförtner/dpa Foto: Swen Pförtner
Die Fundorte lagen nah an der Arena.
Für Göttingen war es die sechste größere Bombenräumung innerhalb von fünf Jahren. Anders als sonst lagen die Punkte sehr nah an einer Arena und dem Basketballzentrum. Um die Schäden an den umliegenden Gebäuden so gering wie möglich zu halten, wurden auch diesmal mit Wasser gefüllte und aufeinander gestapelte Container um die Verdachtspunkte herum platziert. Während der Vorbereitung des Einsatzes wurde außerdem das Grundwasser um die Punkte herum abgesenkt, damit die Kampfmittelexperten diese besser untersuchen konnten.
Neben dem Haupteingang der Arena wurde nach Angaben der Stadt eine "Container-Burg" aus insgesamt neun Übersee-Containern errichtet. Diese dienten demnach als Sicherheitsmaßnahme für die Kampfmittelbeseitiger. Von dort aus wurde den Angaben zufolge der gesamte Einsatz koordiniert und auch die Sprengung der drei Blindgänger eingeleitet.
Ein Banner mit der Aufschrift "Bombenverdacht in der Weststadt" ist als Sichtschutz vor Containern am westlichen Schützenplatz in Göttingen befestigt. © picture alliance/dpa | Swen Pförtner Foto: Swen Pförtner
Suche nach Blindgängern: Göttingen setzt auf neues Verfahren
Damit könnten in Zukunft laut Stadt unnötige Evakuierungsmaßnahmen verhindert und Kosten gespart werden. (02.02.2024)
Ein Einsatzfahrzeug der Polizei sichert während einer Evakuierung nach dem Fund einer mutmaßliche Fliegerbombe die Zufahrt zum Bahnhof. © dpa-Bildfunk Foto: Swen Pförtner/dpa
Göttingen: Störer bei Blindgängereinsatz mussten 8.900 Euro zahlen
13 Menschen hatten sich im März im Sperrgebiet aufgehalten. Nach dem Einsatz im September hat die Stadt sogar 47 Verfahren eingeleitet. (07.11.2023)
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 12.10.2024 | 17:00 Uhr
https://www.ndr.de/
"Weitgehend reibungslos"
Weltkriegsbombe in Fulda kontrolliert gesprengt
In Fulda ist eine Weltkriegsbombe kontrolliert gesprengt worden. Rund 1.500 Anwohner mussten zwischenzeitlich ihre Wohnungen verlassen. Die Stadt sprach von einer "weitgehend reibunsglosen" Sprengung.
Stand: 07.11.24, 21:17 Uhr
Das Bild zeigt eine breite, von Laubbäumen gesäumte Straße. Am linken Bildrand parken mehrere Feuerwehrautos hintereinander.
Auch die Feuerwehr ist an dem Einsatz beteiligt. Bild © osthessen-news.de
Der Kampfmittelräumdienst hat am Donnerstag in Fulda eine Weltkriegsbombe entschärft. Am Abend kurz nach 20 Uhr gab es Entwarnung. Während sich der erste Zünder noch "relativ problemlos" entschärfen ließ, habe der festsitzende zweite Zünder den Einsatzkräften "Kopfzerbrechen" bereitet, teilte die Stadt mit.
Die Bombe war am Nachmittag zur endgültigen Entschärfung in unbewohntes Gebiet abtransportiert worden. Zuvor hatten rund 1.500 Menschen über Stunden ihre Häuser verlassen müssen.
Oberbürgermeister dankt Einsatzkräften: "Vorbildlich"
Nachdem die Weltkriegsbombe abtransportiert war, wurde kurz nach 17 Uhr die Evakuierung für die Anwohner wieder aufgehoben. Fuldas Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld (CDU) dankte am Abend den mehr als 300 Einsatzkräften und Ehrenamtlichen.
"Die Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden und Institutionen lief vorbildlich", lobte Wingenfeld. In einer extra eingerichteten Betreuungsstelle wurden zwischenzeitlich rund 130 Menschen vom Deutschen Roten Kreuz versorgt.
Bombe bei Bauarbeiten gefunden
Die Bombe war am Mittwochnachmittag bei Bauarbeiten gefunden worden. Der Fundort wurde abgesperrt.
Die für Donnerstag früh angesetzte Evakuierung zog sich nach Angaben der Stadt: Erst um 12 Uhr war das Gebiet im Umkreis von ungefähr 300 Metern rund um den Fundort am Gallasiniring vollständig geräumt. Im Anschluss untersuchte der Kampfmittelräumdienst den Sprengkörper.
Weltkriegsbombe liegt in der Erde
Die bei Bauarbeiten in Fulda entdeckte Weltkriegsbombe. Bild © Stadt Fulda/privat
Zunächst waren die Anwohnerinnen und Anwohner aufgefordert worden, den Bereich bis spätestens 9 Uhr zu räumen.
Eine Schule und zwei Kitas geschlossen
Betroffen von der Evakuierung war auch die Cuno-Raabe-Schule: Sie blieb am Donnerstag geschlossen, der Unterricht fiel aus. Auch zwei Kindertagesstätten konnten nicht öffnen. Die Stadt Fulda richtete eine Notbetreuung ein.
Absperrung und Polizeieinsatz am Gallasiniring in Fulda
Rund um den Fundort wurde dieser Evakuierungsbereich festgelegt. Bild © Fuldamedia
Quelle: hessenschau.de mit Informatoinen mit Rainer Battefeld (hr), dpa/lhe
Veröffentlicht am 07.11.24 um 06:23 Uhr
https://www.hessenschau.de/
Blindgänger-Fund: Weltkriegsbombe in Hamburg entschärft
13.10.2024 | 02:28
Bombenfunde gibt es in Hamburg auch fast 80 Jahre nach Kriegsende immer wieder. Nun wird eine Entschärfung im belebten Schanzenviertel nötig - ausgerechnet an einem Samstagabend.
Die Polizei hat den Bereich um die Sternschanze in Hamburg weiträumig abgesperrt.
Auf dem Gelände einer Hamburger Grundschule wurde ein Blindgänger gefunden.
Quelle: dpa
Großeinsatz im Schanzenviertel in Hamburg: Wegen der Entdeckung eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg ist der belebte Ausgehbezirk am Samstagabend teilweise evakuiert worden.
Kurz nach Mitternacht teilte die Feuerwehr Hamburg auf der Plattform X mit, die Bombe sei entschärft worden.
Feuerwehr Hamburg auf X
Wegen der 500-Pfund-Fliegerbombe sei im Schanzenviertel ein Umkreis von 300 Metern evakuiert worden, teilte die Hamburger Feuerwehr am Samstagabend im Onlinedienst X mit. Mehrere Tausend Menschen hatten ihre Wohnungen verlassen müssen. Polizisten forderten die Besucher von Restaurants, Bars und Kneipen in dem Szeneviertel auf, den Sicherheitsbereich zu verlassen. Die Bombe war bei Bauarbeiten auf dem Gelände einer Grundschule gefunden worden.
Für alle Betroffenen sei eine Notunterkunft im Gymnasium Allee eingerichtet worden, teilte die Polizei mit. Das Deutsche Rote Kreuz war ebenfalls im Einsatz.
Evakuierung im Ausgehviertel
Die Evakuierungsmaßnahmen im Bereich der Sternschanze waren erst gegen 23:30 Uhr abgeschlossen. Schon am frühen Abend hatte die Polizei auf der Plattform X über den Bombenfund informiert und "alle, die auf dem Weg ins Schanzenviertel sind", darum gebeten "umzukehren oder sich gar nicht erst auf den Weg zu machen".
Dem Anschein nach verlief die Räumung des Sperrkreises ruhig und problemlos. Betroffen war nach Polizeiangaben auch ein Seniorenheim.
Da der vor allem am Wochenende stark frequentierte S-Bahnhof Sternschanze ebenfalls innerhalb des geräumten Gebiets lag, wirkte sich der Bombenfund auch nach der Entschärfung noch auf den Bahnverkehr aus.
https://www.zdf.de/
Mehrere Kliniken evakuiert
: Köln: Weltkriegsbombe kontrolliert gesprengt
11.10.2024 | 20:22
In Köln ist eine US-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Dafür mussten drei Kliniken evakuiert werden, mehr als 6.000 Anwohner verließen ihre Wohnungen.
Aufgrund einer Kriegsbombe mussten im Kölner Stadtteil Merheim Tausende ihre Häuser verlassen. Es war die aufwändigste Bombenentschärfung in Köln seit dem Zweiten Weltkrieg.
11.10.2024 | 1:10 min
In Köln ist die aufwändigste Bombenentschärfung seit dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich abgeschlossen worden. Eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe wurde am Abend von Experten kontrolliert gesprengt, wie die Stadt mitteilte.
Die Entschärfer des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hatten am Nachmittag zunächst nur einen von zwei Aufschlagzündern entschärfen können. Deshalb musste der Blindgänger kontrolliert gesprengt werden, wofür Schwerlaster zunächst große Mengen Sand ankarren mussten.
650 Patienten evakuiert - 6.400 Anwohner verließen Wohnungen
Der Entschärfung war nach Angaben der Stadt die aufwändigste in Köln seit 1945. Drei Kliniken mit fast 650 Patienten wurden dafür evakuiert und 6.400 Anwohner verließen ihre Wohnungen. Die Aktion war über Monate vorbereitet worden. Etwa 1.300 Helfer waren daran beteiligt. Darunter waren Mitarbeiter des Ordnungsamts, Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungskräfte und 800 Ehrenamtliche.
Bombenentschärfungen an sich sind in Köln Normalität - die Stadt gehörte zu den am stärksten bombardierten des Zweiten Weltkriegs. So fand in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1942 der erste "Tausend-Bomber-Angriff" der britischen Royal Air Force auf eine deutsche Metropole statt.
https://www.zdf.de/
Nordrhein-Westfalen
Weltkriegsbombe am Düsseldorfer Flughafen entschärft
Stand: 21.09.2023 16:46 Uhr
Die Zehn-Zentner-Bombe, die am Düsseldorfer Flughafen gefunden wurde, ist entschärft worden. Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde bei Bauarbeiten entdeckt.Die Zehn-Zentner-Bombe wurde am Nachmittag entschärft, teilte die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt mit. Insgesamt waren rund 100 Kräfte der Feuerwehr, Polizei, Stadtwerke, Rheinbahn sowie des Ordnungsamtes und des Amtes für Verkehrsmanagement im Einsatz.
Eine Absperrung des Flughafen Düsseldorfs, mit Menschen verschwommen im Hintergrund.
Bombenfund Flughafen Düsseldorf
Luftraum nur für kurze Zeit gesperrtUm die Weltkriegsbombe unschädlich zu machen, wurde eine verkehrsarme Zeit am Nachmittag genutzt. Denn während der Entschärfung konnten weder Flugzeuge starten noch landen. Der Luftraum war nur für kurz Zeit gesperrt. 15 Starts und Landungen waren dadurch leicht verspätet, ein Flug wurde an den Flughafen Köln/Bonn umgeleitet.Evakuierung 500 Meter um den Fundort
Die Gefahrenbereiche um den Fundort der Fliegerbombe am Flughafen Düsseldorf
Fundort der Bombe
Die amerikanische Fliegerbombe war am frühen Nachmittag auf einer Baustelle in Düsseldorf-Lohhausen entdeckt worden. Gegen 16:14 Uhr gelang es dem Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung die Bombe zu entschärfen.500 Meter um den Fundort herum durften sich währenddessen keine Menschen aufhalten. Anwohner aus den angrenzenden Stadtteilen waren nicht von den Maßnahmen betroffen. Einschränkungen im Verkehr gab es auf der Bundesstraße 8 und der Bahnlinie U79.
Informationen der Stadt Düsseldorf zur Bombenentschärfung
Über das Thema berichtet das WDR Fernsehen am 21.09.23 unter anderem in der Aktuellen Stunde, der Lokalzeit Düsseldorf und im Hörfunk auf WDR 2
Westdeutscher Rundfunk
Quelle: WDR
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20.000 MENSCHEN WERDEN WEGEN BOMBENFUND IN LAATZEN EVAKUIERT
Laatzen - Am Wochenende müssen etwa 20.000 Menschen in Laatzen in der Region Hannover ihre Wohnungen verlassen, weil gleich drei mutmaßliche Bomben entdeckt wurden. Eine von ihnen liegt an einer schwer erreichbaren Stelle.
04.03.2023 11:33
Die Evakuierung starte am Sonntag ab 7 Uhr, teilte die Stadt mit. Betroffen seien fast alle Straßen im Bereich Laatzen-Mitte, einige Teile der Ortschaften Grasdorf und Rethen, sowie Teile des Kronsbergs und des Expo-Parks-Süd.
Die Arbeiten sollen bis zum Abend abgeschlossen sein und alle Anwohner wieder nach Hause zurückkehren können.
Die möglichen Bomben waren bei Sondierungsarbeiten entdeckt worden. Für Anwohner, die für die Zeit der Evakuierung keine Unterkunft haben, bietet die Stadt eine Notunterkunft in der Blauen Schule in Hannover-Bemerode an. Busse fahren die Unterkunft morgens kostenlos an.
Für die Dauer der Arbeiten an den möglichen Bomben werden alle Abfahrten der Autobahnen und Bundesstraßen nach Laatzen gesperrt. Die A37 wird zwischen dem Kreuz Hannover-Süd und der Anschlussstelle Messe-Süd gesperrt.
Bombenentschärfung in Laatzen: Stadtbahn-Verkehr gesperrt
Die Stadtbahnen können während der Evakuierungsphase einige Stationen nicht anfahren. Ab 13 Uhr wird dann der gesamte Schienenverkehr im betroffenen Gebiet eingestellt. Da sich eine der möglichen Bomben unter den Gleisen der Stadtbahnlinie 1 befindet, müssen diese dort sogar vorübergehend entfernt werden, teilten die Verkehrsbetriebe Üstra mit.
Nach dem Abschluss der Arbeiten dort sollen sie so schnell wie möglich wieder eingesetzt werden, damit die Bahnen am Montagmorgen wieder fahren können.
https://www.tag24.de/
Linie 1 betroffen
Eingeschränkter Bahnverkehr nach Bombenentschärfung in Laatzen
Auf Grund von Bauarbeiten nach der Kampfmittelbeseitigung entfällt die Haltestelle Rethener Winkel ab sofort bis voraussichtlich 13. März 2023, Betriebsbeginn in beide Fahrtrichtungen. Die Kurse der Linie 1, die regulär in Laatzen enden würden, kehren daher weiterhin am Gleiswechsel Laatzen/Ginsterweg. Die Kurse mit Fahrtziel Sarstedt fahren über Grasdorf wie die Linie 2 und weiter über Rethen bis zum Endpunkt Sarstedt.
20.000 Laatzenerinnen und Laatzener mussten am Sonntag (5. März) ihre Häuser und Wohnungen während der Bombenräumung möglicher Weltkriegsblindgänger verlassen. Ein Verdachtspunkt befand sich an der Erich-Panitz-Straße auf Höhe des Lidl-Markts direkt unter den Gleisen der Üstra Stadtbahnlinie 1.
Linie 1: Weiterhin Umleitung und Schienenersatzverkehr
Die Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg, die an der Erich-Panitz-Straße gefunden wurde, musste kontrolliert gesprengt werden. Aufgrund dessen können die Kurse der Stadtbahnlinie 1 auch am Montag, 6. März 2023, nicht wieder regulär zum Endpunkt Laatzen fahren.
Bis voraussichtlich 13. März 2023 ist die Strecke zwischen Laatzen/Eichstraße - Laatzen in beide Fahrtrichtungen gesperrt.
Ein Ersatzverkehr für die oben genannte Strecke ist eingerichtet. Die Haltestellen Laatzen/Zentrum und Laatzen/Rethener Winkel entfallen ersatzlos. Fahrgäste nutzen alternativ die benachbarten Haltestellen Laatzen oder Laatzen/Park der Sinne zum Einstieg.
Die Linie 1 fährt zwischen Laatzen/Eichstraße und Rethen/Nord den gleichen Fahrweg wie die Linie 2 über Grasdorf. Züge mit dem Ziel Laatzen enden von Langenhagen kommend an der Haltestelle Laatzen/Ginsterweg und fahren anschließend zurück. Züge mit dem Ziel Sarstedt fahren ab der Haltestelle Rethen/Nord weiter wie gewohnt bis Sarstedt.
Mit Verspätungen und einer längeren Fahrtzeit muss gerechnet werden.
(Veröffentlicht am 28. Februar 2023, Aktualisiert am 6. März 2023)
https://www.hannover.de/
WELTKRIEGSBOMBE IN BÜRGEL
: Bombenentschärfung in Offenbach erfolgreich, Sperrkreis aufgehoben
AKTUALISIERT AM 03.03.2023-01:56
Der Fund der Fliegerbombe löste einen Großeinsatz aus, Tausende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Kurz nach Mitternacht gab es Entwarnung.
ie Weltkriegsbombe im Offenbacher Stadtteil Bürgel ist entschärft. Nach einer stundenlangen Verzögerung hat der Kampfmittelräumdienst die 250-Kilogramm-Bombe um 00:10 Uhr unschädlich gemacht, teilte Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) mit. Das Gebiet rund um den Fundort zwischen Mainzer Ring und dem Karl-Herdt-Weg wurde kurz darauf wieder freigegeben.
„Offenbach Bürgel ist wieder frei befahrbar und auch die Buslinien verkehren wieder“, sagte Schwenke laut einer Mitteilung in der Nacht zu Freitag. Insgesamt waren rund 400 Einsatzkräften des Katastrophenschutzes und circa 232 Polizisten aus Stadt und Kreis Offenbach, Frankfurt, Groß-Gerau, Main-Taunus-Kreis und Main-Kinzig-Krei im Einsatz. Sie alle sicherten den Sperrkreis von 750 Meter um den Fundort ab.
Die für den Abend geplante Entschärfung der Bombe verzögerte sich zunächst um mehrere Stunden, da die Evakuierung des betroffenen Gebietes länger dauerte als erwartet. Rund 100 Personen mussten liegend von Rettungsdiensten transportiert und zum Teil in Krankenhäuser transportiert werden – nach Angaben der Stadt ist das eine ungewöhnlich hohe Zahl. Ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera war im Einsatz, um sicherzustellen, dass sich keine Personen mehr in der Gefahrenzone befinden. Kurz vor 22 Uhr teilte die Stadt auf Twitter mit, dass die Räumung kurz vor dem Abschluss stehe.
Am Nachmittag hatte ein Krisenstab auf Anweisung von Oberbürgermeister Schenke die Arbeit aufgenommen. Polizei, Feuerwehr und der Kampfmittelräumdienst waren bereits kurz nach dem Fund vor Ort. In einem Radius von rund 750 Metern rund um den Fundort wurde eine Räumung der Häuser angeordnet. Nach Angaben der Stadt sind davon bis zu 8700 Menschen betroffen.
Bombenfund in Offenbach
Betroffen ist das Gebiet von der Kreuzung Rumpenheimer Straße / Mainzer Ring im Norden bis zum Großen Ahl im Süden sowie zwischen dem Main im Westen und der Straße im Eschig im Osten
Verkehrsteilnehmer wurden aufgefordert, das Gebiet zwischen der Offenbacher Straße/Langstraße im Westen und Geleitsweg/Eduard-Oehler-Straße im Süden sowie Arendsstraße und Rohrstraße im Norden möglichst weiträumig zu umfahren, da die Straßen am frühen Abend abgesperrt wurden. Die Bevölkerung wurde darum gebeten, das Gebiet möglichst schnell zu verlassen. Wer nicht mobil ist, konnte über über die Polizei einen Transport über Rettungsdienste organisieren lassen. Eine Betreuungsstelle für die Dauer der Evakuierung wurde in der Ernst-Reuter-Schule eingerichtet.
Erst am Mittwochabend war in Hanau auf dem Gelände des Technologiekonzerns Heraeus eine 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe mit einer kontrollierten Sprengung unschädlich gemacht worden. Dort mussten vorsorglich 16.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden, darunter Patienten eines Krankenhaus.
Quelle: jor./xere./mu.
https://www.faz.net/
8.700 Anwohner betroffen
Weltkriegs-Bombe in Offenbach gefunden - Evakuierung läuft
Aktualisiert am 02.03.23 um 15:22 Uhr
Im Offenbacher Stadtteil Bürgel ist eine 250 Kilo schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Sie soll am Donnerstag entschärft werden. Die Räumung läuft. Betroffen sind rund 9.000 Menschen.
Audiobeitrag
Audio 00:41 Min. | 02.03.23 |Wolfgang Hettfleisch
Bombenfund in Offenbach
Bombenfund in Offenbach Audio
Die Bombe wurde bei Bauarbeiten auf einer Freifläche in Offenbach gefunden. Bild © 5vision.news
Ende des Audiobeitrags
Wegen eines Bombenfunds ist in Offenbach-Bürgel am Donnerstagmittag ein Gebiet mit einem Radius von 750 Metern gesperrt worden. Die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg mit 250 Kilogramm Sprengkraft wurde nach Angaben der Stadt auf einer Freifläche zwischen Mainzer Ring und Karl-Herdt-Weg gefunden. Dort ist ein Wohngebiet geplant.
Die Einsatzkräfte bitten Autofahrer und Anwohner, den Bereich zwischen Offenbacher Straße / Langstraße im Westen bis und Geleitsweg / Eduard-Oehler-Straße im Süden sowie Arendsstraße und Rohrstraße im Norden zu umfahren. Teile der Mühlheimer Straße würden im Laufe des frühen Abends für den Verkehr gesperrt.
Anlaufstelle in Ernst-Reuter-Schule
Karte von Offenbach Bürgel mit Verortung des Bombenfundorts.
Das Gebiet um den Bombenfund in Offenbach-Bürgel. Bild © OpenStreetMap-Mitwirkende, hessenschau.de
Die Bombe soll am Donnerstag entschärft werden, wann genau, ist nach Angaben eines Stadtsprechers noch unklar. Feuerwehr und Polizei haben mit der Räumung des Gebietes rund um den Fundort begonnen - dort liegt bunter anderem eine Kita, ein Seniorentreff und ein Sportzentrum.
Betroffen sind nach Angaben der Stadt rund 8.700 Personen, die unter anderem über Lautsprecher informiert würden. Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) beauftragte die Einrichtung eines Krisenstabs.
Wer nicht mobil ist, könne über die Polizei einen Transport über Rettungsdienste organisieren lassen. Es werde eine Betreuungsstelle für die Dauer der Evakuierung in der Ernst-Reuter-Schule eingerichtet. Ein Bürgertelefon sei unter 069-840004-375 eingerichtet.
Zweiter Bombenfund in einer Woche
Erst am Mittwochabend war eine 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe in Hanau kontrolliert gesprengt worden. Die Entschärfung der Bombe lief nicht planmäßig. Ein Zünder habe sich ausbauen lassen, der andere nicht, hieß es. Das Gebiet um die Fundstelle der Bombe war bereits am Morgen evakuiert worden.
Weitere InformationenSendung: hr-iNFO, 02.03.2023, 15 Uhr
https://www.hessenschau.de/
HANAU 16.000 Menschen von Evakuierung betroffen
Bombenfund in Hanau: Entschärfung am Mittwochmorgen
01.03.23 - Großalarm im Main-Kinzig Kreis! Am Dienstagvormittag wurde auf dem Betriebsgelände eines Technologiezentrums in der Nähe der Hanauer Innenstadt ein Sprengkörper gefunden. Dabei handelt es sich um eine 250-Klio-Weltkriegsbombe. Insgesamt sind von der Evakuierung rund 16.000 Personen betroffen.
UPDATE 19:20 Uhr: Die Entschärfung der Bombe durch den Kampfmittelräumdienst ist für den Mittwoch, 01.03.2023, geplant. Ab 8 Uhr beginnt die Evakuierung des kompletten Sicherheitsradius´ von 750 Metern. In dem Sicherheitsbereich liegen Kindergärten, Altenheime und in der Innenstadt auch das Klinikum Hanau. Hier wurde Dienstagsmittags schon mit der Evakuierung begonnen. Zeitgleich bauten verschiedenste Rettungskräfte in mehreren Hallen Notunterkünfte für die Bewohner. Eine Bahnstrecke in der Nähe des Werksgeländes musste aus Sicherheitsgründen auch gesperrt werden. Die Stadt Hanau rechnet mit ca. 16.000 Mensche, die es zu evakuieren gilt.
UPDATE 15:20 Uhr: "Die Werkfeuerwehr des Unternehmens Heraeus hat am heutigen Vormittag auf dem Werksgelände an der Heraeusstraße eine 250-Kilo-Weltkriegsbombe gefunden. Der Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt hat daraufhin das Gelände gesichert. Die mechanische Entschärfung der Bombe erfolgt frühestens am morgigen Mittwoch", schreibt die Stadt Hanau in einer Presseerklärung.
"Der Sicherheitsbereich wurde in Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten auf 750 Meter um die Fundstelle vom Kampfmittelräumdienst festgelegt. Dies hat Auswirkungen auf die Innenstadt: So muss unter anderem das Klinikum Hanau aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Auch Schulen und Kindertagesstätten im Sicherheitsradius werden betroffen sein. Die Sperrung der Straßen sowie die Evakuierung der Anwohnerinnen und Anwohner wird vorbereitet. Auch Bahn- und Busverkehr wird von der Evakuierung und Sperrung im Sicherheitsradius in Mitleidenschaft gezogen. Im Laufe des Nachmittags folgen weitere Informationen", so die Stadt abschließend.
Auch der zweite Sanitätszug aus dem Landkreis Fulda wurde zur Unterstützung nach Hanau gerufen. Von der Evakuierung sind rund 16.000 Menschen betroffen. (kku/pm) +++
https://osthessen-news.de/
Aufregung in Hanau: Weltkriegsbombe soll am Mittwoch entschärft werden
Erstellt: 28.02.2023, 19:05 Uhr
In Hanau auf dem Heraeus-Gelände wurde eine Bombe aus dem zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Entschärfung und Evakuierung findet am Mittwoch statt. Mehr dazu lesen Sie hier:
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Eine entschärfte Fliegerbombe.
Bombenfund in Hanau - Entschärfung am Mittwoch, rund 16.000 Menschen betroffen
Hanau - Aufregung in Hanau: Die Werkfeuerwehr des Unternehmens Heraeus hat am Dienstagvormittag auf dem Werksgelände an der Heraeusstraße eine 250-Kilo-Weltkriegsbombe gefunden. Der Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt hat daraufhin das Gelände gesichert. Die Bombe soll Mittwochvormittag, 1. März, entschärft werden. Das hat die Stadt in einer Pressenotiz mitgeteilt. Dafür werden alle Gebäude und Einrichtungen in einem festgelegten Sicherheitsradius von 750 Metern um die Fundstelle ab 8 Uhr evakuiert.
Welche Einrichtungen von der Evakuierung betroffen sind, verrät fuldaerzeitung.de.
Zu Behinderungen kommt es auch im Bahn- und Busverkehr. Die Bahnstrecke Friedberg-Hanau ist bereits teilgesperrt. Die Züge fahren nur bis zum Bahnhof Hanau-Nord und von dort wieder Richtung Friedberg, anstatt bis zum Hauptbahnhof durchzufahren. Die Schulbusse fahren am Mittwoch die regulären Routen bis 8 Uhr, im Anschluss umfahren sie die Sicherheitszone. Aktuelle Informationen gibt es auf der Webseite der Gemeinde www.hanau.de. Ein Bürgertelefon ist unter (0 61 81) 6 76 60 20 00 geschaltet. Es ist am Dienstag, 28. Februar, bis 22 Uhr erreichbar, und am Mittwoch, 1. März, ab 6 Uhr.
https://www.merkur.de/
Klinikum, Schulen und Kitas betroffen
Bombenfund in Hanau: Evakuierung läuft
Aktualisiert am 01.03.23 um 09:45 Uhr
In Hanau wird am Mittwoch eine Bombe aus dem zweiten Weltkrieg entschärft. Die Evakuierung läuft seit dem Morgen. Betroffen sind rund 16.000 Menschen. Auch das Klinikum Hanau musste geräumt werden.
Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe auf dem Werksgelände von Heraeus in Hanau läuft seit Mittwochmorgen die Evakuierung. Einem Sprecher der Stadt zufolge sind davon insgesamt etwa 16.000 Menschen betroffen.
Der Kampfmittelräumdienst legte den Sicherheitsbereich auf 750 Meter um die Fundstelle fest. Die Bombe soll nach Informationen des Hanauer Krisenstabs gegen Mittag entschärft werden.
Produktion bei Unternehmen eingestellt
Die Werksfeuerwehr von Heraeus fand die 250 Kilogramm schwere Bombe am Dienstagvormittag auf dem Betriebsgelände des Technologiekonzerns nahe der Hanauer Innenstadt, wie die Stadt mitteilte. Der Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums (RP) Darmstadt sicherte danach das Gelände.
Rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Heraeus können am Mittwoch nicht zur Arbeit gehen. Die Produktion ruht vorerst. "Wir können das ganz gut händeln. Aber es ist auch ein bisschen aufregend", sagte Unternehmenssprecherin Diana Büchner. Für solche Situationen gebe es Notfallpläne.
Auch das Metallverarbeitungsunternehmen Vacuumschmelze ist von der Evakuierung betroffen. "Die Frühschicht ist zu Hause geblieben. Ob die Spätschicht auch nicht arbeiten kann, ist noch unklar", teilte Sprecher Hendrik Borgmeier mit. Die Produktion wieder anzufahren, benötige immer etwas Vorlauf.
Klinikum: "Relativ entspannt"
Von der Sperrung betroffen ist auch das Klinikum, das evakuiert werden musste. Etwa 70 Patientinnen und Patienten wurden bereits am Dienstag in andere Krankenhäuser und ein Bürgerhaus in der Umgebung gebracht. Rund 180 Patienten, darunter 50 Intensivpatienten, konnten innerhalb des Klinikums in gesicherte Bereiche verlagert werden.
"Wir haben das gestern Nachmittag und Abend schon gestemmt", sagte Janina Sauer, Pressesprecherin des Klinikums. "Das ist abgeschlossen. Jetzt können wir heute relativ entspannt sein."
Schulen und Kitas betroffen
Auch das Altenzentrum Bernhard Eberhard wird evakuiert. Im Sicherheitsradius befinden sich zudem die Anne-Frank-Schule und die Brüder-Grimm-Schule. Geschlossen bleibt auch die Ludwig-Geissler-Schule.
Außerdem sind folgende Kindertagesstätten betroffen: Kita Janusz-Korczak, Kita Brüder-Grimm, Kita Margareten, Kinderhaus Saalburgstraße, Kinderburg und Kita Tümpelgarten, Kita St. Josef, Familienzentrum der Kathinka-Platzhoff-Stiftung und das Angebot "Mittendrin" der Kathinka-Platzhoff-Stiftung. Alle Kitas außerhalb des Sicherheitsradius bleiben geöffnet.
Ebenfalls geschlossen wird das Nachbarschaftshaus Tümpelgarten, das Stadtteilzentrum Süd-Ost, die Jahnhalle, der Hauptfriedhof und der Bürgerservice Hanau. Die Main-Kinzig-Halle wird von der Stadt Hanau während der Zeit der Evakuierung als Notunterkunft zur Verfügung gestellt.
Die Rückkehr in die Sicherheitszone ist im Verlauf des Nachmittags geplant.
Bahnstrecke Friedberg-Hanau teilweise gesperrt
Auch auf den Bahn- und Busverkehr wirkt sich die Bombenentschärfung aus: Die Bahnstrecke zwischen Friedberg und Hanau ist bereits teilgesperrt. Die Züge fahren nur bis zum Bahnhof Hanau-Nord und von dort wieder Richtung Friedberg, anstatt bis zum Hauptbahnhof durchzufahren.
Zwischen dem Hanauer Hauptbahnhof und Hanau-Nord fahren ersatzweise Busse, wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) am Mittwoch mitteilte. Auch bei der S6 kommt es zu Einschränkungen: Die Linie fährt zwischen Frankfurt-Süd und Groß-Karben im 30-Minuten Takt.
Die Busse des Öffentlichen Nahverkehrs fahren bis zur offiziellen Sperrung des Gebiets. Danach umfahren sie die Sicherheitszone.
Weitere InformationenSendung: hr-iNFO, 01.03.2023, 11 Uhr
https://www.hessenschau.de/
6.000 Hanauer müssen raus
EVAKUIERUNG WEGEN WELTKRIEGSBOMBE LÄUFT
Auf dem Heraeus-Gelände in Hanau ist eine 250-Kilo-Weltkriegsbombe gefunden worden. Sie wird heute (01.03.) entschärft. Das Gebiet wird ab 8 Uhr am Morgen evakuiert.
Der Bereich muss laut Stadt in einem Radius von 750 Metern rund um die Bombe evakuiert werden - das betrifft damit auch die Innenstadt und das Klinikum Hanau. Auch das Krankenhaus muss aus Sicherheitsgründen weitgehend evakuiert werden.
Patienten kommen in Hallen unter
500 Patienten kommen in Hallen unter, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky unserem Reporter. In der Lindenauhalle in Großauheim und dem Bürgerhaus in Hanau-Wolfgang. 20 bis 25 Intensivpatienten bleiben in hinteren Gebäudeteilen der Klinik, dort sind sie sicher, so die Experten. Bis zum Mittag soll die Evakuierung dann abgeschlossen sein, danach entschärft der Kampfmittelräumdienst den 250 Kilo- Blindgänger. Wie lange das dauert ist unklar.
https://www.ffh.de/
Hessen
Evakuierung abgeschlossen: Weltkriegsbombe wird entschärft
28.02.2023, 15:20 Uhr
Großeinsatz für Polizei und Rettungskräfte: Damit der Blindgänger unschädlich gemacht werden kann, müssen Tausende ihre Häuser verlassen. Auch ein Krankenhaus und ein Altenzentrum werden teilweise geräumt. Am Mittag dann kann die Entschärfung beginnen.
Hanau (dpa/lhe) - Nach einer umfangreichen Evakuierung haben Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes am Mittwoch in Hanau mit der Entschärfung einer 250 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe begonnen. Dabei könne es "zu einem oder mehreren kleinen Knallgeräuschen kommen", sagte ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Evakuierung sei ohne größere Zwischenfälle abgeschlossen worden. Insgesamt sollten davon rund 16.000 Menschen betroffen sein.
Die Polizei sei seit 8.00 Uhr morgens von Haus zu Haus gegangen, habe die Menschen über die Maßnahmen informiert und sie aufgefordert, die Gebäude im Sicherheitsradius zu verlassen. Auch ein Krankenhaus musste teilweise geräumt werden, Bewohner eines Altenzentrums wurden vorübergehend in eine Halle gebracht.
Der Blindgänger war am Vortag bei Abrissarbeiten auf dem Werksgelände des Technologiekonzerns Heraeus in der Hanauer Innenstadt gefunden worden. Daraufhin hatten die Beschäftigten das Gebäude verlassen und waren am Mittwoch nicht zur Arbeit gekommen. Bereits am Morgen war der Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt vor Ort und bereitete die Entschärfung vor, wie eine Sprecherin des Unternehmens sagte.
Der Kampfmittelräumdienst hatte einen Sicherheitsbereich im Umkreis von 750 Meter um die Fundstelle festgelegt. In diesem Bereich wurden auch Straßen gesperrt. Neben dem Krankenhaus und dem Altenhilfezentrum waren auch mehrere Schulen und Kindertagesstätten betroffen. Die Klinik war bereits am Vortag teilweise geräumt worden, insgesamt sollten rund 400 Patienten in eigens dafür vorbereitete Hallen gebracht und rund 50 Intensivpatienten in hintere Gebäude des Klinikums verlegt werden. Als eine Notunterkunft fungierte zudem die Main-Kinzig-Halle, in der sich am Vormittag rund 70 Menschen aufhielten.
Betroffen war auch die Regionalbahn-Linie RB49 von Hanau nach Friedberg. Die Strecke zwischen dem Hanauer Hauptbahnhof und dem Nordbahnhof sei wegen der Entschärfung gesperrt worden, teilte der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) mit. Auf dem Abschnitt verkehrten Ersatzbusse, alternativ könne auch die Buslinie 2 genutzt werden, hieß es. Auch eine Reihe von Buslinien in Hanau waren nach RMV-Angaben von Sperrungen betroffen.
Quelle: dpa
https://www.n-tv.de/
Sperrkreis betrifft Autofahrer und Zugverkehr
210. Weltkriegsbombe in Potsdam gefunden: Sprengung am Donnerstag
Bei der Sprengung am Donnerstag sind nur wenige Wohnhäuser betroffen. Das Waldgebiet östlich der Templiner Straße sowie die Schifffahrtsstraße am Templiner See werden für einige Stunden gesperrt. Alles, was Sie zum Sperrkreis wissen müssen.
MAZonline
28.02.2023, 12:24 Uhr
Potsdam. Eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe englischer Herkunft aus dem Zweiten Weltkrieg ist bei einer systematischen Munitionssuche im Forst an der Templiner Straße am Potsdamer Stadtrand gefunden worden. Das teilte die Landeshauptstadt Potsdam am Dienstagvormittag mit.
Sprengung der Bombe am Stadtrand von Potsdam am Donnerstag
Das Gebiet sei im Auftrag des Landesforstbetriebes durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg abgesucht worden. Um die Weltkriegsmunition unschädlich zu machen, soll die Fliegerbombe am Donnerstag, den 2. März, systematisch gesprengt werden. „Aufgrund der Lage der Bombe wird die Explosion lauter als bisher, sehr deutlich im gesamten Stadtgebiet zu hören sein“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Erst vor knapp einem Monat wurden drei Weltkriegsbomben gesprengt.
Sprengung der Bombe in Potsdam: Sperrkreis von 1000 Metern
Um den Fundort werde ab 8 Uhr ein Sperrkreis von 1000 Metern eingerichtet. Es gibt nur wenige Wohnhäuser innerhalb des Sperrkreises, die bis 8 Uhr verlassen werden müssen. Das Waldgebiet östlich der Templiner Straße sowie die Schifffahrtsstraße am Templiner See werden für einige Stunden gesperrt. Im Sperrgebiet befinden sich zudem ein Sandtagebau, das Forsthaus Templin sowie das Strandbad Templin.
Die B2, Michendorfer Chaussee, bleibt offen und ist die ganze Zeit über frei befahrbar. Der Verkehr auf der Templiner Straße wird ab 8:30 Uhr über den Brauhausberg, die B2 und Michendorf nach Caputh umgeleitet. Von Caputh aus führt die Umleitung über die Michendorfer und die Caputher Chaussee über Michendorf auf die Bundesstraße 2 nach Potsdam.
Mike Schwitzke bei Bombensprengung in Potsdam wieder im Einsatz
Die Weltkriegsmunition werde durch Sprengmeister Mike Schwitzke und sein Team des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Brandenburgs kontrolliert gesprengt. Es ist der zweite Einsatz aufgrund von Munitionsfunden in diesem Jahr in Potsdam. Insgesamt ist die Fliegerbombe auf dem Potsdamer Gebiet der Weltkriegssprengkörper 210, der seit dem Jahr 1990 in der Landeshauptstadt entdeckt wurde. Die Statistik erfasst Fliegerbomben ab 100 Kilogramm Gewicht.
Ordnungsamt Potsdam leitet Evakuierung
Die Einsatzleitung der Evakuierung liegt beim Ordnungsamt der Landeshauptstadt Potsdam. Wie die Landeshauptstadt am Dienstagvormittag mitteilte, werden am Donnerstag rund 40 Helferinnen und Helfer aus der Stadtverwaltung vor Ort sein um den Sperrkreis von 1000 Meter rund um den Fundort abzusichern, plus Ordnungsamt, Berufsfeuerwehr sowie Kräften von Bundespolizei und Polizei. Der Zugverkehr des RB 22 wird ab etwa 9 Uhr unterbrochen. Der Bus 607 fährt ab 8:30 Uhr die offizielle Umleitung über die Michendorfer Chaussee.
https://www.maz-online.de/
Bombenfund in Essen: „Fliegerbombe erfolgreich entschärft“
Erstellt: 23.02.2023, 22:49 Uhr
Von: Johanna Werning, Benjamin Stroka
Im Nordviertel in Essen wurde eine Fliegerbombe gefunden. Die Bombenentschärfung musste noch am Donnerstagabend stattfinden. Nun gibt es Entwarnung.
Die Zehn-Zentner-Fliegerbombe im Nordviertel in Essen wurde erfolgreich entschärft.
Die Straßensperrungen werden nach und nach aufgehoben.
1000 Menschen mussten zeitweise ihre Wohnungen und Häuser verlassen.
Dieser News-Ticker ist beendet.
https://www.wa.de/
Blindgänger
Warum liegen im Dortmunder Westfalenpark so viele Weltkriegs-Bomben?
RUHR24 STARTSEITEDORTMUND
09.02.2023 11:03
Im Westfalenpark werden aktuell auffällig viele Blindgänger geborgen. Was ist los in Dortmund? Ein Experte klärt über die Arbeiten auf.
Dortmund – Blindgängerfunde sind in Dortmund nichts Ungewöhnliches. Noch immer heißt es regelmäßig auf Twitter etwa: #dobombe. Im Zweiten Weltkrieg musste Dortmund ein heftiges Bombardement über sich ergehen lassen. An vielen Stellen stand kein Stein mehr auf dem anderen. Dennoch haben die vielen Blindgängerfunde im Westfalenpark aktuell einen speziellen Grund, wie RUHR24 erfuhr.
Auffällig viele Blindgängerfunde im Westfalenpark Dortmund – das ist der Grund
Noch immer erinnern viele Relikte an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges in Dortmund. Unter der Stadt etwa schlummern tiefe Gänge eines Bunkersystems, welches vielen Dortmundern das Leben gerettet hat. Auch Bombenfunde sind auf die Kriegsgeschehnisse zurückzuführen. Oft überdauern die Blindgänger viele Jahrzehnte im Boden, bis sie gefunden werden.
Das kann gefährliche Folgen haben. Werden nämlich die Zünder der Bomben bei Bauvorhaben berührt, könnten sie im schlimmsten Fall in die Luft gehen. Um das zu verhindern, finden im Westfalenpark Dortmund aktuell spezielle Sondierungsarbeiten statt, wie der Leiter des gärtnerischen Betriebes Westfalenpark, Thomas Lolling im Interview mit RUHR24 verrät.
Im Westfalenpark kommen in diesem Jahr viele Bauprojekte ins Rollen. Unter anderem soll das Wassermanagement im Park nachhaltiger werden und den Westfalenpark fit für die nächsten 50 Jahre machen. Der Park könnte in Zukunft durch den Klimawandel richtig mediterran werden. Einigen Bäumen wird das zum Verhängnis, sie müssen abgeholzt werden, was auch mit Bodenarbeiten verbunden ist.
Stadt Dortmund will Blindgängerfunde dezimieren – IGA spielt eine Rolle
Darüber hinaus ist Dortmund einer der drei Hauptstandorte für die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr (IGA) im Jahr 2027. Auch hierfür wird es Umgestaltungsarbeiten im Westfalenpark Dortmund geben. Damit die Arbeiten nicht ständig von Blindgängerfunden gestoppt werden, habe man sich entschieden, den Westfalenpark einmal ordentlich zu analysieren.
Dafür greife man auf alte Aufzeichnungen aus Kriegszeiten zurück. Wo wurden damals Bomben abgeworfen? Wo sind spezielle Verdachtspunkte? Nach einer Untersuchungsphase ging es dann an die Entschärfungen. Deshalb wurden in der letzten Zeit auffällig viele Blindgänger im Westfalenpark gefunden. Anwohner waren zumeist nicht betroffen, Teile des Parks sogar weiterhin geöffnet.
Grund für Blindgängerfunde: Westfalenpark Dortmund war Einflugschneise für Hoesch-Werke
Doch warum wurden über dem Westfalenpark denn überhaupt so viele Bomben von den Alliierten abgelassen? Zunächst muss festgehalten werden, dass es den Park zum Zeitpunkt des Zweiten Weltkrieges noch überhaupt nicht gab. Er wurde erst 1959 zur Bundesgartenschau eröffnet (mehr Dortmund-News bei RUHR24).
Allerdings war das Stück Land, welches heute den Westfalenpark beheimatet, zu Kriegszeiten die Einflugschneise zu den Hoesch-Werken in Dortmund. Das bedeutende Stahlwerk galt als attraktives Angriffsziel, um die Dortmunder handlungsunfähig zu machen. Schließlich wurden in den Werken Munition und Kriegswerkzeug für die Nazis gefertigt. Die Bomben fielen also vermutlich relativ willkürlich auf die heutige Fläche des Westfalenparks.
Eine Rolle bei den vielen Blindgängerfunden dürfte auch die Tatsache spielen, dass das Areal in erster Linie aus aufgeschüttetem Boden besteht. Laut Lolling habe man zu Beginn der aktuellen Sondierungsarbeiten im Westfalenpark damit gerechnet, dass etwa jeder zweite Verdachtspunkt ein Treffer sein könnte. Bisher habe man etwa dreiviertel der Stellen untersucht und einige Blindgänger gefunden.
Sondierungen im Westfalenpark Dortmund sollen Bombenfunde ausmerzen
Die Arbeiten finden laut dem Leiter des gärtnerischen Betriebes Westfalenpark, Thomas Lolling, extra in der Nebensaison statt. So sollen nicht so viele Besucher beeinträchtigt werden, aber auch die Tier- und Pflanzenwelt entlastet werden, welche ab dem Frühling wieder zu leben beginne.
Trotzdem würden die Bombenfunde für die Bodenstruktur und somit für viele Pflanzen im Westfalenpark Dortmund einen erheblichen Stress bedeuten. Für die Sondierungsarbeiten finden Probebohrungen statt. Muss dann ein Blindgänger geborgen werden, werden die Erdarbeiten intensiviert.
https://www.ruhr24.de/
Nordrhein-Westfalen
Blindgängerfund im Westfalenpark: Drei Bomben entschärft
Stand: 07.02.2023 19:26 Uhr
Am Dienstag wurden im Dortmunder Westfalenpark drei 250-Kilogramm-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Sie konnten noch am Abend erfolgreich entschärft werden.
WDR
Wegen der Entschärfung wurde die B1 im Bereich Westfalenpark in beiden Fahrtrichtungen ab 17 Uhr gesperrt. Von der Sperrung waren auch die Stadtbahnlinien U45 und U49 betroffen. Die drei Blindgänger waren im Rahmen von Baumaßnahmen im Park gefunden worden.Rund um die Fundstelle mussten mehrere Firmen und Teile des Parks evakuiert werden. Anwohner selbst waren aber nicht betroffen. Teile des Westfalenparks blieben trotz der Entschärfung geöffnet.
Blindgängerfund im Westfalenpark: B1 muss gesperrt werden
8.2.2023 · 08:40 Uhr
Quelle: wdr.de
https://www.tagesschau.de/
Bombe in Wilhelmsburg: Erfolgreich entschärft – alle Sperrungen aufgehoben
Erstellt: 07.02.2023 Aktualisiert: 08.02.2023, 06:47 Uhr
Von: Sebastian Peters, Yannick Hanke
In Hamburg-Wilhelmsburg wurde bei Bauarbeiten eine Fliegerbombe gefunden. Mittlerweile konnte sie entschärft werden. Alle Sperrungen wurden aufgehoben.
Bombe in Wilhelmsburg – Ersatzverkehr nur eingeschränkt möglich
S3 und S31 durch Bombenentschärfung betroffen – ab 18:30 Uhr soll nichts mehr gehen
Wegen Bombenfund in Wilhelmsburg – Polizei aktiviert das Bürgertelefon
Bombenfund in Wilhelmsburg – Fundort an der alten Wilhelmsburger Reichsstraße
Update vom Dienstag, 7. Februar 2023, 19:15 Uhr: Laut der Polizei sind „alle Voraussetzungen für den Beginn der Entschärfung“ der Bombe in Wilhelmsburg erfüllt. Die Entschärfungsmaßnahmen beginnen.
Update vom Dienstag, 7. Februar 2023, 18:43 Uhr: Wie die Polizei Hamburg auf Twitter mitteilt, wird mit den entsprechenden Verkehrsmaßnahmen wegen der Bombenentschärfung in Wilhelmsburg begonnen:
Wegen Bombe in Wilhelmsburg: NINA WarnApp warnt vor Weltkriegsbombe an der Rothenhäuser Straße
Update am Dienstag, 07. Februar 2023, um 17:58 Uhr: In einer um 17:53 Uhr veröffentlichen Warnmeldung informiert die Feuerwehr Hamburg via der WarnApp NINA über die gefundene Weltkriegsbombe an der Rothenhäuser Straße in Wilhelmsburg. In der Warnmeldung heißt es: „Es steht eine Notunterkunft in der Elbinselschule, Krieterstrasse 29, bereit.“
https://www.24hamburg.de/
Weltkriegsbombe in Feuerbach entdeckt
Die wichtigsten Infos zur Evakuierung
Matthias Kapaun 30.01.2023 - 16:24 Uhr
Im Feuerbacher Tal wird ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Der Termin für die Entschärfung steht, von der Evakuierung sind rund 170 Menschen betroffen.
In Stuttgart-Feuerbach ist ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Die Weltkriegsbombe soll am kommenden Samstag, 4. Februar, entschärft werden.
Wie die Stadt Stuttgart in eine Pressemitteilung berichtet, befindet sich der Blindgänger im Feuerbacher Tal im Gewann Ziegelwiesen. Bevor die Bombe entschärft wird, muss um die Fundstelle ein Sicherheitsbereich in einem Radius von 500 Metern evakuiert werden. Von der Evakuierung seien rund 170 Menschen betroffen. Die Betroffenen wurden bereits vom Amt für öffentliche Ordnung informiert.
Polizei beginnt gegen 9 Uhr mit der Evakuierung
Laut Stadt Stuttgart soll die Polizei mit der Evakuierung am Samstag um 9 Uhr beginnen. Dabei werde der Bereich abgesperrt, ein Einfahren sei nicht mehr möglich, das Herausfahren allerdings schon. Der Verkehr werde örtlich umgeleitet.
„Busse der Linie 91 zwischen Feuerbach und Botnang fahren während der Evakuierung. Der Betrieb wird erst mit Beginn der Entschärfung eingestellt“, schreibt die Stadt.
Da über die Bauart und den Zustand der Bombe noch nichts bekannt sei, könne aktuell noch nicht eingeschätzt werden, wie lange der Kampfmittelräumdienst für die Entschärfung braucht.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/
BLINDGÄNGER
Fliegerbombe in Nordhausen entschärft
von MDR THÜRINGEN
Stand: 28. Januar 2023, 00:36 Uhr
In Nordhausen ist am Freitagabend eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Das Gebiet um den Fundort war zuvor abgesperrt worden. Rund 500 Menschen mussten zwischenzeitlich ihre Häuser verlassen.
Nach dem Fund einer Fliegerbombe in Nordhausen ist der Blindgänger am Freitagabend erfolgreich entschärft worden. Rund 500 Anwohner konnten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Zuvor waren alle Häuser und Unternehmen in einem Sperrkreis von 500 Metern um den Fundort evakuiert worden. Mehr als 200 Feuerwehrleute und Polizisten sowie ein Dutzend Mitarbeiter des Rettungsdienstes waren im Einsatz. Autofahrer sollten das Gebiet weiträumig umfahren.
Evakuierung: Rund 500 Personen betroffen
Der Sprengkörper war am Freitagnachmittag im Industriegebiet an der Rathsfelderstraße bei Abrissarbeiten entdeckt worden. Nach Polizeiangaben handelt es sich um eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie wiegt 250 Kilogramm. Laut Stadt sollte die Bombe mit einer sogenannten Wasser-Sandstrahl-Technik entschärft werden.
Bombenfundort in Nordhausen
Der Fundort der Fliegerbombe in Nordhausen
Bildrechte: Silvio Dietzel
Weitere Informationen gibt es auch über die Internetseite der Stadt und in den Sozialen Medien sowie über die Warnapps Nina und Katwarn. In Nordhausen wurden bereits mehrere Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft.
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Eine Weltkriegsbombe wird in Nordhausen mithilfe eines Wasser-Sand-Strahls entschärft
SPERRZONE AUFGEHOBEN
Bombe in Nordhausen entschärft - Zünder mit Wasserstrahl abgetrennt
Autos der Polizei an einer Polizeiwache
BLAULICHT
Vermeintlicher Bombenfund in Saale: Polizei-Großeinsatz in Jena
Feuerwehreinsatz an der Saale in Jena
GROSSEINSAT
Phosphorbombe in Jena gesprengt: Saale-Ufer bleibt vorerst gesperrt
MDR (jhi/cfr)/dpa
Dieses Thema im Programm:
MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 27. Januar 2023 | 18:00 Uhr
https://www.mdr.de/
Bombe in Freiburg entschärft: Menschen können zurück in ihre Häuser
STAND14.1.2023, 12:30 Uhr
Amelie Heß
Die 500-Kilo-Fliegerbombe, die nahe der Freiburger Uniklink gefunden wurde, ist am Vormittag erfolgreich entschärft worden. Anwohner können nun zurück in ihre Häuser.
Es war eine der größten Evakuierungsaktionen der vergangenen Jahrzehnte, so die Kommune. 4.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, ganze Stationen der Uniklinik wurden geräumt. Nun ist die Weltkriegsbombe entschärft und die Menschen können zurück in ihre Häuser.
Evakuierung von Teilen der Unniklinik
Da die amerikanische 500-Kilo-Bombe rund 30 Meter von der Tumorbiologie entdeckt worden war, wurde dieser Gebäudetrakt nach SWR-Informationen komplett geräumt. Rund 200 Patienten, Pflegepersonal und Ärzte waren betroffen. Die Patientinnen und Patienten wurden auf anderen Stationen der Uniklinik untergebracht. Auch Teile der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik, der Neurochirurgie und der Frauenklinik sind evakuiert.
In einer Halle der Messe wurde eine Betreuungsstelle eingerichtet. Auf ihrer Internetseite informierte die Stadt Freiburg über die geplante Evakuierung. Dort sind auch alle betroffenen Straßen aufgelistet.
Ein Ausschnitt einer Karte von Freiburg. Die betroffenen Straßen, die evakuiert werden müssen, sind schraffiert. (Foto: Stadt Freiburg)
Das Gebiet in Freiburg, das von der Sperrung betroffen ist.
Einschränkungen im Straßenbahn- und Busverkehr
Auch der Stadtbahn- und Busverkehr war von der Entschärfung betroffen. Laut einer Mitteilung der Freiburger Verkehrs AG wurden am Samstag ab 7:30 Uhr bestimmte Haltestellen nicht mehr zum Ein- und Aussteigen genutzt. Ab 11 Uhr wurden einige Linien bis zur Entwarnung dann umgeleitet.
Ein gesicherter brauner Sprengkörper ist auf einem Transportwagen zu sehen. (Foto: SWR)
Größte Aktion dieser Art in der Stadt
Fliegerbombe in Freiburg ohne Probleme entschärft
Die Anspannung war groß, als nahe der Freiburger Uniklinik eine alte Fliegerbombe auftauchte. Jetzt wurde sie entschärft. Alle Infos zur Evakuierung und Entschärfung im News-Blog.
Sendung am
Sa., 14.1.2023 9:00 Uhr, NOW, SWR3
https://www.swr3.de/
AUCH UNIKLINIK IST BETROFFEN
Bombenfund in Freiburg: Aufwändige Evakuierung steht bevor
13.1.2023, 5:53 UHR
PETER STEFFE
Bei Bauarbeiten in Freiburg taucht eine 500-Kilo-Weltkriegsbombe auf - ausgerechnet nahe der Uniklinik. Patienten und Anwohner müssen in Sicherheit gebracht werden.
GRÖSSTE AKTION DIESER ART IN DER STAD
Fliegerbombe in Freiburg ohne Probleme entschärft
Für die Entschärfung einer Fliegerbombe müssen am Samstag rund 4.000 Menschen in Freiburg zeitweise ihre Wohnungen und ihren Arbeitsplatz verlassen. Die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde nahe der Uniklinik Freiburg gefunden. Aus Sicherheitsgründen müssen Gebäude in einem Umkreis von rund 500 Metern evakuiert werden. Deshalb soll im Lauf dieses Freitags die Verlegung der Patientinnen und Patienten aus dem betroffenen Gebäudeteil beginnen.
200 Patienten, Pflegekräfte und Ärzte der Uniklinik betroffen
Da die amerikanische 500-Kilo-Bombe rund 30 Meter von der Tumorbiologie entdeckt worden war, wird dieser Gebäudetrakt nach SWR-Informationen komplett geräumt. Die Patientinnen und Patienten werden auf andere Stationen der Uniklinik verlegt. Auch Teile der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik, der Neurochirurgie und der Frauenklinik werden evakuiert. Rund 200 Patienten, Ärzte und Pflegekräfte sind betroffen.
SWR-Reporter Peter Steffe spricht ausführlich mit SWR4-Moderator Freddy Kunzelmann über die bevorstehende Evakuierung:
Größte Evakuierungsaktion in Freiburg zur Entschärfung einer Fliegerbombe
4 Min
Den SWR-Informationen zufolge soll die ganze Aktion am Samstagmorgen gegen 9 Uhr abgeschlossen sein. Auch Anwohnerinnen und Anwohner im 500-Meter-Umkreis der Bombe müssen ihre Wohnungen verlassen. Die Straßen in dem Sicherheitsradius werden von der Polizei gesperrt. Der Vollzugsdienst der Stadt wird ab Freitagmorgen alle betroffenen Haushalte mit einem Schreiben informieren, dass in den Briefkästen verteilt wird. In einer Halle der Messe wird eine Betreuungsstelle eingerichtet.
Einschränkungen beim Straßenbahn- und Busverkehr
Die Entschärfung hat auch Auswirkungen auf den Stadtbahn- und teilweise auch auf den Busverkehr. Laut einer Mitteilung der Freiburger Verkehrs AG (VAG) dürfen am Samstag von 7.30 Uhr an Fahrgäste an bestimmten Haltestellen im Gefahrenbereich weder ein- noch aussteigen. Von 11 Uhr an fahren einige Linien bis zur Entwarnung dort dann nicht mehr. Die Stadt wird für die Bewohner der Sperrzone eine Aufenthaltsmöglichkeit an der Messe organisieren, heißt es weiter.
Fundort der Fliegerbombe von Spezialisten abgesichert
Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben den Fundort der Bombe inzwischen abgesichert. Rundherum sind Erdwälle aufgeschüttet, um für den Fall, dass bei der Entschärfung etwas schiefgeht, die Auswirkungen einer möglichen Detonation so gering wie möglich zu halten.
Stadt plant Info-Telefon für Anwohner
Die Fliegerbombe war am Mittwoch entdeckt worden. Im Vorfeld der Evakuierung müssen sich nach Angaben der Stadt viele Akteurinnen und Akteure abstimmen, darunter die Uniklinik, die VAG, die Deutsche Bahn oder der Katastrophenschutz. Anwohnerinnen und Anwohner würden genau informiert, sagte ein Sprecher der Stadt. Ein Krisenstab wurde eingerichtet. Dazu gehören unter anderem die Polizei, der Kampfmittelbeseitigungsdienst und das Amt für Katastrophenschutz. Außerdem soll ein Info-Telefon geschaltet werden.
Ein Bagger verteilt Sand in einer Grube mit einer Weltkriegsbombe. Die Fliegerbombe war am Nachmittag bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Uniklinik gefunden worden. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth)
Ein Bagger verteilt Sand in einer Grube mit einer Weltkriegsbombe. Die Fliegerbombe war am Nachmittag bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Uniklinik gefunden worden.
Die Stadt Freiburg betonte, dass keine akute Gefahr für Anwohnerinnen und Anwohner bestehe. Die Bombe war bei Bauarbeiten an der Lehener Straße gefunden worden. In der Nähe befindet sich auch die Agentur für Arbeit.
Sendung vom
Do., 12.1.2023 12:00 Uhr, SWR4 BW Aktuell, SWR4 Baden-Württemberg
https://www.swr.de/
Fliegerbombe in Geretsried erfolgreich entschärft
10.12.2022, 19:50 Uhr
Bei Bauarbeiten in einem Wohngebiet in Geretsried im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist am Samstag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Etwa 2.700 Menschen mussten ihre Häuser verlassen - können jetzt aber dorthin zurück.
Von Frank Jordan, BR24 Redaktion
In Geretsried war bei Bauarbeiten erneut eine 75 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Der Kampfmittelräumdienst wurde gerufen - und konnte die Bombe erfolgreich entschärfen. Wie die Stadt Geretsried am Abend mitteilte, hat die Einsatzleitung das Evakuierungsgebiet ab sofort wieder freigegeben. Alle Betroffenen können demnach zurück in ihre Wohnungen und Gebäude.vor Ort.
So funktioniert's: Eine Bombe entschärfen
Rund 2.700 Menschen mussten ihre Wohnungen zeitweilig verlassen
Nach Angaben eines Sprechers der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd musste zur Entschärfung des Blindgängers zuvor die Bevölkerung im Umkreis von 300 Metern um die Fundstelle evakuiert werden. Die Anwohnerinnen und Anwohner in diesem Sicherheitsbereich seien aufgerufen worden, ihre Wohnungen zu verlassen, sagte ein Sprecher der Stadt Geretsried. In dem betroffenen Bereich wohnen nach seinen Angaben rund 2.700 Menschen.
Beginn der Entschärfung noch unklar
Die anstehenden Maßnahmen wurden von der Stadt Geretsried koordiniert. Auch Straßensperren im unmittelbaren Umkreis seien eingerichtet worden. Für die Anwohner wurden Anlaufstellen im Rathaus sowie in einer Schule eingerichtet.
Anfang August waren auf derselben Baustelle in Geretsried bereits zwei 75-Kilogramm schwere Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und entschärft worden.
https://www.br.de/
Dortmund: Bombenfund im Westfalenpark ++ 250-Kilo-Blindgänger entschärft
von Aaron Tanzmann
16.11.2022 - 19:39 Uhr
Bombenfund in Dortmund! Im Westfalenpark müssen zwei 250-Kilo-Blindgänger entschärft werden. Alle Infos hier!
Bombenfund im Westfalenpark in Dortmund! Bei Baumaßnahmen am Mittwoch (16. November) wurden zwei 250-Kilo-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Sie müssen noch im Laufe des Tages entschärft werden. Dafür wird der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg anrücken.
Aus Sicherheitsgründen musste das Gebiet in einem Radius von rund 250 Metern evakuiert werden, teilte die Stadt Dortmund mit. Davon sind auch mehrere städtische Einrichtungen und Bürogebäude betroffen.
Dortmund: Bombenentschärfung im Westfalenpark
Mehrere Unternehmen waren von den Entschärfungsmaßnahmen betroffen: WILO SE, Westnetz GmbH, Regus-Dortmund, E.on, das Kindermuseum „mondo mio“, das Jobcenter Dortmund und das Ballettzentrum Westfalen.
Der gesamte nördliche Teil des Westfalenparks wurde ab 15 Uhr gesperrt. Ab 16 Uhr folgte die B1 – im Abschnitt zwischen der Märkischen Straße und der B54.
https://www.derwesten.de/
Nach großer Evakuierungsaktion: 250-Kilo-Bombe in München entschärft
Erstellt: 24.09.2022, 12:12 Uhr
Von: Klaus-Maria Mehr
In der Ostpreußenstraße in München-Denning wurde eine Fliegerbombe entdeckt. Vor der Entschärfung evakuierte die Feuerwehr aktuell einen großen Bereich.
In München-Denning wurde am Freitagmittag bei Baggerarbeiten eine Fliegerbombe gefunden.
Ein 500-Meter-Radius um den Fundort musste komplett evakuiert werden.
170 Einsatzkräfte stellten aktuell sicher, dass alle Anwohner die Sperrzone verlassen. Alle Entwicklungen lesen Sie aktuell in diesem Ticker.
Update, 18.15 Uhr: Die Entschärfung ist erfolgreich beendet. Die Anwohner können nun in ihre Häuser zurück. Rund 170 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst waren bei der Großlage vor Ort.
Update, 17.01 Uhr: Die Evakuierung ist abgeschlossen. Die Entschärfung beginnt jetzt. Hier eine Aufnahme der halb ausgegrabenen Bombe, der sich der Sprengmeister in diesen Minuten nähert.
Update, 16.01 Uhr: Die Feuerwehr München veröffentlicht drei Grafiken mit allen betroffenen Adressen, die evakuiert werden müssen.
Update, 15.05 Uhr: Rund 170 Einsatzkräfte von Freiwilliger Feuerwehr, Berufsfeuerwehr, Hilfsorganisationen und Polizei helfen bei der Evakuierung und Betreuung der Menschen aus dem betroffenen Bereich.
Erstmeldung, 13.33 Uhr: München - Die 250-Kilo-Bombe aus amerikanischer Produktion wurde gegen Mittag bei Baggerarbeiten in der Ostpreußenstraße in München-Denning gefunden. Sie muss entschärft werden. Bevor der Sprengmeister zur Tat schreitet, evakuiert die Feuerwehr München einen großräumigen Bereich rund um den Fundort.
+++ Update 13.14 Uhr +++
Der Sprengmeister hat in #Denning einen Sperrradius von 500 Metern rund um die #Fliegerbombe festgelegt. Die Evakuierung beginnt jetzt. Bitte verlassen Sie den betroffenen Bereich (siehe Karte)! #wirfuerMuenchen pic.twitter.com/VsDWymE4wQ
— Feuerwehr München (@BFMuenchen) September 23, 2022
Aufruf der Feuerwehr an alle Anwohner: Verlassen Sie umgehend die Sperrzone!
Der Sprengmeister hat dafür einen 500-Meter-Radius festgelegt. Die Feuerwehr geht zur Stunde von Haustür zu Haustür und klingelt. Alle Anwohner innerhalb der roten Linie werden aufgefordert, ihr Haus umgehend zu verlassen. Die Feuerwehr München schreibt auf Twitter: „Die Evakuierung beginnt jetzt. Bitte verlassen Sie den betroffenen Bereich.“ Und weiter: „Wenn Sie sich im betroffenen Bereich aufhalten und dringend Hilfe benötigen, wählen Sie bitte den Notruf 112.“
Betreuungsstelle für Evakuierte in anliegendem Gymnasium eingerichtet
Wer nicht bei Freunden oder Familie unterkommen kann, begibt sich zum Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium in der Elektrastraße 61. Dort wurde eine Akutbetreuungsstelle eingerichtet.
Autofahrer werden gebeten, den Münchner Ortsteil weiträumig zu umfahren. Je nachdem wie kompliziert die Entschärfung wird, kann die Sperrzone über Stunden aufrechterhalten werden.
https://www.tz.de/
Fünf-Zentner-Bombe in Eiserfeld gefunden
[05.07.2022]
In der Eiserfelder Straße 170 in Eiserfeld ist heute Vormittag (Dienstag, 5. Juli 2022) bei einem sogenannten "feststellenden Bodeneingriff" eine Fünf-Zentner-Bombe im Boden gefunden worden. Der Fund liegt rund sechs Meter tief in der Erde.
Nach Angaben des städtischen Ordnungsamtes handelt es sich um einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe der Bezirksregierung Arnsberg wird die Fliegerbombe im Lauf des heutigen Tages vor Ort bergen und entschärfen.
Evakuierung/ Straßensperrungen
Aus Sicherheitsgründen wird in den kommenden Stunden in einem Umkreis von 250 Metern evakuiert. Neben den anliegenden gewerblichen Betrieben sind in diesem Radius nur zwei private Anschriften betroffen, und zwar die Eiserfelder Straße 171 und 179 (24 Anwohnerinnen und Anwohner).
Mitarbeiter der Polizei und des Ordnungsamtes riegeln zur Stunde das Areal rund um den Fundort ab, damit Straßen und Wege nicht weiter befahren werden können. Auch der öffentliche Personennahverkehr wird auf einigen Linien von den Sperrungen betroffen sein. Fahrgäste werden gebeten, sich bei den Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd (VWS) über Fahrplanänderungen zu informieren.
Bürgertelefon und Betreuungsstelle eingerichtet
Einsatzkräfte informieren die Anwohnerinnen und Anwohner direkt vor Ort über die Evakuierung. Eine Betreuungsstelle ist eingerichtet. Außerdem ist eine
Telefon-Hotline unter (0271) 404-1750
besetzt. Das Bürgertelefon ist bis zum Abschluss der Maßnahme erreichbar. Die Stadt Siegen informiert hier sowie auf den Social-Media-Kanälen Facebook (@universitaetsstadt.siegen), Twitter (@stadt_siegen) und Instagram (@stadtsiegen) über den aktuellen Stand.
Zum Hintergrund
Im Bereich der Eiserfelder Straße 170 war im Rahmen einer geplanten Baumaßnahme nahe dem ehemaligen Real-Markt durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe der Bezirksregierung Arnsberg eine Luftbildauswertung erstellt worden. Dabei handelt es sich um eine Standardmaßnahme, um im Zuge von Bauarbeiten mögliche Belastungen des Erdreiches durch Kampfmittel auszuschließen. Bei der Auswertung der Luftbilder wurde ein möglicher Blindgänger-Verdachtspunkt ermittelt. Dieser wurde im Rahmen einer sogenannten Bohrlochsondierung abgeprüft und vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe der Bezirksregierung Arnsberg ausgewertet. Die Messwerte hatten Hinweise auf einen metallischen Gegenstand im Boden gegeben.
Pressekontakt: Stadt Siegen ⋅ Referat für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Sabine Schutz ⋅ Telefon-Nr. (0271) 404-1220
https://www.siegen.de/
GROSSEINSATZ
Phosphorbombe in Jena gesprengt: Saale-Ufer bleibt vorerst gesperrt
von MDR THÜRINGEN
Stand: 09. Juni 2022, 22:11 Uhr
Eine Phosphorbombe in der Saale in Jena musste gesprengt werden. Ein Uferbereich bleibt aber auch nach der Explosion zunächst gesperrt. Die Bombe konnte nicht entschärft werden.
Der Fund einer Bombe in der Saale hat Mittwochabend in Jena einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Wie ein Stadtsprecher am frühen Donnerstagmorgen sagte, sei die Phosphorbombe aus dem Zweiten Weltkrieg um 1:30 Uhr unter Wasser gesprengt worden. Die Detonation sei im ganzen Stadtgebiet zu hören gewesen.
Bombe musste wegen Leck gesprengt werden
Die 14 Kilogramm schwere Bombe war mit Phosphor und einem Gemisch aus Kautschuk und Benzin gefüllt gewesen. Die Bombe gehe auf die Royal Air Force zurück, erklärte Sprengmeister Andreas West gegenüber der Ostthüringer Zeitung.
Die Bombe sei wegen eines Lecks vor Ort gesprengt und nicht entschärft worden. Es habe die Gefahr bestanden, dass sich die mit Phosphor gefüllte Bombe beim Abtransport entzündet - ausgelöst durch den Sauerstoff in der Luft.
Angler fand Bombe im Paradiespark
Nach Angaben des Stadtsprechers hatte ein Angler am Mittwochabend einen Behälter mit einer öligen Flüssigkeit im Bereich des Paradiesparks gefunden, aus dem Gas austrat. Daraufhin sei der Kampfmittelräumdienst angefordert worden, um den Fund genauer zu untersuchen.
Eine Schule, in der eine Veranstaltung stattfand, und ein angrenzendes Restaurant seien abends geräumt worden. Auch eine Brücke und ein Weg seien vorübergehend nicht begehbar gewesen. Direkte Gefahr für die Besucher des Paradiesparks habe nicht bestanden.
Nach der Sprengung einer Phosphor-Bombe wurde am Donnerstagvormittag das Saale-Ufer noch auf mögliche Schäden untersucht. Wie ein Stadtsprecher sagte, blieb der Bereich deshalb vorübergehend noch gesperrt.
Suche nach weiterer Munition wird geprüft
Nach dem Fund soll die Saale kurzfristig jedoch nicht nach weiteren Sprengkörpern abgesucht werden. Einem Stadtsprecher zufolge wird dies aber derzeit geprüft, da der 50 Zentimeter tiefe Fluss aktiv von Familien, Sportlern und Anglern genutzt werde.
MDR/dpa (sar,cfr)
https://www.mdr.de/
Deutsche Bahn Verkehrsmeldungen
@DB_Info
Entschärfung einer Fliegerbombe in Edermund-Grifte, zwischen #Kassel-Wilhelmshöhe <> #Wabern.
Mehrere Halte entfallen. Reiseverbindung prüfen.
11:13 vorm. · 5. Juli 2022
https://twitter.com/DB_Info/status/1544248098960166913
Fliegerbombe in der Weidenauer Straße ist entschärft
[07.06.2022, 17.10 Uhr]
Die heute Mittag in der Weidenauer Straße 265 in Siegen-Weidenau gefundene 125-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist soeben erfolgreich entschärft worden. Das teilt das Ordnungsamt der Stadt Siegen mit.
Die Sperrstellen sind bereits freigegeben und die Straßen befahrbar.
Rund 620 von der Evakuierung betroffene Anwohnerinnen und Anwohner können jetzt in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren. Der Fund war bei einem "feststellenden Bodeneingriff" des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Westfalen-Lippe der Bezirksregierung Arnsberg rund ein Meter tief im Boden auf einem privaten Grundstück gefunden worden.
Um die Entschärfung vorzubereiten, wurden seit Mittag Sperrstellen rund um den Fundort in einem 250-Meter-Radius eingerichtet. Kurzzeitig musste auch die Bahnstrecke gesperrt werden, die Siegener Polizei hatte zuvor den Verkehr großräumig abgesperrt. Für die Dauer der Evakuierung, die gegen 16.30 Uhr abgeschlossen war, wurde im Hüttensaal der Siegerlandhalle eine Betreuungs- und Sammelstelle eingerichtet.
Im Einsatz waren Einsatzkräfte der Freiw. Feuerwehr Siegen mit den Einheiten aus Birlenbach, Bürbach, Eisern, Gosenbach, Hain, Hammerhütte, Weidenau, Langenholdinghausen, Meiswinkel sowie der Malteser Hilfsdienst. Bürgermeister Steffen Mues und Ordnungsdezernent Arne Fries dankte den hauptamtlichen wie ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz bei der schnellen und erfolgreichen Entschärfung.
Pressekontakt: Stadt Siegen ⋅ Referat für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Sabine Schutz ⋅ Telefon-Nr. (0271) 404-1220
https://www.siegen.de/
Fliegerbombe in Augsburg: Große Evakuierungsaktion
22.03.2022, 20:12 Uhr
Bauarbeiter haben im Augsburger Univiertel eine Bombe gefunden. Deshalb mussten laut Polizei ca. 2.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Obwohl die Bombe schon einmal detoniert ist, gilt sie immer noch als gefährlich.
Von Roswitha Polaschek, Torsten Thierbach
Das Entschärfungsteam hat laut Polizei am Dienstagabend gegen 19.30 Uhr mit der Entschärfung der Fliegerbombe im Augsburger Univiertel begonnen. Bauarbeiter haben die Bombe heute in der Rumplerstraße 6 gefunden. Es handelt sich laut der Stadt Augsburg um eine US-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg vom Typ GP500. Der Fundort der Bombe gehört zum Toni Park, der auf den ehemaligen Flächen des Messerschmitt Flugplatzes entsteht. Der Flugplatz war im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert worden.
Bombe ist detoniert - zwei Zünder sind aber noch aktiv
Nach Angaben der Augsburger Berufsfeuerwehr war die Bombe ursprünglich 250 Kilogramm schwer. Offenbar detonierte sie im Weltkrieg nur teilweise. Rund 70 Kilogramm sprengbares Material blieb der Stadt zufolge erhalten: "Sowohl der Kopf- als auch der Heckzünder sind nach wie vor aktiv", so die Stadt.
Ca. 2000 Menschen in Sicherheit gebracht
Vor der Entschärfung hat die Polizei ca. 2000 Menschen in Sicherheit gebracht. Im Evakuierungsradius, ungefähr 300 Meter um den Bombenfundort, liegt laut Polizei ein großes Wohngebiet. Die Beamten haben die Menschen gebeten, wenn möglich zu Verwandten oder Freunden zu gehen. Wer niemanden in der Nähe hatte, konnte in der Uni-Mensa bleiben. Für die Evakuierung wurde die Haunstetter Straße gesperrt.
https://www.br.de/
BOMBENFUND
Mehrere Blindgänger im Westfalenpark gefunden - 200 Anwohner*innen betroffen
Nachricht vom 24.01.2022
Der Kampfmittelräumdienst bekommt viel zu tun: Im Westfalenpark sind am Montag, 24. Januar, sieben Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Sie müssen noch heute entschärft werden. Von der Maßnahme sind etwa 200 Anwohner*innen betroffen.
Insgesamt sieben Blindgänger sind am Montag, 24. Januar, im Westfalenpark bei Bauarbeiten entdeckt worden. Die Bomben von britischer und US-amerikanischer Herkunft sind zwischen 250 (6) und 500 (1) Kilogramm schwer - und müssen noch im Laufe des Tages entschärft werden. Die Maßnahme des Kampfmittelräumdienstes wird etwa 200 Anwohner*innen betreffen: Sie müssen ihre Wohnungen und Häuser im Umfeld des Parks verlassen.
Außerdem betroffen sind die B1, die B54, die Kita Bonifatiusstraße, das Jobcenter (Am Kaiserhain), die Firmen Wilo und Westnetz (Florianstraße), Innogy (Flamingoweg), Aral- und Shell-Tankstelle (Rheinlanddamm bzw. Ruhralle 125), Amprion (Rheinlanddamm 24), Ludwig Frensius Schule (Hainalle 91).
Hinweis: Als Evakuierungsstelle wird ein Bus eingerichtet. Dieser steht an der Markgrafenstraße / Bonifatiusstraße bereit.
Der Westfalenpark schließt um 14:30 Uhr.
Ab ca. 16.30 Uhr kommt es zu Einschränkungen im Stadtbahn-Verkehr von DSW21. Betroffen sind die Linien U45, U46, und U49. Die Einschränkungen können bis weit in die Abendstunden hinein andauern. DSW21 bittet dafür um Verständnis. Die Auswirkungen im Einzelnen:
Die U45 wird komplett eingestellt, die Linienverknüpfung mit der U46 entfällt.
Die U46 fährt nur zwischen Brunnenstraße und Westfalenhallen und dreht dort wieder um. Die Linienverknüpfung mit der U45 und die Haltestelle Remydamm entfallen demnach.
Die U49 fährt auf dem Linienweg der U41 bis zur Endstelle Clarenberg, um die Anbindung von Hörde an die Innenstadt zu verstärken. Hintergrund ist, dass der DB-Verkehr (u.a. RB59) ebenfalls von der Entschärfung beeinträchtigt wird.
Außerdem pendelt die U49 mit einem Wagen zwischen den Haltestellen Hacheney und Rombergpark.
Fahrgästen, die in Richtung Innenstadt wollen, empfiehlt DSW21 an der Haltestelle Rombergpark den Umstieg in die Buslinie 440 (Fahrtrichtung Germania/Lütgendortmund). An der Haltestelle Barop Parkhaus besteht dort dann Anschlussmöglichkeit an die U42.
https://www.dortmund.de/
Dortmund: 5 Bomben gefunden ++ wichtige Verkehrsachse musste gesperrt werden ++ Entschärfung erfolgreich
von Julia Scholz
23.11.2021 - 20:41 Uhr
Achtung, Pendler müssen am Dienstagabend in Dortmund Geduld mitbringen.
Denn wie die Stadt Dortmund bei Twitter mitteilt, werden am Abend fünf Blindgänger im Westfalenpark entschärft. Dazu wird auch die wichtige Verkehrsachse B1 gesperrt. Etwa 500 Anwohner müssen ihre Häuser verlassen.
Dortmund: B1 dicht wegen Bombenentschärfung
Bei Bauarbeiten wurden am Dienstag im Westfalenpark fünf Bomben entdeckt. Einer der Funde sei ein besonderer „Brecher“, formulierte es die Stadt. Denn: „Es handelt sich dabei um eine 500-Kilogramm-Bombe, eine 350-Kilogramm-Bombe und drei 250-Kilogramm-Bomben.“
Wie immer in einem solchen Fall muss das Gebiet in einem Radius von 500 Metern um die Funde evakuiert werden. Darunter sind 500 Anwohner, die ihre Häuser verlassen müssen, aber auch viele Firmen und andere Institutionen sowie Einrichtungen betrifft die Entschärfung.
So sind laut Stadt auch das Jobcenter (Am Kaiserhain), Innogy SE (Flamingoweg), Wilo, Westnetz (Florianstraße), Amprion (Rheinlanddamm), St. Bonifatius Jugendstift (Bonifatiusstraße), Ludwig-Frensius-Schule (Hainallee), KITA AWO (Baurat-Marx-Allee) und die Kleingartenanlage „Am Neuen Hain“ betroffen.
Mit der Evakuierung wurde um 16 Uhr begonnen. Die B1 zwischen der B54 und der Märkischen Straße wird ab 18 Uhr gesperrt. Zu diesem Zeitpunkt war das betroffene Gebiet schon zu 80 Prozent geräumt, twitterte die Stadt. Eine halbe Stunde später konnte mit der Entschärfung begonnen werden.
Um kurz nach 20 Uhr dann die Meldung: „Die fünf Blindgänger sind alle erfolgreich entschärft.“
Auch der Öffentliche Nahverkehr ist von der Bombenentschärfung betroffen. Das teilt die Stadt mit:
Die Linie U41 fährt zwischen Brambauer/Brechten und Stadthaus sowie Märkische Straße und Hörde. Die Haltestelle Markgrafenstraße entfällt.
Die Linie U45 wird eingestellt.
Die Linie U47 fährt zwischen Westerfilde und Stadthaus sowie Märkische Straße und Aplerbeck. Die Haltestelle Markgrafenstraße entfällt.
Die Linie U49 fährt zwischen Westfalenpark und Hacheney. Die Haltestellen Markgrafenstrasse, Stadthaus, Stadtgarten, Kampstraße und Hbf entfallen.
Am Rombergpark besteht die Möglichkeit des Umstiegs in die Linie 440, um in Fahrtrichtung Barop die Linie U42 oder in Fahrtrichtung Hörde/Aplerbeck die Linien U41 und U47 zu erreichen. In Brünninghausen besteht zudem die Möglichkeit des Umstiegs in die Linie 450, um in Fahrtrichtung Westfalenhallen die Linie U46 zu erreichen.
Die Linien U42, U43, U44 und U46 sind nicht betroffen.
Eine Evakuierungsstelle soll in der Sporthalle Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Erzbergerstraße 1-3, Dortmund eingerichtet werden. Die beiden Evakuierungsbusse stehen an der Oberschlesierstraße und der Markgrafenstraße.
Wir berichten weiter. (js)
https://www.derwesten.de/
Dortmund: Bombenfund in der City – Radius für Evakuierungen erweitert ++ Entschärfung erfolgreich beendet
von Marie Bonnet
09.09.2021 - 16:38 Uhr
In Dortmund in der Innenstadt wird am Donnerstag um 12.00 Uhr eine Bombe entschärft. Der 250 Kilogramm schwere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde bei Bauarbeiten am Schwanenwall am Mittwoch entdeckt, wie DER WESTEN bereits berichtete.
Der vorläufige Evakuierungsbereich wurde jetzt jedoch erweitert. Dadurch sind nun auch die U-Bahnlinien in Dortmund betroffen.
16.29 Uhr: Einsatz erfolgreich beendet
Die Stadt Dortmund meldet, dass der Einsatz erfolgreich beendet wurde. Die Bombe am Schwanenwall ist bereits der 40. Blindgänger, der in diesem Jahr entschärft wurde. Alle Sperrungen werden aufgehoben.
15.31 Uhr: Entschärfung der Bombe beginnt
Vor Ort sind zahlreiche Einsatzkräfte des Ordnungs- und Tiefbauamtes, der Johanniter, des Deutschen Roten Kreuzes so wie der Polizei. Insgesamt sind außerdem 35 Personen an der Evakuierungsstelle.
Es gab bereits 13 Krankentransporte.
12.00 Uhr: Dortmund: Evakuierung startet
Der Radius des Evakuierungsbereiches steht nun endgültig fest und erweitert sich von 200 auf 250 Meter. Damit sind nun circa 2.000 Anwohner von der Evakuierung betroffen. Durch die Abriegelung dieses großen Areals in der Dortmunder Innenstadt wird auch der Verkehr am Wall stark eingeschränkt sein. Auch die Geschäfte entlang des Ostenhellwegs und der Brüderstraße werden nicht mehr zugänglich sein.
Von der Evakuierung ist außerdem der Verkehr am Wall sowie der Betrieb im angrenzenden Berufskolleg eingeschränkt.
Dortmund: U-Bahnhaltestelle wird wegen Bombenentschärfung nicht mehr angefahren
Die Stadt empfiehlt das Gebiet großräumig zu umfahren. Doch auch der öffentliche Personennahverkehr wird eingeschränkt. Hier wird die U-Bahnhaltestelle Reinoldikirche nicht mehr von allen Linien angefahren. Diese halten nicht mehr an der Reinoldikirche, sondern fahren einfach durch.
Das sind die Betroffenen Bahnlinien:
Die U42 fährt zwischen Brügmannplatz – Grevel und Stadtgarten – Hombruch
Die U43 fährt zwischen Ostentor/Lippestraße und Wickede S
Die U44 fährt zwischen Dorstfeld Betriebshof – Kampstraße (der Bereich Borsigplatz ist über die Linien 455 und 456 erreichbar)
Die U46 fährt zwischen Westfalenhallen – Stadtgarten
Nicht betroffen sind die U-Bahnlinien U41, U45, U47 und U49. (mbo)
https://www.derwesten.de/
Dortmund: Bombenfund in der City! Hunderte Menschen müssen Häuser verlassen ++ Blindgänger erfolgreich entschärft
von Eva Johanna Onkels
26.08.2021 - 21:27 Uhr
Erst vor gut zehn Tagen wurde in der Innenstadt von Dortmund eine Bombe gefunden – jetzt sorgt der nächste Blindgänger für Ärger.
Rund 1900 Menschen müssen noch am Donnerstag ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die Bombe in Dortmund soll noch am gleichen Tag entschärft werden.
Dortmund: 500-Kilogramm-Bombe gefunden
+++Update: Entschärfung beginnt+++
Gegen 21 Uhr konnte die Entschärfung beginnen. Etwa eine halbe Stunde später dann die Entwarnung: Der Blindgänger wurde erfolgreich entschärft. Die Sperrungen werden nun aufgehoben.
Im Dortmunder Stadtteil Körne im Bereich der Düsterstraße Höhe Massener Weg 191 wurde bei Bauarbeiten ein 500 Kilogramm schwerer Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg gefunden.
Da der Blindgänger schon aufgeplatzt ist, müssen dieses Mal nicht alle Menschen im Umkreis von 500 Metern evakuiert werden, sondern nur die, die sich innerhalb von 300 Metern um den Fundort befinden.
Betroffen sind neben den Anwohnern die Hohwart Grundschule, die Tremoniaschule, die DRK Kindertagesstätte Wichtelburg, die Libori Grundschule, die Kleingartenanlage „Friedlicher Nachbar“ und der Gartenverein Hohwart.
Dortmund: Evakuierungsstelle in Gesamtschule
Für alle Betroffenen hat die Stadt eine Evakuierungsstelle in der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, Haferfeldstraße 3-5 eingerichtet.
Die Stadt stellt ab 16.30 zwei Busse bereit, um Menschen aus dem Evakuierungsgebiet abzuholen und in die Räumlichkeiten der Gesamtschule zu bringen. Sie stehen an den Haltestellen Am Rabensmorgen und an der Düsterstraße auf Höhe des dortigen Spielplatzes.
Ebenfalls von der Entschärfung betroffen ist die Buslinie 452. Die Haltestellen „Körner West S“, „Kurze Reihe“, „Massener Weg“, „Zinsweg“ und „Düsterstraße“ können nicht angefahren werden und entfallen ersatzlos.
https://www.derwesten.de/
Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg
Dortmund: Drei Blindgänger erfolgreich entschärft – Westfalenpark wieder offen
06.05.202117:46aktualisiert: 17:46
Im Westfalenpark in Dortmund sind drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Für die Dauer der Entschärfung wurde die B54 gesperrt.
Update, Donnerstag (6. Mai), 17.43 Uhr: Dortmund – Die Entschärfung der drei Blindgänger ist abgeschlossen, der Westfalenpark wird wieder geöffnet. Wie die Stadt Dortmund mitteilt, befanden sich Ordnungsamt, Tiefbauamt und Polizei mit insgesamt 48 Personen im Einsatz.
Update, Donnerstag (6. Mai), 16.50 Uhr: Die Entschärfung der drei Weltkriegsbomben hat begonnen.
Update, Donnerstag (6. Mai), 16.30 Uhr: Die B54 ist jetzt gesperrt und auch der Bahnverkehr steht rund um den Westfalenpark still, teilt die Stadt mit.
Erstmeldung, Donnerstag (6. Mai), 15.30 Uhr: Wie die Stadt Dortmund am Donnerstag (6. Mai) mitteilt, werden die drei Blindgänger innerhalb der nächsten Stunden entschärft. Der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg rückt dafür an.
Dortmund: Drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Westfalenpark gefunden
Dafür wird der Westfalenpark in einem Radius von circa 270 Metern um den Fundort evakuiert. Die gute Nachricht: Anwohner müssen nicht evakuiert werden.
Dafür gibt es aber Einschränkungen im Verkehr rund um den Westfalenpark. So wird ab 16.15 Uhr bis zum Ende der Sperrung die B54 voll gesperrt. Die Haltestellen „Westfalenpark“ und „Remydamm“ entfallen.
Die Stadtbahn-Linie U45 endet an der Haltestelle „Markgrafenstraße“. Die U49 endet an der Haltestelle „Karl-Liebknecht-Straße. Auch die Buslinien 440 und 450 sind betroffen. Der Westfalenpark ist ab 15.30 Uhr für die Besucher gesperrt.
https://www.ruhr24.de/
Maßnahme
Wohnviertel in Biebrich wird wegen Weltkriegsbombe evakuiert
Von Wiesbaden aktuell
Ein Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg welcher auf einem Feld im Wiesbadener Stadtteil Biebrich entdeckt wurde, wird am kommenden Sonntag, 18. April, entschärft. Dazu werden rund 3.500 Personen evakuiert.
14.04.2021 16:17
Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe am Dienstag auf einem Feld in Biebrich an der Autobahn 643 ist für Sonntag, 18. April, gegen 15:00 Uhr die Entschärfung geplant. Hierzu werden die Wohnungen in der Nähe zu dem Sprengsatz in dem Quartiert Gräselberg in einem Radio von rund 500 Metern evakuiert. Betroffen sind etwa 3.500 Bürger:innen.
Evakuierungsbereich
Ein Plan des zu evakuierenden Bereiches - grob begrenzt durch Saarstraße, Sylter Straße, Erasmusstraße, Grundweg, Erich-Ollenhauer-Straße, Klagenfurter Ring, nördlich des Schiersteiner Kreuzes.
Der Evakuierungsbereich am Sonntag (18. April)
Anwohner müssen bis 11:00 Uhr ihre Wohnungen verlassen
Die Bewohner:innen des zu evakuierenden Bereiches müssen am Sonntagvormittag bis 11:00 Uhr ihre Wohnungen sowie den gesamten auf dem beiliegenden Plan eingezeichneten Bereich verlassen. Vorzugsweise sollte unter Beachtung der Corona-Regeln eine private Ausweichmöglichkeit aufgesucht werden, so dies möglich ist. „Standorte für Sammelunterkünfte werden derzeit noch gesucht und rechtzeitig bekannt gegeben“, teilte Ralf Munser von der Stadt Wiesbaden mit.
Die aktuellen Informationen werden auf der Notfallseite der Feuerwehr Wiesbaden bereitgestellt und laufend aktualisiert. Zudem erfolgt eine Warnmeldung über das MoWaS System, hierüber werden auf die bekannten Warn-Apps ebenso laufende Informationen bereitgestellt: www.feuerwehr-wiesbaden.de.
Bürgertelefon
Ein Bürgertelefon ist ab Donnerstag, 15. April, von 8:00 bis 16:00 Uhr unter der Nummer 0611 / 318080 erreichbar. Das Bürgertelefon ist auch Freitag und Samstag von 8:00 bis 16:00 Uhr sowie am Sonntag ab 7:00 Uhr erreichbar. Eingeschränkt gehfähige oder nicht mobile Personen, die im Evakuierungsbereich wohnen und einen Transport zu den Betreuungsstellen oder eine Verlegung in eine Klinik benötigen, können sich ebenfalls unter der Rufnummer des Bürgertelefons melden.
Entschärfung am Nachmittag
Die Dauer der Evakuierungsmaßnahme und der Entschärfung kann nicht exakt abgeschätzt werden. Es ist vorgesehen, die Maßnahme am späten Nachmittag des 18. April abzuschließen.
>>> Wiesbadenaktuell wird Sie in den nächsten Tage sowie am Sonntag, während der Bombenentschärfung auf dem Laufenden halten. <<<
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Vier Bomben im Westfalenpark entschärft – Sperrungen werden aufgehoben
Björn Althoff Redakteur
18.02.2021 14:04 Uhr
Gleich vier Blindgänger sind auf einer Baustelle in Dortmund gefunden worden. Um kurz nach 18 Uhr waren sie entschärft. Jetzt werden Sperrungen von Straßen und Bahnlinien wieder aufgehoben.
2 Min Lesezeit
Die drei wesentlichen Auswirkungen:
Der Westfalenpark war ab 14.30 Uhr geschlossen.
Die B54 (Ruhrallee) war ab 16 Uhr gesperrt.
Eine Folge waren auch Einschränkungen im Bus- und Bahnverkehr: bei U45 und U49, auf den Buslinien 440 und 450 sowie bei der DB-Strecke Westfalenstadion-Hörde.
Die Einschränkungen dauerten bis nach 18 Uhr. Anwohner waren nicht betroffen. Evakuiert werden mussten lediglich das Radisson-Blu-Hotel und Teile der Kleingartenanlage „Am neuen Hain“.
Update 18.08 Uhr: Alle Bomben sind entschärft
Die Stadt Dortmund meldet: Alles entschärft. Somit können die Sperrungen der B54 und der Bahnlinien bald wieder aufgehoben werden.
Damit endet auch unser Ticker an dieser Stelle. Bis zur nächsten Bombe. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auf Dortmunds Baustellen die nächste auftaucht.
Update 16.42 Uhr: Die Entschärfung der Bomben beginnt
Der Park ist geräumt, die Straßen und Bahnlinien innerhalb des Radius sind abgesperrt. Nun – fast zeitgleich mit dem einsetzenden Regen nach dem sonnigen Beginn des Tages – kann die Entschärfung beginnen.
Update 16 Uhr: B54 gesperrt
Update 15.19 Uhr: Westfalenpark wird geräumt
Sind noch Besucher im Westfalenpark? Das schauen die Verantwortlichen derzeit. Erst wenn das geklärt ist, kann die Entschärfung beginnen.
Damit endet auch unser Ticker an dieser Stelle. Bis zur nächsten Bombe. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auf Dortmunds Baustellen die nächste auftaucht.
Update 16.42 Uhr: Die Entschärfung der Bomben beginnt
Der Park ist geräumt, die Straßen und Bahnlinien innerhalb des Radius sind abgesperrt. Nun – fast zeitgleich mit dem einsetzenden Regen nach dem sonnigen Beginn des Tages – kann die Entschärfung beginnen.
Update 16 Uhr: B54 gesperrt
Update 15.19 Uhr: Westfalenpark wird geräumt
Sind noch Besucher im Westfalenpark? Das schauen die Verantwortlichen derzeit. Erst wenn das geklärt ist, kann die Entschärfung beginnen.
Größer sind die Auswirkungen auf den Verkehr: Die B54 parallel zum Westfalenpark wird um 16 Uhr gesperrt. Auch die DB-Linie zwischen Hörde und Westfalenstadion (Dortmund-Schwerte) fährt während der Entschärfung nicht mehr.
Bereits ab 15 Uhr gibt es Beeinträchtigungen bei den Stadtbahnlinien U45 und U49: Zunächst wird an der Haltestelle „Westfalenpark“ kein Ausstieg und
Zustieg mehr möglich sein. Ab etwa 16 Uhr muss dann der reguläre
Linienweg beider Linien vorübergehend unterbrochen werden.
Größer sind die Auswirkungen auf den Verkehr: Die B54 parallel zum Westfalenpark wird um 16 Uhr gesperrt. Auch die DB-Linie zwischen Hörde und Westfalenstadion (Dortmund-Schwerte) fährt während der Entschärfung nicht mehr.
Bereits ab 15 Uhr gibt es Beeinträchtigungen bei den Stadtbahnlinien U45 und U49: Zunächst wird an der Haltestelle „Westfalenpark“ kein Ausstieg und
Zustieg mehr möglich sein. Ab etwa 16 Uhr muss dann der reguläre
Linienweg beider Linien vorübergehend unterbrochen werden.
https://www.ruhrnachrichten.de/
Fliegerbombe im Wald gefunden - Kampfmittelräumdienst im Einsatz
Erstellt: 17.06.2020 Aktualisiert: 17.06.2020, 12:02 Uhr
Von: Matthias Haaß
Im Schwalm-Eder-Kreis wird in einem Waldstück zwischen Ziegenhain und Rörshain eine 500 kg-Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden.
Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg im Schwalm-Eder-Kreis nahe Kassel gefunden
Zwei Spaziergänger fanden die Bombe
Mittlerweile wurde sie entschärft
Am Dienstagabend (16.06.2020) fanden Spaziergänger gegen 19.50 Uhr in einem Waldstück zwischen Ziegenhain und Rörshain im Schwalm-Eder-Kreis nahe Kassel eine 500 kg-Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg.
Region Kassel: Fliegerbombe gefunden - Begutachtung durch Kampfmittelräumdienst
Nach Begutachtung des Blindgängers durch die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes sei eine Entschärfung vor Ort erforderlich gewesen, informierte die Polizei.
Um eine Gefährdung von Anwohnern sowie Spaziergängern auszuschließen, wurde der Bereich rund um die Fundstelle durch Einsatzkräfte der Polizei sowie der freiwilligen Feuerwehr Schwalmstadt (Region Kassel) weiträumig abgesperrt.
Region Kassel: Fliegerbombe gefunden - Gäste eines Gasthofs evakuiert
Sechs Gäste eines nahe gelegenen Gasthofes sowie vier Anwohner mussten für die Dauer des Einsatzes aus dem Gefahrenbereich in der Region Kassel heraus in die eigens geöffnete Kulturhalle nach Ziegenhain geleitet werden.
Die Entschärfung erfolgte planmäßig um 1 Uhr. Die Absperrungen wurden im Anschluss sukzessive aufgehoben. Die Hotelgäste sowie Bewohner konnten danach in den Gasthof beziehungsweise ihr Wohnhaus zurückkehren.
Region Kassel: Fliegerbombe gefunden - 31 Feuerwehrleute im Einsatz
Neben drei Beamten der Polzeistation Schwalmstadt waren 31 Feuerwehrleute sowie die Leiterin des Ordnungsamtes der Stadt Schwalmstadt (Region Kassel) im Einsatz.
https://www.hna.de/
Fliegerbombe in Kasseler Karlsaue gefunden: Um 21.56 Uhr kam die Entwarnung
Erstellt: 07.05.2019 Aktualisiert: 07.05.2019, 18:49 Uhr
Von: Sebastian Lammel, Bastian Ludwig
In der Kasseler Karlsaue ist am Montag eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Um sie entschärfen zu können, mussten 4000 Anwohner evakuiert werden. Kurz vor 22 Uhr wurde die Entschärfung erfolgreich abgeschlossen.
Aktualisiert am 7. Mai um 7.10 Uhr: Es handelt sich um eine 250 Kilo schwere Bombe, die am Rande des Aueteichs (Großer Bassin) lag. Für die Entschärfung hatte das Regierungspräsidium einen Radius von 700 Metern um den Fundort festgelegt, der komplett geräumt werden musste.
Kurz vor 22 Uhr kam die von den evakuierten Anwohnern lange ersehnte Nachricht: Die Bombe ist entschärft worden, die Rückführung der Anwohner in ihre Häuser hat begonnen.
280 Einsatzkräfte waren an dem Einsatz beteiligt. Teams von Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt sowie Lautsprecherfahrzeuge haben die Anwohner über die Räumung informiert. Außerdem wurde die Räumung durch einen Polizeihubschrauber und eine Drohne mit Wärmebildkamera überwacht.
Von der Räumung betroffen waren zwei Kindertageseinrichtungen, das Auebad sowie die Kunsthochschule der Universität. Folgende Straßen wurden geräumt: Haydnstraße/Frankfurter Straße, Auedamm/Gärtnerplatzbrücke, Auedamm/Schwimmbadbrücke, Auedamm/Zufahrt Orangerie, Auedamm/Du-Ry-Straße, Frankfurter Straße/An der Karlsaue, Frankfurter Straße/Heckerstraße, Frankfurter Straße/Landaustraße, Frankfurter Straße/Akademiestraße, Frankfurter Straße/Heinrich-Heine-Straße, Frankfurter Straße/Mozartstraße, Frankfurter Straße/Beethovenstraße.
Die Feuerwehr hatte erklärt, dass es sich bei der Entschärfung der Fliegerbombe nicht um eine Sprengung handelt. Vorgesehen war, dass durch die Fachleute des Kampfmittelräumdienstes der Zünder aus dem Kampfmittel entnommen wird. Dieser wird üblicherweise nach der erfolgten Entschärfung zerstört. Hierbei kann in der näheren Umgebung ein Knallgeräusch zu hören sein.
Bombe bringt Paar um Urlaub
So haben sich Joachim (83) und Gisela Westermann (88) ihren Urlaub nicht vorgestellt. Das Ehepaar aus Salzgitter kommt seit 20 Jahren zum Paddeln mit ihrem Kanu nach Kassel. Auch dieses Jahr nahmen sie wieder am Oldtimer-Wohnwagentreff des Polizeisportvereins Grün-Weiß am Auedamm teil. Schon im letzten Jahr mussten sie den Campingplatz verlassen, weil eine Fliegerbombe gefunden wurde.
https://www.hna.de/
Fliegerbombe in Kassels Vorderem Westen - Entschärfung verlief ohne Zwischenfälle
Erstellt: 30.07.2018 Aktualisiert: 30.07.2018, 20:36 Uhr
Während der Entschärfung mussten die Bewohner der Westendstraße, zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und Königstor, ihre Wohnungen verlassen. Für die Bewohner wurde eine Betreuungsstelle eingerichtet.
Kassel. Heute Morgen ist bei Bauarbeiten in der Kasseler Westendstraße eine 125 kg schwere Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden worden. Die Bombe wurde am Abend am Fundort durch Spezialisten des Kampfmittelräumdiestes entschärft.
Aktualisiert um 19.30 Uhr
Um 18.48 Uhr gaben die Entschärfer des Kampfmittelräumdienstes Entwarnung. Die 125 kg schwere amerikanische Fliegerbombe ist entschärft worden und somit geht von dem Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg aktuell keine Gefahr mehr aus. Bis zum Abtransport wird die innere Absperrung rund um die Westendstraße noch kurz aufrechterhalten.
Die Anwohner in dem direkt betroffenen Bereich, überwiegend aus der Westend- und der Motzstraße, können im Anschluss wieder zurück in ihre Wohnungen und alle anderen Anlieger dürfen nun ihre Wohnungen oder andere Gebäude auch wieder verlassen. Die Sperrungen zwischen der Kölnischen Straße und der Wilhelmshöher Allee sowie zwischen der Querallee und der Karthäuser Straße werden aufgehoben.
Der gesamte Bereich war seit etwa 15 Uhr für insgesamt knapp vier Stunden für den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr gesperrt worden. Dabei kam es im Kasseler Berufsverkehr teilweise zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Die Maßnahmen hatten heute Morgen gegen 10 Uhr begonnen, als der Blindgänger bei Bauarbeiten in der Westendstraße gefunden wurde. In der Folge sind im Umkreis von etwa 300 Metern durch die Feuerwehr alle Anwohner evakuiert und durch die Polizei der Großraum für jeglichen Verkehr gesperrt worden. Die durch die Maßnahmen direkt betroffene Bevölkerung ist unter anderem durch Lautsprecherdurchsagen der Polizei jeweils zu den gerade stattfindenen Maßnahmen informiert worden.
Aktualisiert um 19.05 Uhr
Nachdem die im Gefahrenbereich direkt betroffenen Wohnungen geräumt worden sind und die nicht im Gefahrenbereich befindlichen Bewohner aufgefordert wurden, in ihren Wohnungen zu bleiben, werden die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes mit der Entschärfung der 125 kg schweren amerikanischen Fliegerbombe in Kürze beginnen.
Die Arbeiten werden einige Zeit in Anspruch nehmen. Währenddessen kann es auch zu Knallgeräuschen kommen. Die Bevölkerung wird um Geduld gebeten. Weiterhin wird dringend darum gebeten, in den Wohnungen und Gebäuden zu bleiben und sich in dem genannten Bereich nicht draußen aufzuhalten.
Dazu ist weiterhin der gesamte Bereich zwischen der Kölnischen Straße und der Wilhelmshöher Allee sowie zwischen der Querallee und der Karthäuser Straße für den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr gesperrt. Auch Busse und Straßenbahnen fahren dort nicht mehr. Ortskundige werden gebeten, diesen Bereich großräumig zu umfahren.
Aktualisiert um 16.54 Uhr
Während die Feuerwehr aktuell mit der Evakuierung bzw. Räumung des betroffenen Bereichs befasst ist, werden zusätzlich Lautsprecherdurchsagen durch die Polizei durchgeführt und die Bewohner zum Verbleib in ihren Wohnungen aufgefordert.
Zur Vorbereitung der Entschärfung der Fliegerbombe sind bereits mehrere Straßen für den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr gesperrt. Betroffen ist der gesamte Bereich zwischen der Kölnischen Straße und der Wilhelmshöher Allee sowie zwischen der Querallee und der Karthäuser Straße. Auch Busse und Straßenbahnen werden dort nicht mehr fahren. Ortskundige werden gebeten, diesen Bereich großräumig zu umfahren. Erst wenn sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Gefahrenbereich aufhält, wird mit der Entschärfung begonnen.
Aktualisiert um 15.52 Uhr
Die Feuerwehr Kassel beginnt in diesen Minuten mit der Evakuierung der direkten Anlieger der Baustelle, auf der am heutigen Morgen eine amerikanische Fliegerbombe gefunden wurde. Evakuiert werden alle Anwohner, die direkten Blick auf die Baugrube in der Westendstraße haben.
Evakuiert werden die Bewohner folgender Häuser:
Motzstraße (komplett)
Friedrich-Ebert-Straße 67
Westendstraße 1- 5 und 2 – 10
Königstor 43 – 45 A; 52 und 54 sowie 41 – 43.
Für die Bewohner wurde eine Betreuungsstelle in der Albert-Schweitzer-Schule in der Kölnischen Straße eingerichtet. Dort kümmern sich Helfer der Betreuungszüge von DRK und Johanniter-Unfall-Hilfe um die Evakuierten. Betroffen von der Evakuierung sind etwa 360 Personen.
Wer mobilitätseingeschränkt ist und seine Wohnung nicht selbstständig verlassen kann, soll sich bei der Feuerwehr Kassel unter Telefon 19 222 melden.
In einem Radius von 300 Metern um die Fundstelle können sich alle anderen Anwohner während der Entschärfung in ihren Wohnung aufhalten. Sie sollen sich aber von den Fenstern fernhalten. Anwohner sollen sich in ihren Wohnungen möglichst auf die Gebäudeseite begeben, die der Westendstraße abgewandt ist. Dies betrifft im Prinzip den Bereich zwischen Wilhelmshöher Allee, Karthäuser Straße, Kölnische Straße und Querallee. Dieser Bereich wird auch von der Polizei gesperrt.
Die Bombe ist 125 Kilogramm schwer, davon sind 60 Kilo Sprengmittel. Der Blindgänger verfügt über zwei Zünder. Die Bombe muss noch heute entschärft werden.
Die Feuerwehr Kassel sowie die Sanitäts- und Betreuungszüge sind mit etwa 100 Einsatzkräften vor Ort. Alarmiert wurden alle sieben Freiwilligen Feuerwehren, die Sanitätszüge von DRK und ASB sowie die Betreuungszüge von DRK und JUH. Hinzu kommen etwa 60 Polizeibeamte.
Straßenbahnen werden umgeleitet
Die Straßenbahnlinien 1, 3, 4, 7 und 8 umgeleitet. Busse und RegioTrams fahren regulär.
Linie 1 fährt Wilhelmshöhe (Park), Walter-Schücking-Platz zum Druseltal
Linie 3 wird geteilt: Mattenberg bis Stadthalle / Auestadion bis Ihringshäuser Straße
Linie 4 fährt ab Kaufungen-Papierfabrik über das Auestadion zum Schulzentrum Brückenhof
Linie 7 wird geteilt: Mattenberg bis Stadthalle / Auestadion bis Wolfsanger
Linie 8 fährt Kaufungen-Papierfabrik zum Auestadion. Bus-Ersatzverkehr für
Linie 8 ab Bahnhof Wilhelmshöhe über Bebelplatz zur Hessenschanze.
Mit Verspätungen und Fahrtausfällen im gesamten Kasseler ÖPNV-Netz ist zu rechnen.
https://www.lokalo24.de/
Große Evakuierung nach Bombenfund in Frankfurt: Kassel hilft in der Not
Erstellt: 02.09.2017, 16:30 Uhr
Von: Bastian Ludwig
Frankfurt/Kassel. Für die größte Evakuierungsaktion der Nachkriegsgeschichte hat Frankfurt um Hilfe gebeten. Und Kassel steht bereit. Am Sonntag wird dort eine Weltkriegsbombe entschärft.
Wenn am Sonntag in Frankfurt 60.000 Menschen wegen einer Fliegerbombenentschärfung evakuiert werden müssen, stehen auch Kasseler Hilfskräfte zur Verfügung. 230 Helfer aus Stadt und Kreis Kassel halten sich bereit. Sie gehören zum ASB, der Johanniter-Unfallhilfe und dem Roten Kreuz.
Für die Entschärfung der bei Bauarbeiten aufgetauchten 1,8 Tonnen schweren Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg müssen am Sonntag innerhalb weniger Stunden Zehntausende aus benachbarten Wohnungen, Krankenhäusern und Altenheimen geholt werden. Dafür hat die Main-Metropole um Unterstützung gebeten. Dass der Hilferuf bis nach Kassel reichte, zeigt, wie aufwendig die Aktion wird.
"Wir sind in Voralarmbereitschaft"
„Stadt und Kreis Kassel stellen je zwei Sanitätszüge und zwei Betreuungszüge bereit“, sagt Daniel Kleinschmidt, Gesamteinsatzleiter der Feuerwehr Kassel. Zu diesen gehören insgesamt 200 ehrenamtliche Helfer sowie 24 Fahrzeuge – darunter vor allem Rettungswagen, Krankentransporter und Gerätewagen. „Wir sind in sogenannter Voralarmbereitschaft“, sagt Kleinschmidt. Das bedeutet, dass sich die Helfer auf Abruf auf den Weg nach Frankfurt machen. Von Samstag bis Montagfrüh sind die Retter jederzeit abfahrbereit.
Zusätzlich stehen zwei Transportgruppen aus Stadt und Kreis Kassel mit nochmals 30 Helfern und weiteren Fahrzeugen zur Verfügung. „Ich gehe davon aus, dass diese auf jeden Fall zum Einsatz kommen werden“, sagt Kleinschmidt. Denn der Transport und die Verlegung von alten und kranken Menschen stelle eine große logistische Herausforderung dar.
Der reguläre Rettungsdienst in Kassel werde durch die Hilfsaktion in Frankfurt nicht beeinträchtig. Denn es handelt sich ausschließlich um ehrenamtliche Helfer, die für den Katastrophenschutz ausgebildet wurden.
Ebenfalls im Ausnahmezustand ist der Hessische Rundfunk (HR), der seine Zentrale in Frankfurt für einen Tag räumen muss, weil sie ebenfalls nahe des Bombenfunds liegt. Erstmals in der Geschichte des HR werden deshalb die Hörfunkprogramme hr1, hr3 und hr4 für einen Tag gemeinsam aus dem Kasseler Studio gesendet, wo normalerweise nur hr4 produziert wird. Es läuft von 6 bis 24 Uhr auf allen Kanälen ein einheitliches Programm mit Live-Schaltungen zur aktuellen Lage in Frankfurt.
https://www.hna.de/
Entschärfung in Traunstein erfolgreich
Fliegerbombe: So reibungslos liefen Evakuierung und Entschärfung
21.06.2016 14:52 aktualisiert: 22.06.201608:13
Traunstein - Bei Bauarbeiten in einer Wohnsiedlung wurde am Montagnachmittag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Entschärfung erfolgte jedoch erst am Dienstag:
Die wichtigsten Informationen im Überblick
225-Kilo-Fliegerbombe am Montag am Bahnweg gefunden
Entschärfung der Fliegerbombe gegen 12 Uhr geglückt
Bombe hatte 123 Kilo TNT geladen
Gebäude im Radius von 300 Metern rund um den Fundort wurden evakuiert
Von 1600 Anwohnern wurden bei der Evakuierung 450 angetroffen
Helferstelle des BRK in der Franz-Eyrich-Halle
Evakuierung dauerte von 8.15 Uhr bis etwa 11 Uhr
Lediglich 50 Anwohner suchten die Notunterkunft in der Franz-Eyrich-Halle auf
Bahnverkehr wurde während der Entschärfung eingestellt
Videos und Fotos: Bombenfund, Evakuierung und Entschärfung in Traunstein
https://www.chiemgau24.de/
World War II bomb kills three in Germany
2 June 2010
Three people have been killed and six injured trying to defuse a World War II bomb in central Germany.
Workers building a sports stadium had earlier unearthed the bomb in the town of Goettingen.
It was not immediately clear why the bomb, reportedly weighing 500kg (1,100lb), had detonated.
Unexploded WWII bombs dropped by Allied planes are frequently found in Germany, though it is unusual for them to explode unexpectedly.
A special commission is investigating the causes of the explosion, while prosecutors are considering whether the team leader should face charges of manslaughter through culpable negligence, the BBC's Oana Lungescu reports from Berlin.
The blast happened an hour before the defusing operation was due to start.
Officials said the three men who died were experienced sappers, or combat engineers, who over 20 years had defused up to 700 bombs.
More than 7,000 people were immediately evacuated when the 500kg bomb was found. Several schools, a kindergarten and local companies remain closed.
Last week, another device was successfully defused close to the site.
In Berlin, four bombs have been found in the past two months, including one near the capital's main airport.
https://www.bbc.com/
3. YouTube-Videos zu Kriegsverbrechen der Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte? als Vergeltungsaktionen für Nazi-Verbrechen und Nazi-Terror sowie gegen den Totalen Krieg und gegen den Nazi-Endsieg
13.02.2020 - Allied bombing of Dresden: Legitimate target or war crime? | DW News
DW News
75 years ago, in the final months of World War Two, British and American aircraft began carpet bombing the German city of Dresden. In the days that followed, warplanes dropped incendiary bombs that killed thousands of people. Many of them were women and children fleeing the Soviet army's advance in the East. There has been much debate about whether the bombing was a justifiable military attack, an unnecessary tragedy, or a war crime. We met with one of the survivors in the now rebuilt city. He was baptized in the city's iconic Frauenkirche, which was destroyed by the bombs and has been rebuilt in its former glory.
https://www.youtube.com/watch?v=YwkMo1_rWM0
13.02.2020 - Dresden: World War Two bombing 75 years on | ITV News
ITV News
Seventy five years ago tonight, the bombing of the German city of Dresden was just beginning, in the final year of the second world war.
Three days later, tens of thousands of Germans were dead, their city in flames and in ruins.
To some historians it was a controversial chapter in the history of the war.
Few eye witnesses, or survivors, are still alive.
One is British. Victor Gregg now 100 years old, was a prisoner of war in Dresden when the British and American bombs started falling.
https://www.youtube.com/watch?v=rkIlCxOyiC8
14.02.2019 - Former British prisoner Victor Gregg, 99, on why Dresden should never be forgotten | ITV News
ITV News
Prisoner of war Victor Gregg was waiting to be shot dead when British bombs dropped on February 13th 1945 in Dresden.
Instead, he stayed alive to witness the full horrors of the Allied-ordered napalm attack which roasted to death 25,000 in the German city.
At 99, the former British soldier can still see the Dresden sky filled with floating women and children pulled up into the air by a typhoon of flames.
He told ITV News that he can still smell the “rotting flesh” in the rubble and recall the young bodies of children burned into "gooey mess of jelly" by the 1,500C heat of the bombing attack.
"The whole of the centre of Dresden was one big fire bomb and it was increasing by the minute, you never saw any children, the children were all melted."
And 74 years on he still maintains the British-led bombing raid is a war crime for which those who helped win the war, Winston Churchill included, should have been punished.
In the days that followed the attack he worked with Germans to clear the bodies, left lying in the street or incinerated en masse in basements, some of which remained too hot to reach for some weeks.
He maintains the mass killing of women, children and the elderly in Dresden, signed off by the British Prime Minister to pummel the Germans into surrender, was nothing like the Blitz that struck his home city of London.
Mr Gregg said he returned home a “psychopath”, a self-confessed danger to society and all forms of authority that he encountered in the decades afterwards.
He said he was one of a number of “ticking time bombs” of ex-servicemen, long before the term post-traumatic stress disorder was coined or understood.
Now, on the eve of his 100th birthday, he wants future generations to understand what he witnessed.
Mr Gregg gives an eyewitness account of the devastating week in February 1945 in a new book, 'Dresden: A Survivor’s Story'.
He told ITV News: "If I can do any good while I'm still alive, I'll try and do it... whether or not I'm banging by head against a brick wall or not, I don't know."
"Maybe, it will influence people if they believe it", he added.
https://www.youtube.com/watch?v=8aUqi9CWTwg
3.1 YouTube-Videos zu Alliierten-Bombenangriffen auf die Stadt Kassel
29.09.2018 - Bombennacht 1943: Als Kassel zerstört wurde - Zeitzeugen berichten
In der Bombennacht vom 22. / 23. Oktober 1943 - im Zweiten Weltkrieg - wurde Kassel (Nordhessen) zum größten Teil von britischen Bombern zerstört. Die Stadt ging im Flammenmehr unter. Hier lassen wir Zeitzeugen chronologisch erzählen, was in dieser Nacht geschah und was sie erlebten. Viele fragen sich: Wie lange ging der Zweite Weltkrieg? (von 1939 bis 1945) Doch wir wollen über die Schicksale hinter diesem furchtbaren Krieg berichten.
https://www.youtube.com/watch?v=8IXg9CrI66I
13.01.2010 - Bombennacht 1943: Bilder des zerstörten Kassels
HNA
Kassel. Ein Großteil des alten Kassels ging am 22.10.1943 in Flammen auf. Bei alliierten Luftangriffen wurde Kassel zu etwa 80 Prozent zerstört. Vor dem Zweiten Weltkrieg galt die Stadt als eine der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands.
(video vom 21.10.2009)
https://www.youtube.com/watch?v=iSrB7q0Nur8
18.10.2012 - Bombennacht in Kassel: Erinnerungen an das Inferno
http://www.youtube.com/hnaonline - Kassel: Der 22. Oktober 1943: Britische Bomber legen die Kasseler Altstadt im Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche. 10.000 Menschen sterben in der Bombennacht, die Stadt ist kaum noch wiederzuerkennen. Elisabeth Adolphs, heute 79, und Elisabeth Sälzer, 85, haben den Luftangriff auf Kassel erlebt. In unserem Video teilen sie ihre Erinnerungen an das Inferno.
https://www.youtube.com/watch?v=A-FKLvTM-Vg
01.04.2017 - Kassel im Feuersturm Dokumentarfilm History HD
https://www.youtube.com/watch?v=Hx_0hMV_Jkw
15.05.2019 - Bombing of Kassel in World War II | Wikipedia audio article
https://www.youtube.com/watch?v=YJdjStnN1uw
4. Stellungnahme der vom Amtsgericht Mosbach gerichtlich beauftragten forensischen Sachverständigen aus Kitzingen zur Nazi-Jagd mit den Kriegsverbrechen der Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte? als Vergeltungsaktionen für Nazi-Verbrechen und Nazi-Terror sowie gegen den Totalen Krieg und gegen den Nazi-Endsieg
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- dass in 2023, 78 Jahre nach Kriegsende in 1945, es immer Funde und Entschärfungen von sogenannten Weltkriegsbomben, Fliegerbomben aus den Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte und der Zivilbevölkerung im 21. Jahrhundert gibt, die einher gehen mit Massenevakuierungen der Bevölkerung, Schulen, Kitas, Kliniken sowie mit Verkehrsumleitungen während der Entschärfungsmaßnahmen in den jeweiligen vorübergehenden Sperrgebieten
Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte und der Zivilbevölkerung u.a. als Reaktion auf den von Nazi-Deutschland erklärten Totalen Krieg und Endsieg mit der Androhung und Entwicklung von "Wunderwaffen" wie V1 und V2
Diskussion, ob und wie die Alliierten-Bombardierungen deutscher Städte als Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung zu bewerten sein könnten
zur Diskussion um die Wertschätzung für die Arbeit der Kampfmittelräumdienste und Anerkennung der Opfer (Tote und Verletzte) bei Entschärfungen von Weltkriegsbomben und Weltkriegsmunition
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Siehe auch: